Laut spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jay2005, 18.Februar.2007.

  1. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Meinem Lehrer zufolge spiele ich auf jedem Auftritt, wenn ich übe und es ihm vorspiele, viel zu leise. Ich hab es auch probiert, sehr laut zu spielen, doch ich kann es nicht.

    Dieses leise Spielen hält man mir genau genommen schon immer vor. Es kommt zu wenig Dynamik rüber, was laut ihm auch schon das Publikum gesagt hat.

    Ich mag keine laute Musik, kommt es vielleicht daher? Vielleicht kommt es daher, weil ich zu leise übe? Liegt es an dem Selmer 80 C* MPC? An meinem Standart Yamaha Alt? Wahrscheinlich doch an mir, aber was soll ich machen?

    Ich spiele das tiefe -b- bis -d-, Zack... wer kann das nicht richtig laut spielen? Dann kommt die nächste Oktave bis -d2-... ich denke, da kann man ohne große Probleme lauter spielen. Dann gehts auch schon los. Wenn es höher geht, gehts bei mir nicht mehr. Auf Aufnahmen hört sich das auch dünn an, aber damit komm ich klar. Das kommt mit der Zeit schon.

    Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass ich die höheren Töne irgendwann man lauter spielen kann als jetzt!

    Bald ist wieder Jugend musiziert Landeswettbewerb und spätestens dann ich sollte es endlich mal können. Scaramouche verlangt außer den durchziehenden Läufen auch viel Dynamik, wahrscheinlich wegen der vielen Läufen.

    Was ist los?

    Marco :(
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Ich werd jetzt wahrscheinlich keine sehr gute Antwort geben.

    Klar Setting spielt immer ne Rolle, S80 ist schon sehr brav, aber letztenendes, liegts doch am spieler, auch auf S80 kann man schön viel rausholen.
    Ne Freundin von mir hat nen GuardalaSax mit dem Guaradla Mundstück MB2 mit Ricoselect Blättern. Sehr schöner ton, aber auch zu leise.

    Die üblichen verdächtigen: Setting minimal verändern, manchmal hilft schon ein anderes Blatt (CarboneToptone von Hartmann), es gibt auch inertessante S-Bögen (z.B. der Jupi Funky Bogen ist lauter als mein original Selmer bogen und bei Ebay für 25€).

    Lauter üben und denken hilft viel. Der Ansatz machts auch, spielst du klassisch oder modern. Du kannst ja mal probieren, das Mundstück ein bissle mehr in den Mund zu nehmen, hilft manchmal auch.
    Aber wie es so ist, meist hilft nur laut üben. Meine Mitbewohner sind regelmäßig angepisst, dafür habe ich durch all diese Faktoren im letzten halben Jahr extrem an Ton und lautstärke gewonnen.

    Vielleicht war jetzt eine brauchbare anregung für dich dabei.
     
  3. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Also dreht es sich um das Üben - eigentlich klar!

    Mein Setting will ich nicht ändern, weil ich zufrieden bin. Es liegt nur an der Lautstärke. Ich spiele im Moment noch Klassik, aber bald kommt die Moderen. :)

    edit: Ich spiele zwar in einer Big Band und in Orchestern, aber da ist die Lautstärke nicht ganz so wichtig. Bei Auftritten mit meinem Quartett hab ich ein Mikro. Es fällt immer nur in der Klassik auf. :(
     
  4. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Mein Saxophonlehrer sagt es auch oft irgendwo hat er ja recht^^ ich mag aber auch sehr sehr gern leise Musik.

    Nunja ich denke mit dem typischen mehr reinpusten hast du es schon versucht^^.
    Ich hab die Erfahrung gemacht das man mit Metall-Mundstücken und da Berg Larsen an Lautstärke so gewinne naknn das es jeden umhaut.Wenn du ein einfach mal in ein Geschäft gehst und es probierst, lass dir ein Berg Larsen Metall geben mit der größten Bahn die sie haben und hol dir en paar verschiedene Blättchenstärken mit um zu sehen welche zu dir passen.

    Du wirst überrascht sein^^

    Grüße Bostonsax
     
  5. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Danke. :)


    ...aber ich bin ja zum einen mit meinem Selmer sehr zufrieden und zum anderen ist das nächste ordentliche Geschäft erst in Hamburg, da komm ich so selten hin.

    Naja, reinpusten is ja toll, aber wenn ich das bei nem Auftritt mach, killt mich das Publikum, aber zuerst mein Lehrer. :D

    Marco
     
  6. baroquesax

    baroquesax Schaut nur mal vorbei

    Hallo Marco,
    Dein Lehrer reitet auf diesem Thema rum, anscheinend kann er Dir nicht helfen, "lauter" zu spielen, aber: Du willst es ja nach eigenener Aussage auch nicht. Reine Lautstärke ist auch nicht der Bringer. Du magst laute Musik nicht, was ich sehr gut verstehe. Dann versuche eben, in Deinem Rahmen dynamisch abwechslungsreich und differenziert zu spielen, man kann auch in den piano und pianissimo-Bereichen sehr viel machen. Denke daran, eine gute Stütze und einen lockeren Ton in währendem Spiel zu erhalten, dann hast Du auch eher die Möglichkeit, feine Dynamik zu gestalten. Es muß dann eben nicht bis zum ff kommen. Spiele abwechslungsreich, fein und differenziert, handwerklich sauber (üben, üben, üben!), dann wird das mit dem Landeswettbewerb schon klappen. Ich finde es sehr interessant, dass Du einen eigen Kopf hast und auch gegen mainstream gehst, also in deiesem Falle ganz platt: LAUT,LAUT...gratuliere! weiter so! es grüßt dich ein Gleichgesinnter
     
  7. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Das mit der geringeren Lautstärke und dafür mehr Abwechslung in dieser, hab ich mir auch überlegt und ich denke, das ist eine gute Idee, du also auch. :D

    edit: Das Blöde ist ja nur, dass ich mit nem Klavier zusammenspiel und bei diesen Klassikauftritten hört man mich, laut Lehrer, nicht so gut. Kann ich mir allerdings nicht so vorstellen, fällt mir keineswegs auf. :/

    Danke,
    Marco. :)
     
  8. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich hatte ein ziemlich ähnliches Problem, als ich mit dem Bari begonnen hatte.
    Vor allem das Bari hat ein extremes Durchsetzungsproblem, alleine schon aufgrund der Tonlage.
    Wichitg ist es gleichzeitig den Ton als auch die Intonation beizubehalten. seit gut zwei Jahren arbeite ich das intensiv daran.
    Ich würde sagen, trau dich einfach, mehr reinzupusten!
    Hast du das Problem, dass das Blatt "zumacht", also das MPC verschließt? Wenn ja, dann probier mal ein härteres Blatt.
    Ansonsten denke ich könnten dir Longtones helfen!
    Du schreibst, dass du gerade in der oberen Oktave ein Problem mit dem Ton hast, also gerade dort, wo das Alt hingehört und Power hat. Ich habe zwar lange kein Alt mehr gespielt, aber meine mich entsinnen zu können, dass das bei mir auch ein großes Problem war. Ich glaube das ist einfach ganz natürlich, kann man nix dagegen machen. Locker lassen, viel Luft durch, muss hinhauen!

    Viele Grüße

    Chris
     
  9. Gast

    Gast Guest

    mal das mundstück weiter in den mund nehmen (minimal) kann wunder bringen.
    ansonsten braucht laut spielen halt wesentlich mehr luft. bzw. einen sehr festen ansatz. trotzdem nicht so viel luft, dass man nach einem takt alle ist.
    ich denke es ist eine sehr körperliche angelegenheit, richtig laut zu spielen. wers gut kann, hat einen wirklich starken ansatz und eine stütze wie ein brett...denn nur so kann man ohne totale erschöpfung sowohl laut als auch kontrolliert spielen.

    ich denke, laut üben ist der schlüssel.
    ich spiele auch sehr gerne leise und außerdem schont das meine mitbewohner. trotzdem haue ich auch gerne richtig rein, wenn ich die gelegenheit dazu habe...und laut spielen kann auch sehr viel spaß machen, finde ich.
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin!

    Marco hat, wenn ich es richtig verstanden habe, ja vor allem Probleme, die hohen Töne lauter zu spielen, und da hilft ein anderes setup vermutlich eher weniger.

    Es ist nach meiner Meinung eine reine Übungssache, letztlich sogar eine reine Kraftsache.

    Einen höheren Ton anspielen, und einfach lauter werden, natürlich bei richtiger Atmung, da muss das Zwerchfell ziemlich arbeiten. Gleichzeitig merkt man schnell, dass die Lippen den Druck nicht halten können. Beides muss man systematisch trainieren, dann wird es auch mit der Zeit lauter.

    Auch die leisen Töne profitieren im übrigen davon, denn der Ton wird variabler, runder. Also, selbst wenn du es nicht magst, (man kann ja Ohropax nehmen), übe es jeden Tag.

    Gruß,
    xcielo
     
  11. Saxophonman

    Saxophonman Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    spielst du einen modernen oder einen klassischen Ansatz? Ich würde auf jeden Fall auch einmal das Mundstück etwas weiter in den Mund nehmen und sonst einfach mit mehr Selbstvertrauen spielen. Wie heißt es immer, wenn du laute Stellen zuleise spielst ist es für die Band und die Zuhörer schlechter wie wenn einmal ein falscher lauter Ton dabei ist.

    Viele Grüße,
    Saxophoneman

    @Darkmagic: Hat deine Freundin ein Handmade MB2 oder ein neues?
     
  12. Gast

    Gast Guest

    @Saxophoneman: Sie hat eins der alten, aber selbst die waren mit ultra teuren Maschinen mit höchster Präzision gefertigt. Deshalb waren die ja so teuer. PMS hat auch so tolle maschinen, aber die sind neu und kosten heutzutage nur noch ein Bruchteil von damals.
    Naja, darum gings mir gar net, ich wollt nur sagen, das selbst mit einem Setting, bei dem man denkt, dass es extrem laut ist, es doch am spieler liegen kann. Dafür hat sie einen wundervollen Ton.
     
  13. Saxophonman

    Saxophonman Ist fast schon zuhause hier

    @Darmagic:

    Danke für die schnelle Antwort. Ich wäre selbst schon lange auf der Suche nach einem handmade MB2, deswegen hat es mich interessiert. Falls sie also mal ein lauteres Mundstück haben will und sie ihres verkauft kannst du mir gerne mailen ; )

    Viele Grüße,
    Saxophoneman
     
  14. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Danke für die Antworten! :)

    Na dann weiß ich, was ich zu tun habe. Mir war klar, dass es nicht am Setup liegt.
    Das Mundstück weiter in den Mund zu nehmen, werd ich mal versuchen. Wie so oft hat sich eine Mulde in meinem Bissplättchen gebildet, sodass ich sowieso in immer die gleiche Stellung rutsche. Vielleicht ist diese -Entfernung- zu gering, ich probies auf jedenfall einmal aus.
    Ich spiele den "normalen" Ansatz. :D Ehm, keine Ahnung. Von den Zähnen unterstützte Unterlippe unter das Blättchen und ab gehts. Ist das klassisch oder modern?
    Ja, vor allem bei den wichtigen, schwierigen Stellen bin ich zu leise. Da fehlt wahrscheinlich manchmal das Selbstvertrauen.

    Dann passts ja soweit und Danke nochmal. ;)
    Marco

    edit: Der Tipp mit dem 'weiter innen Mund damit' war super. :) Mal sehen, ob ich das auch weiter ausbauen kann. Danke. :)
     
  15. olli24

    olli24 Schaut nur mal vorbei

    Moin
    Ich kenne das Problem genau umgekehrt ich kann ziemlich kräftig und laut und ausdauernd spielen aber mit dem leise spielen habe ich Probleme .
    Habe bisher gedacht es liegt vielleicht an meiner Stütze, das ich zu viel Lungenatmung mache, aber wenn ich manche beiträge lese das man beim laut spielen eine Zerchfellatmung haben muß wie ein Brett blicke ich manchmal nicht mehr durch . Ich kämpfe mit dem Problem jetzt schon über 2 jahre aber das richtig und schön leise spielen bekomme ich immer noch nicht so richtig hin...........................

    Schöne Töne
    olli
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Olli!

    Man braucht für lautes und leises Spielen Zwerchfellatmung. Da gibt es keinen Unterschied. Aber einmal ist es eher rohe Gewalt (laut) und das andere Mal kontrollierte Kraft.

    Das ist natürlich nicht ganz wörtlich zu nehmen, aber so ein bisschen stimmt es.

    Neben der Atmung spielt dann halt noch der Ansatz eine große Rolle.

    Eine gute Übung ist, einen Ton mittellaut anzuspielen, und so zu spielen, dass er sehr schön klingt. Dann ein wenig leiser werden, aber peinlichst darauf achten, dass die Tonqualität nicht leidet. Gelingt, dies, noch ein wenig leiser werden. Dann merkt man recht schnell, wo es klemmt.

    Gruß,
    xcielo
     
  17. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    also mein Lehrer (ehemalig Hochschullehrer in Würzburg) lässt mich immer Tonleiter üben, aber mit ff. Man merkt schon nach wenigen Wochen den Unterschied. Also wenn du zu Hause übst, trau dich einfach und blas rein dass du schwitzt :-D
    Was anderes wie üben hilft leider nicht.
     
  18. Saxophonman

    Saxophonman Ist fast schon zuhause hier

    @Marco:

    Hallo,
    ich glaube, laut deiner Beschreibung, dass du den klassischen Ansatz verwendest. Versuch mal die Unterlippe vor den Zähnen zu lassen und nur mit den roten Teil der Unterlippe zu spielen, das macht einen riesen Unterschied.

    Viele Grüße,
    Saxophoneman
     
  19. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    die Unterlippenhaltung hat nix oder kaum was mit der Lautstärke zu tun!
    So eine Veränderung würde ich nicht mal eben so antrainieren, weil es dir im Internet geraten wird, das kann Probleme geben!

    Grüße

    Chris
     
  20. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    >
    die Unterlippenhaltung hat nix oder kaum was mit der Lautstärke zu tun!
    >
    genau so is es !!!
     
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