Hallöle, ich weiß ja auch, daß ich dringend was für den Klang tun muß. Und daß die MP-Übungen was bringen, ist mir auch klar geworden. Zwar hat sich das Alto zu meinem Lieblings-Horn entwickelt, dennoch muß ich auch Tenor und ab und an Sopran spielen. Oder darf. Es ist jedenfalls nicht gut vermeidbar. Und alle brauchen Entwicklung. Daher möchte ich da natürlich effizient ans Werk gehen. Die Frage, die mich derzeit quält kreist um das richtige Vorgehen: Sollte ich nur auf einem MPC die Übungen machen? Wenn ja, lieber hoch, tief oder die Lieblingslage? Die MP fühlen sich ja derb verschieden an und sind es auch. Gibt es überhaupt Synergien zwischen den den Lagen bei diesem Aspekt? Der Artikel von Shooshie ging ja etwas in die Richtung (Bewußtsein für die Atemwege und ihren Einfluß). Oder sollte man parallel, d.h reihum üben? Tageweise? Wochenweise? Ich würde da nur ungern mit dem berühmten Hintern umstoßen, was ich mit den Händen aufbaue. Danke für jeden Tipp!
Ich persönlich halte nicht viel von den Mundstückübungen. Und deren direkte Soundeinfluß wage ich eher zu bezweifeln. Was sie aber trainieren ist Kontrolle. Dies hilft später bei der Intonation und einen sauberen Ton, und auch bei den Obertönen. Auch wird man sich der Wirkung des Kehlkopfes bewußter. Es sind aber nur Vorübungen und klingen zudem extrem Sch****. Was wirklich etwas bringt sind die Obertonübung in kombination mit Longtones. Ich würde also lieber mit den verschiedenen Saxophonen üben und zwar auch im direkten Wechsel.
Sag mal, doc, wieviel Zeit hast Du pro Tag zum Üben? Wenn weniger als 1 h, würde ich mich auf ein Instrument konzentrieren, in Deinem Fall das Alt. Wenn ich mir Deine Posts anschaue, sind die Fragen eher grundsätzlicher Natur. Auch das spricht für Konzentration. Wenn es dann auf dem Alt gut klappt, wird der Rest schon nachfolgen. Gruß saxfax
Hallo Doc! mmhhh, das ist irgendwie schon schwierig. Hast Du ein Hauptinstrument? Was spielst Du denn mit den drei Instrumenten? Ich kenne dieses Problem, TenSax, Sopran und Krainerklarinette... Ich muß sagen bei mir ist das Phasenweisen. Wenn ich ein Solo oder ein schwieriges Stück für ein Instrument habe dann übe ich eben das. Und ich gebe Saxfax recht, vermutich sind es die Grundlagen bei Dir.Also ich habe wenig Probleme zwischen verschiedenen Sax hin und her zu wechseln, das liegt aber vermutlich daran das ich schon länger spiele und ich mit meinen Setups lange vertraut bin.Bem Wechsel zur Klari ist es da auch immer ein größerer Schritt für mich. Was wird bei Dir öfter und intensiver bei Dir gefordert, also welches Sax??? VG Sven
Ach noch was, ich gebe Leon recht. Diese Mundstückübungen...ich weiß nicht, bin da auch kein großer Fan davon!!! Nimm lieber Dein Sax und spiele damit, konzentriere Dich auf die verschiedenen Hörner. Das bringt Dir mehr wie diese Mundstückübungen. VG Sven
Danke allen Beiträgern für Euere klaren Stellungnahmen. @saxfax: Klare Frage. Klare Antwort: 1 h/d kommt leider gut hin. MP-Übungen (wenn bedämpft) wären etwas, was ich zusätzlich noch zwischendurch unterbringen kann/könnte, denn die Übemöglichkeit an den Hörnern ist zeitlich und örtlich leider begrenzt. An der Klarinette arbeite ich in einem anderen Zeitfenster zu Hause (an den Tagen, wo es geht, halt). Das ist auch nicht verhandelbar, da sei mein Lehrer gegen @Leon: Mir ist die Bedeutung der Longtones inzwischen klar, und ich habe nicht vor, die zurückzuschneiden. Bei den OT-Übungen dachte ich bislang, die kämen noch eine Stufe später, wenn man wirklich ans Altissimo will, und das habe ich (noch) gar nicht vor. Wenn OT allerdings für die Grundlagen des Sounds gut sind, dann bin ich natürlich dabei. Meine Hoffnung ist, über die Übungen besseres Feedback und damit intuitivere Kontrolle über den Luftstrom und die Blattdämpfung zu erlangen. Also ein ausreichend großes Intervall ohne Kieferarbeit und gerade Buzztöne ohne Zittern und Jaulen. "Grundlagen" trifft es da voll und ganz. @Sven: Es wäre mir durchaus recht, wenn ich mich weiterhin auf das Alt konzentrieren könnte, zumal das bislang die besten Synergien zu bringen scheint. Leider wird ausgerechnet das Tenor am regelmäßigsten "gefordert", weil unsere Bandleaderin mich unbedingt daran haben will und ich in der Stadtteil-Band schon mal aushelfe, derzeit Tenorparts. Ich hoffe aber, im nächsten Jahr den Alt-Job zu übernehmen, weil unsere Altistin aufhören wird. Aber noch ist es nicht soweit. Bei den Chor- und Kirchensachen versuche ich aber inzwischen erfolgreich, die Jobs von den Bb-Instrumenten auf das Alto zu ziehen. Da wäre die Praxisrelevanz also schon mal da. "Richtige" Solomucken versuche ich inzwischen zu vermeiden, bis Klang und Intonation solider geworden sind. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel... Im Prinzip ist da also keinerlei Druck, den ich mir nicht selber machen würde. Stimmt schon. Es "nur" das Hobby. Die Kernfrage bleibt also schlicht (positiv): Hat es Sinn, zwischendurch(!) erst einmal nur an einem MPC (Alt?) zu arbeiten, bis dort "der Knoten platzt"? Nochmal Danke für Euere Begleitung!
Ich meine: Ja. Aber Du wirst es nur erfahren, indem Du es eine ausreichend lange Zeit ausprobierst. Gruß saxfax
Gerade bei Solomucken sind Intonation und Klang zweitrangig, wenn keiner weiter da sit, merkt man die Intonation nicht und mit wessen Klang sollte dich das Publikum vergleichen. Wenn bei dir die Mundstückübungen gut klingen, haste sie zu lange gemacht. Es reicht, wenn man eine Oktave hinbekommt. (die bei mir schon nach insgesammt einer Stunde des Übens dieser Grütze da war) Zu den Obertonübungen: Am besten selber nochmal nachlesen im Liebmann. Tiefenton gegriffen, und ohne Beißen sondern nur durch Veränderung des Kehlkopfes und Luftstromes versuchen die Obertöne zu erzeugen. Und zwar als Longtones. Generell klingen die tiefen Töne immer recht fett. Das Liegt daran, dass die Luftsäule durchs ganze Sax geht, das ganze Sax "schwingt" (ich würde lieber sagen arbeitet) und der Ton durch den Trichter die beste Projektion hat. Deshalb klingen auch die Obertöne besser (sofern sie sauber gespielt werden, also keine Multiphonics)als der normale Griff. Die zweite Lage klingt oft recht dünn, vorallem ab dem a'' (auch einer der Probleme an denen ich noch viel arbeite) Der sinn ist es den Entsprechenden Oberton zu erzeugen (gegriffenes C und g'' klingen zu lassen) und dann den normalen Griff und den Ton des normalen Griffes an den des Obertons anzugleichen. Übrigens hilft das auch sehr gut der Intonation. Andere Späße die gut für die Kontrolle sind, sind Multiphonics. Ich bin gerade dabei, 3 Töne gleichzeitig erklingen zu lassen. Witzig, aber brauchen tut man es eigentlich nicht, genausowenig wie der 20. Oberton. Was das Altissimo angeht, bin ich der Meinung, einfach machen. Da ist auch das Schummel erlaubt, z.B. durch minimales Pressing. Und die dann am besten mit in irgendwelche Übungen einbauen, z.B. Intonationsübungen (Tonika, Quinte, Tonika, usw). Das kontrollierte Spielen der Toptones hat schon einen ähnlichen Effekt wie das Puschen der Obertöne dahin, bloß kann man das Altissimo auch praktisch verwenden. Gerade bei den Altisten ist dies sehr gefragt. Hmm, das ist mal wieder ganz schön viel Kluggescheißere von mir. Vielleicht sollte ich selber mal mehr das üben, was ich hier so propagiere...
Mein Lehrer, ein Jazzsaxophonist, hält auch nicht viel von den Mundstückübungen. Ich habe (wie die meisten anderen Holzbläser auch) immer Probleme mit der Intonation gehabt. Immer Tuner ein, Tuner aus, Mundstück rein, Mundstück raus. Dasselbe mit den anderen Holzbläsern links und rechts von mir. Ich mache seit einiger Zeit regelmässig (täglich) Mundstückübungen, meistens zusammen mit dem Keyboard oder Tuner. Der Lehrer meinte kürzlich, dass er nicht versteht, wieso ich plötzlich ein so gutes Gehör habe. Habe ich vor 2 Jahren ja auch gehabt, ich habe gehört, dass ich nicht rein gespielt habe. Nur, ich habe nicht gewusst, was machen damit es stimmt. Jetzt weiss ich es und der Grund ist eindeutig: die Mundstückübungen. Das feine Tuning geschieht nicht mit dem Instrument, sondern im Mund und im Hals. Und für genau das gibt es die Mundstückübungen. Die kann man auch nicht ersetzen mit dem Spielen mit dem Instrument, weil das Gefühl der Anpassungen im Mund und Hals erst bei den Mundstückübungen voll bewusst wird. Im Orchester muss ich nicht mehr dauernd stimmen und für die Grundstimmung brauche ich keinen Tuner mehr. Links und rechts von mir immer noch das alte Lied: Tuner ein, Tuner aus usw. (siehe oben) und stimmen tun die guten Leute immer noch nicht. Nebenbei: es gibt so viele Situationen, wo man 10 Minuten Zeit hat, aber kein Instrument bei der Hand. Für das Mundstück gibt immer Platz in der Hosentasche. Also, wie man rauslesen kann, bin ich voll vom Nutzen der regelmässigen Mundstückübungen überzeugt. Meiner Meinung nach reicht es aber, wenn man sie mit einem Saxmundstück und dem Klarinettenmundstück macht. Ich gehe übrigens jetzt auch üben.
Also, Mundstück Ideal für die 10 min der Starßenbahnfahrt, oder wenn man wieder bei McDonalds in der Schlange steht. Zur Intonation, es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass das Mundstück nur richtig auf den Korken sitzen müsse und man stimmt. Selbst wenn jeder Ton bei einem immer genau der Klavier oder Tunerstimmung entspricht, heißt das noch lange nicht, dass man stimmt. Gerade Terzen sind kritisch. Da habe ich auch schon Geschichten von echten Profis gehört, die sich im BigBandsatz gestritten haben wer nicht stimmt, und beide zum Klavier gegangen sind und beide einzelnd stimmten.... Intonation ist hören, und wenn man während des Spielens auf den Tuner schaut, bringt es eh nichts mehr. Augen schließen, hören und dann Augen auf und kontrollieren.
@Leon Ja! Das liegt am Unterschied zwischen reiner und temperierter Stimmung, der bei Terzen recht deutlich in Erscheinung tritt. In der temperierten Stimmung sind alle Halbtöne gleich - in der reinen Stimmung eben nicht, sondern die Intonation eines Tones richtet sich nach seiner harmonischen Funktion. So ist ein cis als Terz in A-Dur spürbar tiefer zu nehmen als ein cis in Fis-Dur (oder Moll, als Quinte eben). Für einen Bläser ist es daher ein Unterschied, ob er mit Klavier spielt und temperiert intonieren muß oder ob man (im Quartett z.B.) Klänge auch rein intonieren kann. Als Lektüre zu diesem Thema empfehlenswert: Trevor Wye "Flöte üben - aber richtig - Intonation" (Band 3, glaub ich) Gruß, Sandra
die große Terz ist in der reinen Stimmung um 14 cent tiefer als die temperierte; die kleine Terz um 16 cent höher. (nach: Wye, Seite 11) ...ist übrigens Heft 4 (nicht 3) "Intonation und Vibrato" Gruß, S.