Klappen und Mechanik selbst vernickeln

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Sax_Addict, 17.Juli.2008.

  1. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,
    ich habe am Wochenende ein Uralt-Alt-Sax ausgemottet, das seit ewiger Zeit in seinem Koffer schlummerte, da es nicht spielbereit ist.
    Irgendwas hat mich geritten und ich habe begonnen, das Teil auseinanderzuschrauben. Zum einen, weil ich hoffe, es mehr oder weniger selbst wieder spielfähig zu bekommen, zum anderen, weil es mich einfach mal reizt, so ein Teil zu zerlegen, um den Aufbau nachvollziehen zu können.

    Jetzt sind alle Klappen abmontiert, die Polster entfernt, der Korpus (zunächst eher unfreiwillig) entlackt. Gestern abend strahlte mir dann also ein goldgelber Messingkorpus entgegen!

    Nun will ich die Klappen und die Mechanik auch noch entlacken. Weil aber Messing ja durch Berührung (Schweiß, Säure, was auch immer) schneller anläuft und außerdem nach jedem Spielen die Hände arg nach Messing riechen, dachte ich daran, die Klappen zu vernickeln.

    Meine Frage: hat das schonmal jemand selbst gemacht? Es gibt da solche Handgalvanisierungsgeräte, hat da jemand schon irgendwelche Erfahrungswerte? Oder lieber stromlos "chemisch vernickeln"? Ich habe da einen Händler entdeckt, der die entsprechende Lösung ("Nibor") anbietet. Da müsste man die Messingteile nur reinlegen (nach vorheriger Reinigung versteht sich!).

    Oder doch lieber machen lassen? Was dürfte sowas denn kosten??

    Über weitere Anregungen und Tipps freut sich
    Sax_Addict
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Die Finger kommen kaum an die Klappen, da du ja mit den Kuppen auf dem Perlmutt(/ersatz) greifst.
    Hauptsächlich kommt man mit den Daumen (Oktavklappe, Daumenhaken), dem rechten kleinen Finger (c und d#), dem linken kleinen Finger (tiefe Töne) und dem linken Zeigefinger (Palmkeys) mit Metall in Berührung. Von daher müsstet du dein Argument des Geruches der Finger nach Messing überdenken. Oder willst du die ganze Mechanik vernickeln?
     
  3. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hi Matthias,
    ich hab vor kurzem ein unlackiertes Cannonball in den Händen gehabt, da war das auch so gelöst: Korpus unlackiert, Klappen und Mechanik lackiert (ok - nicht vernickelt). Der Händler hat mir das damals so erklärt.

    Vielleicht spielt auch die Optik mit rein, das will ich nicht leugnen...


    Grüße
    Sax_Addict
     
  4. Gast

    Gast Guest

    @Sax_Addict

    finger weg!!, du hast nicht die vorbäder und zwischenbäder, lass das einen profi machen.
    kleinteile gehen zwar in eigenregie, es bleibt aber immer nur stückwerk.
    wenn es messing lackiert war, warum dann vernickeln unter umständen ist der klang danach für IMMER perdue.

    lassen es doch wieder lackieren! oder eben messing blank und die patima die sich wieder ansetzt verschafft dem instrument eine eigene eleganz und ausstrahlung.

    nimo
     
  5. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hi nimo,
    ich will ja nicht den Korpus vernickeln (lassen).

    Ich glaube nicht, dass sich der Sound allein durch das Vernickeln der Mechanik und der Klappen so drastisch verändern kann.
    Bzw. ich glaube nicht, dass ich eine drastische Veränderung hören werde...

    Grüße
    Sax_Addict
     
  6. Gast

    Gast Guest

    @Sax_Addict

    dann hab ichs wohl falsch gelesen oder zu schnell. klar nur die mechanik geht, aber auch da beim profi.
    es gibt verschieden formen des vernickelns und auch härtegrade.
    wer auf bicolor steht, solls tun!

    nimo

    bei der dicke der vernicklung - kann - es zu problemen führen wenn du enge passungen hast, die müssen eben nachbearbeitet werden. aber jetzt fängt schon ein workshop an.
     
  7. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    ich vermute, du spielst auf den Durchmesser der Röhrchen an, der sich evtl durch die Nickelabscheidung an der Innenwand verringert?

    Hatt ich mir auch schon Gedanken drüber gemacht. Vielleicht kann man diese Röhrchen irgendwie verschließen vor dem eigentlichen Vernickeln? Mit Wachs? Nur so ein Gedanke...

    Schöne Grüße
    Sax_Addict
     
  8. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Mein Tipp als Schlosser- und Schmiedemeister:

    Unbedingt von einer Schlosserei oder einem spezialisierten Betrieb machen lassen!
    Unmöglich als nicht Metaller ohne profesionelle Geräte ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
    Du kannst ja nach Abfrage die Vor- und Fertigstellungsarbeiten selbst übernehmen, um Geld zu sparen.
    Hast du schon mal an Verchromung gedacht? Haltbar - geruchlos - und sieht nicht gerade schlecht aus.

    Grüße aus Wien

    Schlüsselpapst
     
  9. Gast

    Gast Guest

    @Sax_Addict

    ich hab zwar gerade ein anschiss bekommen wegen zu heftiger art meiner beiträge, aber ich versuchs mal weiter mit dem sinn eines forums.

    du hast die c/dis klappe mit rolle und linker hand den tisch mit ??? rollen. diese gewinde must du nachschneiden, übrigends auch schon vorher, bevor du die ware abgibst.

    das LÄNGENmaß der achsenröhren dürfte kaum ins gewicht fallen, der innendurchmesser der röhrchen - kann - probleme bereiten, da ist aber auch die qualität des galvaniseurs gefragt.

    alles muss schmutz und fettfrei sein! die teile werden im bad geschwenkt!! während des vorganges (bzw. sollten) alles in allem ein job für den profi, es sei denn du willst dir eine kompeltte anlage aufbauen und semiprofessionell einsteigen und in deinem wohnbereich einiges als aufträge übernehmen - denke mir, dass es eine gute resonanz hätte.

    aber um das fachwissen kommst du nicht drumrum.

    noch ein satz zum

    Schlüsselpapst seinem beitrag - da spricht der fachmann, sollte man drauf hören.
    verchromen - hm gibt es auch verschiedene formen, ich findes letztendlich den überzug als sehr kalt, da ist eben satinvernikeln etwas ganz anderes (auch weicheres).

    jepp das wars

    nimo
     
  10. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    @nimo
    Keine Sorge, ich fühle mich nicht harsch angegangen..! ;-)

    @all:
    Also, ich denke, ich werde die Finger davon lassen, dass selbst zu probieren. Soll am Ende ja auch noch nach was aussehen und vor allem auch haltbar sein.

    Was könnte es denn kosten, wenn man das beim Fachmann machen lässt? Weiß ja nichtmal, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt (außer, dass es bisher sehr lehrreich war).

    Grüße
    Sax_Addict
     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin,

    gerade diesen alten Fred entdeckt.

    Meine Frage geht aber nun genau in die andere Richtung;

    Gibt es denn eine Möglichkeit ohne Riesenaufwand vernickelte Teile...also Klappen und Gestänge, vom Nickel zu befreien, also alles wieder auf Messing natur zu bringen ?

    Kein Schleifen oder mechanisches Entfernen, irgend einen chemischen Tauchvorgang oder so ??

    Mir ist ein Messing-Look, der in Ehren patinieren darf, jedenfalls lieber als abgegriffene Nickelbereiche, die Bläschen vom NIckelfraß und Dergleichen.

    Könnte ja sein, es weiß Jemand.

    LG Wuffy
     
  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Können täte man wohl schon...aber ob sich das lohnt die Chemie, bzw. die EInrichtung anzuschaffen?

    https://www.chemisch-nickel.com/Entni.htm

    Ich hatte mal nachgefragt bei einem Galvanobetrieb wegen Entsilbern, das war nicht so teuer.

    Gruss
    antonio
     
  13. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Kann man bei spezialisierten Betrieben auch machen lassen. Die Teile werden dann in Ameisensäure gelegt (soweit ich gehört habe), die das Nickel runterfrisst. Dass die Messingoberfläche dann nicht wie poliert rauskommt dürfte aber auch klar sein, denn wenn es zu lange drin liegt, ists irgendwann weg.
    VG
     
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