Im Unterricht haben wir heute wieder mal festgestellt, dass ich bei manchen Tönen einfach immer noch zu viel Kraft auf die Klappen gebe, anstatt die Kraft auf das Mundstück zu übertragen. Mein Lehrer fürchtet, dass die Polster so recht schnell in Mitleidenschaft gezogen werden. Wie habt ihr so ein Problem in den Griff gekriegt, wenn ihr denn ein solches hattet? Wie kann ich es ändern, nicht mehr so feste drauf zu drücken? Danke für eure Tipps, lg, eure Ina
Um solche Probleme wie »zu fest die Klappen drücken« oder »die Finger dicht über die Klappen bringen und dort halten« zu lösen, benutze ich immer eine Übung, wo die Übung selbst keine Schwierigkeit darstellt, ich also über die Bewältigung dieser Übung nicht mehr nachzudenken brauche. Z.B. die simple C-Dur-Tonleiter. Die einfach rauf und runter spielen und dabei bewußt auf den Fingerdruck, oder die Fingerstellung achten. Damit habe ich auch die verschiedenen Zungenstöße geübt, oder die langen Töne oder, oder ...! Liebe Grüße Klaus
Vielleicht ist deine Federspannung auch etwas stramm eingestellt, so das du automatisch sehr stark gegendrückst um die Klappen wirklich dicht zu bekommen. Mann kann sich eben zu anfang nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren und so verkrampft mann dann. Sich mit Dexters Übung auf 1 Sache zu konzentrieren bringt bestimmt etwas. Ich habe meine Saxofone mittels eines Federhakens alle etwas leichter eingestellt, eben so wie es für mich bequem ist. Wenn du dir das nicht selber zutraust, kann das ein Instrumentenmacher optimal in kürzerer Zeit.
Hallo Ina, das von dir geschilderte Problem ist eine "Kopfangelegenheit", d.h. eine nicht bewusst gesteuerte Angewohnheit. Vielleicht ist sie Teil einer gewissen Verkrampfung (wie bei meiner ersten Fahrstunde: Bremspedal bis auf den Straßenbelag gedrückt...) oder du bist generell ein sehr zupackender Mensch, der alles mit Viel Energie bzw. Engagement macht. Dexters Vorschlag ist sehr sinnvoll. Zusätzlich solltest du, um den "Drucktrieb" aus den Kopf zu bekommen einmal versuchen, mit extrem wenig Tastendruck zu spielen. Probier doch mal aus, wo der kritische Punkt erreicht ist, d.h. ab wann der Druck zu gering ist und der Ton aus dem Ruder läuft. Merke dir diesen Punkt und versuche dann bewusst dabei zu bleiben. LG - Uli
Hi Uli, ich glaube auch eher, dass es eine "Kopfsache" ist, anstatt die Kraft aus dem Bauch zu holen, kommt sie bei mir aus den Fingern. Eure Tipps werde ich in jedem Fall mal ausprobieren, lg, Ina
hi ina, dexters c-dur tonleiter schön langsam und dabei immer drauf achten, dass die finger locker auf den klappen liegen lassen. ich hatte das problem, finger zu weit weg und dann kommst du zuspät und klnallst gleich mit den fingern übel auf die klappen jaaz47
Dexters c-dur Tonleiter? Das mit dem Fingern stimmt, schon beim Trompetespielen bin ich mit den Fingern zu weit weg, beim Sax genauso, das muss ich noch dringend üben! lg, Ina
liebe ina, meine sicht der dinge. das hatte ich auch. durch festes drücken wollte ich den ton sauberer bekommen. festes (unbewußtes) drücken - sauberer ton. meine methode hab ich sofort eingesetzt, um auch mein festes drücken in den griff zu bekommen. locker lassen. leg dir einen zettel auf deinen notenständer. schreib drauf: locker lassen. bei jeder nummer siehst du das 20 mal. und das habe ich auch für meinen ansatz verwendet. locker lassen. die finger bekommsst du mit dem gleichen trick unter kontrolle. klappt prima. gruß hanjo
Kopfkoordination auf den Körper zu übertragen ist nicht immer ganz einfach. Vielleicht könntest Du einmal das probieren. Spiele einen Ton der einfach geht. Beispielsweise ein F'. Dann lass die Finger lockerer und lockerer bis sich eine Klappe löst. Dann spührst Du, wie wenig es braucht, um die Klappen dicht zu halten. Mach das langsam, lass Dir Zeit. Mach es oft. Spiel nachher ein F'. Dann lass den Zeigefinger so locker, bis die F - Klappe nicht mehr schliesst und ein G' rauskommt. Spiele dann G' und schliesse langsam und locker den Zeigefinger, bis das F' kommt. Immer wieder hin und her. Langsam. ...und noch etwas langsamer. Nimm Dir Zeit. Dann G' - A'. A' - B'... Langsam kindofslow
Hi, Ina! Du solltest einmal grundsätzlich beobachten, wie es sich bei Dir im Alltag mit dem Kraftaufwand verhält. Es gibt viele Menschen, die einen zu hohen Muskeltonus haben, das heißt, dass sie für die zu erledigenden Dinge mehr Kraft aufwenden, als es nötig ist (z.B. beim Autofahren das Lenkrad oder beim Schreiben den Kuli festklammern statt halten etc.). Menschen mit zu hohem Muskeltonus neigen zusätzlich dazu, (z.B. beim Sax spielen) eine größere Schnelligkeit mit noch höherem Krafteinsatz erzielen zu wollen. Das ist natürlich kontraproduktiv, da höherer Kraftaufwand behindert (Also eine unbewusste Fehlsteuerung vom Kopf!). Ergotherapeuten empfehlen in solchen Fällen, sich von der bewusst ausgeführten Tätigkeit abzulenken, z.B. Saxophon auf einem Wippbrett zu spielen. Man soll sich dann auf das Gleichgewicht halten konzentrieren und nicht mehr auf´s Spielen. Das hat bei mir leider nicht funktioniert(Hatte das Problem nämlich auch), weil ich nach kürzester Zeit so locker das Gleichgewicht gehalten habe, dass ich mich wieder auf´s Spielen konzentriert habe. Ich habe mich dann ganz bewusst bei allen Tätigkeiten kontrolliert und den Kraftaufwand auf das nötige Minimum reduziert. Das hat eine ganze Weile gedauert, aber erheblich geholfen. Gruß aus Hattingen, Thomas