Mit welchem Instrument in eine Band

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Reich-von-Pfand, 7.August.2019.

  1. Rick

    Rick Experte

    In meiner Big-Band hatte ich in den 1990ern einen sehr guten 2. Trompeter, der leider nie richtig in die "Stratosphäre" gelangte, weil er im Musikverein zu früh als junger Kerl die erste Stimme spielen musste, da er damals relativ hoch kam, höher als die erwachsenen Mitmusiker. Dadurch hatte er sich einige Marotten, speziell Verkrampfungen, angewöhnt, die er nie mehr weg kriegte. Man hatte ihm nicht die Zeit gelassen, sich ausreichend zu entwickeln und zu trainieren, er hat gewissermaßen für das Wohl des Orchesters seine musikalische Zukunft geopfert... :(
    ABER er ist wie gesagt ein sehr guter 2. Trompeter, heute Berufsmusiker, erteilt Unterricht, macht tolle Nachwuchsprojekte für junge Musiker, hat schon eine eigene Big-Band gegründet - also nicht alles ganz tragisch! :)
     
  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Das sind wirklich zweierlei Dinge. Also ich würde jetzt nicht Chet Baker deswegen nicht engagieren, weil er keine hohen Lagen spielen kann... Der "Jazz" Chair in Big Bands sind häufig die dritte und vierte Trompete, während die erste und zweite Trompete sich die Lead Parts teilen. Bei uns in der Big Band hatten die erste und zweite Trompete kein einziges Solo, dafür gehören sie zu den besten Lead Trompetern, die das Land zu bieten hat. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Einen der besten Jazz Trompeter hier kannste erstmal in ein Sauerstoffzelt packen, nachdem er zwei High Notes gespielt hat, aber das berücksicht man entsprechend, und ich würde ihn trotzdem tausendmal eher für ein Jazzsolo engagieren als einen, der ohne Unterbrechung stundenlang high notes raushaut... Überschneidungen sind möglich, aber nicht zwingend, auch unter den Top Profis.
    LG Juju
     
  3. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Halo Bernd,

    in einer deiner Post hast du u.a. geschrieben "Ich kontaktiere hier in München ein paar Musikvereine".
    Das finde ich gut! Hierzu kann ich dir ein paar zusätzliche Tipps geben.

    An alle Mitleser: diese Tipps kann man NICHT verallgemeinern.
    1) Es gibt Musikvereine welche einen großen Proberaum und evtl. zusätzliche kleinere Übungsräume haben in welchen man üben kann ohne die eigene Familie zu stören.
    2) Es git Musikvereine, welche für ihren Nachwuchs z.B. professionelle Sax- oder Klarinetten-Lehrer engagieren. Die Übungsstunden finden oft in den Übungsräumen des Vereins statt. Mit diesen Lehrern kan man auch privat die eine oder andere Stunde vereinbaren z.B. abends gleich im Anschluss an den letzten Schüler.
    3) Es gibt Musikvereine, welche ein Baritonsaxophon besitzen jedoch niemanden haben der es gerne spielt. Oftmals werden andere Saxer (meist Alto-Saxer weil die sind nicht so rar wie die Tenor-Saxer) nach dem Rotationsprinzip zwangsverpflichtet das Bari zu spielen und sind froh wenn sie diesen Job wieder los haben. Das heißt, wenn du eine Kapelle siehst in welcher das Bari bereits besetzt ist, dann bedeutet das noch lange nicht dass man dich nicht gerne auf diesem Instrument haben wollte :)
    Wär das für dich eine Option?

    Ich spiele selbst Bari in einem Blasorchester, in Baden auf'm Dorf, nicht in Bayern in der Stadt; bisher hat mir niemand diesen Bari-Job streitig gemacht :)
    Folgendes gehört aber auch dazu: Schau dir aber auch mal an, in welchem Outfit diese Kapelle auftritt .. (In schwarz, in Uniform, in Tracht, in Leder...) damit du weist was da evtl. auf dich zu kommt :)

    Im Blasorchester immer benötigt: Klarinette, Tenor-Sax und Bari-Sax. Weniger Alto-Sax weil das in vielen Kapellen (bei uns in der Gegend) überrepräsentiert ist.

    Gruß
    Klaus
     
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  4. Reich-von-Pfand

    Reich-von-Pfand Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke für die Hinweise.
    In Bayern sind grade Sommerferien. Da ist es schwierig, Kontakt zu Musikvereinen zu bekommen. Da muss ich also noch ein paar Wochen warten.
    Aber ich habe nächste Woche eine Probestunde bei einem Musiklehrer, der Klarinette und alle Saxophone unterrichtet und auch Leihinstrumente anbietet. Danach werde ich mich wohl sehr schnell für ein Instrument entscheiden.

    Bari ist halt schon sehr groß und sehr teuer und ich kann die Lautstärke noch überhaupt nicht einschätzen. Platz, Geld und Lärmbelastung sind Faktoren, die ich auch berücksichtigen muss.
    Würde das alles keine Rolle spielen, dann gäb's ja auch noch so schöne Sachen wie Bass-Sax ... :hungry:
    Find ich auch witzig
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Bari ist nicht lauter als die anderen Bauformen. Ein Sopran kann eher unangenehmer sein durch die hohen durchringenden Töne.

    CzG

    Dreas
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    b.t.w.

    Ich liebe dieses Bari-Stück... (ab 3:00 min)



    :)last
     
  7. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Leo geht mir ein Bisschen auf die Nerven ... zuviel Theater dabei ;)

    Übrigens kann ich es so nicht, also Alles ist relativ ... :p
     
    saxhornet und Viper gefällt das.
  8. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    besser....?



    :)last
     
  9. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

     
  10. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Und ein Kuddelmuddel :wacky:
     
  11. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich musste sehr lachen, diese beiden Aussprüche in einem Post zu lesen.
     
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  12. Reich-von-Pfand

    Reich-von-Pfand Kann einfach nicht wegbleiben

    ja, und vor allem, woran erkennt man als Anfänger, welchen Horizont ein Lehrer hat.

    Kleines Update: Ich hatte mittlerweile eine Stunde (Klarinette und Sax) bei einem Lehrer und habe mich erst mal für die Klarinette (Boehm) entschieden, auch wenn's komplizierter ist als Sax.
    Ich habe auch Tenorsax ein wenig angespielt. Aber das ist ja höllisch laut ...
     
    Florentin gefällt das.
  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Du kannst ihn schon interviewen. Mit Deiner musikalischen Erfahrung solltest Du da schon erkennen, wo und wie er Erfahrung gesammelt hat.
    Klingt gut - viel Erfolg!

    Darf ich wissen, wieso er zu Böhm geraten hat? (nur zur Info, weil ich auch Schüler mit beiden Systemen habe)
     
  14. Reich-von-Pfand

    Reich-von-Pfand Kann einfach nicht wegbleiben

    Er unterrichtet beides, deutsch und boehm, spielt aber selbst in der Hauptsache boehm (Jazzer) und sein Leihinstrument ist auch boehm... also versuch ich es auch mit boehm.
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Lass mich raten: Du hast das Sax nach der Klarinette angespielt? Mag sein, dass Du mit derselben "Anstrengung" reingeblasen hast und damit eben ff gespielt hast?

    Ich meine, laut ist ein Sax schon, aber nicht höllisch... und es dürfte eigentlich nicht wesentlich lauter als eine Klarinette sein, wenn ich auch noch nie einen unmittelbaren Vergleich hatte...
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Verglichen mit einer Klarinette ist ein Tenorsaxophon schon viel lauter. Und dann kommts auch noch auf das Mundstück an (wahrscheinlich vom Lehrer geliehen).

    Hast Du dem Lehrer Deinen Wunsch verraten, in einer Band zu spielen? Klarinette hatte ich ja selbst empfohlen, aber eher nicht für Jazz. Klarinette in einer Jazz-Band ist nicht das Nächstliegende.

    Hat er Dir noch ein paar andere Unterschiede genannt zwischen Böhm und deutsch?

    Wenn der Hauptgrund ist, dass Du so ein Leihinstrument bekommst: OK. Aber Du legst Dich auf ein System fest.

    Ich finde es wichtig, dass der Lehrer dieses System wirklich gut spielen kann (nicht nur theoretisch kennt). Ich habe jetzt eine erwachsene Schülerin, die seit vielen Jahren spielt, Böhm (warum, weiß sie gar nicht so genau). Jedenfalls hatte sie bisher Lehrer (richtig Studierte, an einer Musikschule), die selber deutsch spielten. Ich war entsetzt, dass sie mehrere wichtige Griffe nie gelernt hatte und sich so immer schwer getan hatte.
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Eine pauschale Aussage, die ich nicht ganz richtig finde. Das kommt ganz auf den Einsatz, das Arrangement und den Stil an. Ich kann mit der Klarinette locker über einen Tenorsatz solieren wie aber auch umgekehrt. Im New Orleans oder Dixieland Jazz waren die Rollen so verteilt, dass alle Instrumente ihren Frequenzbereich hatten.
     
  18. Reich-von-Pfand

    Reich-von-Pfand Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja und Nein
    Ja, ich habe das Sax nach der Klarinette angespielt
    Nein, ich habe nicht mit der selben "Anstrengung" reingeblasen. Hab mich vorher schlau gemacht :) Wir haben Töne in allen Tonlagen versucht und laut und leise. Mann kann schon auch leise spielen aber man muss beim Üben ja auch frei rausspielen können und da wird's lautstärkemäßig schon "zapfig".
    Ich gehe davon aus, dass ich nie in einer Jazzband spielen werde. Dafür bin ich wahrscheinlich zu untalentiert und auch schon zu alt. Vielleicht reichts noch für eine Blaskapelle, in der Leute nur aus Spaß an der Freud spielen. Jazzige Improvisationen würde ich zuhause üben, im "stillen" Kämmerlein.
    Die Unterschiede zwischen Boehm und Deutsch habe ich mir angelesen. Aufgrund dieses angelesenen Wissens hätte ich mich ohnehin eher für boehm entschieden, wäre aber auch für deutsch offen gewesen. Da passt schon so, auch wenn ich mich momentan noch mit der Komplexität der vielen Klappen und Löcher rumschlage. Ich fürchte, das dauert, bis man das alles kapiert UND flüssig in den Fingern hat. Aus der Sicht ist das Sax deutlich einfacher.
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ein etwas weniger bekannter Unterschied zwischen Böhm und deutsch ist auch der Greifabstand der Löcher. Die liegen bei Böhm enger zusammen. Vereinfacht gesagt ist deutsch nicht so gut für Leute mit sehr kurzen Fingern, und Böhm nicht gut für welche mit sehr dicken Fingern (so einen Schüler hab ich ...).

    Habt Ihr probiert, ob Du an alle Drücker gut dran kommst (insbesondere an die für den linken kleinen Finger)?
     
  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    O ja, das kenne ich sehr gut. Meine Finger sind so krumm, dass im abgebogenen Zustand kaum Abstand zwischen Mittelfinger und Ringfinger besteht. Ich musste daher die deutsche, auf die ich damals auf dringendes Anraten meiner Lehrerin gewechselt habe, wieder verkaufen (war eine Herbert Wurlitzer). Die Löcher für die linke Hand lagen einfach zu weit auseinander.
     
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