Musikschulen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxfax, 24.November.2015.

  1. Rick

    Rick Experte

    Klarstellung:
    Natürlich gibt es noch an vielen städtischen Musikschulen zahlreiche fest angestellte Lehrer - ich wollte schreiben, dass NEUeinstellungen kaum mehr stattfinden, soweit ich das sehe.
    Geht ein alter Lehrer in den Ruhestand, dann wird als Ersatz lieber jemand gesucht, der auf Honorarbasis arbeitet, die Planstelle wird also faktisch gestrichen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.Dezember.2015
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich wusste gar nicht, dass du mittlerweile Instrumentallehrer geworden bist. Respekt :D
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    In Berlin ist es fast unmöglich Jemanden zu finden der fest angestellt als Instrumentallehrer irgendwo arbeitet, ob staatliche Musikschule oder Hochschule, alles Honorarkräfte. Und Rick hat recht, Neue Festanstellungen an Musikschulen gibt es nicht.

    Lg Saxhornet
     
  4. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    In Berlin wurden doch auch festangestellte Lehrer in einen Honorarvertrag gezwungen sont wäre ihnen gekündigt worden. Grenzt mE an Scheinselbstständigkeit.

    @ Rick hast du dich von der USt befreien lassen?
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Teilweise hat es wohl solche Fälle gegeben aber dem Thema Scheinselbständigkeit sind sie geschickt entkommen. Es werden nur noch die gegebenen Stunden vergütet, dadurch entfällt das Problem mit der Scheinselbstständigkeit für den Staat. Die Ferien über haben sie sozusagen keinen Honorarvertrag. Ist auch so wenn man an normalen Schulen arbeitet mittlerweile.

    LG Saxhornet
     
  6. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ja es gibt ja mehrere Punkte, sie auf Scheinselbstständigkeit deuten, nicht nur Honorarfortzahlung in den Ferien etc. sondern eben auch, dass ich nun eine Arbeit als Honorarkraft mache, die ich zuvor mit Festanstellung gemacht habe. Oder meine Arbeit regelmäßig und auf Dauer ausgeführt wird. Ebenso, wenn ich ca. 5/6 meines Einkommens bei einem Arbeitgeber erwirtschafte. Also so schnell ist das Thema Scheinselbstständigkeit nicht vom Tisch.
     
  7. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das kann ich so für NRW z.B. nicht bestätigen.

    http://www.lvdm-nrw.de/stellenangebote
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Krass! :eek:

    Ja klar, das ist übrigens auch so ein Thema, womit sich praktisch kein Steuerberater auskennt, weil zu speziell.
    Gut, dass es das Internet gibt! :)
     
  9. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Sowas hab ich bspw. in der Hochschule eingetrichtert bekommen. Ich hatte Seminare zu dem Thema.
     
    Rick gefällt das.
  10. Rick

    Rick Experte

    Gut für Euch!
    Einen Kollegen, der in den 1990ern an der staatl. Hochschule für Musik in Würzburg Bass studiert hat, musste ich beispielsweise erst darauf hinweisen. Sein professioneller Steuerberater wusste das überhaupt nicht und riet immer brav zur Umsatzsteuer.
    Aber anderes Thema...

    Schönen Gruß
    Rick
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur schade, daß man sich nicht von der Ust. für Moneyjobs befreien lassen kann, sondern nur den Unterricht oder die Konzerte.

    LG Saxhornet
     
  12. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Aber Musiklehrer sollten sich verstärkt organisieren und gemeinsam Druck ausüben, sei es in Berlin als Lobby vor dem Reichstag oder Merkels Waschmaschine, oder auch sonst in Gremien oder Gewerkschaften.
    Ihr Berliner Musiker, bevor ihr schlechtbezahlte Gigs spielt oder schlechtbezahlten Unterricht gebt, trefft Euch doch einmal die Woche zum Protestkonzert bei den "Volksvertretern" und macht auf Euere Probleme aufmerksam. Hubt denen so lange die Ohren voll,bis sich was ändert!

    Jedenfalls war es mir bis zu diesem Thread völlig unbekannt, dass es jetzt schon im Musikschulgeschäft Franchise Unternehmen gibt. Das hat mich erlich gesagt, schon etwas schockiert!
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Was glaubst Du was alles schon passiert ist, gerade als die Musikschulreformen hier kamen und alle schlechter als vorher dastanden bei doppelten bis dreifachen Verwaltungsaufwand. Da gibt es kein Ohr für, weder bei Politikern noch sonst wo. Bei Gewerkschaften bist Du interessant wenn Du eventuell eintritts aber auch da gibt es dann nicht wirklich eine Interesssensvertretung.
    Es gibt keine Musikergewerkschaft und das wird teilweise auch von den Musikern selber boykottiert. Solange das in alles im Rahmen von Selbstständigkeit stattfindet, besteht Vertragsfreiheit und man kann die Preise selber festlegen und insofern können die Kunden sich auch immer Jemanden suchen, der es billiger macht und den wird es auch immer geben.
    Ich habe mich da mal versucht zu engagieren und resigniere da mittlerweile, zu wenig Beachtung von denen die man versucht zu adressieren und zu wenig Interesse bei den Musikern selber.

    Lg Saxhornet
     
  14. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Zur Befreiung von der Umsatzsteuer beim Unterrichten, das geht bei gleichzeitiger Beibehaltung der Umsatzsteuer als Musiker? Die Umsatzsteuer als Musiker bringt mir unterm Strich deutliche Vorteile, die auf Privatschüler gar nicht. (Die Honorare für Schüler über Musikschule sind eh befreit.) Eine Splitung wäre genial.



    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Werner!

    Wenn Dein Privat-Unterricht der Berufsausbildung bzw. der Vorbereitung derselben dient, dann kannst Du ihn (wie etwa auch medizinische Dienste) von der Umsatzsteuerpflicht befreien lassen, Du benötigst dafür nur eine entsprechende Bescheinigung (durch wen, ist kommunal geregelt - bei uns ist es der Leiter der städt. Jugendmusikschule, den ich zufällig auch privat kenne).

    Das gibt das deutsche Steuerrecht her, denn die Umsatzsteuer gilt immer separat für verschiedene Einkommensarten, nicht für Dich als Person.
    Ich habe ja von dem Fall berichtet, wo ein Musiker mal zeitweise als Angestellter gejobbt hat und der dusselige Steuerberater daraufhin völlig durchgeknallt behauptete, dadurch sei sein Einkommen über die Umsatzsteuergrenze gerutscht - was wie gesagt Blödsinn war.

    Also: Wenn Du als Musiker umsatzsteuerpflichtig bist, hat das trotzdem keinen Einfluss auf eine Befreiung aufgrund Deines Beitrags zur Gesellschaft durch die Nachwuchs-Ausbildung.

    So kann etwa ein Arzt für seine medizinische Arbeit von der Umsatzsteuerpflicht befreit sein, doch wenn er nebenbei noch anderen Tätigkeiten (etwa als Berater) nachgeht, muss er bei entsprechender Höhe DIESER Honorare nur für DIESE Einkünfte Umsatzsteuer abführen.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte


    Soweit mir das mitgeteilt wurde, wird das eigentlich nur bei vorliegendem Instrumentalpädagogikstudium bewilligt. Muss man beantragen, sein Konzept für den Unterricht für unterschiedliche Leistungsstufen ausführlich schriftlich darlegen und dann auf eine Genehmigung durchs Amt hoffen. Die sieben da angeblich ganz schön aus und versuchen zu schauen wem sie das erteilen. Es ist auch davon abhängig ob mehr Erwachsene oder mehr Kinder unterrichtet werden und wer dann für Dich zuständig ist.
     
  17. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

  18. Gast_13

    Gast_13 Guest


    :ironie:
    Na irgendwie ist Euch Profimusikern nicht zu helfen. Dann doch lieber gestandene Unternehmerpersönlichkeiten mit BWL Kenntnissen, die Musikunterricht mit schönen Möbeln als Franchise-Unternehmen aufziehen und Euch Lehrer damit bezahlen, was am Ende übrig bleibt!

    Oder halt langsames Verhungern zu Hause bei leiser Musikbegleitung - hat auch was romantisches! :duck:
     
    edosaxt gefällt das.
  19. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    @Nummer_13

    Leider ist deine Ironie bereits vielerorts Wirklichkeit. Nur, dass man nicht unbedingt verhungert sondern dann doch einen Brotjob hat, der entweder parallel läuft oder gänzlich auf ihn umgeschwänkt wird. Aber Lieschen Müller von nebenan übernimmt ja gerne meinen Job, das ist für beide Seiten ja auch gut, Lieschen bessert ihre Rente auf und ihre Kunden bezahlen monatlich nur einen Bruchteil von dem, was sie für einen Profi bezahlen müssten.
     
  20. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Tja, so ist das nun einmal. Wir leben nicht in einem Land, in dem man einen allumfassenden Versorgungsanspruch hat, sondern einem, in dem man nur Anspruch auf Grundsicherung hat. Ob man das gutheißt oder nicht, ist nicht die Frage. Wenn ich in einem bestimmten Job bzw. mit einer bestimmten Ausbildung keine Arbeit mehr finde, muss ich mich halt umstellen ggfs. umschulen usw.

    Ich persönlich bin aber davon überzeugt, dass man mit Flexibilität, Engagement und Innovation immer einen Weg finden wird. Qualität setzt sich am Ende immer durch. Aber es gilt (bitte nicht persönlich nehmen, ich möchte keinem zu nahe treten): Nicht jammern, sondern machen!

    LG Kai
     
    Rick gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden