Joe Allard - Lippenkraft - Beißen etc.

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Mugger, 26.August.2012.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    da hier im Forum in vielen Threads Begriffe wie "Beißen", "gut trainierte Lippenmuskulatur" etc. verwendet werden, hab ich mir mal gedacht, wäre doch nett, wenn wir über diese Dinge mal ganz konkret diskutieren würden (ich hoffe, das war keine schlechte Idee :))

    Also: Vielleicht ist einigen von Euch der Name Joe Allard geläufig. JA war z.B. der Lehrer von nicht ganz unbedarften Saxophonisten wie Michael Brecker, David Liebman, Eddie Daniels, Paul Cohen, Dr.David Demsey.
    Klassiker und Jazzmusiker also.

    Hier findet man einige seiner Prinzipien.

    Hier kann man Joe sehen, wie er es einem seiner ehemaligen Schüler erklärt :)

    Für mich funktioniert diese Methode auch aus dem Grund besser, da sich einiges mit den Prinzipien der Alexander-Technik deckt.


    JA vergleicht die Tonerzeugung beim Sax mit der bei einem Klavier, die Zähne wären der Hammer, die Lippe der Filz, und das Blatt die Saite.
    Ansatztheorien wie die in "The Art Of Saxophone Playing" propagierten "Embouchure Wheel", also gleichmaßiger Druck rund um das MPC würden das Blatt genau an den Stellen, wo es schwingen würde, am schwingen behindern.
    Der minimale Druck, der notwendig ist, käme vom Unterkiefer, wie wenn man "ex" sagt.
    Man beachte hier die Parallele zu dem Mouthpiece Exercise von Shooshie, das hier auch in den Lessons verlinkt ist.
    Der Druck bewege sich dabei in einem sehr niedrigen Bereich "A Baby sucking it's thumb.."

    Hier gibt es noch eine interessante Sachen zu lesen.

    Wäre nett, wenn wir darüber diskutieren könnten.

    Grüßle
     
  2. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ein durchaus spannedes Thema, das ich sicher aufmerksam lesen werde
    aber was ist, ich las es schon oft , die Alexander-Technik oder ein Alexander-Schüler...
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,

    http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander-Technik

    Grüßle
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Na, da kann ich mich dann wohl auch in die lange Namensliste einreihen, da ich u.a. auch bei Joe studiert habe.

    Ich stimme ihm vollkommen zu, was das Entspannen der Lippen und die Funktion der Stimmbänder und Zungenposition betrifft.

    Ich bin ein totaler Gegner des schwachsinnigen "Lippenmuskel Trainieren" Unsinns.

    Was die anderen Dinge, die Joe erzählt (hat) angeht - insbesonders über die Veränderung der Unterlippe - in den verschiedenen Lagen und Lautstärken, stimme ich in keinem Fall mit Joe überein.

    Die Fläche der Unterlippe sollte niemals für die Beeinflussung der Lautstärke oder Oktavlage benutzt werden. Die Dämpfung mit der Unterlippe ist lediglich für die Klangkontrolle relevant.

    Diese Dinge werden in den zwei Links allerdings sowieso nicht angesprochen.
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,
    wenn Du mal Zeit hast, kannst Du Dich bitte näher dazu äußern?

    Grüßle
     
  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Meinst du mit schlechter die eher von unten aufbauende Methode von Raschèr?

    So weit ich mich erinnere, demonstriert Allard in einem der Videos bei saxophonistisches die Lautstärken-Ansatzänderung.
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    @matthiAS:
    Nein, meinte ich nicht.
    Ich meinte, dass viel von dem Wissen JA's aus der Beobachtung und Studium kommt und auf Fakten beruht und weniger auf Gefühlen. Und natürlich, dass dem Kopf-Nacken-Verhältnis große Wichtigkeit beigemessen wird.
    Oder das..

    Meintet Ihr mit Lautstärkenänderung das Rutschen rein und raus auf dem Mundstück?

    Grüßle
     
  8. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ja. Kann aber nur für mich sprechen.
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    dann gebe ich zu, das mache ich (unabsichtlich) auch.
    Ich bin in einer Bigband, wo ich viel Lautstärke brauche, sicher in bisschen weiter im MPC als in "klassischer" Musik oder in einem Blasorchester.

    Grüßle
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Genau!

    Das raus auf dem Mundstück bewirkt, dass der Ton leiser wird aber lässt weniger vom Blatt schwingen, was eine Dämpfung des Oberton Spektrums bewirkt. Joe benutzt das auch, um in die tiefere Oktave zu gelangen. Dabei wird der Ton leiser und gedämpfter.

    Eigentlich bedarf es aber mehr Masse (vom Blatt) um tiefer zu spielen. D. h. man muss genügend weit "im Mundstück drin" sein um einen vollen tiefen Ton zu spielen. Joe's Theorie geht dahin, dass tief gleich Subtone ist.

    Ich hätte fast vergessen: "Open Throat" (was nicht von Joe stammt) ist einer der anderen großen Irrtümer. Versuche mal den Rachen vollständig zu öffnen und atme aus. Im Bruchteil einer Sekunde ist die ganze Luft weg!
    Die Stimmbänder sind das Ventil, das den Luftfluss auf ein sinnvolles Maß reguliert, bzw. reduziert wie bei einem Regulator an einer Taucherausrüstung.
     
  11. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,
    also das habe ich von JA noch nie gehört.
    Und ist auch absolut das Gegenteil von dem, was ich unterrichte.
    Ich glaub das auch nicht so, da in allen Unterlagen, die ich von Joe's Schülern habe, "no subtone" bei den Bindungen nach unten steht, so z.B. auch in der von mir schon im Forum geposteten Obertonübung von oben nach unten.
    "Die Energie geht immer IN das Blatt" ist mir in dem Zusammenhang auch noch in Erinnerung.

    Grüßle
     
  12. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Ich weiß nicht was ihr immer mit dem Joe Allard habt.

    Ein Klarinettist der unter Gaston Hamelin seine Lehre erhalten hat.

    Saxophon spielte er erst Mitte der 30er Jahre und lernte es von Lyle Bowen,
    und der war Alto Spieler in der Dorsey Band, aber der Meister war Jimmy Dorsey:


    http://www.youtube.com/watch?v=-iKEpF-mZTA

    http://www.youtube.com/watch?v=Le4-Qpj6P6Q

    Könnt ihr euch doch gleich die Dorsey Schule besorgen!

    http://www.amazon.de/Jimmy-Dorsey-Saxophone-Method-Tenor/dp/0769207456

    Grüße the Steamer
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Auf YouTube kursiert irgendwao das Video "The Master Speaks". Da führt er das rein und raus rutschen vor.

    Dave Liebmann plappert das Unterkiefer nach hinten für tiefe Töne auch nach ...
     
  14. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Gibt es eigentlich außer diesem Video Aufnahmen von Allard?
     
  15. Gast

    Gast Guest

    Mir sind zumindest keine bekannt. Aber auf YouTube kommt ja jeden Tag was neues ...
     
  16. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich muss sagen, dass mir dieses Bild zur Tonerzeugung auf dem Saxophon gar nicht weiter helfen würde. Die Zähne als Hammer? Das finde ich völligen Unfug. Die Zähne versetzen das Blatt doch nicht in Schwingung, oder mache ich da seit Anfang an was falsch?
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Servus
    das Video, das ich verlinkt habe, ist "The Master Speaks".
    Und da war Allard leider bereits von seiner Krankheit gezeichnet.
    Das mit dem Unterkiefer hat nichts mit Lautstärke zu tun, sondern damit, dass bei hohen Tönen ein größerer Teil des Blattes schwingt, die Lippe daher vom Blatt weg muss. (Unterkiefer nach vorn.)
    Bei tiefen Tönen geht der Unterkiefer nach hinten, weil mehr Lippe auf das Blatt muss.
    So sagt es David Liebman in seinem Video.
    Das ist natürlich von Mundstück zu Mundstück unterschiedlich.
    Die Bewegungen sind aber in sehr kleinen Rahmen, daher ist das IMHO theoretisch, da diese Anpassungen unbewusst passieren sollten.
    @TheSteamer:
    Danke, dass Du Dein Wissen und Deine Fachkompetenz auf diese freundliche Weise einbringst.

    Grüßle
     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Dann habe ich es falsch in Erinnerung. Muss ich mir noch mal anschauen.
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    ich denke, dass er sagen will, dass die Lippe passiv und sozusagen an die Zähne "angeheftet" ist, wie der Filz auf dem Hammer.

    Grüßle

     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Irgendwie habe ich Probleme beim Editieren, es verschwinden Beiträge, sorry also, wenn es doppelt kommt :)

    Servus,
    das Video, das ich verlinkt habe, ist "The Master Speaks".
    Und da war Allard leider bereits von seiner Krankheit gezeichnet.
    Das mit dem Unterkiefer hat nichts mit Lautstärke zu tun, sondern damit, dass bei hohen Tönen ein größerer Teil des Blattes schwingt, die Lippe daher vom Blatt weg muss. (Unterkiefer nach vorn.)
    Bei tiefen Tönen geht der Unterkiefer nach hinten, weil mehr Lippe auf das Blatt muss.
    So sagt es David Liebman in seinem Video.
    Das ist natürlich von Mundstück zu Mundstück unterschiedlich.
    Die Bewegungen sind aber in sehr kleinen Rahmen, daher ist das IMHO theoretisch, da diese Anpassungen unbewusst passieren sollten.
    @TheSteamer:
    Danke, dass Du Dein Wissen und Deine Fachkompetenz auf diese freundliche Weise einbringst.

    Grüßle
     
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