Lautstärke und Klangfarbe bei unterschiedlicher Tonhöhe

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 3.Februar.2020.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich wollte mal wissen, wie ihr das so seht. Ich persönlich habe nämlich als Teil meines Klangideals auf sem Saxophon, dass die Töne, um so höher sie werden, auch lauter und schärfer werden, sodass quasie die tiefsten Töne wie ein Teppich und die höchsten wie ein Messer klingen.

    Habt ihr ähnliche Wünsche in Sachen klang, oder wollt ihr lieber Desmond-mäßig selbst im Altissimo warm und sanft klingen?
     
  2. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    kommt drauf an was man spielt. Aber ingesamt finde ich eine ausgeglichene Verteilung schöner. Und wenns mal "zickig" werden soll dann doch auch über das gesamte Tonspektrum? ;-)
     
    47tmb und OSax gefällt das.
  3. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    Ich versuche beides zu realisieren, je nach Song und Stimmung. Manchmal ist mir nach lauten und schärferen Höhen, manchmal mag ich die Höhen etwas "fluffiger".
    Beides zu üben macht mich am Instrument auch flexibler.
     
    Rick und 47tmb gefällt das.
  4. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Das ist , glaube ich, nicht nur beim Sax so.
    Unser Chorleiter predigt uns auch immer: Höher singen bedeutet nicht lauter singen.
    Anscheinend ist es eine Sache des Trainings, diese vermeintliche Korrelation auszuschalten.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Melodische Linien, die nach oben führen, werden in der Klassik meist mit einem Crescendo gespielt, abwärts führende dementsprechend mit einem Decrescendo.
    Für den Jazz halte ich das für suboptimal. Ich würde da sogar oft den Pathos heraus nehmen und die hohen Töne ganz cool etwas leiser nehmen. Kommt natürlich etwas auf die Stilistik an.
     
    LeCorbeau und Rick gefällt das.
  6. Rick

    Rick Experte

    Genau das gehört aber zur Bebop-Stilistik. :duck:
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Das würde ich gerne hören, @Rick. Parker hat z.B. nur eine Lautstärke auf seinem Horn.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Dieser Eindruck kommt nur durch die arg komprimierten Live-Radioaufnahmen zustande, in Wirklichkeit war Parker ein Meister der "Mikrodynamik", das heißt, er hat in seiner ausgeprägten "Zick-Zack-Melodik" nur die jeweiligen Höhen betont und die tieferen Töne teilweise ganz verschluckt, was allgemein als typisch für die Bebop-Stilistik angesehen wird. Durch diese "explosiven" Akzente bekommt sein Spiel gerade die charakteristische Rhythmik:

     
  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Die Aufnahme kannte ich gar nicht. Wie elegant und ausdrucksstark er hier artikuliert bzw. mit dem Ton umgeht!
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich persönlich spiele die Höhen lieber etwas leiser. Hohe Frequenzen hört man eh besser und tragen weiter, da hebe ich mir den Druck lieber für die Tiefen auf. Natürlich, wenn der Komponist was anderes geschrieben hat, dann halte ich mich an das Geschreibsel.
     
    Rick gefällt das.
  11. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Jepp, die Höhen empfinden wir als lauter,aber weiter tragen die niedrigen Freqenzen ;-)
    Vielleicht kommt der Eindruck ja daher, dass die Höhen oft mit mehr Druck gespielt werden.
    LG quax
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nö, definitiv nicht.
     
  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Stimmt, ist zu pauschal. Die empfundene Lautstärke steigt bis etwa 400Hz an, um danach wieder abzufallen. (Was aber bei den Älteren eh keinen Unterschied macht.)
     
    Rick gefällt das.
  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Auch Nullen sind wichtig. Und da oben fehlt eine.
     
    Rick gefällt das.
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was du meinst ist die Empfindlichkeit des Ohres für bestimmte Freqenzen.
    Hohe Frequenzen werden aber auch über größere Entfernungen aufgenommen oder umgekehrt, damit tiefe Freqenzen im Abstand genauso laut gehört werden musst du mehr Energie reinstecken. Warum sonst hat bei einer Stereoanlage der Bass die meiste Arbeit?
     
  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich höre da zwei lautere Stellen in Parkers Solo. Dazu kommt, dass eine Ballade eher mit etwas mehr Pathos gespielt wird.

    Aber weder Balladen noch die beiden höheren und zugegeben lauteren Töne sind stilbildend für den Bebop.



    Ich höre, wie schon gesagt, in Parkers Spiel kaum nennenswerte Lautstärkeschwankungen und insgesamt eher wenig Dynamik. Nur am Schluß seines Solos hier oben wird er etwas leiser.
     
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