Musikalität und Depression ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxfax, 8.Februar.2023.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    bthebob gefällt das.
  2. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @saxfax
    Vertraue der Wissenschaft !:D

    Besonders die Aussage im letzten Absatz -faz- Artikel
    ist seit längerem in der -Glücksforschung- bekannt.

    Der Glücks-Flow

    Drei Vorrausetzung müssen erfüllt sein, um Momente zu erleben,
    die man im Nachhinein als Momente beschreibt, in der man glücklich war.

    Ein amerik. Prof. mit ungarischer Abstammung (Name ???)
    hat dreißig Jahre lang dazu empirische Forschung betrieben.

    Ergebnis:
    Um "Glück" zu erleben, muss man ....

    #1 mit der Tätigkeit verschmolzen sein
    #2 dabei Zeit und Welt um sich herum vergessen können
    #3 im Gleichgewicht sein zwischen den Anforderungen und den eigenen Fähigkeit,
    die diese Tätigkeit an mich stellt.

    Ich sag' immer zu -echten Musikern in meinem Freundeskreis:
    "Ich musiziere nicht, ich meditiere. So wie andere Yoga machen"

    Und das mit #2 ..... kann ich "vollumfänglich" bestätigen, leider.:D

    Vor meinem Fenster im Proberaum üben LKW - Fahrschüler
    das rückwärts Einparken mit Anhänger.

    Wenn ich da zulange fasziniert zusehe, bin ich raus aus meiner
    Konzentration und aus meinem -Übeflow- :(

    VG
     
    TobiS, jthole, Rick und einer weiteren Person gefällt das.
  3. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Vorsicht! Die Korrellation hat ja nur einen indirekten kausalen Zusammenhang.
    "Der Zusammenhang resultiert offenbar daraus, dass musikalisches Engagement und psychische Gesundheit zum Teil von denselben Genen beeinflusst werden. Die Untersuchung belegt hingegen nicht, dass Musizieren seelische Krankheiten verursacht oder eine Depression die Musikalität erhöht, wie die Wissenschaftler betonen."

    Es wäre also ein Trugschluss zu denken, man müsse das Musizieren aufgeben, um seinen Hang zu Depressionen loszuwerden. Die verantwortlichen Gene sind ja so oder so in demjenigen.
     
    jthole, giuseppe, _Eb und 4 anderen gefällt das.
  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    ...und bei Zwillingen in beiden. Mein erster Gedanke war: ok, der eine Zwilling wird Landrat oder Autohändler mit Zweitwohnung am Meer und freiem Wochendende, der andere wird Musiker mit dem üblichen Leistungsstress und der Versorgungsunsicherheit. Bei wem kommen wohl die Deprigene eher zum Tragen?
     
  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Bei Zwilling A, weil er merkt, dass Geld und Besitz auch nicht glücklich machen.

    Oder bei Zwilling B, weil er noch nicht weiß wie er die Rechnung bezahlen soll.

    50:50
     
    giuseppe, quax, Gerd_mit_Sax und 4 anderen gefällt das.
  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Naja, sowas gibt es ja nicht nur bei Musikern.

    Ich finde die Interpretation solcher Studien immer etwas schwierig, weil wir alle von unserer eigenen Lebenswirklichkeit auf die anderer Leute schließen und bei Abweichungen sofort die Klischees (evtl. sogar Vorurteile) anspringen.
    Der beschriebene Zusammenhang ist schwach bis sehr schwach ausgeprägt.

    Und es dürfte niemand bestreiten, dass eine Tätigkeit, die man als erfüllend empfindet und bei der man in den Flow kommt, jeder trüben Stimmung vorzüglich entgegenwirkt.
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Da Musik ja auch glücklich macht, sind musikausübende Menschen vielleicht durchweg emotionaler unterwegs und sprechen eher von einer Depression und weniger von burn out, wie es vielleicht Landrat nennen würde.

    Die Untersuchung und deren Ergebnis sagen mir, ehrlich gesagt, nicht viel.
     
    Bereckis, _Eb, Katzenmusiker und 5 anderen gefällt das.
  8. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ja, Burn Out klingt halt in der Leistungsgesellschaft besser, er ist erarbeitet. Depressive Menschen sind halt "dauertraurig", so die oft gehörte, langläufige Meinung. :roll:
    Dabei beinhaltet der klassische Burn Out meist auch eine Depression, auch wenn es der Manager nicht wahr haben will.
     
  9. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Musiker und andere Kreative haben eben eher ein Zugang zu ihren Gefühlen, als rein rationell denkende Menschen.
     
    TobiS, Rick, bthebob und einer weiteren Person gefällt das.
  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    ...oder sie merken, dass es ihnen plötzlich schlechter geht, weil es ihnen vorher gut ging :biggrin:
    Menschen vom Amt sind doch innerlich "dauertot" *Klischee off*
     
    Rick und slowjoe gefällt das.
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich glaub Midlife-Crisis kann man auch noch in den Topf werfen ;-)
     
    Rick gefällt das.
  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Habe mich schon gefragt, wann das hier auftaucht.
    Mit allen lustigen Vor- und Urteilen über das reiche Seelenleben von Musikschaffenden und Normalos.
    Über die Ursachen von Depressionen ist so viel spekuliert worden, von rein Psycho über entgleisten Stoffwechsel bis zu Infektionen. Nun kommen also die "Musikergene" (!????) hinzu.
    Macht Musik, habt Spaß am "Flow', vermeidet den Overflow und gut. Eine genetische Disposition heisst für sich erstemal nix.
    Btw, was machen wir denn jetzt mit dieser Erkenntnis, falls es eine ist? Wie das berüchtigte Kaninchen vor der Schlange erstarrt rumsitzen und warten dass das Schicksal zuschlägt?
    Hakt es als Unterhaltungslektüre ab.
     
    Sohn der Alpen, Rick, Gerrie und 4 anderen gefällt das.
  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Bei manchen trifft es zu, bei manchen nicht!:cool:
     
  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Diagnose mit der an andere Stellen überwiesen wird lautete vor einigen Jahren "reaktive Depression" ... heute weiß ich es nicht.
     
    Rick gefällt das.
  15. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Sodele, vorhin war keine Zeit mehr.
    In der Methodik der Untersuchung gibt es wohl zwei sehr unterschiedliche Teile. (Wenn ich es beim Überblicken richtig mitbekommen habe. Sonst Asche auf mein Haupt)
    Einerseits arbeitet sie mit genetischen Untersuchungen, die wohl reproduzierbar sind. Andererseits wurden die Probanden befragt ujnd da kann der HAse schon mal im Pfeffer liegen. Wir haben hier Mitglieder, die in den letzten Monaten die eine oder andere unangenehme medizinische Diagnose vorgesetzt bekamen und danach entsprechend behandelt wurden. Stellen wir uns eine Befragung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung vor oder eine vielleicht sechs Monate zuvor. Oder stellen wir uns besser vor, wie Antworten unter diesen verschiedenen seelischen Belastungen ein und derselben Person aussehen könnten. Jetzt sage bitte keine sowas wie: Kann man alles rausrechnen.
     
  16. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Wobei auch hier ein Wandel stattfindet.

    Der Übermensch (*) von heute bekommt kein Burnout, denn er hat eine Work-Life-Balance und liebt seinen Beruf. Er arbeitet halbtags als Business Consultant oder Arzt oder Journalist und hat danach noch locker genug Kraft für Hobbies wie Bergsteigen, semiprofessionell Tennis spielen, Reiten, sämtliche Chopin-Etüden am Klavier spielen oder eigene Bücher herausgeben.
    Desweiteren spricht er fünf bis zehn Sprachen fließend und trifft sich gerne am Wochenende mit seinen guten Freunden aus Israel, Norwegen oder auch Peru, die er zwar jeweils nur einmal im Jahr sieht, aber trotzdem ob ihrer Kultur über alles schätzt.

    * Den Audruck Übermensch verwende ich bewusst in Anlehnung an die NS-Ideologie, auch wenn er natürlich viel älter ist, als Mittel der Polemisierung, denn nach meinem Empfinden gibt es durchaus eine ideologische Verwandschaft von Kolonialismus über NS bis zur Leistungsgesellschaft. Die Linie fängt wahrscheinlich noch viel früher an als im Kolonialismus, aber ich vermag noch nicht zu sagen, wo
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8.Februar.2023
    Elly, Rick und altblase gefällt das.
  17. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Rick, bthebob und quax gefällt das.
  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Dass dieser Typus nebenbei auch noch zur Gattung 'Schönmensch' gehört, der Erfolg bei allen (!) attraktiven Damen, die er haben will, hat, sei nur am Rande erwähnt!:cool:
     
    Elly und Rick gefällt das.
  19. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Das ist doch nur wichtig, wenn es bei den Attraktivitätskriterien deutliche Überschneidungen gibt. Seien wir ehrlich, dass ist selten der Fall.
    (Außerdem denk jetzt doch nicht so altbacken binär):D
    :duck:
     
    Rick gefällt das.
  20. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    In einem anderen Link wurde, ebenfalls in Schweden, an Zwillingspaaren eine weitere genetische Option - Musikalität - herausgefunden und beschrieben :D

    Musikalität liegt in den Genen
    https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/musikalitaet-liegt-in-den-genen-18460754.html

    Zitat:
    "Die Studie zeigte auch einen Zusammenhang zwischen dem Rhythmus-Index und der musikalischen Erziehung in der Kindheit:
    Offenbar erhielten Probanden mit hohen Werten häufiger Musikunterricht."

    Wer hätte DAS gedacht, dass bei frühzeitiger musikalischer Bildung usw, usf. das natürliche Rhythmusgefühl gefördert wird

    Talent, soll man ja nicht sagen , .... nein, ich will nicht stänkern :p
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Februar.2023
    slowjoe und Rick gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden