kuriose Saxophonstürze

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gast, 30.Oktober.2006.

  1. saxOpus

    saxOpus Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo!

    So'n richtig gutes Gefühl habe ich übrigens auch nicht, wenn ich meine Saxophone auf den Ständer stelle. Da ich im Orchester aber sowohl Sopran- als auch Altsax spiele, mache ich es trotzdem aus Bequemlichkeitsgründen. Bei der letzten Probe konnte ich es gerade noch mit Müh und Not in letzter Sekunde verhindern, dass sich eine Mitspielerin auf mein Sopransax, das auf dem Ständer stand, setzte. Sie hatte es einfach nicht gesehen....


    Viele Grüße! :)
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    Einen habe ich noch - von einem Kollegen:

    Es war einmal ein junger Kollege, er machte seine Ausbildung beim Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr und übte fleißig mit seinem Selmer SA II in seiner kleinen Wohnung. Er legte zwischendurch sein Altsaxophon in den dazugehörigen Koffer und klappte den Deckel darauf. Gut gelaunt wechselte er zum Sopransaxophon und improvisierte vor sich hin.

    In kreativer Zeitlosigkeit rückte der nächste Dienst näher und ein Blick auf die Uhr offenbarte eine voraussichtliche Ermahnung durch den Vorgesetzen aufgrund zeitlich verzögertem Dienstbeginn. Nun also hurtig das Sopransaxophon auf den Tisch gelegt und den Altsaxophonkoffer geschultert.

    Der Wunsch nach selbstschließenden Saxophonkoffern entstand im Moment des Aufpralls des Instrumentes auf den Boden. Durch die Fliehkraft des geschulterten Koffers hatte das Instrument die notwendige Kraft mehrere Winkel des Zimmers durch frohes herumhüpfen zu erkunden. Völlig erschöpft kam das Instrument nach mehreren Fremdkontakten zur Ruhe - zur endgültigen Ruhe!

    Jetzt spielt der Kollege ein Selmer SA III - das SA II hängt aber in der Art eines erlegten Tierschädels an der Wand!

    Schöne Töne!
     
  3. saxer66

    saxer66 Ist fast schon zuhause hier

    ok, hab auch noch einen!
    lockeres einspielen vor der bigband probe, zugige Aula der medizinischen Hochschule.
    weil der sound im treppenhaus am besten ist, begeb ich mich dort hin, rutsche dummerweise auf den stufen aus, knalle nach unten und das sax knallt voll auf den becher...
    dieser hatte dann exact 90 Grad(incl.der ecken ;-)) war dann platt... ich auch :-?
    schade um das schöne dolnet tenor!sämtliche tonlöcher waren verzogen...
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin!

    Da hab ich auch noch ein traumatisches Erlebnis beizutragen:

    Wir hatten einen Auftritt in einer Kneipe, die Bühne war nicht sehr groß, aber es ging gerade so.

    Kurz nach der Pause flog mir von meinem Tenor ein Filz weg, so dass ich nicht mehr vernünftig spielen konnte. Mein Notreparaturset war dabei, also noch 'ne kleine Pause dran gehängt, und ich klebte da schnell einen neuen Filz an.

    Zu diesem Zweck hatte ich mich an's Piano gesetzt, das Tenor auf den Knien. Der S-Bogen war abgebaut und noch an meinem Pult. Nach wenigen Minuten war ich fertig, und wollte nun wieder zu meinem Platz. Dazu hob ich das Tenor hoch über den Wald von Notenständern und Mikrofonen.

    Ein plötzliches und merkwürdiges "Kling-Kling-Kling-Kling ..." irritierte mich.

    Nach einer halben Ewigkeit (so schien mir im Nachhinein) wusste ich endlich, was los war.

    Ich hatte mein Tenor in den über der Bühne zur Kühlung in der Pause eingeschalteten Ventilator gehalten, das rhythmisch gleichmäßige "Kling-Kling" kam von den metallenen Rotorblättern, die gegen mein Horn, genauer gesagt gegen den Stift des Oktavmechanismus, der ja über das Rohr hinausschaut schlugen.

    Meine Fassungslosigkeit kannte verständlicherweise keine Grenzen, als ich mir die Bescherung näher ansah, und feststellte, dass der Stift des Oktavmechanismus sich um irgendwas zwischen 70° und 80° verbogen hatte. Ich weiß es noch wie heute, es war knapp unter senkrecht abstehend und schüttel mich noch heute, wenn ich dran denke.

    Die einzige Chance war brachiale Gegengewalt. Unter hemmungslosem Einsatz einer Kombizange aus dem Autowerkzeugkasten unseres Bassisten wurde der Stift wieder gerichtet.

    Ich konnte es kaum glauben, der Oktavmechanismus funktionierte genau so tadellos wie vorher, und auch in den folgenden 2 Generalüberholungen hat nie ein Instrumentenbauer daran gerührt.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. Bari-Sax

    Bari-Sax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo!
    Etwa 1977 fuhren wir mit dem Bayer-Blasorchester in die Wachau, kurz vor Wien. Dort gibt es viel Wein (Grüner Veltliner, wenn ich mich recht erinner), dem auch wir natürlich in den überall vorhandenen Weinstuben huldigten. In unserer Stammweinstube hatte der Wirt schnell raus, dass wir ein recht großes Blasorchester waren, und fragte uns, ob wir nicht auch etwas spielen könnten. Und so gab es mehrere Abende hintereinander kleinere und größere Auftritte in diversen Besetzungen, je nach Lust und Laune sowie Alkoholspiegel der einzelnen Musiker; Ende war in der Regel ziemlich spät.
    Morgens wurden wir von einem Bus abgeholt, der die verschiedenen Hotels abklapperte. Und aus einem der Hotels kam nun am dritten Tag unser Alt-Saxophonist, den wir aber nur an seinem Sax erkannten: Sein Gesicht war halbseitig vollkommen aufgekratzt und mit Blutspuren versehen.
    Er war in der dunklen Nacht - nicht mehr ganz nüchtern - aus der Weinstube herausgekommen, hatte eine Stufe übersehen und war einige Stufen herabgestürzt. Sein einziger Gedanke war, sein nagelneues Selmer-Alt zu retten, welches er ohne Koffer in der Hand hielt. Und so nutzte er lieber sein Gesicht als "Knautschzone", als sich mit der Hand - und somit auch mit dem Sax - abzustützen.
    Gruß Arnulf
     
  6. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Welch ein wahrhaftiger Spieler!
     
  7. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    So musses sein :)

    Grüße

    Chris
     
  8. Minnie

    Minnie Schaut öfter mal vorbei

    Hi,
    die Geschichte erinnert mich stark ein eine Episode vor ein paar Jahren: Es sollte losgehen zum Probenwochenende mit dem Blasorchester, ich war unglaublich spät dran und hastete mit dem Sax in dem einen und einem kleinen Koffer bei mir ins Treppenhaus. Das frisch gewischt war. Gleich oben, vor meiner Wohnungstür bin ich ausgerutscht, meine nächste Erinnerung war, daß ich ein Stockwerk tiefer saß, Putz war von der Wand abgeschlagen, mein Handrücken aufgeschürft, der Koffer auf halber Strecke liegengeblieben, die Nachbarn guckten - aber: das Sax fest in beiden Armen.
    Ich hab geleugnet, daß mir alles furchtbar wehtat, bin mit aufs Probenwochenende (habe mir da aber Schmerzmittel von unserem sehr alten Hornisten geben lassen, der sowas wegen Gelenkverschleiß stets dabei hat) und erst danach zum Arzt: Schleudertrauma und Muskelriß im Nacken. Aber: Kein Kratzer am Sax!

    Vielleicht etwas übertriebener Einsatz...
    LG,
    Stefanie
     
  9. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    :-D welch wahrhafte Große Persönlichkeit


    Grüße Bostonsax
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Hallo!

    Aus aktuellem Anlass will ich diesen Thread in Erinnerung rufen!

    Da passen doch bestimmt die ein oder anderen neuen Horrorgeschichten hinein!

    Schöne Töne!
     
  11. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo,

    wir spielten im Saal eines Landgasthofes auf einer Holzbühne. Ich hatte Sopran und Tenor dabei. Während eines Sopranstückes sah ich plötzlich das Tenorsax aus meinem Blickfeld verschwinden. Durch die Vibrationen war es mit dem Ständer gewandert und kopfüber von der Bühne gestürzt.
    Ich hatte Glück im Unglück, der S-Bogen war zwar eingedrückt, aber der Rest vom Horn so gut wie unbeschädigt (ein Keilwerth halt ;-) ) Der Bogen wurde von Keilwerth super repariert, kostete damals etwa 80DM.

    Ein anderes Mal unterhielt ich mich beim Abbauen nach dem Gig mit einem Bandkollegen. Ich hatte mein Sopran in den Händen und ließ es einfach los. Oh weh, die Tasten des linken kleinen Fingers und die palmkeys :-o , vor dem Auftritt hätte ich es nicht mehr zum Spielen gebracht.
    Ich weiß nicht was da passiert ist. Vermutlich wollte ich während des Gesprächs gestikulieren und das Hirn hatte schon Feierabend.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  12. dereiflerinbayern

    dereiflerinbayern Ist fast schon zuhause hier

    Bisweilen habe ich Saxophontechnisch noch nie einen Sturz zu vermelden gehabt, möchte aber hinzufügen, das ich immer mit Argusaugen meine Hörner im Blick habe.

    Mir ist nur mal passiert das sich kurz nach dem Spielen (das Sax hing noch im Gurt, aber ich hatte die Hände gerade beim Notenumblättern) die Öse vom Sax löste. Ich konnte es gerade noch auffangen bevor es auf den Boden schlug. Die Öse musste dann wieder neu angelötet werden. Es war GottseiDank in der Probe, auf einem Auftritt hätte das lange Arme bedeutet.
     
  13. SaxoDan

    SaxoDan Ist fast schon zuhause hier

    und hier noch einer...

    Für mein Erstes eigenes Tenor (war Gott-sei-dank "nur" ein Amati) hatte ich damals für Kurzstreckenfahrten mit meinem Motorrad eine Gigbag aus flexiblem Material.
    Als ich an meinem Zielort angekommen bin und absteigen wollte, ist auf einmal der Tragegurt zum schultern gerissen und das gute Dingens einfach senkrecht auf der Straße detoniert.
    Wundersamerweise ist außer der wirklich tiefen Delle im Korpus nichts großartiges passiert und es war immer noch spielbar.
    Danach hats aber dann nicht mehr lange gedauert bis ich ein Neues hatte und das verbeulte habe ich dann im wahrsten Sinne des Wortes auf den Nagel gehängt. Und in meiner jetzigen Wohnung macht es sich als Wandfluter sehr gut (es sieht immer mehr nach einem Vintage-Instrument aus, wenn es doch nur einen schönen Klang hätte...)

    mein fallender Beitrag,
    Schöne Grüße an alle,
    Daniel
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Kürzlichst geschehen:

    Eine 15jährige Schülerin hat kürzlichst ein Shadow-Tenorsax von Keilwerth bekommen. Auf dem Weg zu einer Saxophonquartettprobe - sie wird von ihren Eltern gefahren. Bereits beim Weg zum Auto hatte sie das Gefühl es wäre nicht alles in Ordnung mit dem Verschluss des Koffers - hmmm - wurde dann aber nicht weiter überprüft. Der Shadow-Koffer wird verschlossen durch einen Reisverschluss und einen Druckknopf. Der Druckknopf war zu - der Reisverschluss leider nicht. Durch die Vibration der Autofahrt löste sich aber der Druckknopf, der wohl auch nicht fest gedrückt war.
    Nach dem Öffnen des Kofferraums wurde der Koffer mit entsprechend jugendlichem Elan aus dem Auto "geschleudert", was bei einem nicht richtig verschlossenem Koffer zu einer szenischen Darstellung von "Music in the air" führte - das hübsche neue Saxophon flog in hohem Bogen auf den Schotterboden.
    Schaden:
    der Becher: Totalschaden
    das Knie: Totalschaden
    die Mechanik: heftig verbogen
    insgesamt: ein Schaden von mehreren Tausend Euro

    Aua!!!

    Schöne Töne!
     
  15. mrbrightside

    mrbrightside Ist fast schon zuhause hier

    Einer meiner Schüler ist immer unheimlich langsam zum Auseinanderbauen und Zusammenpacken. Das liegt vor allem daran, dass er Eb-Bogen immer 10x durchwischt und Korpus immer 3x durchwischt. Man könnte also meinen dass es nichts wichtigeres für ihn gibt als sein Saxophon.

    Leider nicht:
    Der Unterricht war zu ende und der Schüler hat nach ewiger Putzaktion alles in seinem Formkoffer verstaut und den Koffer zugeklappt. Erwartungsvoll schaut er aus dem Fenster und stellt fest: Mama-Taxi ist schon da. Jetzt aber schnell. Koffer geschnappt, vom Bogen hochgerissen - Koffer öffnet sich. Der gesammte Kofferinhalt fällt auf den Boden.

    Zum Glück nichts passiert, aber in dem Moment fühlt man sich einfach schwer getroffen, auch wenn es nicht das eigene Instrument ist...
     
  16. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Diese Koffer scheinbar zu Thematik kenn ich :) Aber ich hab immer Glück :)

    Hab meins gestern geschnappt war das gleiche aber es fiel zum Glück aufs Bett :)

    Vor ein paar Jahren mit einem anderen Koffer, diesen geschnappt im Proberaum weil wir den Raum gewechselt hatten, alles fiel auf den Boden aber ich hatte das Sax zum Glück umhängen :)

    Hab auch schon gesehen bei nem Freund das es genau auf dem aufgeklappten Deckel liegen geblieben ist grade noch :)

    Glück im Unglück :)

    Grüße Bostonsax
     
  17. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo,

    die Koffergeschichten zeigen, dass manchmal am falschen Fleck gespart wird.
    Die gaaanz alten Hörner z.B. Conn haben noch Koffer mit Sicherheitsverschluss, also außen 2 normale Schnallen, aber in der Mitte einen Haken der beim Schließen des Deckels einrastet und nur mit einem Schieber wieder geöffnet werden kann.
    Eigentlich unverständlich, dass es sowas nicht mehr gibt.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  18. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Ich versteh auch nicht warum (wie schon einer vor mir hier erwähnte) es keinen Klettgurt im Koffer für das Sax gibt, auch wenn der Koffer mal aufgehen würde, wäre das Sax allein dadurch geschützt!

    Ist mir unbegreiflich!
     
  19. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    Ein alter Bekannter, der in der Mikrogravitations-Forschung tätig ist, lud mich unlängst ein, bei einem Parabelflug der Nasa mit dem berüchtigten "Vomit Comet" teilzunehmen.

    Ich dachte mir: "Saxophonspielen in nahezu Schwerelosigkeit, das ist doch cool."

    Leider dauert diese im Parabelflug nur ca. 90 Sekunden, das hatte ich nicht berücksichtigt. Gerade, nachdem ich mein Lieblingsstück "Pink Panther" angefangenhatte, erwischte mich die Anziehungskraft unserer guten alten Erde.

    Glücklicherweise landete ich nicht auf dem Boden der Boing, denn zwischen mir und der Maschine war doch die recht attraktive italienische Doktorandin Antonella Pril, die mich und mein Instrument vor den Ärgsten bewahrte und den Sturz abmilderte.


    Gruss

    Jürgen
     
  20. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Der Flug indem sie ihre Unschuld verlor :-D

    Übrigens schönes Wortspiel im Namen der Doktorantin :)
    Die junge Doktorandin A.Pril lief mir heute schon das ein oder andere mal über den Weg ;-)


    Grüße Bostonsax
     
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