Jetzt höre ich schon den ganzen Tag Blues ...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Raggae, 24.Januar.2011.

  1. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    ... wie es alle empfehlen, aber irgendwie bringt das nichts:

    Wenn ich mich dann beim Üben mit dem Sax hinstelle und überlege, wie zu einem Playalong ein Lick gehen könnte, dann fällt mir einfach nix ein. Und so dudel ich dann wieder auf der Bluesscala rum, aber das ist nicht der Hit. Was mache ich nur falsch? Ich möchte gern ein Blues-Repertoire aufbauen, aber irgendwie funktioniert das so nicht.

    Habt Ihr da vielleicht ein paar Tipps für mich?
     
  2. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke ein einziges Stück ist da besser. Dieses analysieren, licks probieren und einprägen und vor allem das Stück dann gut bis auswendig können. Dann erst zum nächsten Liedchen.

    Gruß Sven
     
  3. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Ich empfehle Dir, Soli eines Deiner Favoriten zu transkribieren und auswendig zu lernen. Ist 'ne Superübung und baut ein echtes Repertoire auf.

    Wenn das noch zu schwierig sein sollte - ich weiß ja nicht, wen du favorisierst - nimm alte Blues aus den ersten 30 Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das ist sowieso der "Urschleim", fast alles ist damals schon gespielt oder vorweg genommen worden.

    LG - Chris
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Hi! :)

    @ Raggae:

    Immer schön locker bleiben, nicht unter Druck setzen! :-D
    Gut Ding braucht Weile!
    Wäre ja noch schöner,... man hört den ganzen Tag Blues...
    und schon funktionierts wie der Teufel..! :-D

    Gruß aus dem Nordwesten,
    Ww.
     
  5. rbur

    rbur Mod

    Um den Blues spielen zu können, musst du ihn erstmal haben. Sonst wird das nix. Also nimm das Horn auf den Rücken und setzt dich in den nächsten Güterzug.

    Alternativ bietet sich auch eine systematische Herangehensweise an. Nach dem ich schon seit Monaten immer mal wieder aus tausend verschiedenen Anleitungen versuche weiterzukommen, nehm ich mir jetzt das Buch von Juchem (das schon ein Jahr hier rumliegt), und fange einfach mal vorne an.
    Irgendein anderes Buch tut's wahrscheinlich auch. Aber eben nur eins, und nichts gemischtes.
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Hey, Rbur,... du hast mich verstanden!.... :cool:
     
  7. Laguna

    Laguna Nicht zu schüchtern zum Reden

    1 Blues Standard mit 2 transkribierten Solos dazu auswendig in den Fingern, Scales und Akkordtöne weiss ich zwar und alles funktioniert +/-- (langsame Tempi versteht sich) aber es hören oder über ein Playalong improvisieren kann ich trotzdem nicht = 120% Frust pur ;-) (Da frag ich mich wieso ich Stuuuuuunden in die Transkription(en) gesteckt habe..)
     
  8. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Hey, Raggae

    "Ich hör den ganzen Tag schon Blues.
    Jetzt muß es gehn, es geht, es muss.
    Die BlueNote steckt mir doch im Blut.
    Klappt wieder nicht! Krieg gleich die Wut!

    Hey, Raggae, komm, du willst es auch,
    du hast den Blues in deinem Bauch,
    Lass das Baby endlich raus hier!
    will den Blues! nicht Wein und Freibier.

    Ich hör den zweiten Tag den Blues.
    Jetzt muß es gehn, es geht, es muss.
    Die BlueNote steckt mir doch im Blut.
    Klappt wieder nicht! Krieg gleich die Wut!

    Hey, Raggae, hilf mir doch mal weiter,
    ich kenne sie, die Bluestonleiter,
    auch die Akkorde hab ich drin,
    Klappt wieder nichts. Ich glaub, ich spinn.

    Ich hör den dritten Tag schon Blues.
    Jetzt muß es gehn, es geht, es muss.
    Die BlueNote steckt mir doch im Blut.
    Klappt wieder nicht! Krieg gleich die Wut!

    Hey, Raggae, das kann gar nicht sein.
    Der Blues ist unser, mein und dein.
    Er kommt, wenn's Zeit ist von allein.
    dann trinkst du Bier und ich den Wein."

    Spiel den mal :-D

    Gruß Cara
     
  9. Libo

    Libo Schaut nur mal vorbei

    @ cara:
    wo ist der gefällt mir butten? :)
     
  10. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Ich find ja den Artikel hier auf "Sax On The Web" sehr prima, Dog Pants analysiert ein Solo von Eddie Cleanhead Vinson, der wirklich kein Bebop-Skalenartist nach Nähmaschinenart ist:

    http://forum.saxontheweb.net/showthread.php?60627-Eddie-quot-Cleanhead-quot-Vinson-and-quot-The-Right-Notes-at-the-Right-Time-quot

    "Kidney Stew" gibts hier:
    http://www.youtube.com/watch?v=0JA8TMapna8

    Ich glaube, das Solo ist nicht so schwierig, dass es nicht die meisten Forumsmitglieder rausschreiben UND dann auch im Originaltempo mitspielen können.

    "Blues" ist ja ein ähnlich weit gefasster Begriff wie "Jazz", auch wenns ein paar Akkorde weniger sind.

    Aber eine Wissenschaft für sich, wenn man will, so wie alles bei genauerer Betrachtung...
     
  11. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Vorsicht!!! Das kann zu irreparablen Schäden des Stammhirns führen.
     
  12. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Ui, ich bin ganz überwältigt von so viel Rückmeldung!

    Ganz vielen Dank Euch allen! Cara, Dir ganz besonderen Dank für das schöne Gedicht! Vielleicht kann ich da ja wirklich mal nen Blues draus machen :)

    Dann werde ich mir jetzt wohl mal ein schönes Stück raussuchen und das genauer analysieren. Cleanhead Vinson ist ein super Tipp! Den kannte ich noch gar nicht. Spielt zwar Alt, aber zur Not kann ich es auf dem Tenor ja tiefer spielen.

    So, jetzt gucke ich mir noch den Artikel auf SOTW an, und dann ist der Tag ja auch schon wieder rum ...
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Hm, ich verstehe gar nicht, warum die Könner nicht auf folgendes hingewiesen haben... war wohl zu einfach.

    Blues, einfache Form: 12 Takte.

    4 Takte Tonika, (Stufe 1)
    2 Takte Subdominante (Stufe 4) 2 Takte Tonika (Stufe 1)
    2 Takte Dominante (Stufe 5) 2 Takte Tonika (Stufe 1)

    Die Akkorde, bezogen auf C-Dur:

    4 Takte C7 (C,E G Bb), 2 Takte F7 (F,A,C, Es), 2 Takte C7, 2 Takte G7 (G,H,D,F), 2 Takte C7.

    C-Blues-Tonleiter: C,Es,F,Fis,G,H,C oder wenn man an a-moll denken muss:

    a,c,d,dis,e,g,a

    Ich bitte um Korrektur!

    Herzliche Grüße,
    Joe
     
  14. rbur

    rbur Mod

    Das ist schon richtig, aber wie macht man daraus nun eine gut klingende improvisierte Melodie, die nicht langweilig wirkt?
     
  15. Gast

    Gast Guest

    Das, lieber RBur, frage ich mich ja auch.. :)

    Zunächst sind die angegebenen Töne verwendbar. Dann habe ich vor kurzem gelernt: verwende die Akkordtöne, aber führe auf sie hin, indem du die Töne unterhalb oder oberhalb der Akkordtöne einbeziehst. Und verwende den "Seufzerakkord", z.B. d´ - gis oder d´ - f (von der Tonart abhängig); und für mich ist das größte Problem die Artikulation, die Phrasierung. Meine Lehrer können mit drei Tönen wunderbar improvisieren. Laut, leise, Legato, Staccato, Ghost-Notes, swingend.. Ich kann es weder mit zweien noch mit fünfen oder mehr. Aber ich habe Hoffnung und die stirbt erst nach der Improvisation :-D

    Liebe Grüße,

    Joe
     
  16. jaaz47

    jaaz47 Ist fast schon zuhause hier

    wie meine vorednerinnen/er schon schreiben, ist blues herz, leben und gefühl.

    mit der axt geht das nicht. leider oder auch gut so?

    schick den kopf in urlaub und lass auf dich wirken.

    swing dich langsam rein, summ mit, lass dich auf ihn ein.

    dann sollte es einfacher werden.

    jaaz47 :pint:
     
  17. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Das ist genau die Stelle, an der ich nicht klar komme. :-?

    Was ich sonst kenne ist: Ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent Transpiration.

    Warum soll das ausgerechnet beim Blues anders sein? Ich fände es klasse, mal nichts lernen und üben zu müssen, aber wenn ich beim Blues bisher mal Fortschritte gemacht habe, dann durch lernen und üben.
     
  18. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Hey Raggae,

    was auch gut helfen könnte, wäre folgendes:
    Such Dir jemanden (Dein Lehrer), der mit Dir das Frage-Antwort-Spiel über Bluesharmonien spielt.
    Einer fängt an und "fragt" etwas (mit dem Saxophon, versteht sich), der andere reagiert und antwortet. Können ruhig kurze Phrasen sein.
    Mir hat das sehr geholfen, ein Gefühl zu entwickeln eine "Phrase"...

    Bluesige Grüße
    Saxolina
     
  19. Tino

    Tino Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,
    ich empfehle dir die Platte/CD Midnight blue von Kenny Burrell.
    Gibts für ein paar Euro überall zu kaufen.
    Dort sind viele Blues-Stücke drauf mit geschmackvollen Soli. Manche sind auch vom Tempo sehr gemäßigt. Hier schonmal ein paar Links zu einem Stück von der Platte. Ist ein Blues in klingend C. Thema kann man leicht raushören. Ich finde die Nummer gut zum üben. Einige Passagen der Saxsoli sollten so klar gespielt sein, dass man sie raushören und relativ leicht nachspielen kann.Auch kann man natürlich vom Kenny Burrell Licks übernehmen.

    Original von Kenny Burrell:
    http://www.youtube.com/watch?v=ig5m92TwKKA

    Netter Youtube-Saxophonist/Gitarrist:
    http://www.youtube.com/watch?v=xPSD7jSSYrg


    Schöne Grüße
    Tino
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Moin zusammen,

    all die Schwierigkeiten der Improvisationseinsteiger kommen mir soooo bekannt vor! Geht mir genauso.

    Blöd finde ich vor allem, dass je mehr man sich mit der Theorie auseinander setzt, desto statischer wird das Spiel.

    Als ich mit der Impro anfing, habe ich einfach mit einer passenden Pentatonik zu einem Stück gedudelt. Klar war das nicht "sophisticated" aber ich habe schon versucht auch mal ´ne kleine Phrase zu entwickeln, Wiedrholungen einzubauen, etc.

    Jetzt habe ich mich theoretisch aufgeschlaut, habe begonnen mit meinem Lehrer die Changes zu spielen. Jetzt habe ich keine Zeit mehr beim spielen was zu entwickeln. Ist jetzt nur noch achten auf die Akkordwechsel, die Akkordtöne treffen, im Chorus bleiben. Wie soll ich da denn noch kreativ sein?

    Ich glaube, da muß man einfach durch.

    Beste Grüße,

    Dreas
     
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