Longtones - wie?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxolina, 16.Dezember.2004.

  1. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Ich möchte noch einmal das Thema "Longtones" aufgreifen:
    Wie sehen diese Tonübungen bei euch konkret aus? Wie variiert ihr, damit es nicht eintönig wird (langtönig soll es ja sein...)?
    Habt ihr ein paar Stücke, die sich besonders für Tonübungen eignen?
    Und: Wie trainiere ich mir die nötige Disziplin an, die Tonübungen auch tatsächlich zu machen?

    Ich freu mich auf Eure Antworten.

    Saxolina
     
  2. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxolina,

    da gibt es soooo viele Möglichkeiten. Vorneweg: ich mache meine longtones immer mit Metronom, damit sie wenigstens gleich lang sind. MM = 76 eingestellt, und ein Ton ist dann 8 Schläge lang.
    Einmal natürlich die klassische Variante - einfach in lang ausgehaltenen Tönen eine beliebige Tonleiter hoch und wieder runter. Dann kannst du das mit Dynamikübungen verbinden: pp anfangen, 4 Schläge crescendo auf ff, 4 Schläge decrescendo; natürlich auch umgekehrt - ff anfangen, dann decrescendo auf pp und wieder crescendo. Terrassendynamiken sind auch nett: pro Ton mit 4 verschiedenen Lautstärkestufen anfangen und entweder von leise nach laut oder laut nach leise ordnen. Dann pro Stufe 2 Schläge den Ton halten und darauf achten, dass die Stufe in sich selbst absolut gleichmäßig ist. Erschweren kann man die Dynamikübungen noch, indem man das Stimmgerät daneben stellt und versucht, die Tonhöhe bei wechselnder Lautstärke konstant zu halten. Dann gibts auch noch Oktavbindungen: Langsam zwischen dem Grundton und der Oktav hin- und herwechseln, dabei die leichten Änderungen des Ansatzes und die Bewegung der Oktavklappe bewußt und koordiniert ausführen. Mag sein, dass das im mittleren Bereich recht langweilig ist, aber besonders oben raus und natürlich in der Tiefe hat es manchmal seine Tücken. Wichtig dabei ist auch, dass Grundton wie auch Oktav das gleiche "Timbre" haben sollten. Was ich auch noch zu den longtones zähle sind Obertonübungen. Die verbessern ungemein das Gefühl für den Ansatz. Ebenso die Mundstückübung (mit Stimmgerät).

    So, das wäre mal das, was mir spontan einfällt, und was ich momentan - wenn ich mal übe - auch durchgehend praktiziere, um meinen Ansatz wieder aufzubauen. Die longtones geben einem die wunderbare Möglichkeit, auf all das zu achten, wofür sonst oft keine Zeit ist: die Haltung der Hände, richtige Atmung, "richtiger" Ansatz... Sie sind sooo wertvoll!
     
  3. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Noch besser als mit Stimmgerät wäre es, sich ein Keyboard - da reicht ja eine kleine Kiste - zu nehmen, einen Ton mittels Gewicht dauerspielen zu lassen, und dazu Longtones rauf und runter zu spielen. Ist besser zum Gehörschulen als auf den Zeiger des Stimmgerätes zu schauen.

    Christian
     
  4. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi!
    Cooler Tipp mit dem Keyboard! Klasse!

    Aus meiner Sicht eignen sich für Longtones auch
    die "Tune Ups", die verschiedene Blasorchester
    zum Warmspielen und zum Gehörtraining benutzen.

    Oder Choräle ;) So man die Noten hat oder besorgen
    kann.... Ich spiele gerne Longtone-Arpeggien.

    Liebe Grüße, Jogi
     
  5. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Nicht meine Idee, sondern von Jean-Marie Londeix, von dem gibt es das auch in Etudenheft-Form.
    Bei Zerluth zu haben.

    Christian
     
  6. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxolina et al,

    für mich ist da nicht viel Disziplin nötig: Ich empfinde das Hineinhorchen in die Töne, das Erspüren des Atemstromes und der Zwerchfellbewegungen etc. geradezu als Meditation, und ich muss mich eher zusammenreißen, auch mal damit fertig zu werden. In letzter Zeit habe ich reichlich 20 Minuten damit zugebracht - etwas überproportioniert bei insgesamt 60 min. Übungszeit. Es ist also eher eine Frage der Konzentration und die Zeit verfliegt im Nu.

    Nun las ich sogar bei Larry Teal (ohne weitere Begründung), dass longtones keine Übung für Anfänger sei. Was spricht eigentlich dagegen? Vielleicht komme ich ja nicht voran, weil ich zu lange longtones treibe :-?

    Tschüss
    Hans
     
  7. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Oh,

    was ich vorhin noch vergessen habe: natürlich auch noch Vibrato-Übungen. Einfach das Metronom anfangs auf irgendwas Mitte 60 einstellen, dann versuchen, 4 gleichmäßige (!) Schwingungen hinzubekommen pro Schlag. Wenn das zuverlässig klappt, das Tempo erhöhen.
     
  8. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Hallo Saxolina,
    ich nehm für die longtone Übungen zumeist Jazzballaden wie

    - Misty
    - Round Midnight
    - Over the Rainbow

    und verbinde die Übung mit Dynamik- und Ansatzübungen. Der Hauptsinn und -zweck ist aber imo das Trainieren der Stütze, also der Bauchmuskulatur und der Zwerchfellmuskulatur und der Balance beider Muskeln beim Blasen.

     
  9. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Als Anfängerin habe ich natürlich noch kein Disziplin Problem, da ist man ja noch dolle motiviert. Beim tiefen d hatte mein Lehrer mich zunächst ausgebremst, weil man da wohl zunächst zu viel falsch machen kann, was mir jetzt, wo ich auch im tiefen Bereich spiele, allerdings nicht so einleuchtet. Das Problem mit den Fingern sehe ich nicht. Ganz am Anfang ist der Ton so furchtbar, dass man zur eigenen Schonung auf jeden Fall am Ton arbeiten muss. Was mich interessiert: Brauche ich wirklich Bauchmuskeln? Wäre es also rein theoretisch fürs Saxophonspiel gut wenn man im Fitnessstudio Bauchmuskeltraining macht? Ich gehe so seit einem halben Jahr ca. immer zu Fuss in den 9. Stock. Das hat sich definitiv positiv auf meine Atmung ausgewirkt. Aber das ist ja auch logisch weil es die Atmung trainiert. Aber wie ist es mit dem Waschbrettbauch?
    Gruß
    Gine
     
  10. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Ausatmen tut man reflexartig unbewußt, die Bauchmuskulatur ist dabei nicht oder kaum beteiligt.
    Beim langsamen Ausblasen der Luft gegen einen Widerstand (Mundstück, Saxophon) drückst du bewußt die Bauchmuskulatur nach innen oben. Das Zwerchfell kontrolliert den Ausblasvorgang durch ein leichten Widerstand. Es ist keineswegs so, daß beim Ausblasen der Luft das Zwerchfell schlaff in der Gegend hängt.
    Der ganze Vorgang ist aber keine sportliche oder gymnastische Übung sondern Blasstärke hängt zB vom gewünschten Tonvolumen, Tonhöhe, Dynamik etc ab. Das schwierige ist bei all dem locker zu bleiben, denn erst dann hast du ne Chance den Groove zu kriegen.
    Na ja theoretisch ist mir das alles ziemlich klar, aber praktisch erreicht man die Vollkommenheit wohl erst nach Jahren.
     
  11. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    *wegschmeißaufdembodenliegundtränenlach*

    Ich wusste net, dass man eine gute PO-Muskulatur zum Saxen braucht! Denn außer der Atmung wird die doch auch beim Treppensteigen trainiert, gell? Da hab ich im EG ja schlechte Karten. ;-)

    Na ja .. und Waschbrettbauch?!? Öhmmm ... den brauch man auch net ... *rotwerdundausErfahrungsprech* GGGGG

    Also .. wat brauchen wir? Luuuuuuuuuuuuuft .... und Leidenschaft. ;-)

    Nen gehechelten Gruß,
    Sandra
     
  12. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    natürlich wollte ich nur damit angeben! Es sind rund 160 Stufen, leider laufen meine über zehn Jahre älteren Kollegen diese fast doppelt so schnell. Und definitv: Po muskeln? Nö, als das nicht, Skifahrermuskeln - eher (die brauche ich aber nicht). Luft? JAAAAAAAAAAAa, Du erkennst diejenigen, dies jetzt auch mal zu Fuß machen immer daran, dass sie noch eine halbe Stunde lang keuchen und nicht sprechen. Bei unserer Feuerwehrübung konnte man die Läufer deutlich von den Nichtläufern unterscheiden.
    Es ist ausserdem sehr beruhigend, dass ich mich jetzt doch nicht im Fitnesstudio anmelden muss, denn bei mir kann man auch nur die Rippen fürs Waschbrett nehmen....
    Gruß
    Gine :-D
     
  13. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Das wärs: Statt longtones zu üben, werde ich mich jetzt gleich im Fitnessstudio anmelden - was nehme ich da bloß :-?

    Bauch - Beine - Po? Oder Problemzonentraining für die Frau ab 33??? Oder lieber doch nix?

    Jedenfalls danke ich Euch für die Anregungen.

    Saxolina
     
  14. Benno

    Benno Schaut öfter mal vorbei

    Ich üb meine Longtones immer als Begleitung zu irgendwelchen Liedern die mir grad gefallen. Ich spiel einfach Töne der dazugehörenden Akkorde und lass die CD im Hintergrund laufen - dann ist das Ganze nicht so langweilig.
    So long Benno :cool:
     
  15. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin auch mind. 1x die Woche mit meinen Problemzonen im Fitness-Studio trainieren und stelle fest, daß das Training sich positiv auf meine Verfassung auswirkt. Bin drahtiger, motivierter, besser drauf (natürlich nur, wenn ich nicht wieder vor Muskelkater sterben will).
    Also schaden kann es nicht, obwohl ich mich schon oft fragte, ob das alles wirklich gesund ist?
    :-D
     
  16. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Die Frage ist doch net, ob's gesund ist sondern für wen oder was man den ganzen Mist macht!? Oder anders ausgedrückt: Wenn ein Fitnessstudioaufenthalt dazu beiträgt, dass sich mein Saxspiel verbessert - sprich: mehr Puste für Longtones - dann meld ich mich morgen an. Für einen Einparker würd ich des jedoch net machen. Frau muss schließlich Prioritäten setzen, gell?

    Andererseits: Die Kohle, die man im Fitnessstudio ausgibt, kann man doch gleich in nen Saxexperten investieren oder für einen Workshop sparen. Und wenn man dort dann immer zu Fuß hingeht, hat man zwei positive Effekte in einem, hm? *gg*

    Aber ging es hier net um Longtones? *umguck* Also ich üb die Dinger auch .. mit Uhr. 15 sec, dann den nächsten Ton. Oder 30 sec und dann den nächsten Ton .. oder einfach mal gucken, wer länger durchhält: Die Uhr oder ich. *wegschmeiß*

    Grüß euch,
    eure SanTOn

     
  17. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Hey das hat geholfen, beim hohe Töne üben. Es treibt mich an meine Geduldsgrenze, dass es mir immernoch schwer fällt, das fis, f und e ganz normal anzuspielen.
    Gruß
    Gine
     
  18. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Da vergeht mir das milde Gähnen vor Lachen! :lol:

    Alles Liebe

    Toffi (der Perfekt-bei-IKEA-Einparker)
     
  19. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Wir können die Übung verändern und beim Einparken gleichzeitig die Mundstückübung machen, gell, Doellcus??? :-D :-D :-D

    Also nehmt beim IKEA-Einkauf bitte auch Euer Mundstück mit...

    ...wobei ja wisssenschaftlich erwiesen sein soll, dass "Einparker" nicht mehrere Dinge gleichzeitig tun können :-?

    Weihnachtliche Grüße
    Saxolina
     
  20. masch

    masch Ist fast schon zuhause hier

    ...nun wird's aber wirklich langweilig :)

    Matthias
     
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