Können Saxophonisten Klarinette spielen (und umgekehrt)?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 3.November.2009.

  1. Gast

    Gast Guest

    Mir wurde gesagt,das ein Saxophonist nicht Klarinette spielen können würde aber umgedreht der Klarinettist Saxophon spielen kann!
    Ist da etwas dran? Ich würde nämlich gerne noch ein zweites Instrument erlernen und dachte da eben an die Klarinette weil mir ihr Klangbild sehr gefällt!
    Posaune fände ich auch nicht schlecht!

    Nun sagt schon,ist da was dran,stimmt das? :-?
     
  2. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Wer sagt denn so ein Mist:) Vielleicht wollte Dich ja nur jemmand auf den Arm nehmen. Es geht genausogut von Sax nach Klari wie von Klari nach Sax. Nur werden "echte" Klarinettisten bestimmt immer was dran auszusetzen haben, wie Du Klarinette spielst. Genauso finde ich es haeufig ziemlich schrecklich wie Klarinettisten auf dem Saxophon klingen...

    Was soll's denn werden, Bassklarinette?

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
  3. dobby

    dobby Kann einfach nicht wegbleiben

    Aaaaaalso:

    1. Ich weiß nicht, ob man mich als "Saxophonist" bezeichnen kann. Ich tröte halt regelmäßig drauf rum und geb dazu kluge Kommentare ab, warum ich nichts kann^^.

    2. Einer Klarinette bin ich nach ein paar Wochen der Übung im Stande, mehr oder weniger passable Töne zu entlocken. "Spielen", weiß ich wiederum nicht, ob man das so nennen kann.

    Würd ich mehr üben, könnt ich beide Instrumente wohl ganz gut spielen können. Es ist also selbstverständlich möglich.

    Wobei ich sagen muss: Ein "richtiger" Musiker hat sein Instrument, auf dem er gut ist, und das reicht.

    Man kann zwar viele Instrumente besitzen, das heißt aber nicht, dass man alle spielen kann. Lieber eins richtig können ;-)

    Als Hörtipp sei noch Eddie Daniels genannt. Letztens hab ich erst eine frühe Platte von ihm von meinem Bandleader geliehen bekommen. Er spielte Tenor-Sax und Klari (beides professionell). Inzwischen allerdings hat er sich wohl auf die Klarinette "spezialisiert".

    Hoffe, ich hab dir bissl geholfen (nur ein ganz kleines bisschen vielleicht?)

    LG, dobby.
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das ist die landläufige Meinung. Das Blatt spannt man in etwa gleich auf :-D dann hat sich's. Ich habe vorher Klarinette gespielt, Saxspielen konnte ich deswegen trotzdem nicht. Klar nach der Klarinette bringst du sicher Töne aus dem Sax raus, aber es ist definitiv ein anderes Instrument. Vom Sax auf die Klarinette ist wahrscheinlich mit mehr Arbeit verbunden als umgekehrt, da der Ansatz bei der Klarinette doch ziemlich anders ist. Das gilt auch für den Blaswiderstand. Mal abgesehen von den Griffen - die Karinette überbläst ja nicht in die Oktav, das heisst ein C im untern Register ist keins im oberen...
     
  5. Gast

    Gast Guest

    @ antonio,dobby,bhimpel :

    hab mir doch gleich gedacht das da was faul ist!

    Hey,an die Bassklarinette hab ich ja gar nicht gedacht.
    die klingt ja mal so was von.....geil!
    Aber keine Angst,vorerst bleibe ich mal schön beim Tenorsax
    und wenn ich da gefestigt bin,dann gehe ich "vielleicht" an
    ein zweites Instrument!
    Trotzdem herzlichen Dank für eure Tipps und Hinweise! ;-)
     
  6. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    "das" stimmt auch "hier" nicht.

    :-D
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    So 'ne Schei... hört man öfters bei klassischen Klarinettisten. Wenn die dann Saxophon spielen, bilden sie sich ein, dass allein die Nutzung eines saxes den Jazz ausmacht.

    Und so klingt das dann auch. Meist haben die ein Soundproblem, nach meinen Erfahrungen (3 Beispiele).
     
  8. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    moin,

    der Umstieg von Sax auf Clari ist kein Problem. Habe ich selbst vor einem 3/4 Jahr vollzogen. Man muss sich nur an den Umstand gewöhnen, dass die Clari in die Duodezime überbläst und nicht, wie beim Sax, in die Octave. Der Ansatz ist etwas enger und der Blaswiderstand wesentlich höher als beim Sax.

    Ansonten ist auch hier bei regelmäßiger Übung schon nach kurzer Zeit ein hörbares Resulstat zu erwarten.

    Es ist wahrscheinlich so, dass der Umstieg von Clari auf Sax einfacher ist, weil dieses eben leichter zu blasen ist und das überblasen in die Octave einfach logischer erscheint - thats all.

    Lass dir also keinen solchen Blödsinn eintrichtern.
     
  9. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Hochnäsiger Quatsch. Es war bis jetzt schon immer ein Krampf, Klarinettisten auf dem Saxophon einen anständigen Sound beizubringen. Sie können zwar schon mit Blättern und Mundstück umgehen und die obere Lage der Klarinette entspricht mehr oder weniger den Griffen des Saxophons. Aber durch den Pressing-Ansatz der Klarinette verbeissen sie sich brutal und tönen auch dem entsprechend dünn und nicht nach Saxophon. Lustig sind dann immer die Oktavbindeübungen, denn diese weisen den Weg zum korrekten Ansatz: Klarinettisten bleiben auch nach dem loslassen der Oktavklappe oben und haben nicht im entferntesten die Chance, ohne Ansatzveränderung wieder nach unten zu rutschen. Dann lasse ich sie den Ansatz so lockern, bis die Oktavbindungen flutschen. Weil sie sich dann nicht mehr mit der Härte des Ansatzes stabilisieren können, ist das Ergebnis ist zu 99% ein schwabbelnder und rumeiernder Ton. Und wenn sie dann feststellen, dass sie diesen Ansatz verwenden müssen, um nach Saxophon zu tönen, kommt in den meisten Fällen die Ernüchterung... ;-)
     
    altblase gefällt das.
  10. Gast

    Gast Guest


    ... also praktisch unbedeutend oder wie Frau Merkel sagen würde: "besser als erwartet."
     
  11. Gast

    Gast Guest

    @ Peter

    ... du bist ja schon wieder aus dem Bett gefallen. Also, es stimmt alles was du sagst und das sind auch meine Erfahrungen. Du lernst eventuell etwas schneller um weil du schon mal ein Rohrblattmundstück kennst, das gilt aber für den Umstieg von einem auf das andere generell.
    Es sind 2 verschiedene Instrumente!
     
  12. Gast

    Gast Guest

    ...da hab' ich auch schon lange dran gedacht nur mit deutscher Applikatur kostet sie soviel wie ein Selmer vom Feinsten :cry:
     
  13. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @Günni:
    Hab heute verpennt und bin erst seit 6 Uhr im Studio... :)
     
  14. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    moin moin - ihr Frühaufsteher - und da sage noch mal einer, Musiker seien Langschläfer ;-)

    ... da treten wir doch glatt den Gegenbeweis an
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin,
    also ich bin selbst von der Klari gekommen, allerdings mit 20 jahren Pause dazwischen. Nur, alles was Peter sagt, kann ich nur bestätigen. Und die gleichen probs, die ein Klarinettist auf dem Sax hat wird ein Saxer auf der Klari haben (außer vielleicht er spielt vorher Sopi).
    Ich würde sagen zwei grundverschiedene Instrumente.

    Allerdings gibt es Synergie-effekte. Klarinette hilft der Tonbildung auf dem Sax und umgekehrt.

    JEs
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... hmmm... versteh ich nicht... ich geh einfach mal davon aus, daß das ironisch oder humoristisch gemeint ist, oder? ... hoffentlich... ;-) pressing ansatz? verbeissen? mit sowas wird nie einer auf der Klarinette was vernünftiges zustandebringen...und die minimale Grundintelligenz, auf einem anderen Instrument sich auch auf einen anderen Ansatz einzustellen solte man sogar einem Klarinettisten zubilligen... :lol:
     
  17. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @Thomas:
    Das ist ganz und gar nicht ironisch gemeint - höchstens der zweite Abschnitt. Nun - es ist nicht meine Idee, die Klarinette mit Kieferdruck zu spielen. Die Art, mit welchem Ansatz das Sax dann zuerst mal gespielt wird, zeigt aber, dass zumindest die Klarinettisten, die bei mir das Sax spielen lernen wollten, dies so tun. Auf jeden Fall hatte ich noch niemanden von der Klarinette hier, der einen zu laschen Ansatz hatte - die spielten alle mit zu viel Kieferdruck.
    Wie viel Druck für einen guten Klarinettensound notwendig ist, entzieht sich meiner Kenntnis, zumal ich vor ca. 30 Jahren zum letzten Mal in so ein Teil geblasen habe. Sicher aber ist es mehr als wenn man ein Saxophon mit einem vollen Sound spielt. Wobei ich hier gleich anfügen muss, dass auch sehr, sehr viele auf dem Sax vor allem in der oberen Lage mit viel zu viel Biss spielen - man kann dies anhand von Oktavbindungen kontrollieren. Denn sonst wäre die Quote von zu fest beissenden Klarinettisten mit Saxophon-Lernwilligkeit in meinen vier Wänden nicht 100%.

    Die Intelligenz, dass jemand selber darauf kommt, auf einem anderen Instrument mit einem anderen Ansatz spielen zu müssen, gestehe ich jedem zu. Das Problem ist aber oftmals die überdrehte Selbstsicherheit (fliesst ja sehr oft in Arroganz / Ignoranz über...), mit der diese Leute ein Sax spielen lernen möchten. Eben weil derart idiotische Landmeinungen wie in Post #1 beschrieben herumgeistern. Und sehr oft Klarinettisten auch Saxophon unterrichten und viele davon aber einen Sch****-Sound haben. Ausnahmen dürfen da selbstverständlich lächeln... ;-)
     
  18. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich muss hier Peter zu 1000% zustimmen!

    Selber habe ich vor 4 Jahren mit der Klari angefangen, und ich muss immer noch gestehen das es ein großer "Denk-Aufwand" für mich ist Klarinette zu spielen. Ich habe mir das auch einfacher vorgestellt. Definitiv muss ich einen festeren Ansatz an der Klari anwenden, sonst ist es zu luasch und klingt Sch****. Und üben muss ich wie der Teufel!

    Selbige umgekehrte Erfahrung habe ich bei einer Klari Spielerin gemacht. Mit Ihrem festen Ansatz tut Sie sich sehr schwer die unteren Töne am TenorSax zu spielen!
    Die Griffe sind gar kein Problem für Sie. Konzentriert Sie sich darauf gehts. Wenn Sie nicht daran denkt geht nix.

    Was ich bestätigen kann ist das Klari spielen sich positiv auf den Sound am Sax und auf den Ton am Sax auswirkt!

    @Wolf61: Ausprobieren hilft ;-)

    Viele Grüße
    Sven
     
  19. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Naja. Wozu braucht man als Saxophonist deutsche Applikatur:)?

    Boehm-System ist wahrscheinlich das haeufigste auch unter Saxophonisten in Deutschland. Eine schoene alte Noblet Holz-Bassklarinette mit wirklich ordentlichem Ton und Intonation habe ich fuer einen Appel und ein Ei bekommen (aber sicherlich auch Glueck gehabt). Na gut, geht nur bis Tief Es, aber das reicht mir. Fuer Tief C muss man unverhaeltnismaessig viel bezahlen. Eine Tief D von Conn kann man auch guenstig bekommen, wenn man sie ueberhaupt findet.

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
  20. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Sicherlich, denn die Boehm-Bassklaris sind wenigstens einigermaßen zu bezahlen!

    Viele Grüße
    Sven
     
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