Musik machen mit Hörgerät

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxclamus, 23.Oktober.2019.

  1. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Da bist Du nicht der Einzige.

    Selbstschutz, man freut sich nicht mehr alles der Angebeteten zu hören. Böse Zungen sagen endlich. :D
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Laut ChatGPT:
    Meine Frage: Wann sollte man Hörgeräte tragen? Eher früher oder später?


    Man sollte Hoergeraete so frueh wie moeglich tragen, sobald eine Hoerminderung festgestellt wird und den Alltag beeintraechtigt. Es gibt mehrere Gruende, warum ein fruehzeitiges Tragen sinnvoll ist:

    1. Verhinderung von Hoerentwoehnung: Das Gehirn gewoehnt sich daran, weniger zu hoeren, wenn es nicht regelmaessig mit Klangreizen stimuliert wird. Das kann es spaeter schwieriger machen, sich an Hoergeraete anzupassen.

    2. Kognitive Gesundheit: Studien zeigen, dass unbehandelte Schwerhoerigkeit das Risiko fuer kognitive Beeintraechtigungen und Demenz erhoehen kann. Fruehzeitiges Tragen von Hoergeraeten kann helfen, das Gehirn aktiv zu halten.

    3. Bessere soziale Interaktion: Wer schlechter hoert, zieht sich oft aus Gespraechen zurueck. Hoergeraete helfen, die Kommunikation zu verbessern und soziale Isolation zu vermeiden.

    4. Leichtere Eingeweohnung: Je frueher man Hoergeraete nutzt, desto schneller gewoehnt sich das Gehirn daran und desto natuerlicher erscheint das Hoeren mit den Geraeten.


    Kurz gesagt: Frueher ist besser! Wenn eine Hoerminderung festgestellt wird, sollte man nicht warten, sondern sich direkt beraten lassen.



    Mir erscheint dies schlüssig!

    Haben wir keinen HNO-Arzt unter uns?
     
  3. kalleguzzi

    kalleguzzi Ist fast schon zuhause hier

    Meine Hörgeräte liegen in der Schachtel, aber das ist nicht gut!
    Da muss ich nötig dran arbeiten.
    Das Problem bei mir ist, dass sich nach ca. 2 Stunden Hörgerätbenutzung sich im Gehörgang ein Juckreiz einstellt.
    Egal ob ich die Schläuche im Ohr habe, oder die Glasklumpen im Aussenohr.
    Ich muss gestehen, dass ich mit dem Problem noch nicht beim HNO war.

    Ein guter Bekannter von mir ist Musiklehrer und brauchte Hörgeräte.
    Er hat gut 1 Jahr lang getestet, bis er die richtigen Geräte hatte!
    Also schon mal drauf einstellen.
    Klavier soll wohl ganz kritisch sein!
     
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  4. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin kein Fachmann und muss mutmaßen: wie ich erfahren habe, sind Geräte der Firma Widex (Modell Moment) unter Musikern sehr beliebt, weil sie eine sehr geringe Latenz haben. Je höher die Latenz (zeitliche Verzögerung) im Verhältnis zwischen Raumsignal und dem durch das Hörgerät verstärkten Signal ist, desto kritischer wird die Wiedergabe von Signalen, deren "Attack"Zeit (die erste Phase der Hüllkurve) sehr kurz ist. Bei vielen Musikinstrumenten, und Klavier gehört dazu, ist die Attack-Zeit sehr kurz (wie bei allen Instrumenten, die perkussiv, also mit Anschlagen, Töne erzeugen). Da geht es dann in der Übermittlung durch das Hörgerät um Millisekunden im einstelligen Bereich.
    Man sollte sich seinen Hörgeräte-Akustiker als Musiker, egal ob Hobby oder Beruf, danach auswählen, ob er sich mit der Problematik von "Hörgeräte und Musikinstrumente" auskennt, sonst kann es sein, dass man ein Premiumgerät kauft, das eine tolle Sprachwiedergabe bietet, aber bei der Musikwiedergabe eher versagt.
    @kalleguzzi hat es ja gesagt: man muss ich darauf einstellen, lange zu testen, und ein billiger Online-Kauf wird trotz des Tatsache, dass man bis zu 2.000 EUR oder mehr sparen kann, enttäuschen.
     
  5. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Desensibilisierungseffekt :-?
     
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  6. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich, Ü60, hatte von Geburt an Hörprobleme.
    Es wurde besonders in den letzten 10 Jahren ziemlich schlechter.
    Ende 2021 war ich (mal wieder) bei diversen HNO-Ärzten und Hörgeräte-Akustikern.
    Die waren sich aber selbst nicht einig.
    Es sollte dann darauf hinaus laufen, dass nur rechts ein Implantat und links ein Hörgerät helfen würden.
    Zwei Bekannte von mir haben diese Kombi und sind nicht glücklich, weil es einfach zu ungleich ist.
    Und Implantate sind ein ziemlicher Eingriff, der nicht rückgängig gemacht werden kann.

    Ich ließ mich dann an das HNO-Zentrum der Uniklinik Tübingen überweisen.
    Die sehr nette und kompetente Ärztin riet mir es beidseitig mit Hörgeräten zu versuchen (also von wegen Implantat!).
    Ich wechselte sowieso zu einem neuen HNO-Arzt, der mich an das direkt benachbarte Fachgeschäft verwies.
    „Ein K… im Ohr“ machte mich sehr skeptisch.
    Aber die Hörgeräte-Akustikerin war der absolute Hammer.
    Sechs Wochen lang erstklassige Betreuung.
    Bei jedem Termin wurde alles ausführlich besprochen, Einstellungen angepasst usw.
    Witzig fanden wir beide, dass am Ende das als erstes probierte Modell am besten passte.
    Es hat relativ wenig Einstellmöglichkeiten, passt aber prima im Alltag und - für mich sehr wichtig! - bei der Musik.
    Schade nur dass die Akustikerin nur sechs Wochen als Urlaubsvertretung da war.
    Sie kam aus dem Raum Dresden. Ich hätte sie gerne im Schwarzwald behalten.

    Ich bin jetzt 2 ½ Jahre mit den Teilen unterwegs und noch immer sehr zufrieden.

    LG
    Mike
     
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  7. summertime

    summertime Ist fast schon zuhause hier

    Das kann ich bestätigen. Bis ich die Moment 440 von Widex hatte (vor ~ 2 Jahren) war Musik machen / hören mit Hörgerät nicht möglich, weil die Signale nie gleichzeitig an beiden Ohren ankamen. Ganz grauenhaft anzuhören : Violine


    Die Widex sind eine Bereicherung, endlich verstehe ich den Dirigenten (jedenfalls akustisch ;-) ). Und selbst Unterhaltungen in lauter Umgebung kann ich wieder folgen.

    Nachteil hier ist der Preis. Da empfiehlt sich ein Angebot von Hearly einzuholen.
     
  8. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Nicht witzig! :D

    Ich bin zwar nicht Deine Frau (oder die, die hier gemeint ist), aber ich weiss, wie es ist, wenn man nicht immer verstanden wird (trotz Hörgeräten).
    Andererseits, Mann versteht Frau ja sowieso nicht, da ist das, was bei der Akustik verloren geht vielleicht auch nicht mehr relevant?

    War auch bei meiner Mutter ein Thema... was hat sie sich zu Lebzeiten über ihren Mann aufgeregt, der sich geweigert hat Hörgeräte zu tragen. Vielleicht war der Alltag für ihn ohne erträglicher? Jetzt vermisst er sie, nicht die Hörgeräte (die trägt er nun), sondern seine Frau.
     
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  9. ppue

    ppue Mod Experte

    War auch nicht witzig gemeint, auch wenn ich es einkalkulierte, dass es als Witz verstanden wird.

    Ist aber tatsächlich der Fall. Ich war deswegen beim Gehörgeräteakustiker, der mich durchgemessen hat und erstens behauptete, ich sei Musiker, aber zweitens sagte, ein Hörgerät wäre nicht nötig. Er erkennt die "Musikersenke" irgendwo im Kilo-Bereich, weiß nicht mehr, wo genau.

    Und das, wo der die Dinger doch verkaufen will. Ich soll in drei Jahren wiederkommen, sagte er.
     
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  10. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Ob witzig oder nicht: Meine (erbliche) Erkrankung Otosklerose etwa, bei der die Gehörknöchelchen verkalken, führt zu einer Senke etwa im 1200 Hertz-Bereich. Das ist ausgerechnet die Frequenz, in der die meisten Frauen ihre Wünsche und Befehle äußern. Ich fand diese „Ausrede auf Rezept“ immer witzig. Meine Frau fand sie gar nicht witzig. Sie schickte mich – per schriftlicher Anweisung, da ich ja ihre mündlichen Befehle nur schwer … ja … ihr ahnt es … – zum Ohrenarzt. Dieser bescheinigte mir nicht nur mangelhafte Eignung zum akustischen Frauenversteher, sonder obendrein eine altersdedingte Hörsenke im oberen Frequenzbereich. Von ihm habe ich gelernt:

    Ein Hörgerät verstärkt nicht unbedingt, es transponiert in vielen Fällen auch. Bei der üblichen altersbedingten Senke der hohen und höheren Frequenzen hört der Betroffene die Konsonanten in der Sprache nicht, es fehlen die zum Verständnis wichtigen Zisch- und Klackgeräusche. Er vernimmt nur noch die niederen Frequenzen und glaubt, sein Gegenüber nuschelt. Ihm fehlt quasi der Takt in der Sprache, der Schlagzeuger, die Rhythmusgruppe. Da hilft kein Verstärken. Daher transponiert ein darauf angepasstes Hörgerät die (individuell unhörbaren) hohen Frequenzen in einen niederen Frequenzbereich, den der Betroffene hören kann. Oh Wunder, die Konsonanten sind plötzlich wieder da, die Sprache des Gegenübers wirkt wohltuhend verständlich.

    Anders beim Spielen eines Blasinstruments. Das Saxophon überträgt den Knochenschall mit der echten Frequenz in den Körper und zugleich den von den beiden Hörgeräten niedriger transponierten Ton in beide Ohren. Whow! Drei hohe und leicht unterschiedliche Frequenzen zeitgleich. Das klingt schon beim Lesen schräg und beim Hören dissonant. Daher nehme ich bis auf weiteres meine elektronischen Ersatz-Lauscher beim Üben raus, und beim Zusammenspiel muss man sich eh' mit den Mitspielern immer wieder austauschen.

    Aber etwas anderes: Es gibt eine ausgesprochene Experten-Band: Das Deutsche HNO-Orchester.
    Hier seht und hört Ihr 48 Ohren-Doktoren bei einer Entführung aus dem Serail.
     
  11. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ich habe mal gelesen dass man auch eine lineare Sequenzierung machen kann, bei der der Schall oktaviert wird.
    Vielleicht ist das beim Saxspielen angenehmer
     
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