Mein Saxophon klingt nicht gut

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von alinka3012, 15.August.2011.

  1. alinka3012

    alinka3012 Schaut nur mal vorbei

    Ich spiele zwar erst seit ca. 5Jahren Altsaxophon,
    aber da ich viel und gerne übe finde ich selbst dass
    das Saxophon ganz gut klingt. Als ich mich dann jedoch
    gestern aufgenommen habe war ich soo enttäuscht :-o
    Ich hab mich angehört wie so eine Klarinette oder so
    und die hohen Töne waren so schrill irgentwie.
    Mir gefällt aber eher dieser typische saxophon klang
    der auch in der Popmusik ab und zu vorkommt wie zum
    Beispiel in dem neuen Lied 'Edge of Glory' von Lady gaga.
    Jetzt meine Frage: Wie kann ich mich verbessern?
    Liegt es überhaupt an mir, ist es vielleicht das Micro?
    Oder braucht das einfach noch viel Zeit?

    Ich hoffe ihr wisst was ich meine.:-(




    Achso, und ich spiele ein Altsaxophon von Jupiter, das colorado goldrush.
     
  2. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Alinka,

    also das Stück von Lady Gaga - da spielt der kürzlich verstorbene Clarence Clemons das Sax. Das müsste ein Tenor sein. Vielleicht liegt es daran, dass Du ein Alt spielst und dass Du deshalb mit Deinem "Klang" nicht zufrieden bist?

    Grüße
    Claudia

     
  3. alinka3012

    alinka3012 Schaut nur mal vorbei

    Das dachte ich mir zuerst auch weil ich höre mich immer ca. so an:([color=990000]das bin ich aber nicht[/color])

    und klingen möchte ich so:
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Der Saxspieler der Bundeswehr spielt länger als fünf Jahre!
    Das wird das Geheimnis sein. ;-)

    Gruß, Ww.
     
  5. alinka3012

    alinka3012 Schaut nur mal vorbei

    Ok, dann liegt es wohl doch an der Zeit :)

    Dann werd ich mal noch weiter üben und igentwann kommt es dann wahrscheinlich :S
     
  6. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Also erst mal, wenn ich nach 5 Jahren spieltechnisch so gut drauf bin wie Du, dann würde ich mich freuen.

    Wenn das YouTube Video den Klang so wieder gibt wie die Originalaufnahme, dann klingt das etwas "verstopft". Dem Ton mangelt es an Brillanz und "Holz". Außerdem ist die Aufnahme für mich solistisch schlecht abgemischt (das Sax verschwindet hinter dem Schlagzeug) und extrem "trocken".

    Der Konzert Mitschnitt ist im Gegenteil dazu sehr offen, viel Hall durch den Konzertsaal dabei. Das ist offenbar von der Kamera tontechnisch aufgenommen worden, nicht vom Sound Mix der Band. Mir gefällt zwar diese Live-Atmosphäre nicht, aber man hört dem Sax trotzdem mehr Leben an.

    So ganz ohne Hall wirken die Töne beim Absetzen wie "abgezwickt". Es entsteht kein Fluss, zwischen den Tönen bilden sich Löcher. Auch wenn Du die Lautstärke modulierst, bleibt ein wenig "Ton an", "Ton aus" Effekt übrig.

    Wie hört es sich an, wenn Du gegen eine Ecke im Keller spielst? Glatte Betonwand, keine Dämpfenden Möbelstücke im Raum.

    Was spielst Du für ein Setup? Es hört sich sehr klassisch an: Hartes Vandoren Classic auf einem engen Mundstück ohne Stufe. Über die Wahl der Blätter und Mundstücke kannst Du ja viel am Klang ändern.
     
  7. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Du hast halt einfach im Moment nen klassischen Ton, und nicht mal nen schlechten. Arbeite mit deinem Lehrer an anderen Möglichkeiten und du wirst den Ton bekommen, den du haben willst.
     
  8. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Sicher liegt es AUCH an der Zeit. Aber ohne Zweifel auch an der Aufnahme, am Equipment, und daran, dass je nach Mikro der beim Spielen gehörte Raumanteil nicht mit aufgenommen wird.

    Ich habe noch eine weitere Theorie:
    Wie beim Sprechen wird ja beim Saxspielen ein gewisser Anteil der Schwingungen nicht nur über das Ohr, sondern über den Schädelknochen als Resonanzkörper wahrgenommen (zumindest bei allen, die es -wie ich- nicht schaffen, die oberen Zähne vom Mundstück frei zu halten).

    Jeder kennt den Unterschied, eine schwingende Stimmgabel z.B. auf einen Tisch zu halten, anstatt sie nur in der Luft schwingen zu lassen. Das Prinzip ist dasselbe.

    Genau aus dem Grund hört sich auch die aufgenommene eigene Stimme fremd an: Weil die -ich nenne es mal so- "Schädelresonanz" fehlt. Das fällt einem aber nur selbst auf, andere bemerken das nicht. Meine Vermutung ist, dass der gehörte Unterschied zwischen "live" und "aufgenommen" beim eigenen Saxophonspiel zu einem guten Teil dieselbe Ursache hat.

    just my .02€
    HanZZ
     
  9. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Meine Erfahrung ist, dass Du auf einer Aufnahme eigentlich immer schlechter klingst, als Du Dich selbst empfindest.
    Zumindest beim ersten hinhören. Nach einem halben Jahr und mit einer gewissen Distanz wird das oft schon besser.
    Warum, hat HanZZ sehr gut erklärt.

    Wenn Du rockiger und expressiver klingen willst, das ist zumindest meine Erfahrung, musst du versuchen, durch das Sax zu sprechen oder singen. Ich meine das sinnbildlich, aber auch ein bissl wörtlich.

    Nicht mitsingen, das wird ZU Rock'n'Roll, aber bei hohen Tönen auch denken, dass Du hoch singen willst, durch das Instrument "schreien", und wenn Du runter in den Keller willst, auch mit dem Mund/Rachen so tun, als wolltest Du "tief sprechen" oder tief singen.

    übertreib das ruhig anfangs mal, dann gurgelts, und wenn Du versehentlich mitsingst, dann krächzt es auch schon mal. Das macht nichts, Du übst ja.

    Wenn Du dann in etwas weisst, welche Effekte Dir durch diese Mundformung zur Verfügung stehen, versuchst Du, sie gezielt einzusetzen.

    Hör mal Kirk Whalum an, der "spricht" für mich durchs Instrument. Ist zwar Tenor, aber bei ihm hört man gut, wie er die Töne "formt":
    http://www.youtube.com/watch?v=zmNqtKK9sEE

    hier nochmal mit seinem Onkel:
    http://www.youtube.com/watch?v=JaoaZGt_cWY&feature=related


    Wenn Du daran mal ein Jahr arbeitest, zwischendurch immer mal bei Meistern reinhörst und Dich selbst aufnimmst, wirst Du merken, wie Du Kleinigkeiten übernimmst.

    Und irgendwann klingts dann so:
    http://www.youtube.com/watch?v=hcUO6ohsw4Y&feature=related

    yeah yeah yeah!
     
  10. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Alinka,

    hast Du denn schon mal ein Tenor probiert? Vielleicht kannst Du Dir mal eins ausleihen und testen, wie die Aufnahme damit klingt. Könnte ja sein, dass das grundsätzlich eher Deinem Geschmack entspricht.

    Du hast doch eine Aufnahme gemacht mit dem Alt. Kannst Du die nicht in Soundcloud hochladen, damit wir uns das hier mal anhören können? Vielleicht ist es objektiv gar nicht so schlimm wie Du es selber empfindest.

    Grüße
    Claudia
     
  11. Gast

    Gast Guest

    @Alinka

    Ich habe auch auf nem Alto angefangen und war unzufrieden darüber, dass es garnicht so nach "meiner" Vorstellung von Saxophon klang ---- obwohl ich recht schnell einen ziemlich sonoren Ton entwickelt hatte, war es mir zu "Fippsig" ...
    nicht satt und fett genug.
    Als ich dann mal ein Tenor in den Händen hatte, war der Fall klar und ich habe am gleichen Tag noch das Instrument gewechselt.
    Insofern finde ich Schnuckelchens Idee ratsam....probiere doch mal ein Tenor !

    Wenn Du jedoch beim Alt bleiben willst, aber einen anderen Sound suchst, so wäre ja die erste Überlegung, mal andere Mundstücke anzutesten ---- zwischen Mundstücken können ganze Welten liegen.
    Zwischenzeitlich habe ich auch mal wieder für ein paar Jahre auf das Alt zurückgegriffen, jedoch ein schlankes Tenorsaxmundstück daraufgesetzt, das sind Unterschiede wie Tag und Nacht ( das Tenormundstück auf dem Alto ist jetzt aber keine Empfehlung....man muss höllisch aufpassen bei der Intonation --sondern ein Beispiel, was alles machbar ist )

    Was das Aufnehmen betrifft, so kann ich den Kollegen hier nur zustimmen > Zwischen einer professionell abgestimmten Aufnahme mit Hall und allem Pipapo liegen ebenfalls Welten , wenn man sie mit Direktaufnahmen im "Heimstudio" vergleicht.....beim einen klingts genial, beim anderen bescheiden, obwohl man vielleicht exakt dasselbe genausogut gespielt hat.

    Diese drei Variablen solltest Du Dir mal durch den Kopf gehen lassen....anderes Sax, anderes Mundstück, andere Aufnahmetechnik.

    Zum Aufnehmen mit einfacher Technik noch ein Tipp:
    Versuche mal in einer Kirche oder einer Turnhalle aufzunehmen, sofern Du die Möglichkeit hast....
    auch ein Heizungskeller mit viel Hall kann was bringen ( da übe ich derzeit am liebsten ;-) ).......das kann das Aufnahmeresultat schon arg verändern.

    Grüsse

    CBP
     
  12. alinka3012

    alinka3012 Schaut nur mal vorbei

    Vielen Dank für die Antworten :)


    Mit dem Tenor überleg ich mir das auch nochmal genauer.
    Aber ich denke ich werde erst mal noch weiter auf dem Alt spielen. Ich hab ja noch Spaß daran.

    Und ja, Ich kann eine Aufnahme hochladen
    Auch wenn ich dann mit viel Kritik rechnen muss :-?
     
  13. alinka3012

    alinka3012 Schaut nur mal vorbei

    Achso, aber ich bespreche das noch mit meinen Eltern und vielleicht mir ein Tenorsaxophon auszuleihen

     
  14. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube nicht, dass ein Tenor dein Problem löst.
    Probier doch mal als Sofortmaßnahme Rico Plasticover Blätter aus. Die machen den Sound obertonreicher und "knalliger".
     
  15. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ja, ich habe verstanden, dass es um "Sound" geht. Klar!

    Trotzdem: Ich nehme mal die beiden Aufnahmen zum Anlaß!! Wenn man die beiden Aufnahmen hört, ist der gravierende Unterschied m.E. nicht der Sound, der sich entwickeln kann und wird.....

    Viel gravierender ist der Unterschied in Timefeel, Phrasierung, Tongenauigkeit, Dynamik! Das mit dem Sound wird, finde ich, von vielen Freizeitaktivisten überbewertet!

    Um doch soundmäßig "was zu machen", müsste ich wissen, was dein MPC ist und welche Blätter du draufschnallst.

    "Moderner" klingt natürlich ein MPC mit Baffle /Stufe, wobei die Stufenmundstücke tendenziell problematischer werden hinsichtlich Intonation. Vielleicht auch ein wenig offener?

    Grüße
    B.
     
  16. Gast

    Gast Guest

    @Brille

    Nun ja... Alinka schrieb ja, daß die Hupe zu ""Klarinettig"" klinge. Nach 5 Jahren Spielpraxis hat sich Ansatz und Klangvorstellung ja meist doch soweit entwickelt, daß man selbst sagen kann :Gefällt mir - oder eben nicht.
    Wenn einem dann der eigene Sound nicht recht reinlaufen mag,
    die eigenen Vorstellungen nicht erfüllt, dann finde ich das nicht unbedingt "überbewertet" sondern schon wichtig.

    Ich persönlich z.B. mag es nicht, wenn mein Sax zu "glatt" klingt....ein bisschen Rizzle, Summ und Brumm sollte schon dabei sein...selbst auf dem Sopran !
    Ist das nicht gegeben, verliere ich den Spass an der eigenen Musik und/oder muss eben was ändern.

    Man sollte zwar nicht dem ""Idealsound"" irgendwelcher berühmten Vorbilder hinterherhecheln - DAS wird in der Tat oft überbewertet und krampfhaft versucht, da hast Du Recht...
    aber gefallen sollte einem schon, was man so von sich gibt-
    das finde ich doch schon recht wichtig.

    Punktierung, Phrasierung usw usf. spielen dabei zwar auch eine wesentliche Rolle, wenn man sich plötzlich in einer Aufnahme "gespiegelt" sieht....und sich das aber so ganz anders anhört, als man dachte -
    Ich glaube aber, hier geht es tatsächlich um den Klang der Hupe > "Klarinettig" eben.

    @ Alinka
    Du kannst ja mal versuchen, Deine Sorgen etwas genauer zu beschreiben, nach allem, was hier so geschrieben wurde - kannst Du es vielleicht selbst etwas besser definieren und eingrenzen.

    Ich finde die Problemstellung jedenfalls nicht uninteressant--- habe das Anfangs an mir selbst erlebt ( schrieb ich ja schon ) - aber auch bei einigen Schülern.
    Die einen bretzelten drauf los....nach dem Motto : "Ich spiele Saxophon also spiele ich Saxophon also klingt es wie Saxophon und alles andere ist mir doch Wurscht" -----andere hingegen kamen schnell mit der Frage: Wieso klingt das denn so komisch oder so anders, als ich mir gedacht hatte ?

    Da hat wohl jeder auch ein unterschiedliches Anspruchsverhalten und einen unterschiedlichen Sensibilitäts/Anspruchsbereich.

    Grüsse

    CBP
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ alinka

    Trau Dich ein Beispiel hochzuladen! Du brauchst keine Angst haben, dass Du hier nieder gemacht wirst, im Gegenteil an Hand des konkreten Beispiels können die Experten (ich gehöre nicht dazu) viel eher Tips geben, wie Du Deinen Sound weiterentwickeln kannst.

    @ all

    Ich empfinde die Diskussion hier auch als allgemeingültig. Wir dickutieren viel über den Einfluss des Euipments auf den Klang. Es macht doch durchaus Sinn, auch mal den Aspekt der perönlichen Einflussnahme auf den Klang festzustellen.

    Ich merke das bei mir, dass ich jetzt anfange zu experementieren. Wie kann ich durch Ansatz, Mundstückposition und Rachenöffnung den Klang verändern. Erstaunlich was da alles so passiert...

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  18. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Mal ein Gedankenexperiment:

    Der Altist der Bundeswehr-Bigband und der Junge, der Lady Gaga gecovert hat, tauschen die Saxophone samt Mundstück und Blatt.

    Wieviel ändert sich am Sound der beiden?
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Oh, Joachim!!!!!

    Du hast gerade die "Büchse der Pandora" geöffnet :-o :-o

    LG

    Dreas
     
  20. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...ja, vor allem aber hat das halt Clarence Clemons gespielt, und der war schon Klasse ( meiner Meinung nach)...der bekam so ein Stück wohl überzeugender hin als viele Andere....wenn man in diese Richtung gehen will, nützt es halt, viel zuzuhören und nachzuspielen.. nicht nur die Noten sondern auch die ganze Musik...
     
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