Jazz, Gesellschaft, Politik und Gefühl

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von ppue, 18.Februar.2016.

  1. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Microintervalle gibt es schon eine ganze Weile, ist eigentlich auch schon ein alter Hut. Mit vielen Instrumenten kann man sie auch tatsächlich spielen, z. B. Streichinstrumente. Anfang der 80iger Jahre konnte man bei einem Buchla Synthesizer schon die Tastatur auf Vierteltonschritte umswitchen. Mit dem Saxophon geht es ja auch, siehe den jungen Herrn Geschlauer im von @pth verlinkten Beitrag.

    Das von @Rick benannte Beispiel mit der kommerzialisierung der Popmusik ist sicher richtig und der Mainstream, aber das kompositorische Prinzip, mit Samples zu arbeiten ist für mich tatsächlich was neues (aber auch schon mehr als 20 Jahre alt).
    Irgendwie ist die Harmonik der Spätromantik eine Grenze, die schwer zu überschreiten ist, zumindest wenn die Musik kommerziell erfolgreich sein soll.

    Andererseits habe ich schon viele Bands gehört, bei denen der eine Gitarrist einen Dur-Akkord und der Andere einen Moll-Akkord gleichzeitig gespielt haben. Innovativ, oder Ahnungslos? Jedenfalls jede Menge Reibung. Und wenn dann der Saxophonist immer schön einen Viertelton zu tief intoniert, dann haben wir doch eine gesellschaftlich relevante Entwicklung, die den Zuhörer mit einem etwas zwiespältigen Gefühl zurück lässt!
     
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Natürlich. Zum Beispiel haben wir uns im Blues schon sehr stark an Mikrointervalle gewöhnt und keiner meckert über eine schlechte Intonation. Die hier vorgestellten Saxophonisten, die Vierteltöne systematisch benutzen, kannte ich bisher nicht. Vielen Dank dafür. So, wie diese Musiker die Vierteltöne benutzen, kann ich mir durchaus eine kommerzielle Nutzung vorstellen. Natürlich braucht das noch etwas Zeit. Einfache Beispiele zeigen aber, dass es geht:

     
  3. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    In diesem Sinne wäre auch Adele's Auftritt bei der Grammy-Verleihung eine Hommage an das Microtuning. War es aber nicht, und ich bin sicher, dass der Monitor- oder FOH-Mixer direkt nach der Show sich nach einer neuen Tätigkeit umschauen durfte. Gleiches gilt für Florence Foster Jenkins, obwohl es hier stellenweise schon um mehr als Vierteltöne ging:



    Unzulänglichkeit kann leider keine Kunst sein, so sehr sie sich auch bemüht. Das hat ja schon Herbert Knebel über "Papulo Pikazzo" und Konsorten herausgefunden:



    Besonders die Herleitung des Kubismus hat unser Herbert wirklich stringent hergeleitet.
     
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