Konzentration und Kopfsachen...

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von DerSascha, 29.Februar.2016.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    guemat

    ich verstehe JES einspruch schon ganz gut, glaube ich. allzu perfekt und präzise kann langweilig oder computerisiert wirken.

    aber ich teile auch deine ansicht, daß rhytmus, beat und timing in der musik stimmen müssen und sauberes greifen und blasen gehören nunmal auch dazu. technik eben !
    das wissen darum ist das eine - erfahrung, übung und vor allem gefühl dabei ist aber noch viel wichtiger !

    es gibt viel musik, die zwar technisch perfekt gespielt ist - aber emotionell eher tot wirkt. ich denke, es braucht im idealfall ein wenig von allem !

    grüßle

    isach
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Gue
    Sorry, Du gehst wieder nicht auf das Thema ein.
    Du kannst nicht den ganzen Tag konzentriert Technik üben, oder wenn Du das wirklich kannst, dann bist Du anders als 99,9% der Menschen, die ich kenne.
    Wenn wir uns darauf einigen können, dass o.g. Aussage auch auf Dich zutrifft, dann wäre die Frage: was tust Du, wenn Du Dein Konzentrationslimit erreicht hast?
    Du wirst Dich wahrscheinlich mit etwas total anderem beschäftigst, um andere Bereiche Deines Gehirns zu stimulieren. Soll dieses total andere Dich auf Deinem Saxophon irgendwie weiterbringen, dann kann es keine Technikübung mehr sein, weil dafür sind die Resourcen aufgebraucht. Was tust du also?
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Isachar

    Es geht immer noch nicht darum, was zu guter Musik gehört. Da widerspreche ich Euch beiden ja nicht.
    Die Frage war, wie man seine Konzentrationsfähigkeit verbessert und seine Motivation, wenn es mal nicht so läuft.

    Meine Antwort ist schlicht: spiele mal, was Dir Spaß macht und höre Dir dabei selbst zu. Nur um des Spaßes willen.
     
  4. Isachar

    Isachar Guest

    JES

    da ich mit meiner musik nicht meine brötchen verdiene, spiele ich eigentlich meistens, was mir spaß macht und ich höre mir selber auch immer dabei zu -anders kann ich es garnicht !

    ok - man macht natürlich auch übungen die weniger spaß machen - eben der übung halber - und der spieltechnik zuliebe.

    wenn ich aber erstmal in der musik drin bin, dann ist das mit der konzentrationsfähigkeit eigentlich keine frage mehr -auf dem saxophon geht eher die körperliche kondition flöten, als die konzentration. spätestens nach 2 stunden ist mein ansatz weg - und das auch nur, wenn ich regelmässig spiele - sonst ist die zeit noch kürzer.

    auf dem keyboard habe ich aber oft schon die ganze nacht durchgeklimpert - mit kopfhörer - und micht dann plötzlich gewundert, daß die sonne schon wieder aufgeht.

    in meinem falle wäre das problem weniger die konzentration -sonder die zu arge fixierung.
    wenn ich musik mache, könnte die welt untergehen und ich würde es garnicht mitbekommen. ich bin dann irgendwie in einer anderen dimension.
    erst danach merke ich oft, wie sehr es mich ausgelaugt hat und daß der kopf schon zu brummen anfängt.
    da reinzukommen ist halt manchmal schwierig -aber das habe ich ja schon beschrieben - kopf freipusten und loslegen !

    grüßle

    isach
     
  5. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    E="Isachar, post: 363914, member: 10954"]sascha

    ich kenne das problem aus anderer sicht ganz gut.
    wenn ich spiele, weil es eben mal wieder angesagt ist, ich aber gedanklich ganz woanders bin, dann kommt da oft viel mist bei raus. auf meinem keyboard weniger -das habe ich ziemlich automatisiert- aber auf dem saxophon muß man ja auch noch blasen, artikulieren usw. das saxspielen fordert mir mehr aufmerksamekeit und konzentration ab.
    wenn ich die nicht habe, eben weil mich insgeheim noch etwas anderes im kopf beschäftigt - ich mich vielleicht über irgendetwas aufgeregt habe oder noch irgendeinen termin vor mir habe,
    dann gilt es diesen kram abzuschalten und die musik im kopf anzudrehen.
    manchmal hilft mir da eine antitherapie - wie ich es gerne nenne, - ich tue eine schreckliche CD in den player - am besten irgendwelchen death.metal.
    sowas kann ich mir nicht lange anhören, bis der dringende wunsch erwacht, doch etwas schönere musik haben und auch spielen zu wollen - und schon bin ich wieder voll auf die musik fokussiert.
    vor einem auftritt oder einer prüfung läßt sich das so natürlich nicht unbedingt einsetzen -aber beim üben zuhause geht das ganz gut.
    man könnte das auch als kleine schock-gehirnwäsche beschreiben,um den kopf freizukriegen und den fokus -die konzentration danach gebündelt auf die musik zu bekommen.

    was das notenlesen betrifft,so wurde hier ja schon einiges dazu gesagt - aber da habe ich auch noch einen kleinen trick gelernt - wenn man eine schwierige passage hat, über die man gerne stolpert - in meinem fall geht dann gerne die rhythmik und das timing über den jordan - dann denke ich mir irgendeinen text zu der melodie aus - ganz egal was das für ein blödsinn sein mag -nur passen muß er halt. dann singe ich den text ein paar mal vor mich hin und versuche ihn dann auf dem saxophon nachzusingen- so quasi - also beim spielen läuft der text im kopf mit.
    das funktioniert bei mir ausgezeichnet und schwierige stolperstellen in den noten lassen sich auf diese weise sehr schnell enttüddeln, denn mein spiel wird flüssiger, wenn ich eine melodie im vorraus parat habe, als wenn ich sie nur nach den noten entlanghangele. durch einen gesangstext lässt sich das eben im vorfeld schon viel einfacher im hirn verankern.

    versuchs mal - vielleicht hilft dir das ja auch weiter !

    grüßle

    isach[/QUOTE]



    Tolle Idee. Hab ich ansatzweise auch schon erfahren, dass es natürlich mit Text einfacher geht. Wäre aber nicht auf die Idee gekommen einen neuen zu erfinden.

    Langsamer spielen und üben ist mir ganz klar.
    Auf außergewöhnliche Tipps bin ich besonders heiß, da gibt es bestimmt noch mehr hier im Forum. Vor Publikum, Prüfungen usw., was im Kopf und der Psyche vorgeht... Vielleicht kann ich da was ausprobieren was bei jemandem gut funktioniert. Und sagt nicht "die Leute nackt vorstellen" das ist sicher kontraproduktiv :)

    Herzlichen Dank, macht echt Spaß hier, Sascha
     
  6. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Ich gebe dir ja in gewisser Weise Recht das meinte ich mit des Kaisers Bart.
    Ich trenne nur beim Üben nicht zwischen Technik und Ton auch Tonleitern und Arpeggien "sollen" schön klingen.
    Und wenn ich mal nur spiele und einen meinen Lieblingstunes runternudle achte ich trotzdem auf Phrasierung Time Emotion und Rhythmus
    - also übe ich eigentlich auch (im weitesten Sinne Technik)

    Back to Topic @DerSascha
    Wenn Du nicht Note für Note spielen kannst übst Du in zu schnellem Tempo... - Tempo runter
    Was denkst du zwischen durch? Hunger - oder stresst du dich weil die nächste Passage schwierig ist? - wieder zu schnell

    Das mit den Tonleitern und Arpeggien ergibt sich dann auch von selbst - Ich übe zum Beispiel jeden Tag 1 - 2 Tonleitern im Tempo 60
    als Viertel , 8tel, 8teltriolen, 16tel (pentolen, 32stel 16teltriolen derblas i no ned) dauert so 15min

    Etüden stehen zum Bsp. mit Tempo 80 drin.. zum Üben fang ich dann ebenfalls mit 60 oder auch langsamer an
    Stellen die mir schwer fallen übe ich Im Notfall auch die 16tel oder achtel im langsamen Tempo
    auch schwierige Stellen extra.

    Train Your Muscle Memory lautet da die Devise...

    Ich habe für mich festgestellt wenn ich ein Stück nicht schaffe gehe ich solange mit dem Tempo runter bis es fehlerlos funktioniert
    dann merkst Du mit der Zeit das du immer mehr Zeit zwischen den Tönen bekommst um "nachdenken" zu können was als nächstes kommt.
    und das wichtigste Ziele vornehmen die schaffbar sind (es hat keinen Sinn ein Pottersolo im Tempo 260 nach 1 Jahr Spielpraxis anzugehen)

    am Anfang meines Wiedereinstiegs hat mich der Oktavübergang und die Palmkeys und darüber "genervt" Tempo runter und langsam greifen
    dann kommt der "Speed" von selbst im Laufe der Zeit.

    ein schönes Motto - in der Ruhe liegt die Kraft
    also nicht vom Zaun brechen sondern eben in Deinem Tempo immer wieder Üben (üben ist wiederholen)
    wenn Du für Dich zu schnell bist übst Du auch Fehler...

    cu

    gue
     
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