Moin in die Runde Ok - ich weiß, man muss ein Real Book Stück nicht so spielen, wie es notiert ist. Dafür hab ich gerade einen überzeugenden Beweis gefunden: Lush Life (Billy Strayhorn). Trotzdestonichts hat mir mein Lehrer genau das Stück aufs Auge gedrückt - zunächst mal, wie es notiert ist. Der Hauptteil des Stückes (ich schreibe bewusst nicht A oder B, weil es nicht der klassischen Form folgt) ist "Training für den linken kleinen Finger" auf dem Tenor, spielt sich doch fast alles zwischen Bb, H C, C# ab und mir ist klar, dass das der Teil ist, den ich üben soll. Ebenso klar ist, dass nach 2 Jahren Spielpraxis bei mir "da unten" die "Schiffshupe" am Gange ist - auch das Teil der Übung. Um mir mal einen Klangeindruck zu verschaffen, habe ich jetzt diverse Aufnahmen gesucht und gehört - nur um festzustellen, dass alle Saxophonisten, die das Stück interpretiert haben (allen voran Coltrane), das Stück oktavieren. Es klingt dadurch natürlich wesentlich gefälliger. Da aber meine Aufgabe und der Sinn hinter der Aufgabe klar umrissen sind, bin ich auf der Suche nach einer Aufnahme, die auch diese tiefe Lage zum Klingen bringt. Frage in die Runde: Wen oder was sollte ich mir auf welcher Plattform anhören, um da mal einen Eindruck einer warmen Tiefe auf dem Tenor zu bekommen? Ich frage jetzt bewusst nicht danach, wie ich den Ansatz "sanft" und "lyrisch" hinbekomme, das muss ich selbst rausfinden und mit meinem "Material" (also meiner Schnute, dem Vandoren TL4 mit 2,5er JAVA Blättern auf dem YTS 280) so gut umsetzen, wie es mir möglich ist. Ich hätte nur gerne eine Idee, wen ich mir dazu anhören kann. Ich hatte der warmen Tiefe wegen auf Scott Hamilton geschielt, der aber das Stück nicht eingespielt hat (oder ich hab's übersehen). Material werde ich für das Stück nicht ändern, das schreibe ich hier nur als "Ist Zustand". Im Moment bin ich froh, wenn die Töne kommen, aber es ist beiweitem noch keine "Musik" und ich hab keine Vorstellung, wie das "klingen kann". Danke in die Runde!
Bekomme gerade den Link nicht kopiert, aber Lush Life, da habe ich die Version von Archie Shepp für immer und ewig im Kopf. Gibts in der Tube.
Dann übe die tiefen Töne erstmal separat und bringe sie zum klingen. Wenn du mit der Ansprache kämpfst, dann kann es ja auch kaum gut klingen.
HA - da ist ne Version, die wirklich in der unteren Lage klingt (gerade ab ca. 3:13). Danke. Hier nochmal der Link: Ok - da wartet (viel) Arbeit auf mich
[QUOTE="scenarnick, post: 658346, member: 13793" Ok - da wartet (viel) Arbeit auf mich [/QUOTE] und vergiß dabei nicht, daß Shepp bei der Aufnahme vermutlich einige Wochen länger Spielpraxix hatte als du
Oh ja In diese Regionen werde ich auch nicht annähernd kommen. Aber so eine Mohrrübe treibt einen Esel an
Was ist die Aufgabe? Subtone zu spielen, oder die Töne/Technik sauber hinzukriegen? Klingen kann's so oder so IMHO gut. Impliziert die tiefe Lage am (Jazz-) Tenor für die Subtone oder nicht?
Ich glaube, es gibt nicht "die eine Antwort" auf diese Frage. Die Aufgaben, die sich ergeben sind vielfältig und beginnen damit, zunächst mal die Töne überhaupt "sicher" zum Klingen zu bringen in dieser tiefen Lage. Desweiteren ist natürlich auch Training des kleinen Fingers links Teil der Aufgabe, um zunächst mal die Chromatik "mit den richtigen Griffen" sauber zu spielen. Ich rede hier noch nicht von Intonation Dann wird es weiter gehen mit Artikulation, denn das Intro besteht ja aus vielen Tonwiederholungen, die aber eine Phrase bilden. Das Schlagwort "Subtone" ist da noch weit weg, wenn es überhaupt als solches Merkmal erwähnt wird. Mir ging es mit meiner Anfrage in die Runde hier zunächst mal darum, einen Klangeindruck des Stückes eben in der tiefen Lage zu bekommen, um eine Idee zu haben, wo die Reise in 50 Jahren hingehen könnte. (So viel Zeit habe ich nicht mehr). Mein daraus abgeleitetes Ziel ist es jetzt, aus der Aneinanderreihung von Tönen wenigstens ansatzweise eine Struktur zu schaffen. Wo und wie die Reise weitergeht werde ich in der nächsten Stunde mit meinem Lehrer erarbeiten.
Da wirst Du aber schwer daran vorbeikommen, wenn Dir das Beispiel oben gefällt. Aber Dein Lehrer wird schon einen Plan verfolgen, da bin ich sicher.
@scenarnick Nur so als Idee, falls für dich auch andere Stücke "in Frage kommen tuen würden" Ich -trainiere- seit Monaten (so auch grade ebend) meinen linken kleinen Finger bei .... #1. -in walked bud- #2. -round midnight- Und vorher schön die -Röllchen- ölen, dann gehts nach einem Jahr wie geschmiert. VG
Schau ich mir definitiv an. Mein armer, kleiner (oder armer kleiner) Finger. Ich hab gerade nach langer Zeit die Gitarre mal wieder in die Hand genommen und da muss er natürlich auch "ran" und sich ordentlich spreizen und strecken