Lippen-Kondition

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Topshit, 10.Juni.2006.

  1. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hallöchen!
    Ich spiele jetzt seit einem halben Jahr jeden Tag ca. eine Stunde mit zwei bis drei kleinen Pausen und meine Lippen versagen seit Monaten immer nach der gleichen Spieldauer. In den ersten zwei Monaten waren noch Erfolge zu verzeichnen, aber seit vier Monaten stagniert meine Kondition. Ist das normal? Hat jemand einen Tip wie ich das effektiv verbessern kann?
    Üben tue ich in der Regel so: ca.15 min. Longtones von mittel D bis hoch Cis/Des, dann Pause. Dann spiele ich ca. 20 min. die Stücke durch die ich kann und übe nach einer weiteren Pause ca. 10 min. das nächste Stück das ich neu lerne(alles recht kurze Playalongs für Anfänger). Zum Schluß mache ich noch ca. 15 min. diverse Tonleiterübungen. Für Tips währe ich sehr dankbar, hab nämlich zur Zeit keine Kohle für nen Lehrer.
    Lieben Gruß, Mischa ;-)
     
  2. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Was für ein Saxophon und setup spielst du denn?
    Was für Blätter? Sind die vielleicht zu hart?
    Spielst du verkrampft?
     
  3. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hey Bloozer!
    Ich spiel ne Fernost-Einweghupe mit nem No-Name Metallmundstück mit mittlerer Bahnlänge+Öffnung und 2'er Blätter von Flying Goose. Hab seit 3-4 Monaten vier Blätter in Rotation die mittlerweile wohl ziemlich weich geworden sein dürften und mal erneuert werden könnten. In den ersten 2 Monaten hab ich mir voll die Unterlippe zerbissen. Das ist jetzt aber durch die tollen Tips hier im Forum schon Vergangenheit. Außer in den höheren Lagen, da spanne ich die Lippen glaub ich noch ein bischen doll an um die Töne einigermaßen hinzukriegen (je höher desto...). Spiele die Stücke mit viel hohen Tönen (z.b. Aura Lee) zum Schluß und mach dann ne Pause.
    Danke für die schnelle Meldung, Mischa :)
     
  4. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hallo Topshit, nach einem halben Jahr darfst du da auch noch keine konditionellen Wunder erwarten, bei mir hat es fast ein Jahr gedauert bis die konditionellen Probleme keine mehr waren. Aber ich denke hier macht Übung den Meister, wenn du dein Pensum weiter so aufrecht erhälst, dann wirst du da sicher auch baldige Besserung feststellen.

    Bei mir war es zu Anfang auch sehr anstrengend zu spielen, da wusste ich noch gar nicht wie wichtig die Stütze vom Zwerchfell ist, und als ich mich auf eine gute Stütze konzentrierte war der Ansatz auch nicht mehr ganz so belastet. Das hat mir aber auch erst meine erste Saxophonlehrerin sagen können. Davor habe ich immer mit so einer Art Lungenstütze gespielt, und das klingt ziemlich sch...

    Naja, vielleicht ist das ja auch ein Punkt der dir weiterhelfen könnte, aber an einem abgegabbelten Blatt kann es natürlich auch liegen. Oder auch am Mundstück, zu Anfang hatte ich immer die Yamaha 4c, aber als ich dann auf das Otto Link wechselte, war es doch sehr viel angenehmer zu spielen.

    Um noch mal auf die Stütze zurückzukommen, versuch mal einen höheren Ton, zum Beispiel G", mit deinem gewohnten Ansatz zu spielen, und wenn der Ton stabil klingt lass mal mit der Lippenspannung etwas nach und verstärke gleichzeitig die Stütze vom Zwerchfell, dabei den Hals weit öffnen. Es könnte sein das dein Ton dann sehr viel voller und kräftiger wird und dein Ansatz nicht so belastet wird. Nebenbei schau mal auf dein Stimmgerät ob du auch in der Stimmung bist...generell müsstest du da mit deinem gewohnten Ansatz ein wenig zu hoch liegen im Vergleich zum gleichen tiefen Ton...

    Ich weiß nicht ob es ein Patentrezept gibt, aber versuch macht ja bekanntlich kluch

    Grüße

    BB
     
  5. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Baribrummer!
    Danke für die vielen Tips! Hab auch erst nen Yamaha gespielt, allerdings nen 5c. Mit dem neuen Metall Mpc wurds schon besser (auch klanglich), hab mal nen Selmer gesehen das so aussah wie mein No-Name-Teil, ist vieleicht ein Nachbau. Das Problem mit der Höhe bei Oktavwechseln hatte und hab ich natürlich auch. Hab hier schon öfter gelesen das man hohe Töne nach "unten" spielen soll, das ist glaub ich das was du meinst wenn du schreibst den Hals zu öffnen, oder? Das funktioniert schon ganz gut, aber mehr zu stützen und die Lippenspannung zu verringern muß ich mal ausprobieren! Und mit dem Zwerchfell schlampe ich glaub ich generell ein wenig, weil ich wenn ich drauf achte aus dem Bauch zu atmen meinen Körper allgemein zu sehr verkrampfe. Ist halt ganz schön viel worauf man achten muss und du hast recht wenn du schreibst ich darf keine Wunder erwarten. Ich spiel ja wirklich noch nicht lange, aber neige immer dazu mich zu überfordern.
    Vielen Dank, Mischa :-D
     
  6. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Der Umstieg auf die offenen Otto Link Metall Mundstücke ganz manchmal etwas gefährlich sein. Wenn man zu stark beißt machen die geschlossenen Kautschuk Mundstücke schnell zu und es geht keine Luft mehr durch. Beim offenen Metall Mundstück passiert das nicht so schnell. Deswegen kommt es einem am Anfang subjektiv besser vor obwohl es in Wirklichkeit objektiv immer schlechter wird.

    Am besten sind da Ansatzübungen bei denen Bewegung im Ansatz ist. Eine davon wurde ja schon erwähnt.
     
  7. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    hi topschit

    spiellst nicht besondesr viel - eine stunde täglich mit pause /pausen dürfte kein problem für die lippen sein.

    vermute handelt sich um ein "lippenstress".
    wahrscheinlich verwendest falsch die lippen - die haben vor allem eine funktion : übergang mund-mundstück luftdicht machen , man sollte nicht mit der bespannung übertreiben - es ist nicht notwendig - locker bleiben.
    Lipen sind hier niech wie bei der trompete ein ton generator

    schiebst nicht ein unnötige weise die lippen zwischen zehne und mundstück bzw blatt ?

    vorsichtshalber kannst auch blattoberfläche besonders glatt machen - mit sehr feinem schmiergielpapier - so das die oberfläche in der berührung so angeneim ist wie eine seide. Ausserdem mundstück und blat sauber halten - sehr wichtig , in falle einer infektion willst nie dem problem los.
    Es liegt nicht am saxophon oder mundstück - es hat nichts mit blaswiderstand oder notwendiger luftmenge zu tun.
     
  8. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Okidoki!
    Danke für die Hinweise, ich dachte ich muss etwas anders üben, aber wie ich hier bei euren Anregungen merke bin ich doch noch zu verkrampft, obwohl ich mich in der Hinsicht schon stark verbessert habe(hab schon lange keine Rille mehr in der Unterlippe wie am Anfang)!!!
    Macht euch noch ein schönes Wochenende :cool: !!!!!
    Gruß, Mischa
     
  9. shorterfan

    shorterfan Kann einfach nicht wegbleiben

    Es könnte auch sein, dass longtones im ersten halben Jahr und ohne Lehrer deinen Ansatz eher krampfhaft machen.

    Kannst du nicht mal irgendwo mit einem kundigen Menschen spielen, auch wenn du nicht gleich Geld für einen Lehrer hast? Ein Ton sagt manchmal mehr als tausend Worte...

    Viele Grüße

    Michael
     
  10. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hey Michael!
    Würde ich sofort ausprobieren, kenne aber leider niemanden der auch Sax spielt. Ich glaub ich probier mal die hohen Töne wegzulassen und erstmal im mittleren Bereich Longtones zu üben, die kann ich ohne zu verkrampfen spielen, dann kann ich vieleicht etwas länger andere Sachen üben. Hab letztens in der Bip ne Anzeige von nem Lehrer gesehen, vieleicht läßt der sich ja auf ne Stunde im Monat ein, die könnte ich noch bezahlen.
    Dank dir, Mischa :-D
     
  11. niedersi

    niedersi Schaut öfter mal vorbei

    Meine Lehrerin hats mir so erklaert und bin bis jetzt ganz gut damit zu recht gekommen wenn ich mich genuegend konzentriert habe:

    Hals und Lippen muessen prinzipiell locker bleiben, Schau Dich einfach dabei mal im Spiegel an, was dein Hals / Gesicht macht wenn Du reinblaest. Eigentlich solltest nur mit Bauch / Zwerchfell arbeiten. Bei hohen Tönen wird der Luftstrom einfach schneller, bei tiefen langsamer.

    Eine weitere Stuetze: Bei hohen Tönen blas eher ein "iiiii" bei tiefen eher ein "aaaa".

    LG Simon
     
  12. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hey MrSofa!
    Ich hab schon mal in mein Fenster geguckt, das spiegelt ganz gut. MAN SEH ICH BEI HOHEN TÖNEN BESCHISSEN AUS! Danke für den Tip!!!
    LG, Mischa ;-)
     
  13. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    PS:
    Das mit dem iii und aaa ist aber genau das gegenteil von dem was Baribrummer beschrieben hat. Jetzt bin ich verwirrt :-?
     
  14. niedersi

    niedersi Schaut öfter mal vorbei

    Stimmt,

    verwirrt mich jetzt auch ein wenig :-?

    Glaube aber, dass wir aufs Gleiche hinaus wollen: Die Luft wird schneller. Wenn den Hals aufmachst, muss halt noch kraeftiger pusten.

    Bari, was sagst Du dazu? Bin ja selbst noch Anfaenger, aber schon goschert daherreden :lol:
     
  15. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    He he, das mach ich auch gerne!!!
    Ist halt einfach schwer solche Vorgänge in Worte zu fassen. Und ich dachte ich lern mal eben Säxisch ;-) .......
    LG, Mischa
     
  16. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Vor dem Spiegel üben ist immer gut!
     
  17. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    @Sofa/Topshit

    Das mit dem A und I ist auch nicht verkehrt, durch die Verlagerung der Zunge "bündelst du den Luftstrom im Mund und so stützt es die hohen Töne mit "iii", bei "aaaa" gibt du dem Mund etwas mehr Volumen so dass die tiefen Töne besser gestützt werden. Auch dir Ludtanströmung an das Blatt wird damit optimiert. Was ich aber mit dem offenen Hals meine ist etwas anderes, schließ mal den Mund, bau vorm Zwerchfell Druck auf und schau dir das dann in deinem Spiegel an, was mit deinem Hals passiert. Du wirst festellen, dass die Halsflanken sich dabei etwas weiten, und das ist der "offene Hals". Bei Profis siehst du das auch immer dass sich beim spielen der Hals immer enorm weitet, und sobald sie eine Pause machen geht er wieder in die Ausgangslage zurück.

    Wenn du das mit dem Spiegel getestet hast und siehst welche Stellen sich da weiten sollen, dann kannst du mal versuchen diese Weitung beim pusten von Luft zu provozieren. und wenn das dann auch schon besser klappt kanst du mal versuchen es beim spielen auf deinem Sax anzuwenden.

    Man kann summa summarum also die Stütze in drei Einzelabschnitte unterteilen, -Druck vom Zwerchfell, -Öffnung des Halses, - mit "aaa" bei tiefen und "III" bei hohen Tönen die Zungenlage variieren.

    Es gibt einen ganz guten Lehrfilm von Eric Marienthal, da wird es ganz gut demonstriert und anschaulich gemacht. Ich persönlich denke zwar dass so ein Film sicher absolut kein Ersatz für einen Lehrer ist, aber immer noch besser als keine Veranschaulichung zu haben. Topshit, du kanst mir ja mal per Pm deine Adresse zufaxen, dann schicke ich ihn dir mal Leihweise runter.
     
  18. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Hat einer ne Idee, wie man diese Muskulatur trainieren kann OHNE MPC?
    Ich muß viel + lange Autofahren ...
     
  19. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt so Trockenübungen, die Blechbläser oft machen, aber ich denke die bringen für Saxophonisten nur bedingt was; evtl. aber besser als nichts, keine Ahnung.
     
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