learning by doing ??

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von wingman, 17.September.2005.

  1. wingman

    wingman Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen!!

    Ich hab eine Frage und hoffe hier auf ein paar gute Tipps.
    Ich spiele seit ca.20 Jahren Klarinette und habe mir vor einiger Zeit ein Alt Sax gekauft, auf dem ich angefangen habe autodidakt einiges zu üben.
    Ich habe auch vor eine Musikschule zu besuchen, komme allerdings erst im Februar 06 ein.
    Ein befreundeter Musiker hat mir nun abgeraten selbst anzufangen, da ich seiner Meinung nach einige Fehler ( Ansatz, Haltung usw ) einlerne die ich später nur sehr schwer wieder loswerde.
    Mich würde nun eure Meinung zu diesem Thema interessieren.

    Danke schon mal und schöne Grüsse aus dem fast schon winterlichen Tirol.

    Peter

     
  2. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Peter,

    ich würde dir empfehlen einen privaten Lehrer zu suchen und im Abstand von immer ca. 4 Wochen einzelne Stunden zu nehmen. Dieser kann dir dann die schlimmsten Fehler austreiben, dich auf deinem Weg ein wenig unterstützen und trotzdem bist du noch rel. unabhängig. Das wäre also wenn man es so ausdrücken will eine gewisse Mischform aus beiden Vorschlägen, die aber völlig ausreichen würde für den Anfang.
    Ganz alleine ohne Lehrer anzufangen (auch wenn du Klarinette spielst) halte ich für einen Fehler. Es gibt aber natürlich auch seltene Fälle wo Menschen ohne Lehrer zurechtkommen; zu diesen Fällen gehöre nicht nur ich nicht, sondern auch die Mehrheit der anderen Saxphonisten.
     
  3. Julian

    Julian Schaut nur mal vorbei

    hi,
    also ich würde dir nicht raten, autodidaktisch anzufangen, da sich da doch schnell Fehler einschleichen, die man schwer wieder loswird.

    Das war bei mir ähnlich, da ich doch recht halbherzig angefangen habe. und der Unterricht auch nicht der beste war. Bei mir waren das dann zwar eher Ansatzschwierigkeiten und Rhytmische Probleme, die du nach 20 Jahren wohl nicht haben dürftest, aber ich denke, dass es doch wohl am ratsamsten ist, sich von vorne herrein an eine(n) guten Lehrer(in) zu wenden, da man beim anschliessenden ausbügeln der Fehler doch recht schnell die Lust verlieren kann...

    so far
    Julian
     
  4. shorterfan

    shorterfan Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Peter,

    ich nehme mal an, du hast dir das Alt nicht gekauft, um es bis Februar rumliegen zu lassen.
    Das Entscheidende ist sowieso der Spass an der Freud, und wenn du jetzt deinen Anfangselan auf Eis legst, weiß ich nicht, ob das so viel bringt.

    Ich bin eingefleischter Autodidakt. Ich hatte sporadisch Lehrerstunden, aber die Lehrer haben mich nie auf eingeschliffene Fehlhaltungen hingewiesen.
    Ich vermute, es ist eh eine Frage der Ansprüche. Wenn du Virtuose oder Künstler am Sax werden willst, ist vielleicht mehr Vorsicht angesagt, aber für uns normale Spaßvögel? Was soll da schon schiefgehen?
    Wenn es überhaupt ein Instrument gibt, das sich zum Selberlernen einigermaßen eignet, dann das Sax.

    Allerdings habe ich von einem ernsthaften Punkt gehört, den du abchecken solltest: dass der Klarinettenansatz anders als der beim Sax ist. Hast du sicher schon gehört. Vielleicht solltest du dir das zeigen lassen, bevor du zuviel Arbeit reinsteckst.
    Überhaupt finde ich die Idee mit den monatlichen Lehrerstunden ziemlich gut.
    Also nochmal: nicht zu vorsichtig; der Spaß ist das, was zählt. Sonst bleibst du sowieso nicht dran.

    Viele Grüße

    Michael
     
  5. jazzman

    jazzman Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele seit ca. 6 Jahren Klarinette und seit einem Jahr Tenorsax. Ich bringe jedoch seit nem halben Jahr ca. alle 5 Wochen mein Sax mit in den Klarinettenunterricht, da mein Lehrer Sax und Klarinette unterrichtet. Er hat bei mir selbst nach einem halben Jahr autodidaktischem Training keine gravierenden Fehler entdecken können.

    Deshalb finde ich Stephans vorschlag sehr gut, ich hätte das gleiche vorgeschlagen (wirklich!!! Das sag ich nicht nur so!!! ;-) )

    mfg Jazzman :-D



     
  6. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe bei einem Lehrer, der von der Klarinette kommt, und dann Klarinette und Saxophon unterrichtet, leider recht schlechte Erfahrungen gemacht.


    Vielleicht solltest Du -wenn die Möglichkeit bestehen sollte- Dir einen "richtigen" Saxophonlehrer suchen, der Dich zumindest ab und an (also bissel am Anfang und dann alle paar Wochen) in die richtige Richtung dreht (sprich: Dich motiviert, das Sax "artgemäß" zu bespielen) - Klarinette spielen muß er Dir ja nicht mehr beibringen....


    PS: irgendwie liegt ja auch die Frage in der Luft ("Klari adoptieren") ob man es als Saxophonist (ohne Klarinettenbiographie) schaffen kann, sich die Klarinette autodidaktisch beizubringen?

     
  7. jazzman

    jazzman Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab mit meinem Lehrer sehr gute Erfahrungen, es sollte ja außerdem nur für die Übergangszeit sein.


    mfg jazzman :-D :)
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hi Peter,

    ich habe mit 10 Jahren mit Klarinette im Verein angefangen,
    mit 15 habe ich autodidaktisch Tenor-Saxophon gelernt
    und dann einfach immer gespielt. Für mich war das o.k.

    Ich habe relativ spät angefangen Klarinette und Saxophon zu
    studieren (nachdem mich das Maschinenbaustudium doch
    nicht so motiviert hatte). Während meines kurzen Jazz-
    Studiums war dem Lehrer mein Ansatz relativ wurscht.
    Ich hatte einen guten Jazzmusiker als Lehrer, aber seine
    pädagogischen Fähigkeiten waren leider sehr begrenzt. :-(

    Ich habe dann das Institut (und den Lehrer) gewechselt
    und klassisches Saxophon studiert. Nicht um jetzt unbedingt
    klassische Literatur zu spielen, sondern um besser zu
    werden. Ich hatte einen fantastischen Lehrer, mußte aber
    meinen Ansatz ziemlich umstellen, was ne ganze Weile
    gedauert hat. In dieser Zeit kam ich mir vor, als hätte ich
    noch nie an einem Sax-Mundstück gelutscht. Nach der
    erfolgreichen Umstellung hatte ich einen prima Ansatz.
    Auch von der ganzen Übetechnik während des klassischen
    Studiums profitiere ich heute noch.

    Mein Vorschlag >>> Probier jetzt ruhig erstmal alleine mit
    dem Sax rum. Nimm aber dann einen guten Lehrer
    (1 bis 2 mal im Monat), der Dir etwas über Ansatz, Stütze
    und Fingerhaltung erzählen kann, der Rest ist sekundär.
    Was eine C-Dur-Tonleiter ist wird Dir keiner mehr erzählen
    müssen. ;-)

    Grüße, Chris.

     
  9. wingman

    wingman Schaut nur mal vorbei

    Vielen Dank für eure Antworten bzw. Ratschläge.
    Ich denke ich werde wie vorgeschlagen eine Kompromisslösung versuchen und alle paar Wochen einen Lehrer aufsuchen.
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Hast du deinen Ansatz von Modern auf klassisch umgestellt ?
    Und wie hat er sich verändert, also fester oder zentrierterer Ton oder wie würdest du das beschreiben ?
     
  11. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Ich bleibe bei meinem Vorschlag in etwas größeren Abständen einen Lehrer aufzusuchen und damit eine Art Hybridlösung zwischen nahe am Lehrer und vollkommen autodidaktisches Lernen zu erzielen. Jedoch würde ich von diesen Klarinettenlehreren, die auch ein wenig Sax spielen Abstand nehmen. Der Lehrer sollte gut sein und sich wirklich mit dem Saxophon auskennen (deswegen sind auch irgendwelche Typen aus Musikvereinen, die ein wenig Unterricht geben gefährlich). Wenn der Lehrer teuer ist geht man eben seltener hin, aber er muss einem die basics wirklich beibringen, denn um die geht es und nicht um das ganze Drumherum.
     
  12. SaxoBen

    SaxoBen Schaut öfter mal vorbei

    Such Dir am besten einen Lehrer, wo du spontan nach einer Unterrichtsstunde fragen kannst. Wenn du grad Zeit zum Üben hast, kannst du öfter Unterricht nehmen, und wenn du wenig Zeit hast, schmeißt du kein Geld zum Fenster raus, weil du nicht zum Unterricht gehst.
    Es ist schon wahr, daß es darauf ankommt, daß man Spaß hat, aber ich finde, der Spaß hängt (bei mir zumindest) gewaltig davon ab, ob man das Gefühl hat, vorwärts zu kommen. Und das ist mit einem (guten) Lehrer immer viel wahrscheinlicher.
     
  13. shorterfan

    shorterfan Kann einfach nicht wegbleiben

    Hast Recht, SaxoBen: der Spaß hängt von den Fortschritten ab.
    Bei mir hängen die Fortschritte vom Üben ab und deshalb generiert sich das Ganze ständig fort.
    Letztes Jahr hat z.B. mein damaliger Lehrer versucht, mir die Akkordkurzschrift beizubringen. Die wollte ich auch unbedingt lernen, aber auf meinem Anfängerlevel konnte ich noch nichts damit anfangen. Das hat mir den Spaß am Lehrer genommen.
    Darauf habe ich erstmal (neben dem Melodienspielen und Improvisieren, das ich eh die ganze Zeit mache) ganz lange allein mit Skalen gearbeitet, mir per Gehörbildung die Intervalle angeeignet, dann die Intervalle auf dem Sax bewusst gespielt (erstmal nur Quinten und Terzen)... und siehe da, auf einmal fange ich an, bei den Minor Blues Geschichten bei Aebersold nicht mehr nur die Bluesskalen zu spielen, sondern ins Leadsheet zu schauen. Hat ein Jahr gedauert. Aber das Fundament kommt von mir und das hätte mir keine Lehrer so erklärt (jedenfalls nicht der letzte).

    Nachdenklich macht mich trotzdem Chris' Geschichte. Ich glaube, irgendwann gehe ich doch zu einem guten Lehrer. Wenn ich einen finde.

    Viele Grüße

    Michael
     
  14. Gast

    Gast Guest

    @claptrane

    ´tschuldigung, hab Deine Frage übersehen.

    Ich spiele schon immer mit klassischem Ansatz
    (also Lippe über der unteren Zahnreihe). Die
    Position der Zähne am Mundstück hat sich
    während des Studiums geändert. Die oberen
    Schneidezähne sitzen relativ knapp auf dem
    Mundstück. Die untere Zahnreihe mit Lippe
    bekommt mehr Blatt ab, indem ich das Kinn
    etwas nach vorne schiebe. Eine genauere
    wissenschaftliche Erklärung kann ich DIr
    jetzt leider nicht liefern, für mich ist der Ansatz
    so o.k. und klingen tut´s ja auch.;-)

    Vorher habe ich genau umgekehrt gespielt,
    also oben viel und unten wenig Mundstück.
    Aber die Kontrolle über den Ton ist jetzt auf
    jeden Fall besser und wie schon gesagt, für
    mich passt das so.

    Grüße, Chris.
     
  15. Margot

    Margot Schaut nur mal vorbei

    Hallo Chris,

    das mit dem kinn nach vorn schieben, irritiert mich ein wenig, mein Lehrer hat immer davor gewarnt, dass Kinn nach vorn zu schieben. Aber vielleicht sollte damit die Stellung der Zähne korrigiert werden? Darauf hat mein Lehrer sehr geachtet, dass die oberen und unteren Zähne in einer Linie stehen.

    Liebe Grüße
    [Edit durch Moderator]
    [d]Saxolina[/d]
    Margot
     
  16. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    @ Margot
    Wieso schreibst Du in meinem Namen???

    Gruß
    Saxolina
     
  17. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    @ saxy_dj: ich hab nen leichten Überbiss, d.h. für mich wäre dein Ansatz unmöglich, auch wenn ich damit besser spielen könnte.
    Hier kommt wieder die Anatomie ins Spiel (D. Liebman)
     
  18. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi!
    Learning by doing GEHT! Dass das nichts für jede/n ist, ist aber selbstverständlich.
    Liebe Grüße, Jogi
     
  19. Gast

    Gast Guest

    @Margot
    Die Bewegung des Unterkiefers ist wirklich ganz
    gering, eher spür- als sehbar.

    @Stefan
    Die Anatomie ist auf jeden Fall wichtig. Schau Dir
    David Sanborn an, der kann (bzw. muß) auch so spielen.

    Im nächsten Posting sind ein paar Ansatzbilder von mir.

    Eine Sache ist mir dabei aufgefallen...
    ...ich habe zugenommen. :-(

    Lieben Gruß, Chris.
     
  20. Gast

    Gast Guest

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