Keinen klassischen Ton mehr...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Morlox, 2.August.2011.

  1. Morlox

    Morlox Schaut nur mal vorbei

    Hallo :)

    Ich habe vor 2 Monaten Abitur gemacht und unter anderem auch eine praktische Prüfung auf dem Saxophon abgelegt. Zu diesem Zweck hab ich mit meinem damaligen Lehrer einen sehr klassischen Ton trainiert, da es in der Prüfung Pflichtstücke gab (Barock etc...)!
    Nun bin ich mit der Schule fertig und würde gerne einen etwas "dreckigeren" Ton haben.
    Wie kann ich den trainieren?
    Bringt evtl. ein anderes Mündstück oder andere Blätter etwas?

    Damit habe ich bisher gespielt:


    Selmer Serie III
    Selmer S 80 C*
    Hemke Stärke 3

    Liebe Grüße,

    Morlox
     
  2. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Mundstück und Blätter sind wichtige Faktoren. Sogar das Sax selber, aber der größte Faktor bist du? Du musst immer wissen wie du es haben willst.
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Morlox,

    der Unterschied zwischen Klassik und Nicht Klassik ist zu einem großen Teil die andere Phrasierung und Artikulation, das ist jedenfalls schon mal die halbe Miete.

    Zur Tonbildung:

    lass mal das Blatt ein wenig los, also reduzier den Druck von unten auf das Blatt. Der Ton sackt ein wenig ab, das gleiche durch Lippenspannung von der Seite aus. Dann ordentlich aus dem Bauch heraus stützen. Der Ton verändert sich gegenüber dem gewohnten klassischen Ton, und die Phrasierung klingt auch anders.

    Weiterhin kannst du das Mundstück ein wenig weiter in den Mund nehmen, und mal schauen, wie sich der Ton ändert.

    Entdecke die vielfältigen Klangmöglichkeiten, die dir das Saxophon anbietet, indem du einfach Dinge veränderst, die beim klassischen Spiel so fest gezimmert sind.

    Gruß,
    xcielo
     
  4. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Das Selmermundstück, das du hast ist auch nicht gerade ein sehr jazziges Mundstück.
    Ich finde, dass es immer ziemlich Quäckig klingt, wenn man mit einem klassischen Mundstück versucht rockiger zu klingen.
    Wenn du das wirklich ernsthaft willst, brauchst du auch ein passendes Mundstück
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hmmmm, Alto oder Tenor oder was?

    Ich persönlich bin von MeyerOttoLinkESMundso angetan und glaube, dass die passende Ware anbieten...

    Schöne Grüße
    Brille
     
  6. Morlox

    Morlox Schaut nur mal vorbei

    Hallo Leute,

    vielen Dank für die schnellen Antworten!
    Ich spiele ein Alt Saxophon.

    @ xcielo: Vielen Dank für die Tipps, werde das morgen mal probieren, wenn ich nicht das ganze Haus wecken würde ;)

    @ volkerkaufmann und Brille: Ich habe auch schon an ein neues Mundstück gedacht, aber ich kenn mich damit leider gar nicht aus. Bahnöffnung, Bahnlänge usw. sind Fremdworte...
    Welches Material empfehlt ihr?
    Muss man sonst irgendetwas beachten?

    Vielen Dank ;)
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Tja, du musst schon näher beschreiben, wasde willst.

    Tendentiell denke ich an eine runde Kammer und einem Einlauf mit Baffle/Stufe, je nachdemmmmmmmmm...

    Bitte erkläre dich.

    Grüße

    Brille
     
  8. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Brille!

    Nettes Avatar! :lol:

    Die Frage nach einem rockig-rotzigen Mundstück stelle ich mir auch gerade. Ich habe diesbezüglich beim Saxdoc angefragt. Er meint er hätte da vielleicht was, aber die Testobjekte sind derzeit leider alle im Umlauf. Also warte ich auf den Anruf, dass ich sie mir holen kann. Ich hätte nämlich gern ein Mundstück aus Metall... habe sowas jedoch auch noch nie probiert und kenn mich da nicht aus. Tendentiell sollen die lauter sein wie die aus Kunststoff, habe ich irgendwo gelesen. Aber ob ich damit klar komm, wird sich rausstellen. Kann man vom Material her auf den Klang schließen? Gibt es Erfahrungswerte, ob unterschiedliche Metalloberflächen (Edelstahl, Versilbert etc.) sich hörbar auf den Klang auswirken?

    Grüße
    Claudia
     
  9. rbur

    rbur Mod

    Das Material macht keinen Unterschied, nur die Form.
    Da einem das aber niemand glaubt, werden Metallmundstücke in der Regel so gebaut, dass sie klingen, wie man das irrtümlicherweise von Metall erwartet.

    Es gibt aber auch Klassikmundstücke aus Metall
    http://www.thomann.de/de/selmer_sm_25kcmundstalt_sax_klassi.htm
     
  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Tja Schnuckelchen, danke für dein Lob! Endlich habe ich ein Bild von mir online gestellt. Quatsch! Daaaas ist eine meiner Katzen und er heißt Ray (Er sieht schlecht, du verstehst?, lol!).

    @rbur: Kennst du das von dir verlinkte Mundstück? Wie würdest du es beschreiben?

    Generell: Die Bauform (v.a. Kammer, Einlauf) sind recht bestimmend für den Klang. Das Material weniger bis gaanz wenig. ;-)

    Grüße
    Brille
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Schnuckelchen,

    dieses Thema (sind Metallmundstücke wirklich lauter ?) ist eines der populärsten hier, da kannst Du schon ganz viel finden.

    Wie RBur schreibt: der "Sound", den ein Mundstück begünstigt, liegt vor allem an seiner inneren Geometrie (Grösse der Kammer, Form der Einlaufwölbung, uws.) und auch an der Bahn (Öffnung, Länge).

    Der grösste Unterschied, den Du mit einem Metallmundstüick feststellen wirst, ist aber zunächst die viel schlankere äussere Form und eine andere Selbstwahrnehmung durch die Zähne auf dem Metall. Das finden manche gut, andere können das gar nicht ab.

    Hier gibt es übrigens eine interessante Demo des Effekts von Mundstück-Material, Blattschraube und Blatt. Möglicherweise zum ersten Mal überhaupt wurde hier die genau selbe Geometrie einmal mit Metall und einmal mit synthetischem Kautschuk gebaut. Hört man einen Unterschied ?
     
  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Morlox,

    Dein Setup ist natürlich sehr in Richtung Klassik optimiert. Viel klassischer gehts fast nicht ...

    Die billigste Variation: ein anderes Blatt, z.B. Vandoren JAVA. Da müsstest Du schon einen ersten Unterschied merken (schärfer, mehr Obertöne bei mehr Lautstärke).

    "Dreckig" spielen heisst ja auch: weniger kontrolliert. Das kannst Du haben mit einem Mundstück grösserer Bahn und mit weicheren Blättern.

    Aber Du musst auch wirklich dreckig spielen wollen, die Sau rauslassen ! Es kann Dir passieren, dass Du vor Dir selbst zurückschreckst und insgeheim sagst: Nein, so will ich ja gar nicht klingen. Und dann bist Du nach einer Weile auch mit einem anderen Mundstück vielleicht wieder bei deinem "alten" Sound. Deswegen immer die Ratschläge hier, mit der Soundvorstellung zu beginnen.
     
  13. rbur

    rbur Mod

    Das kenne ich leider nicht, aber es hat anscheinend eine runde Kammer und kommt damit einem echten Saxophonmundstück schon deutlich näher als die normalen S80.
     
  14. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... sehr diplomatisch ausgedrückt, Rainer... :lol:
     
  15. Morlox

    Morlox Schaut nur mal vorbei

    Hey Leute:)

    Nochmal danke für die Tips. Werd jetzt mal die Blättchen etwas durchprobieren und auch mal beim spielen versuchen "locker zu lassen" wie das hier einige beschrieben haben.

    Aber jetzt mal weg vom PC und ran ans Sax :)


    Morlox
     
  16. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Florentin,

    ja, das ist mir eben auch aufgefallen, dass die Metallmundstücke viel filigraner sind... ein entscheidender Grund, warum ich mich dafür interessiere. Jedoch bringt es nichts, wenn man damit nicht klar kommt. Die meisten Mundstücke, die ich jetzt angeschaut hab (im www), haben aber eine eingearbeitete Bissplatte aus Kautschuk o. ä. oben drauf. Also ist auch hier anscheinend ein direkter Kontakt mit den Zähnen eher weniger erwünscht.

    Muss ich mal reinhören, wenn ich zu Hause etwas lauter aufdrehen kann. ;-)

    Grüße
    Claudia
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hi Claudia,

    habe aktuell auf meinem Tenor ein OL STM NY 7* drauf.

    Die Vibrationen sind schon stärker als bei Kautschuk. Aber mit einer Bissplatte ist es kein Problem. Es fühlt sich aber auch anders an, weil es deutlich schmaler ist und durch das Metall fühlt es sich kühl an.

    Aber ich habe Hans (HWP) gebeten mir was zu basteln, egal welches Material. Sein MS für mein Alt ist jedenfalls der Knaller! Vielleicht bekommt er das auch für's Tenor hin.

    LG

    Dreas
     
  18. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Jepp, das kenne ich. Ich spielte früher auch OL STM NY 7*.
    Aber mir passte es einfach von der Ergonomie nicht. Ich habe schnell bemerkt, dass mir die etwas breiteren Kautschuk-Mundstücke viel sympatischer sind. Mein Ansatz ermüdet bei vergleichbarer Bahnlänge und Öffnung nicht so schnell.

    Und: Es gibt sowohl bei Metall- wie auch bei Kautschuk-Mundstücken welche, mit denen man weich, warm und zart oder auch schrill, laut und durchdringend klingen kann.

    Die MPC-Geometrie ist entscheidend, nicht das Material.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Bernd,

    stimmt m. E. , habe ich auch gerade gelernt.

    LG

    Dreas
     
  20. Gast

    Gast Guest

    @schnuckelchen

    dein satz:

    ... Also ist auch hier anscheinend ein direkter Kontakt mit den Zähnen eher weniger erwünscht....

    wurde wohl bisher überlesen.

    wie kommst Du zu dieser annahme?

    Nimo


    letztes jahr hatte ich einen anfänger kurs geamcht (irgendwo hier nachlesbar)
    wenn ich die vielen fragestellungen zu mundstück, blättern und ligaturen lese, drängt sich die überlegung auf, dass man einen crash kurs speziell für den mpc+umfeld macht.

    einen u-tag von 10 bis 16/17 Uhr - wäre aber 50%theorie und 50% aktiver (spiel)versuch.

    WOHLGEMERKT!!

    danach hat man nicht die höheren weihen, sondern die grundlagen für sich selbst EIGENSTÄNDIG das passende equipment zu finden.
     
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