Kosten des Saxophonunterrichts?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Mixter, 6.März.2012.

  1. Gast

    Gast Guest

    Mmmhhhhhh ....

    Jetzt hab ich wegen des Freds hier "just for fun" die örtliche Jugendmusikschule gegoogelt, in der ich in meiner Kindheit / Jugend 10 Jahre Klavierunterricht "geniesen" durfte, und dabei folgendes festgestellt:

    1. die nennt sich seit 15 Jahren nur noch "Musikschule" und nimmt auch Erwachsene

    2. Sax-Unterricht ham se auch

    3. Preisliste steht im Netz, und scheint nach dem im hiesigen Fred genannten ok zu sein:

    http://www.musikschule.esslingen.de/servlet/PB/menu/1423627/index.html

    Jetzt bin ich grad etwas nachdenklich ...

    [size=x-small]Allerdings find ich es fies, dass die ihr "Ensemble plus minus Fünfzig" als Senioren-Orchester bezeichnen. *Rollator such*[/size]


    LG, Claudia
     
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    In der Clara-Schumann-Musikschule in Düsseldorf ist die Teilnahme an allen Ensembles für Schüler der Schule kostenfrei. Nichtschüler zahlen € 144.-- im Jahr.

    Und die z.B. die BigBand der CSM ist ein durchaus renommiertes Orchester mit Auftritten und workshops mit hochkarätigen Gastmusikern und zur Ziet 4 CD-Produktionen.


    Im Grooveinstitut, Mönchengladbach ist die Teilnahme an allen Ensembles für Schüler der Schule kostenfrei. Nichtschüler zahlen vertretbare Gebühren.

    Und auch da geht es nicht (zumindest in der BigBand) um pures Notenabspielen.


    Also....auch hier muss mann wohl individuell das Angebot abklären und nach individuellen Bedürfnissen in Anspruch nehmen.
    Die (leider nicht immer gegebene) Felxibilität der privaten Lehrer ist natürlich ein nicht zu unterschätzendes Argument.

    Drum: jeder nach seinem Gusto, Geldbeutel und Bedarf.

    Solong
    tmb

     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Claudia,

    die nehmen aber im Vergleich zu mir rund 50 % mehr!
    Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr da unten in so einer teuren Gegend wohnt... :-o

    Erschrockene Grüße,
    Rick
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Moin Rick,

    hier ist es so teuer, vermutlich wegen der Nähe zu Stuttgart.

    Als mein Mann und ich zB letztes Jahr in Marburg / Lahn bei Legendary Saxophones waren, hatten wir danach noch etwas Zeit bis unser Zug ging und haben in einer Gaststätte in der Nähe des Bahnhofes etwas gegessen. Über die Rechnung waren wir (positiv) erstaunt - Essen, von dem wir satt waren, mit Getränken, für beide zusammen für um die 20 Euro. Hier im Neckartal wäre das nicht möglich gewesen.

    LG, Claudia
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Ahoi Claudia,

    das erklärt so Einiges - und ich stamme ja aus Marburg! :-D

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  6. mjw

    mjw Schaut öfter mal vorbei

    Ich zahle 79 Euro für 4 x 45 Min. Einzelstunde. Beim Stundenende wird aber nicht auf die Minute geachtet und ich kann meinen Lehrer die restlichen Tage per Telefon, in Pausen oder Abends und per Email für Nachfragen etc. kontaktieren.

    Lg
     
  7. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmmmmmmmmmm.....

    Mal ne ganz bescheidene Frage:
    Wie um alles in der Welt lebt ihr als Freischaffende von €25.- oder teilweise noch weniger pro Stunde und das vor Steuer und Sozialabgaben???

    Wenn ich auf Honorar arbeite (eines meiner Standbeine), nehme ich mindestens das dreifache!
    Gut völlig andere Branche, aber Steuer- und Sozialabgabenrecht ist doch relativ gleich, wenn ich mal von der Künstlersozialkasse absehe.


    Lg
    Edo
     
  8. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Tja, das sind halt die Preise, die unsere Geiz ist Geil Gesellschaft eben noch freiwillig ausgeben möchte um sich zu bilden. Wie man davon lebt? ... in dem man nebenbei Taxi fährt, oder eben von morgens bis abends unterrichtet, bis man outgeburnt auf dem Zahnfleisch kriecht.
     
  9. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Zitat Ikea: zahlst du noch oder kassierst du schon?

    kindoffurniture
     
  10. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmm. Der Stundenlohn im Einzelhandel sind ca 10 Euro. Es gibt Leute, die davon leben müssen.

    Und das Dreifache von 25 Euro kriege ich nicht, trotz Uni-Abschluss.
     
  11. scaramouche

    scaramouche Kann einfach nicht wegbleiben

    Es ist leider so, das wir Musikpädagogen, gemessen an unserer Ausbildung, völlig unterbezahlt sind. (Was z.T. auch erklärt, dass manche Kollegen nicht (mehr) wirklich motiviert sind , sondern ihre schlecht bezahlte Arbeitszeit einfach nur noch halbwegs angenehm rumkriegen wollen)
    Wer als Musiklehrer von seinem Einkommen eine Familie unterhalten muss, arbeitet tatsächlich am Rande der Belastungsgrenze.
    Als Freiberufler hat man immerhin noch gewisse steuerliche "Gestaltungsmöglichkeiten", schlimmer sind die Honorare und Arbeitsbedingungen an manchen Musikschulen...
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hallo Rainer!

    Das trifft durchaus zu, aber diese Jobs sind auch dafür angelegt, dass man sie acht Stunden am Tag machen kann.

    Acht Stunden Unterricht hingegen wären extreme psychische Belastung, weil man sich ja intensiv mit den Schülern auseinandersetzt, sich in sie hineindenkt, sich darum bemüht, wie man ihnen am effektivsten dabei hilft, ihre Ziele zu erreichen.
    Eine 40-Stunden-Woche geht bei Unterrichtenden einfach nicht, das hält keiner durch, den ich kenne.

    Die Belastungsgrenze liegt in der Regel bei 30 Stunden, das ist das Äußerste, was gerade noch geht, und selbst das schlaucht fürchterlich.
    Was man gut aushält, sind so um die 20 Stunden pro Woche, dann ist man noch in der Lage, positiv auf seine Schüler einzugehen, ohne hinterher völlig kaputt zu sein.

    Ich schon - aber bei Auftritten (da oft sogar mehr), nicht im Unterricht. :-D

    Deshalb braucht man auch als Musiker mindestens diese zwei Standbeine (Unterricht UND Auftritte), sonst bekommt man entweder einen "Unterrichts-Koller" oder verliert durch zu viele Auftritte die "Bodenhaftung".

    Je mehr unterschiedliche Tätigkeiten (z. B. auch noch Studioarbeit, Arrangieren usw.), desto besser - so bleibt man geistig beweglich, vermeidet Einseitigkeit und hat auch mehr finanzielle Ausgewogenheit, denn es gibt einfach unterschiedliche Saisons für Auftritte, man kann/will nicht nur von Unterricht leben und erhält durch Produktionen oder "Schreibarbeit" auch noch längerfristige Verdienstmöglichkeiten (GEMA, GVL).
    Man sollte immer mehrere Eisen im Feuer haben! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  13. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmmmmmmmm...........

    @rbur
    klar, geht´s noch schlimmer, die Diskussion über Mindestlöhne und deren Höhe ist beschämend.........

    Ich wunderte mich lediglich, wenn ich das ganze mal überschlage, €25.-/h, wie Rick schrieb ca. 5 Std./Tag, wahrscheinlich 6 Tage Woche, abzüglich Rentenversicherung, Krankenkasse, Steuern
    Dann noch dem Geld hinterherlaufen ..........

    Verdammt hartes Brot!

    Da ist man vielleicht mit €10.- beim Penny besser bedient.

    Hatte ich bisher einfach noch nicht so gesehen, hatte da wohl so eine romantisch verklärte Sicht!

    LG

    edo
     
  14. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Die Härte des Brotes und die Menge des Brotes sind ja zwei paar Stiefel.
    Die Profisaxer, die ich kenne sind zwar nicht reich, aber haben denke ich ihr Auskommen. Nur verteilt es sich eben auf diese mehrere Eisen im Feuer, und das stelle ich mir recht anstrengend vor.

    Wenn die Zielgruppe des Unterrichts hauptsächlich Schüler sind, dann kann der Unterricht praktisch nur nachmittags stattfinden. Morgens kann man üben oder Bandprobe machen, falls die Kollegen da Zeit haben. Das ist aber erstmal keine direkt bezahlte Arbeit, sondern man muss das Einkommen über die Auftritte mit den Bandproben verrechnen.

    Abends ist Auftritt oder man dirigiert einen oder mehrere Vereine. Schon allein die Terminkoordination ist da ein Job für sich.
     
  15. Gast

    Gast Guest

    Da läuft der Hase! Ich habe das Glück, von Auftritten gar nicht so schlecht leben zu können (keine Bange, kein Sax...), und habe das Unterrichten irgendwann eingestellt. Viel zu viel Arbeit bei viel zu wenig Kakao!

    Das mit dem fehlenden Standbein beunruhigt mich da zwar ein wenig, aber das Zeitmanagement wird ganz ohne Unterricht deutlich einfacher.

    Aber das Entscheidende für diese Diskussion hier ist: Wenn man als Musiker sein Fach kann und seine Nische gefunden hat, sind Auftritte einkommensmäßig Zuckerbrot im Vergleich zur Unterrichtknüppelei.

    Gruß, Herman
     
  16. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Verdammt hartes Brot!
    Penny und Konsorten zahlen oft nur 7,50 und für Regalauffüller noch weniger. Dafür wird man beleidigt und gedemütigt. Schleppt sich krank zur Arbeit usw. Alles nicht so schön wie es für die Kunden aussiet.
     
  17. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also hier scheint das ziemlich umgekehrt zu sein - mit Gigs verdient hier keiner genug (außer Functions), aber da hier so viele Colleges sind (und so viele Studenten, die in London studieren wollen) ist die Lehrtätigkeit in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Studioarbeit gibt es auch nur noch wenig. Es gibt noch ne Szene für sich, das sind die Leute, die Shows im Westend spielen. Aber wenn Westminster die neuen Parking Charges im Westend durchsetzt, kann sich das auch kein Musiker mehr leisten, ne Show zu spielen :roll:
    LG Juju
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo Juju!

    Was sind denn "Functions" - vielleicht "Dienstleistungsjobs"?

    Damit verdiene ich freilich auch mein Brot, denn für ein Modern-Jazz-Konzert im kleinen Club würde ich nie 70 - 100 EUR pro Stunde bekommen - da ist man heutzutage froh, wenn man soviel Geld am Ende insgesamt mit nach Hause nimmt. :-(

    Hier nicht anders.
    Ich bin halt in einer Art "Szene" drin, habe zudem enge Beziehungen zu einer gut eingeführten kleinen Plattenfirma, für die ich als Saxofonist, Keyboarder, Arrangeur und Co-Produzent arbeite.

    Irgendwann müssen sich doch schließlich die unterbezahlten Jahre mal lohnen, in denen man vielen Menschen einen Gefallen getan und Beziehungen geknüpft hat. ;-)

    Das ist schade, aber leider der Lauf der Zeit. Playback ist zuverlässiger und WESENTLICH billiger als echte Musiker, das ist ja schon im Tanzbereich so.

    Finde ich aber auch andererseits nicht soooooo schlimm, denn weder die Tanzschul-Veranstaltungen noch die Theater-Jobs waren früher wirklich gut bezahlt, dafür jedoch anstrengend und lästig, fast schon Sklavenarbeit.

    Bei Tanzbällen ist schnell mal der Veranstalter ärgerlich, wenn man für einen Tanz nicht genügend Stücke, die falschen Lieder oder gar nicht die gewünschten Tempi hat; im Theater sitzt Du stundenlang rum, musst dann aber aus dem Stand den Einsatz richtig und gut treffen, obwohl zwischendurch der Ansatz "kalt" wurde - immer wieder spannend, aber selten befriedigend, denn letztlich bist Du doch nur eine Art "lebendiges Playback". :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Hallo Herman!

    Wusste gar nicht, dass Du auch Profi bist - cool!

    Erst mal: Wieso keine Bange, Du spielst doch klasse!
    Und dann: Wenn kein Sax, was sonst? :-o

    Neugierige Grüße,
    Rick
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Abraxasbabu

    ' Tschuldigung. Du kanns doch nicht den Regalpfleger bei
    Lidl mit einem studierten Musiker gergleichen.

    Klar ist der Job hart, aber wer hat denn behauptet das der nicht
    hart wäre?

    Was mich bestürzt ist, dass Leute mit sehr gutem Einkommen nicht
    bereit sind entsprechende Stundensätze für Profikusiker zu zahlen.

    Für eine KFZ Meisterstunde werden zwischen 70 und 120 EURO
    bezahlt.

    Eine Handwerkerstunde liegt zwischen 45,-€ und 70,-€ (versteuerte
    Bruttostunde)

    Und ein an der Hochschule ausgebildeter Musiker bekommt nur
    25,-€ die Stunde???

    Erbärmlich....

    LG

    Dreas
     
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