Metallresonatoren / Kunststoffresonatoren

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Supersol, 12.Mai.2019.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Klar - da sind sie wieder, die wohlfeilen Analogien: Metall macht "Zing", klingt (natürlich) "metallisch" und ist edel und teuer, Kunststoff macht höchstens Blubb und klingt muffig und ist bäh und billig.
     
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  2. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Natürlich - es lebe das pauschale Vorurteil ...tadaaaaaa.... :)

    .... was ein Glück hab ich doch mal nachgefragt....
     
  3. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    Bei einem Kunststoffniet, das unter Zug steht muss man damit rechnen, dass es nachgibt über die Zeit. Je nachdem, wie stark das Polster gepresst wird beim Vernieten/Schmelzen. Ein Metallniet hält ewig.
    Also gibt es vielleicht abgesehen vom Reflektionsverhalten Langzeitunterschiede im Polster. (Wird es schlapp und setzt sich dann tiefer in den Kamin? )
    Ob das Polster oder der KS-Niet zuerst verschleißt, hängt vom Einzelfall ab.
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da interpretierst Du etwas in meinen Text, das ich nicht geschrieben habe.

    Vielmehr schrieb ich, dass mein Tenor Kunststoff Resonatoren/Reflektoren hat. Jedoch nicht, dass es blubb, bäh oder billig klingen würde. Tatsächlich ist für dieses mein Tenor das genaue Gegenteil der Fall (das schrieb ich nicht, weil ich es für implizit hielt).

    LJS
     
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  5. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    mit irgendwas muss man ja die Preise noch höher schrauben können?

    Für die Hersteller ist es vielleicht eine kleine Kostensteigerung für den Verbraucher kostet es dann aber gleich mal mehrere hundert € mehr. :D
     
  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich wollte dir nix unterjubeln - sorry, wenn das so klang. Wenn du schreibst: "..glaube mir....ein gewisses....einzubilden" beschreibst du selber den psychologischen Vorgang, den solche Analogien auslösen. Wir "glauben" auch, dass ein silbernes Saxophon ein bischen edler klingt als ein goldlackiges und dass ein Metallmundstück mehr "strahlt" als ein Plastemundstück. Wir (und ich schließe mich ausdrücklich nicht aus) fallen alle immer wieder drauf rein und die Werbefuzzies wissen das...
     
  7. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem


    Resonatoren sind vom Preisniveau nicht unbedingt geeignet die Preise für ein Horn massiv in die Höhe zu treiben.

    Preisbeispiele siehe :
    https://musicmedic.com/mainpads/saxophone-resonators.html
     
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  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Genau das hatte ich beabsichtigt ;-)

    Um es wirklich herauszufinden müsste man ein Horn mal so mal anders Polstern (und dabei natürlich einen identischen Grad an Passgenauigkeit erreichen) und mit einem Spieler in identischer Tagesform mit identischem Mundstück und identischem Blatt (bei identischer Temperatur und Luftfeuchtigkeit) einem identischen Publikum vorspielen lassen... und so weiter...

    Ich vertraue auf die Empfehlungen meines Saxdoc, damit bin ich bisher bestens gefahren. Und bei den Hörnern, die nicht bei @Toko überholt wurden (werden mussten) hat das Horn entweder zu mir gesprochen oder ich habe es stehen lassen.

    LJS
     
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  9. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    ...ausser sie haben die Selmer Resonatorform :D
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die ist tatsächlich Standard.

    Interessant (und teurer) wird’s bei gewellten, geklipsten und sonstigen Vintage-Exoten.

    Aber schön, dass wir mal wieder Selmer gebasht haben...

    LJS
     
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  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ups.... o_O :rolleyes: :oops:
     
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  12. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    mich wundert auch immer wieder, wie sensible andere Menschen hören können. Aber sie können es wirklich. Mein Gehör ist durch Maschinenarbeit geschädigt, so interessiert es mich nicht ob Metal- oder Kunsstoff-Reflektoren eingebaut sind.
    Aber eine Erfahrung habe ich gemacht und die professionellen Musiker überrascht: "Piccolo Buchsbaum Kopfstück Vergleich" Drei baugleiche vom selber Hersteller. Ein Kopfstück verursachte ein Vibrieren in meinem Ohr, als ob eine Fliege im Ohr wäre. Mehrfaches tauschen und erneutes anspielen, ich konnte es immer wieder identifizieren, oh grosses Wunder.
    So denke ich, manche Ohren/Hirne sind einfach anders geschult, kommen somit zu einem anderen Ergebnis.
    Claus
     
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  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und wieder ein Thema, das wir schon zig mal hatten. Bei SOTW war mal eine Studie zu Resonatoren erwähnt worden (es gab sogar einen Link, wer sucht wird ihn auch sicherlich finden), die ergab, daß nicht das Material, sondern die Grösse entscheidend ist.
     
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  14. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    http://www.music.mcgill.ca/caml/lib/exe/fetch.php?media=publications:isma2014_eveno.pdf
    tl;dr: A perceptual study performed on 13 musicians shows that they find a saxophone without pad resonators less brightand less easy to play than a saxophone with pad resonators. Nevertheless, they cannot distinguish a saxophone provided with metal resonators from a saxophone with plastic resonators. Results for the evenness were not consistent.This tends to support the hypothesis that only the rigidity of the pad matters on the acoustics of the saxophone. The material of the resonator is not important.
    Höchte wissenschaftliche Güte ist das von der Methode her nicht, aber auch nicht zu verachten.

    U.a. Yanagisawa x01er und Yamaha 62er haben Kunststoff-Reflektoren und keine aus Metall. Ich habe noch nirgendwo ein kritisches Wort über diese Design-Entscheidung gelesen.
     
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  15. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Sie sind nicht nur anders geschult, sie sind wirklich anders.
    Schau Dir nur mal die Hörkurven von 10 unterschiedlichen Leuten an. Jede ist individuell und keine (zumindest wenn der "Besitzer" über 35 ist entspricht noch der Idealkurve. Da hat jede ganz eigene Spitzen und Senken.

    Das führt naturgemäss dazu dass jeder den Klang eines Instruments ganz individuell (gefiltert durch seine eigene , ganz persönliche Hörkurve) wahrnimmt. So kommt es, dass jemand dessen Gehör im Bereich um 5 kHz noch voll da ist ein Instrument als zu spitz, zu scharf, zu aggressiv wahrnimmt während ein Anderer dessen Hörkurve in diesem Bereich eine Senke von z.B. -4 dB hat das gleiche Instrument ganz anders beurteilt.

    Auch Profis sind da nicht unbedingt "geschulter". Wenn die nicht auf ihr Gehör achtgeben haben sie nach 20 Jahren Bühnereinsatz oft eine mehr oder weniger ausgeprägte "Bühnentaubheit". Betrifft ganz besonders Rockmusiker, aber auch Jazzer sind da gefährdet. Und da die Ertaubung nicht über den ganzen Frequenzbereich gleichmässig verläuft sondern "Dellen" in verschiedenen Frequenzbereichen hervorruft ergeben sich hier auch bei Profis unter Umständen Einschränkungen.


    mit klugscheisserischem Gruss

    SlowJoe
     
  16. ppue

    ppue Experte

    Das trifft nur bedingt zu, denn genau wie ein Auge (natürlich eher das Gehirn) einen Weißabgleich macht, so wird auch das Gehörte durch das Gehirn teilweise korrigiert. Man hört dabei auch immer noch die relativen Unterschiede zweier Sounds.
     
  17. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Die braunen Kunststoffresonatoren die z.B. in den Mark VI und in meinem Mark VII eingabaut sind sind immer noch die billigsten......:sorry2:
     
  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn man Reflektoren und nicht Resonatoren sagt ist es eigentlich klar, dass glatt glatt ist. Und ob Kunststoff oder Metall relativ egal. Oder?
     
  19. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Letztendlich geht es doch um das Abstrahlverhalten der verschiedenen Materiaien aus dennen die "Reflektoren" gefertigt sind
    und welche Bauform sie haben.
    Wichtig ist was wie beim Hörer ankommt.
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    was, wenn man einfach mal 2 und 2 zusammenzählt, sprich, man seine Denkmaschine anwirft eigentlich ziemlich offensichtlich ist. Aber wenn selbst Fachleute da seltsame Dinge hinein interpretieren (ich erinner mich an HWP, der da auch Seltsames dahinter vermutete)

    Gruß,
    Otfried
     
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