Intonationsprobleme nach GÜ

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Sax_Player, 26.Februar.2025.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Jain. Bei Exoten ja, sonst weiß ein guter saxdoc eigentlich, welches sax welche aufgänge braucht. U.U. hat es ja auch Vorteile, nicht die ursprünglichen Fehler wieder zu reproduzieren.
    Aber, bevor man ein Instrument an den Kunden gibt, spielt mein saxdoc es an und prüft die Stimmung. Ggf korrigiert er nach. In meinem Fall kennt er auch meine Mundstücke. Klar kann da mal dann bei mir etwas nicht exakt so sein, wie ich mir das dann vorstelle, aber das sind dann Nuancen. Da ich eine Nachjustage frei habe spiele ich erst mal, bis dass alles richtig "gealtert" ist, und dann... I.d.R. brauche ich den Schritt gar nicht, weil mein saxdoc das alles schon berücksichtigt hat. Er weiß das und hat die Erfahrung.... und deshalb kostet eine GÜ eben.
    Hier gehe ich eher nicht von einem undichten Instrument aus, da damit meist auch anspracheprobleme verbunden sind. Davon war aber nicht die Rede. Das soll aber eigentlich nur denjenigen kratzen, der das Teil noch mal durchsehen muss.
     
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  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wurde was am S-Bogen gemacht? Gerade bei Biegearbeiten am S-Bogen kann es zu Einflüssen auf die Intonation kommen. Das Phänomen hatte ich leider auch schon.
     
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  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Guter Hinweis- könnte er recht simpel durch Tausch seiner B&S Bögen überprüfen.
     
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  4. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Mein Saxdoc verwendet natürlich einen Lichtschlauch.
    Aber er verwendet auch so kleine Stengel mit Folienstreifen dran, damit er merkt, mit welchem Klappendruck das Polster rundum deckt.
    Da liegt nämlich auch oft der Hund begraben. Polster reinkleben muss man können. Von wegen spiel mal 2 Wochen, das drückt sich schon rein.
     
  5. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Das Intervall tiefes G zu mittlerem D ist auf fast allen Sax zu groß (G tief / D hoch), so ungewöhnlich ist das gar nicht. Beim G könnte es der niedriger eingestellte Klappenaufgang der gesamten rechten Hand sein, beim zu hohen D wird das schon schwieriger, der Aufgang des tiefen C spielt praktisch kaum eine Rolle und es fällt schwer zu glauben, dass sich mit der GU etwas geändert hat.
    Wenn die Abweichungen dieser delikaten Regionen (es gibt noch ein paar weitere) zu stark sind, ist der Test verschiedener S-Bogen ratsam. Ich würde auch beide Bogen auf beiden Instrumenten probieren und sehen was mit der Intonation passiert.
    Selbst schlecht stimmende Hörner lassen sich trotzdem durch den Spieler korrigieren, der Ziehbereich des Saxophons ist eigentlich groß genug wenn man alles richtig macht, es ist eben eine höhere technische Herausforderung und etwas weniger komfortabel.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Warum sollte das so sein?
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich finde das Phänomen sehr seltsam.

    G zu tief hieße, wenn es an den Aufgängen liegt, dass die Klappen für die ersten 3 rechten Finger plus F# alle zu tief eingestellt sind. Also müssten auch mindestens F# und F zu tief sein. D zu hoch wiederum bedeutet, dass tief C und wenn extrem zu hoch, die tiefen Becherklappen zu weit aufgehen.

    Nun sind da ja einige Kopplungen beim Instrument, die linke und rechte Hand miteinander verbinden, bspw. über das G#, welches von der rechten Hand geschlossen werden kann, aber auch das Bb, welches von der rechten Hand ja auch betätigt werden kann. Last noch least sind die Becherklappen mit dem G# verbunden.

    Da müsste es also irgendwo ziemliches Spiel geben in der Mechanik, oder noch weitere Töne sollten nicht stimmen.

    Bin ich mal sehr gespannt, wie sich das auflöst.

    Gruß,
    Otfried
     
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ein optimal dichtes Polster kann man aber auch noch einwandfrei mit dem richtigen ( starke Lichtquelle bei Dunkelheit ) Licht kontrollieren.

    Voraussetzung der Tonkamin ist absolut plan und das Polster ist auch plan im Deckel eingebaut.

    Also ohne eingehängte Feder, nur mit Eigengewicht der Klappe (ohne Fingerdruck) auf den Kamin auflegen.

    Optimal, wenn dann absolut alles dunkel bleibt und keine Lichtschlitze zu sehen sind.

    Bei eingehängter Feder, kann das dann in Einzelfällen aber wieder leicht anders ausfallen.

    Deshalb immer Nachkontrolle mit und ohne Feder...egal ob mit Licht oder anderen Methoden.

    Gr Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.Februar.2025
  9. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    ich hab oft die Erfahrung gemacht, mit Licht dicht - mit schmalem dünnen Streifen Zigarettenpapier spürt man
    die Deckung ringsum. Das hab ich mir abgeschaut. Meine Vorgehensweise Lichtcheck und dann im Detail
    die Deckung checken - bei mir funktioniert eben die Methode Zigarettenpapier am besten. Mit der Methode
    warte ich meine Hörner mittlerweile selber. Hab aber auch an Erfahrung mit der Überholung von Klarinetten
    und Saxen mittlerweile gesammelt. Wer mit Licht ausreichend zurecht kommt, warum nicht. Für mich ist ein
    leichter Druck und Zigarettenpapier deutlich genauer. Vor allem kann jeder vor dem Gang zum Instrumentenbauer
    sein Horn selber checken.
     
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  10. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    ....nochmal Zusatz zum Thema

    Man kann auch recht gut noch zusätzlich optisch das Ergebnis der Dichtigkeit prüfen.

    Klappen ausbauen und mit guter Lupe den ringförmigen Abdruck des Tonkamins auf dem Polsterleder genau prüfen.

    Dieser sollte rundum sehr gleichmäßig bezügl. der Eindrucktiefe ausfallen.

    Ist der Abdruck ungleichmäßig, besteht Handlungsbedarf.
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Man kann auch die Feder aushängen, die Klappe dabei mit wenig Druck auf dem Tonkamin halten und die Achse herausziehen. Die Achshülse sollte sich dabei nicht bewegen und exakt zwischen den Böckchen bleiben.

    Ist aber alles hier gar nicht das Thema (-:
     
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  12. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    ist trotzdem ein interessantes Thema, weil die Gesamtdeckung aller Polster einen entscheidenden Einfluss auf Intonation und Ansprache haben.
    Und der Austausch unterschiedlicher Meinungen ist ja spannend.
    Ein Polster kann einen Eindruck vom Tonloch haben, oder auch nicht. Aus meiner Sicht, völlig egal.
    In dem Moment, wo das Polster schließt, am besten durch Eigengewicht, darf sich ringsum das Zigarettenpapier (dünner Streifen)
    sich nicht mehr ohne größeren Kraftaufwand rausziehen lassen. Ein Abdruck im Polster kann verhindern, das Licht durchscheint,
    aber das Polster deckt nicht richtig. Sitzt nicht richtig ringsum auf. Das Ergebnis bestätigt mich, es darf aber auch gerne als „Zigarettenpapier war gestern“ bezeichnet werden.
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich nehm das auch mitunter. Gerade, wenn viel Gestänge im Weg ist, kann das hilfreich sein.
     
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  14. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    (Aus #21)
    Falls ein Instrument schon viele Betriebsstunden gesehen hat dann kann es sein, dass sich Klappenaufgänge im Verhältnis zum Neuzustand schon vergrößert haben durch geplättetete Korkstücke oder Filze. In diesem Fall wird der erfahrene Reparateur vermutlich die Anliefer-Werte nur als Anhaltspunkte nehmen und die betroffenen Klappen minimal weniger öffnen.
    Wieviel das ausmachen* kann sieht man, wenn man die A-Klappe betätigt und dort, wo diese ihren Anschlag (maximale Öffnung) findet z. B. eine Kreditkarte** dazwischensteckt.

    Gruß
    Klaus

    * ein alter, zerknautschter Kork wird den Klappenaufgang vergrößern. Dieser testwird ihn verkleinern; aber man kann mit diesem Test damit zeigen, wieviel so eine bisschen Korkänderung ausmachen würde.
    ** "Kreditkarte" = Stöckchen
     
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  15. Sax_Player

    Sax_Player Schaut öfter mal vorbei

    Am S Bogen ist nur der Kork und das Polster erneuert worden, sonst nichts.
    Zum anpassen des Kork habe ich ein Mundstück in der Werkstatt gelassen.
     
  16. Sax_Player

    Sax_Player Schaut öfter mal vorbei

    Hatte von dem Schwestersax den Bogen mal draufgemacht, weil ich halt den Fehler finden wollte. Hatte sich aber keine Veränderung ergeben :-?
     
  17. Sax_Player

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    Kurzes Update: Sax ist jetzt zum Nachjustiren in der Werkstatt. Klappenaufgänge der rechten Hand sind mit bloßem Auge zu sehen, dass die unterschiedlich sind. Hatte ich magels Erfahrung beim abholen aber nicht darauf geachtet. Auch die Filze sind nur bedingt beschnitten, so das die teilweise nicht so weit öffnen, wie gleich große andere Klappen.

    Genau den Spruch habe ich von der Werkstatt gehört. Das alles nur grob eingestellt wird und nach einer gewissen Spielzeit die Filze als auch die Klappenaufgänge ordentlich eingestellt werden müßten. Ist mir bei der Abholung aber so nicht gesagt worden. :-o
     
  18. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Die Werkstatt hätte mich zum letzten Mal gesehen
     
  19. Sax_Player

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    Die Werkstatt hat eigentlich einen guten Ruf und hat mir auch bei anderen Arbeiten (Einstellarbeiten, Ausbeulen, Polster erneuern etc. ) immer sehr gut geholfen. Ist halt meine erste "richtige" GÜ und da ich mit dem Sax (was ich noch lange spielen möchte) , als auch der Werkstatt bisher zufrieden war, wollte ich denen auch eine GÜ nicht vorenthalten.
     
  20. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte schon mehrere Generalüberholungen machen lassen. Noch bei keiner hatte ich danch ein Instrument was nicht richtig funktioniert. Das sollte nicht passieren. Und wenn es dann doch passiert,ist die Begründung von denen grade an dich als Anfänger eine bodenlose Frechheit.
    Sorry,das war einfach eine Ausrede
     
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