Mit der Flöte geht es besser

Hmm - in Flöte muss man ja nur reinblasen ...


Ich frage mich ernsthaft ob diejenigen mit dieser Meinung in letzter Zeit einmal versucht haben schön Flöte zu spielen. Mit Überblasen und Lagenwechsel etc. - dem eine ähnliche Komplexität dem
Sax abzusprechen klingt nur für mich ähnlich der Aussagen wie " Bass spielen ist viel einfacher als Gitarre und klingt gleich von Anfang an gut." Sobald es an Kreuz und B geht wird es auf der Flöte auch schnell nicht mehr so einfach mit den Griffen wie in c-Pentatonik.

Ich vermute, dass Flöte für den TS in absehbarer Zeit ähnliche Hindernisse und Frustrationspotentiale bereit hält wie das Sax. Ein weiteres Instrument hinzunehmen aus Spaß finde ich aber immer ok.

 

Wie man links sieht, bin ich mit der Flöte sozialisiert worden - Erst C, dann wegen der langen Finger auch F.
Diese beiden Instrumente haben sich damals im Hirn eingebrannt und auch mir fällt das "mal eben" improvisieren in den damit möglichen Tonlagen einfacher, als in anderen.
Wenn ich dann zum Chalumeau, oder C Mel greife, kommen mir die Töne sofort bekannt vor.
Ist übrigens nicht nur die C Pentatonik, es sind alle Töne, incl. der Gabelgriffe, die meine Finger nach jahrzehnten Blockflötenabstinenz ohne Denken automatisch ansteuern.
Allerdings geht das bei mir heute auf der Flöte meist nicht ohne Quietschen ab, da ich mir mit dem Sax vermutlich den sauberen Ansatz "versaut" hab und es im Gegensatz zum Sax auch schwerer ist, die Löcher sauber abzudecken - Beim Sax hilft da bei Problemen der Saxdoc.

Ich wage daher die gewagte These, daß Saxophon einfacher ist, als Blockflöte

 

Mich würde es interessieren, was GENAU Du damit meinst? Also gehts drum, dass beim Sax erst gar keine Melodielinien in Deinem Kopf entstehen und Du deswegen quasi steckenbleibst?
Oder gehts drum, dass Du eine Idee im Kopf hast, die Du aber auf dem Saxophon nicht umsetzen kannst? Weil Du die passenden Töne nicht findest?
Oder gehts drum, dass Du auf der Flöte die Griffe eher zufällig auswählst, aber meistens vorher schon weißt, wie deren Töne klingen werden. Und das klappt beim Sax so nicht?

 

Im Rahmen meiner begrenzten Fähigkeiten kann ich auf der Flöte spielen was ich will. Kann einfache Lieder wie kommt ein Vogel geflogen mir ohne Noten erarbeiten. Das kann ich mit dem Sax nicht.
Flöte habe ich mal ein Jahr geübt. Eher lustlos. Sax seit 6 Jahren

 

Dann geh ich mal davon aus, dass Du beim Sax alle Töne kennst, während Du (wie oben geschrieben bei der Flöte) nur C-Dur + B kannst. Vielleicht gibt Dir diese Begrenzung bei der Flöte ja tatsächlich die Freiheit, die Du fürs Improvisieren brauchst?
Was passiert denn, wenn Du das Saxophon in die Hand nimmst, Dir aber so intensiv wie möglich vorstellst, Flöte zu spielen und auch wirklich nur Deine Flötengriffe anwendest?

 

Deine Aussagen festigen sich.
Schmeiß alles weg und spiele Flöte.

Offenbar hast du DEIN Instrumente gefunden.

... oder was möchtest du gerne lesen ?

 

Servus @abraxasbabu

ich denke, dass eines der wichtigsten Dinge beim Musizieren ist, sich selbst wahrzunehmen, seinen eigenen Sound.
Die wahnsinnig vielen Möglichkeiten, die ein Saxophon bietet, können Dich fast killen.
Ein Anstoß könnte vielleicht sein, was ich in letzter Zeit genau aus diesem Grund mit meinen Schülern mache:
Ich spiele ihnen verschiedene Saxophonisten/Saxophonistinnen vor und frage dann, wie sie klingen wollten, käme die Fee mit dem Zauberstab.
Dann besorge ich Noten/Transkriptionen des betreffenden Musikers und lasse die Schüler mitlesen/stumm mitspielen. Kurze Phrasen, längere Phrasen, einzelne Stücke.
Es ist faszinierend, wie sich ohne Nachdenken über Stütze, Zungenposition etc. der Sound, die Phrasierung beim echten Spiel verändern.
Meinung Meinung ist daher: Ich glaube nicht, dass Du nicht Saxophon spielen kannst und es vielleicht sogar aufgeben solltest. Ich glaube, Dir fehlt die Verbindung zu Deinem Sound, den Du bei der Flöte spielerisch (klar) findest.

Grüßle, T.S.

 

Ich kann mir auch nicht vorstellen, @abraxusbabu, dass Du Dein leichteres Gefühl beim Flöten nicht auch aufs Sax übertragen kannst.
Vielleicht wärs ja eine Möglichkeit, auch beim Sax fürs erste mal ganz bewusst auf Zwischentöne zu verzichten und wirklich nur die Töne von C-Dur zu spielen. Nix anderes. Evtl. ja auch immer wieder abwechselnd mit der Flöte. Also eine kurze Sequenz / Stück eines Kinderlieds o.ä. auf der Flöte und sofort danach dasselbe nochmal auf dem Sax. Dann wieder Flöte, dann wieder Sax.
Und halt einfach nur so auf dem Sax rumspielen mit dem Tonmaterial von C-Dur. Ohne jedes Ziel (auch nicht, irgendwelche bestimmte Melodielinien spielen zu wollen) und damit auch ohne Fehlermöglichkeiten.

 

Ich höre nicht auf mit dem Sax. Ich spiele halt zwichendurch mal wieder Flöte weil die immer dabei sein kann. Mich hat nur interressiert warum das so ist wie es ist. Saxist halt schwer und ich werde nie ein Superstar. Aber es gibt immer wieder fortschritte. Und selbst wenn es nur mal ein neues Stück ist mit Hundeintro: https://app.box.com/s/kq0uu4glgr8o51nx05zsy4jr95oa33fy
Mir machts Spass

 

Du solltest Dir einen "Metronomterrier" anschaffen, der würde dann wenigstens im Takt bellen ...

 

...und das ist das wichtigste. Wir Hobbyspieler müssen nichts leisten, kein Geld damit verdienen und auch niemandem etwas beweisen.

 

@abraxasbabu,

spielst du eigentlich immer ohne PA?
Vielleicht solltest du mal versuchen zum PA zu spielen, dann musst du ja zwangsweise versuchen immer in time zu sein.

LG

Paedda

 

Das ist m.E. eine gute Frage! Soweit ich mich erinnere spielt @abraxasbabu eher wenig zu PA...das hat nicht nur was mit Timing zu tun, sondern vor allem auch mit der Schulung des Hörens, das sich reinfinden in eine Band, sei sie auch nur virtuell.....wie soll man lernen auf den Bass zu hören, wenn man den Bass nie hört?

Aber vielleicht habe ich das auch nur nicht richtig in der Erinnerung.

CzG

Dreas

 

Aus eigener Erfahrung möchte ich aufbauend auf dieser These erweitern: Blockflöten bauen ist leichter als Blockflöte spielen.Und Saxophon spielen ist leichter als Blockflöten bauen.

 

Aus der Erfahrung einiger Blockflötenkurse im sozialen Brennpunkt, die ich, als Sozialromantiker (Musik als wichtiges Sozialisationsmittel) und in Ermanglung an finanziellen Mittel eben nicht mit Gitarren, Saxophonen o.ä., vor "einigen" Jahren geben durfte, weiß ich, dass Blockflöten leider nicht automatisch gut intonieren...
...es waren musikalische und intonatorische Grenzerfahrungen!

 

Gar nicht gewagt. Wenn es dann mal über die im Allgemeinen auf der Blockflöte gespielten Kinder - Weihnachts - oder Volkslieder hinausgeht wird das verflixte Holzrohr sehr schnell sehr anspruchsvoll. Auch meiner Meinung nach anspruchsvoller als ein Saxophon.

Dur - Tonleiter in allen 12 Tonarten über den ganzen Tonumfang des Instruments in ordentlicher Intonation und in mittlerem Tempo ist auf dem Sax gut machbar. Man versuche das mal auf einer Blockflöte.
Viel Spass.....


SlowJoe