Hallo zusammen, angestachelt durch diesen Thread und Lenny Pickets Wahnsinns-Tenorsolo habe ich beschlossen, die Grifftabelle auf www.wfg.woodwind.org bis zum bitteren oberen Ende auszuprobieren. Das Ergebnis nach einigen Setup-Experimenten: Meinem Medusa-Altsax sowie einem billigen chinesischen Yani-Nachbau lassen sich mit einem Selmer Airflow-Mundstück und einem relativ leichten Blatt tatsächlich c''''' und d''''' entlocken. Soundmäßig eher auf der Quietscheentchen-Seite, aber was soll's, vielleicht kann man es ja mal brauchen, um angeberische Trompeter zu ärgern ... Die Blätter haben es mir nicht gedankt: Ein Hemke-Blatt bekam zunächst einen kleinen Riss 0,5 cm vom rechten Rand, am Schluß war eine kleine Ecke "rausgesägt". Mein Fibracell Reed macht seitdem optisch einen leicht abgeknickten Eindruck, auch wenn es sich noch gut spielt. Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit blättervernichtenden Toptones gemacht? Viele Grüße Joachim
geiler titel UND durchaus einen neuen fred wert. wenn ich mir so überlege, dass tiefe töne langsame schwingungen haben... und dann eben hohe...? grundsätzlich mal die frage: mit wieviel schwingt das blatt DURCHSCHNITTLICH in der sek. oder min? ...und daraus mal abgeleitet bei den tiefen und dann bei den hohen tönen. daraus könnte man ja dann die ableitung/ansatz finden zu den high-tones. schöner beitrag!
Ist die Frage ernst gemeint? Natürlich mit der Frequenz des Tones den du spielst. Wenn du also verhältnismäßig häufig das a spielst sollte das Blatt DURCHSCHNITTLICH ~440 mal in "der Sek." schwingen. Kann aber auch sein, dass genau in "der Sek." ne Pause auf dem Notenblatt steht; Dann schwingts gar nich.
@astipasti, einfachschwingungen oder doppelschwingungen. ....und ist dem wirklich so? versuch mich gerade da reinzudenken.
astipasti und all, schwingungen des blattes und schwingungen der tonsäule..... versuche ich mich jetzt selbst zu überlisten? ein sax schwingt am blatt mit EINEM blatt bei A440 - 440 mal dann schwingt bei der Oboe (doppelblatt) ebenfalls bei A440 jedes (teil)blatt 440 mal ...... was schwingt beim trompeter und beim flöter? ....... muss aus der überlegung heraus das blatt dann der identische Schwinger sein? ich sag mal nein, da er nur der erreger ist und die schwingung erst durch die LÄNGE der luftsäule entsteht. feuer frei, welcher füsiker hilft uns auf die beine?
Das schwingende Blatt ist zwar Generator und das restliche Instrument "nur" Resonator, dennoch zwingt der Resonator in diesem Fall dem Generator durch die Länge der Luftsäule die Frequenz auf. Eine durchschlagende Metallzunge wie beim Akkordeon würde auf ihrer Frequenz beharren, daher braucht man dort für jeden Ton eine unterschiedliche Zunge. Gruß Joachim
Schulphysik ist 35 Jahre her, also keine Garantie auf Richtigkeit. Ich nehm' mal an beim Trompeter schwingt de Lippe, bei der Flöte wird die Schwingung durch die Störung oder Spaltung des Luftstroms verursacht. Die Blockflöte lenkt dazu den Luftstrom auf eine Keil. Bei anderen Flöten muß der Flötist den Luftstrom richtig lenken. Gruß Bernhard
es gibt windharfen, - wer schwingt denn da? bitte nicht sagen der wind! ..also ich glaube NICHT daran, dass das blatt die schwingungen des tones hat!
Wikipedia schreibt: "Die Physik der Tonentstehung in Holzblasinstrumenten ist trotz langjähriger Bemühungen noch nicht in allen Einzelheiten verstanden." und Google findet jede Menge Zitate mit identischer Formulierung aber keine bessere Erklärung.
Moin nimo, Rohr und Blatt schwingen in Resonanz zueinander, d.h. sie beeinflussen sich gegenseitig und einigen sich auf für beide mögliche Schwingungszustände, die wir dann als Ton hören. Es gab hier mal einen thread in dem Fumi so ein bisschen erläutert hat, wie das Ganze funktioniert. Ich empfehle ausgiebiges Lesen dieses threads. Im übrigen können High Notes Blätter dann sehr effiziernt zersägen, wenn man das Blatt pfeifen lässt, also den Ton nur noch durch das Blatt erzeugt, nicht mehr aber als Resonanz des ganzen Rohres. Meist schwingt das Blatt dann in Teilen unterschiedlich und es reißt. Kann man in diesem thread auch wunderbar sehen. Gruß, xcielo
xielo, hab dank, fumi glaub ich es sowieso, elider gibt es (wie immer) zuviele abschweifungen in dem fred. ich ziehs mir nochmals komplett abends rein, bei kloster frau melissengeist!
@xcielo Dass das Blatt gerissen ist, weil es in sich unterschiedlich geschwungen hat, glaube ich auch. Da aber besonders die allerobersten Töne sehr deutlich einrasten (viel stärker als die mittleren Toptones), sich also in eine Obertonskala einreihen, glaube ich nicht, dass hier eine Entkoppelung von der Luftsäule vorgelegen hat. Ich vermute, dass ich unbewusst einen Teil des Blattes "abgeklemmt" habe, sodass ein schmalerer Bereich des Blattes leichter die hohe Frequenz erreichen konnte. Gruß Joachim
Moin saxology, die Beobachtung mit dem Einrasten habe ich auch gemacht. Meine Vermutung ist, dass man die hohen Moden des Blattes irgendwann erwischt. Dafür spricht, dass die dann erzeugte Obertonreihe nicht unbedingt harmonische sind, also nicht der Obertonreihe des Rohres folgen. Früher habe ich auch gerne bei den extremen High Notes meine Blätter zersägt, Ecken waren raus, und Risse. Seitdem ich "richtig" Obertöne spielen kann, kann ich in diesem Rahmen beliebig hoch spielen und dem Blatt macht das nicht mehr aus, als wenn ich unten rum volles Rohr spiele. Fange ich aber an zu pfeifen ist das Blatt im Nu hinüber. Gruß, xcielo