Kann man Gehörbildung trainieren/lernen?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gast, 12.Februar.2013.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    und, lieber Werner, was willst Du damit sagen? Habe ich irgendwo behauptet der Sprecher des Forums zu sein, habe ich irgendwo für das Forum gesprochen? Ich habe lee lediglich gefragt ob er von Irgendjemandem aus dem Forum eine Antwort will oder die Fragen rhetorischer Natur waren. Das Forum ist eine Gemeinschaft, jeder von uns ist ein Teil davon. Wenn Jemand eine Frage stellt ist manchmal nicht ersichtlich ob eine Frage eine rhetorische Fragen ist, auf die keine Antwort nötig oder sogar erwünscht ist, sondern lediglich zum Nachdenken anregen soll, oder ob es sich um eine konkrete Frage des Posters handelt auf die er gerne eine Antwort hätte. Da das für mich in diesem Fall nicht ersichtlich war, kam meine Nachfrage ob es rhetorisch war oder nicht und er gerne von der Gemeinschaft hier im Forum Antworten hätte.

    Vielleicht lag mein Fehler das hier als eine Gemeinschaft, als ein "wir" zu sehen und da ich nicht ich-zentriert sein wollte fragte ich halt ob die Frage an uns, also alle des Forums gestellt wurde (oder doch rhetorisch gemeint ist).
    mit oberfreundlichen Grüßen
    Saxhornet
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja, ich hab es auch und kann es nicht empfehlen. Einige Dinge sind ok aber insgesamt überzeugt mich die Methodik nicht.

    Lg Saxhornet
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja, zumindest soweit ich weiss, ich lass mich aber gerne eines besseren Belehren.

    Nicht alle Menschen lernen es gleich gut und gleich schnell und auch nicht gleich gut auf die gleiche Art. Ohne entsprechende Motivation und Interesse daran ist es aber auch sehr sehr schwer zu lernen, noch schwerer als es eh schon ist.
    Wenn Jemand etwas schon sehr oft gemacht oder gehört hat und es dann immer noch nicht kann, glaube ich, daß es eher an der passenden Methodik und ausreichend Interesse mangelt.

    Wenn gesundheitlich alles ok ist, wirklich Interesse besteht und auch eine passende Methodik vorhanden ist, glaube ich, daß es Jeder lernen kann. Meist ist eher eine Frage des Aufwands und der investierten Zeit und ob einem das wert ist.Mir ist zumindest noch Niemand begegnet, der das wirklich lernen wollte und nicht konnte (was natürlich keine Beweis ist).

    Da gibt es sehr unterschiedliche Untersuchungen zu. Einige gehen davon aus, daß bei diesen Menschen bestimmte Instrumente (es scheint bei Spielern von bestimmten Instrumenten gehäufter aufzutreten) sehr früh schon gelernt worden sind. .

    Lg Saxhornet
     
  4. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo saxhornet
    kannst du bessere Literatur dazu empfehlen?

    Gruß Cara
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich will mal was zur Methodik sagen:

    Ist es nicht so, dass jeder Musiklehrer mehr Methodik im Repertoire hat als er selber in seinen frühen Jahren erfahren hat?

    Eine gewisse Methodik finde ich ja gut, aber es gibt erwas besseres: die eigene Methodik zu erfinden und zu entdecken.

    Denn wie ich lerne färbt immer darauf ab, was ich spiele. Die Art zu lernen bestimmt das Spiel selber. Über ich viele Arpeggien, dann werde ich später auch eher vertikal improvisieren.

    Wenn man nun meint, man hätte die optimale Methodik gefunden, die für jeden gilt, dann läuft man Gefahr, die Individualität zu töten.

    Ich empfinde den Bereich Jazz überpädagogisiert. Klar, ich bin ein alternder Hase und tute mit anderen Greisen ins gleiche Horn: früher gab es das alles nicht und wir haben zu den LPs dazu gespielt. Eine gute Gehörsübungen immer noch und hat den großen Vorteil, dass man in dem Stil übt, den man auch mag. Eigentlich übt man nicht, sondern spielt.

    Macht euch eure Gehörsübungen selber, findet selber heraus, wie ihr am Besten weiter kommt. Bei mir war es zum Beispiel das Singen von Intervallen zum Motor meines Mofas.

    A pro Po Methodik: warum taucht in dem ganzen Frettchen nicht einmal das Wort singen auf?
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    ppue schrieb:
    Lieber Peter, das gefällt mir sehr gut :) Ist seit einiger zeit meine bevorzugte Methodik :)

    LG
    antonio
     
  7. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    Saxoryx schrieb:
    Ist das wirklich Gedächtnis?..
    Was ist mit jemand, der das alles schon tausend Mal gehört hat und trotzdem nicht wiedererkennen kann? Ich kenne so einen Fall, deshalb frage ich."
    Es ist schon das gedächtnis, aber da kommrn noch psychologische faktoren dazu, die mit dem lebensweg des schülers zu tun haben, stichwort "verunsicherung" ich hatte früher bei meinen studenten einige wenige dabei, die "ihren ohren nicht trauten".da muss erstmal weniger am gehör oder gedächtnis gearbeitet, sondern ängste abgebaut werden
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Leider Nein, wenn ich an ein paar Kollegen und alte Lehrer denke.

    Durchaus was dran. Aber man kann aber immer auch von einer anderen Methodik lernen oder sie passend für sich machen.

    Ja. Was man nicht übt kann man nicht spielen.

    Es gibt keine Methodik, die für jeden gilt, deswegen ist es als Lehrer sinnvoll verschiedene für die gleichen Dinge zu kennen und selbst dann kann es immer noch sein, daß zu einem Schüler mal keine einzige passt von denen die man kennt oder sich ausgedacht hat.

    Da ist viel passiert, das stimmt schon aber letzlich auch vieles was nicht immer hilfreich oder neu oder anders ist. Aber auch die alten Rangehensweisen waren nicht immer effektiv, hilfreich und die besten.

    Habe ich früher auch gerne gemacht und auch heute noch aber auch das ist halt nur eine Methodik und die funktioniert auch nicht für Jeden und hilft nicht alles zu lernen was in punkto Gehörbildung sinnvoll ist.


    Weil wir bis jetzt nicht über die eigentlichen Methoden gesprochen haben, sondern nur darüber, ob es möglich ist das zu lernen. Singen ist für Gehörbildung in meinen Augen essentiell.

    Lg Saxhornet
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist sehr wahr und wichtig. Ängste können das Gedächtnis regelrecht lahm legen und das Lernen blockieren. Betrifft gerne ja auch das Auswendigspielen. Ist ein Punkt, den man nicht vernachlässigen darf.

    Lg Saxhornet
     
  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Saxhornet schrieb:
    Das finde ich jetzt interessant in diesem Kontext. Könntest du das noch etwas erläutern? :)

    Lee's Statement finde ich übrigens auch bemerkenswert und wichtig.

    Gruss
    antonio
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn Du Angst hast oder unsicher bist, kann das Hirn vieles einfach viel schlechter lernen und speichern.
    Aber auch wenn man etwas auswendig kann und es im stillen Kämmerlein gut funktioniert, muss man das auch gelernt haben in einer Stresssituation abrufen zu können (unter Adenalin spielen ist doch anders als gemütlich zu Hause). Ich kenne viele, die Stücke auswendig können, dann aber wenn Nervosität oder ein bisschen Angst kommt sich plötzlich nicht mehr an das Stück oder Teile davon erinnern. Gerade auch wenn das Stück nur im Ganzen auswendig gelernt wurde und nicht in Einzelteile, die man auch einzeln für sich abrufen kann. Wer dann seinem Gedächtnis nicht vertraut, der wird dann so unsicher sein, daß er auch wirkich falsch spielen wird. Man muss seinem Gedächtnis vertrauen und auch üben Songs etc. unter Stress zu spielen, sonst ist es nicht da, wenn man es braucht. Und man muss es auch so üben, daß selbst wenn man rausfliegt man auch wieder reinkommen kann und nicht darauf angewiesen ist von vorne wieder anzufangen.

    Lg Saxhornet
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es gibt keine Literatur, die alles abdeckt und die ich guten Gewissens empfehlen kann. Wenn es um was konkretes geht, schick mir einfach eine PN.

    LG Saxhornet
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @ Saxhornet
    Ja, ok, verstehe, so hattest du das gemeint. Das kann tatsächlich ziemlich schwierig werden, kenn ich natürlich auch aus andern Bereichen, wo sich plötzlich eine komplette Blockade einstellt - oder einzustellen droht im Vorfeld der "Ernstsituation". In diesem Zusammenhang auch das Stichwort "Pfrüfungsangst" z.B.

    Gruss
    antonio
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Mich würde es echt interessieren, wie ihr das ganze übt/geübt habt und wie lange ihr warten musstet, bis die ersten erfolge zu sehen waren?!

    lg fabio
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wie lange das dauert ist bei Jedem anders und hängt davon ab wie viel er übt.

    Wie man es üben kann? Das sprengt den Rahmen, denn es gibt nicht die Übung für alles sondern viele verschiedene Übungen für die unteschiedlichsten Bereiche. Im Vorfeld muss man sich klar sein was man denn lernen will und was man dadurch erreichen möchte und wofür man es braucht(Ziel, Zweck).

    Lg Saxhornet
     
  16. horrorsax

    horrorsax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    also ich "übe" das so ähnlich wie ppue es beschreibt. Einfach irgendwelche CDs laufen lassen, und was dazu spielen. Nach ein paar mal hören weiß man ja welche Parts wann kommen.
    Das Problem an der ganzen Sache ist (zumindest bei mir) nur, daß ich bei unbekannten Songs nicht hören kann, welcher Akkord, bzw. Grundton dieser oder jener ist, obwohl ich das, wie cara es ja auch schon beschrieben hat, als Kind mal konnte... :cry: Ich habe nämlich damals im Chor gesungen, später dann in diversen (Rock-) Bands (da konnte ich´s aber schon nicht mehr).
    Ich wüsste, ehrlich gesagt, auch gerne, wie man lernen kann, die Töne zu greifen, die man singen würde bzw. sich vorstellt.

    Wenn ich das könnte, dann wäre ich mehr als zufrieden und hätte für mich das Maximum erreicht :cool:
    Aber leider machen die Finger zu oft was Anderes, als das Gehirn.

    Vor allem, wenn man sich manche Profis anhört, wenn die ein Solo hinknallen, da frage ich mich wirklich, ob man sowas ÜBERHAUPT lernen kann, oder ob das dann doch begnadetes Talent oder so ist. Gestern habe ich z.B. "Candy Dulfer live in Amsterdam" gehört. Bei manchen Soli konnte ich nichtmal mehr die einzelnen Töne hören, selbst wenn ich mich voll drauf konzentriert habe. Ich glaube, daß ist dann einfach nur noch rein intuitiv gespielt. Natürlich ist es nicht mein Anspruch jemals auch nur ansatzweise sowas hin zu kriegen; aber dennoch sollte man ja zumindest versuchen, wenigstens etwas "einfachere" Parts mal nachzuspielen...denke ich zumindest.

    Ich behaupte einfach mal, daß es schon persönliche Unterschiede gibt und Menschen, die von vornherein vollkommen unmusikalisch sind (z.B. manche Deppen, die zu `ner Casting-Show gehen und nicht ein einzigen Ton richtig singen können, bzw. treffen); die werden auch nie, selbst mit dem besten Gesangslehrer der Welt, singen lernen, oder?

    LG

    Horrorsax
     
  17. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin Ppue!

    Immer mehr Methoden `dieses krumme Hörnchen` in den Griff zu kriegen.

    In der Tat, viele haben vergessen aus der Konserve zu hören, denn jenseits des akribischen Musizierens haben wir doch getaktet, gepfiffen, gesummt, und ja gesungen!

    Überpädagogisiert, das ist das richtige Wort!

    Weil der Mechanismus singen zwar das Gehör schult, aber nicht so ganz mit dem Mechanismus Saxophon-Ton verglichen werden kann.

    Der Vorgang–Ton singen- und dann mit - Vergleich- Gehör- zu kompensieren, setzt am Saxophon einen
    Kompensationsvorgang voraus den der Betreffende sich erst mal bewusst machen muss!

    Es ist nicht immer das Gehör was nicht richtig funzt, viele hören sehr schnell wenn sie falsch spielen, oftmals ist es der Kompensationsvorgang am Sax.

    Das tonale Ausgleichen am Saxophon ist ein Vorgang der nicht mit dem komplexen Vorgang beim Singen verglichen werden kann.

    Ich sage da immer, spielt mal ordentlich verkehrt, dann erfasst ihr den gesamten Horizont von diesem Kompensationsvorgang, denn hier ist ein Adapter (MPC) zwischen geschaltet.

    Beim Singen mache ich das und das, also mache ich WAS am MPC.

    JO !
    Ohne genaue Erkundung am MPC, im Spiel, kannst du hören wie ein Luchs, bis auf 10 Cent genau, es wird nicht viel nützen, Gehörbildung ist Spielbildung!

    Grüße the Steamer


     
  18. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab mich mit einem Musiker unterhalten der alles nach Gehör spielen konnte. Auf die Frage wie er das gelernt hat, sagte er "Überhaupt nicht das ist irgentwann gekommen" Ich habe jetzt etwa 800 Übungsstunden. Manschmal weis ich jetzt schon welcher Ton als nächstes kommen muß ohne auf die Noten zu sehen. Mal sehen wie es nach 8 Tausend Stunden ist?
     
  19. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Hier geht es zu einem Selbsttest:

    http://www.faz.net/multimedia/interaktiv/quiz/testen-sie-sich-haben-sie-das-absolute-gehoer-1837479.html
     
  20. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen,

    bitte nicht das absolute gehör mit dem relativen gehör verwechseln. letzteres gut geschult hilft enorm.

    singen, singen, singen, ganz wichtig um intervalle ins unterbewusstsein zu bekommen. nach gehör nachspielen- langsam anfangen und dann steigern. auswendig spielen, hat mir persönlich wahnsinnig geholfen.

    ich selbst spiele ausschliesslich nach gehör (ausnahme bläsersätze), erarbeite stücke auch ausschliesslich nach gehör. bin eben zu faul zum notenlesen......:-D

    grüsse

    mixo

    p.s.: alles reine trainingssache, klar, wie alles im leben.
     
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