Kreativität

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von pth, 17.Oktober.2019.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Vielleicht sollten wir mal klären, was alles unter „Klassik“ zu verstehen ist. Wenn damit allgemein E- oder Kunstmusik gemeint ist, umfasst das eine ziemliche Spanne. Musiker wie J.S.Bach oder C.P.E. Bach waren als Improvisatoren berühmt - gut, das war noch Barock - aber für Beethoven gilt das auch. Und in der neuen Musik des 20. und 21, Jahrhunderts gibt es alles mögliche.

    Natürlich gibt es auch die Leute, die im Konzert mit der Partitur sitzen und auf einen falschen Ton warten. Sollen sie doch. Es gibt ja auch die Jazzpolizei. Im Popsektor gilt oft auch, dass es live wie auf der CD (mp3, Stream...) klingen muß. Wenn man die westliche Musik verlässt, wird es nochmal spannender.

    Vielleicht kann man es so zusammenfassen: Im populären Bereich (Pop und Klassik) muß es eben so klingen wie es die Leute aus Medien gewöhnt sind, dann wird es ein Erfolg. Darüber hinaus gibt es aber unendlich viele Möglichkeiten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Oktober.2019
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es ist doch schön, dass der Jazz so verschiedene Seiten hat.

    Meine Coachingband spielt ihre Bläsersätze zu guten Playalongs und lernt wunderbar die Komplexität der Arrangements zu hören und erleben. Es macht sehr viel Spaß.

    Nun habe ich Arrangements ohne Playalongs (z.B- Pink Panther), wo ich sie nur mit Bass begleiten werde. Dies ist wieder eine neue Erfahrung für sie und wir werden einfache freiere Improvisationen im Dialog einbauen und mit der Zeit sicherlich immer mehr in den Akkordfolgen improvisieren.

    Ich verstehe aber auch @pth ! Ich finde Jazzmusik mit offeneren Rollen tendenziell auch interessanter.
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Für mich gilt tatsächlich ein Dogma, nämlich dass man aufeinander hören muss, wenn man zusammen spielt. Und dann interagiert man automatisch.

    Wie man auf das gehörte reagiert, kann auf verschiedensten Ebenen (Dynamik, Melodik, Harmonik, Rhythmik, Microtiming, Sound, etc.) und innerhalb der Ebenen auf verschiedene Weise erfolgen (ein Crescendo weiter forcieren oder rauszögern, rhythmische Pattern aufgreifen und betonen oder ein anderes Muster darüber legen, etc.). Und da Musiker da unterschiedlich sind und unterschiedliche Ideen und Vorstellungen einbringen, ist auch die Interaktion immer unterschiedlich.

    Für den Hörer kann das auf der anderen Seite auch unterschiedlich ankommen, weil man oft auf unterschiedliche Aspekte mit unterschiedlicher Gewichtung hört. Z. B. fallen mir bei mehrmaligem Hören oft Details auf, die mir beim ersten Hören entgangen sind. Auch hatte ich schon die Situation, wo jemand bei einer Improvisation eines Solisten eine sehr starke Interaktion zur Begleitband empfand, wo hingegen ich das so wahrnahm, als hätte der Solist sein Solo genauso gut zu einem Play-Along oder komplett solo spielen können und für mich keine Reaktion des Solisten auf die Begleitband feststellbar war. So unterschiedlich kann dann auch die Wahrnehmung sein.
     
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  4. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    War nicht meine Absicht es dogmatisch zu sehen. Habe eigentlich gehofft Du hättest meine Worte verstanden.

    Kreativität würde ich JR und Bad Plus auch nicht absprechen. Darum ging es aber auch nicht.
    Wieso sollte man keine neuen Tread aufmachen? Über Kreativität, in welcher Form auch immer, kann man doch vortrefflich streiten.


    Scharf ablehnend? Ich habe geschrieben: "Joshua Redman hat schon mit besseren Formationen gespielt. Ohne JR empfinde ich die Musik überhaupt nicht ansprechend.

    @all Klar, alles was ich geschrieben habe ist subjektiv. Meine subjektive Kreativität, mag sie auch dogmatisch sein, ist MEINE Kreativität. Wieso nicht öfters nach rechts und links schauen? Festgefahrene Wege verlassen. Selbst gestalten!
     
  5. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Hier ein interessantes Konzert (natürlich subjektiv und nicht dogmatisch gemeint ;)) mit Markus Stockhausens "Wild Life".

    Sieben Musiker die über 1 1/2 Stunden, in der Original Fassung, improvisieren. Bekannte Formen sind nur noch als Fragmente hörbar, Interaktion Pur.

     
  6. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ich habe mir das nicht alles angehört, aber finde es einfach langweilig. Gefällt mir gar nicht.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Aha....Du hast es Dir nicht wirklich angehört, findest es aber langweilig.....nun ja....

    CzG

    Dreas
     
  8. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    @Dreas Er sagt, er hätte sich NICHT ALLES angehört. Du machst daraus, er hätte es sich NICHT WIRKLICH angehört. Merkst du nicht, dass du damit seine Aussage manipulierst?

    Und inhaltlich: muss man deiner Meinung nach wirklich 78 Minuten durchhören, um so ein allgemein gehaltenes Statement wie das von Atkins abzugeben?
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Deine Wahrnehmung....meine ist halt eine anderer....jeder wie er mag....

    CzG

    Dreas
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    @Dreas und @Atkins werden wohl in diesem Forum keine Freunde mehr.

    Was der Eine an pauschaler Arschigkeit meist ungefragt raushaut (ohne es eigentlich böse zu meinen) stößt dem Anderen in seiner gefühlten „Lufthoheit am Stammtisch“ sauer auf (weil auch dieser es wohl meint).

    Und jetzt habe ich - genauso ungefragt und arschig - einen rausgehauen und gebe einen Schmutz auf Lufthoheiten.
    Beide empfinde ich gleichermaßen als Bereicherung wie als Plage hier im Forum.

    Zum Thema: ich habe die verlinkte Stockhausen-Performance nicht mal gestartet. Eine live Performance vor ein paar Monaten/Jahren habe ich nicht zu Ende ertragen. Aber das ist natürlich Geschmacksache - wobei ich schon eher ein Freund von Musik für die linke Gehirnhälfte bin...

    LJS
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nur mal am Rande. Die große Zahl meiner Beiträge führt durchaus nicht zu einer „gefühlten Lufthoheit am Stammtisch“

    Ich beanspruche auf Grund meiner Aktivitäten gar nichts, schon gar nicht irgendeine „Lufthoheit“. Ich bin ein viel schreibender Forist, mehr nicht.

    Gleichwohl akzeptiere und verstehe ich, dass meine Aktivitäten hier zuweilen zu solchen Einschätzungen führen können.

    CzG

    Dreas
     
  12. djings

    djings Strebt nach Höherem

    @ an alle
    es ist für mich wirklich hochinteressant mitzukriegen, wie ihr euch über das thema kreativität austauscht, ausgehend vom ausspruch von @pth
    da ich in punkto musik ein sehr kleines licht bin, kann ich nicht mitreden, bin euch aber dankbar für die einblicke in diese sphären :) auch danke für die videos.
     
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