Musikschulen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxfax, 24.November.2015.

  1. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich habe mich nicht beschwert. Die Ironie bei der ganzen Sache ist für mich vor allem, dass man selbst von denen, die von meiner Arbeit profitieren kaum Unterstützung bekommt. Jeder kehrt halt nur vor seiner eigenen Haustür.
     
  2. quax

    quax Gehört zum Inventar

    @KUS
    Alles soweit nachvollziehbar, nur das mit der Qualität, die sich durchsetzt ... in Deutschland...
    "SALE SALE SALE"
    Hier macht es auf Dauer eher der Preis. Und wie steht es mit einem breiten und hochwertigen Angebot. Wer greift da zur "teuren" Qualität?
    Leise zweifelnd quax
     
  3. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    @Clownfisch

    Sorry, wenn Du den Eindruck hattest, dass ich durch das Zitieren Dich persönlich meine. Der Bezug auf Dein Posting diente nur als Anknüpfungspunkt.

    LG
     
  4. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Es ist bestimmt nicht einfach und es gibt mit Sicherheit auch keine Garantie, dass es am Ende klappt, aber: Ich bin absolut davon überzeugt!!!
     
  5. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    das hat man doch aber leider in jeder branche?
    ich als grafikdesignerin höre bei meinen preisverhandlungen auch immer, dass der sohn der nachbarin für eine bekannte "eine ganz tolle webseite für nur 250,00 euro gemacht hat"!!!

    liebe grüße
    annette
     
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  6. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Der Ironie Smiley war auch nicht ganz der Richtige, mein Beitrag war eher zynisch gemeint. Musik ist elementar wichtig für die Erziehung und für das Lernen von Kindheit an. Die Tatsache, dass sich dieses Land, wie so viele andere in der Fängen einer skrupellosen und überwiegend gänzlich unmusikalischen Finanzmafia ist, sollte für alle Grund genug sein, dieser elenden "Billig, Billig" Mentalität abzuschwören.
    Kinder aktiviert man zum Lernen durch Bewegung und Musik. Ein Beispiel ist das Experiment "ReSonanz & AkzepTanz, das in einer Schule in Essen, mit 85% Migranten durchgeführt wurde, mit beachtlichem Erfolg.
    Aber vielleicht ist ja nicht erwünscht, dass Kinder über Musik rechnen lernen und später mal verstehen, was sie an Zinsen beim Ratenvertrag zahlen müssen?
    Musikpädagogik ist dringend notwendig in unsrrer Gesellschaft und auch Musiker haben die Pflicht, für eine angemesdene Bezahlung zu kämpfen!
    Vielkeicht sollte man künftig Hochschuldiplome in Musik nur noch vergeben, wenn eine entsprechende kaufmännische Ausbildung parallel erworben wurde!

    (Bin gerade echt sauer!)
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das würde auch nicht helfen. Ohne Markt hilft Dir da das beste Wissen nicht. Da jede Gewerkschaft nicht bindend wäre und Geld kosten würde, würde sie allein deswegen schon sehr wenig Mitglieder finden, es wäre ein zahnloser Papiertiger. Der Markt reguliert sich nicht selbst, das wissen wir doch schon lange und ohne entsprechende Gesetze wird sich auch in diesem Bereich nichts ändern.
    Ich rate generell Leuten davon ab zu versuchen mit Musik ihren Lebensinhalt zu verdienen, zumindest wenn sie wirklich auch Geld verdienen und eine Familie später haben wollen.

    LG Saxhornet
     
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  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    So dachte ich auch mal. Die Realität sieht anders aus.

    LG Saxhornet
     
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  9. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest


    Tja und DAS ist mE einer der größten Trugschlüsse. FÜR MICH ist Musik nicht eine Kernkompetenz, die ich erwerbe bzw. ich als Lehrer vermittel, damit man das und das besser kann, die und die Kompetenz erhascht und dann sozial verträglicher ist. Oder im Job bessere Chancen hat. L'art pour l'art, rien plus. Ich weiß da kämpfe ich gegen Windmühlen, aber gerade das ist, warum viele Kinder heutzutage trotz allem noch ein Instrument lernen "weil es später mal was nützen könnte." Pränatal am besten noch!
    Sorry, aber da muss ich als Musiker im Strahl k........
     
  10. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ja, Annette, da hast du Recht. Ich hab ja auch gar nicht behauptet, dass es nur den Musikern so schlecht geht, oder?
     
  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Stimmt, aber man kann in dem thread in der Tat den Eindruck gewinnen....
     
  12. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    nein, hast du nicht!
    sieh' meinen post einfach als "geteiltes leid ist halbes leid";)
    die kreativen/ künstlerischen berufe sind davon leider fast alle betroffen...

    liebe grüße
    annette
     
  13. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Du meinst nach dem Motto "Jammen statt Jammern" :cool:
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Wie schon mehrfach erwähnt erlebe ich gerade diesen Punkt ganz anders:
    Bei Gagenverhandlungen wird in der Regel mein (nicht gerade niedriger) Preis akzeptiert, mehrere Schüler zahlen mir von sich aus ein aufgerundetes Unterrichtshonorar.

    Natürlich habe ich mir im Lauf der Zeit einen gewissen Namen gemacht, ich bin in der komfortablen Lage, angerufen zu werden, anstatt selbst hinter Gigs und Schülern her rennen zu müssen; aber das könnte auch an der relativ wohlhabenden Gegend liegen, wohin es mich verschlagen hat, mit praktischer Vollbeschäftigung und zahlreichen industriellen Weltmarktführern.
    Hier gibt es irgendwie musikalisch immer etwas zu tun, gerne auch auf gehobenem Niveau! :)

    Ehrlich gesagt würde mich nach allem, was ich weiß, nichts dazu bewegen, mich als Berufsmusiker etwa ausgerechnet in Berlin, der Hauptstadt der Arbeitslosigkeit in Deutschland, anzusiedeln. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Dezember.2015
  15. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Ok. Habs verstanden. Musik nicht als Kernkompetenz für eine andere Denkweise. Eher so als Spielwiese für gutsituierte Kinder des Großbürgertums, wie schon in der Romantik? "Geht man halt mal Kunst oder Musik studieren, die Firma übernimmt der große Bruder, der hat eher ein Händchen fürs Kaufmännische." Ist es eher so bei Dir?
    Als in Baden-Württemberg die Studienplätze an Musikhochschulen zusammengestrichen werden sollten, gab es einen riesigen Aufschrei.Hab ich damals nicht verstanden, weil es für die vielen Studenten eh keine Jobs gibt. Aber unter dem Aspekt versteh ich das jetzt auch!
     
  16. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Naja, angesichts der wissenschaftlichen Studien, die in letzter Zeit zum Thema Musizieren zunehmend veröffentlicht werden, könnte man schon den Eindruck gewinnen, dass Musizieren zu einer Kernkompetenz erklärt werden sollte.
    Ich denke, es liegt einfach an der Gewichtung in unserer Gesellschaft: Was sofortigen Gewinn bringt, was "effizient" ist und die Wirtschaft antreibt, wird unterstützt.
    Alles andere hat keinen wirklichen Wert. Und dieses andere muss gar nicht das "Schöngeistige" sein. Sondern sind es einfach die Sachen, für die man wirklich noch etwas können muss, die so unterbewertet werden.
    Ich sehe es überall. Führungskräfte werden gesponnen hoch bezahlt (obwohl man oft nicht wirklich weiss wofür), während die Leute, die die Arbeit machen, kaum von ihrem Gehalt leben können.
    Dazu kommt ausserdem, dass jede Arbeit, bei der sich die Qualität nicht in Quantität oder Geld ausdrückt, automatisch schlechter bewertet wird. z.B. Jobs in der Kommunikation (texten, übersetzen, Grafik usw.), in Sozialberufen und eben auch in künstlerischen Berufen. Ein genaues Abbild dieser Wertung sieht man auch, für welche Projekte Gelder ausgegeben werden, für welche nicht. Wir dürfen nicht vergessen: Die Wirtschaft generiert nicht nur Geld, es wird auch sehr viel Geld für die Wirtschaft ausgegeben. Man denke nur an Firmen, die - weil sie bankrott gehen - mit Steuergeldern gerettet werden.
    Aber bei den Musikern sagt man: Ist euer Problem, wenn ihr von eurem Beruf nicht leben könnt, seid ihr halt nicht gut genug...
     
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  17. Rick

    Rick Experte

    Daran erinnere ich mich noch gut, doch da ging es meiner Ansicht nach weniger um Studienplätze (die sind sowieso knapp bemessen), sondern eher um Standorte bzw. Doppelangebote - das hätte vor allem die Professoren getroffen.

    Natürlich hast Du jedoch insofern Recht, als es immer weniger Festanstellungen für staatlich ausgebildete Musiker gibt, etwa an den Musikschulen.
    Und an den MusikHOCHschulen grassiert inzwischen ebenfalls die Scheinselbstständigkeit, da wird immer mehr auf Honorarbasis unterrichtet, die Lehrkräfte werden für die Ferien entlassen und (wenn sie Glück haben) zu Semesterbeginn "neu" eingestellt.
    Soweit ich weiß, bekommen diese Dozenten pro Unterrichtseinheit derzeit etwa so viel Honorar wie ich für meinen Privatunterricht - wer will da noch an die Hochschulen zum Lehren? :roll:
    (Aber das ist immerhin noch mehr, als Lehrer an privaten Musikschulen erhalten...)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Dezember.2015
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Solchen Leuten möchte ich gerne alle Gegenstände für einen Monat abnehmen, die ihre Funktionsweise der Grundlagenforschung verdanken. Und dann kann man nochmal darüber reden.

    Kleiner Hinweis:
    Auch alles, was mit Halbleitern und Chips zu tun hat, beruht auf Grundlagenfoschung. Damals gab es genügend Leute, die den Kopf geschüttelt haben über ein paar verrückte Physiker, die sich mit solch exotischen Dingen wir 'Halbleitern' beschäftigen ... braucht kein Mensch!


    Wenn's nur um Wirtschaft geht:
    "There are over 550 million firearms in worldwide circulation. That's one firearm for every twelve people on the planet. The only question is: How do we arm the other 11?"
    -- Yuri Orlov (Lord of War)
    Ist doch schön, wenn man noch Ziele hat und expandieren kann!

    Grüße
    Roland
     
    edosaxt gefällt das.
  19. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest


    Wer hat denn davon gesprochen, dass nur Kinder des Großbürgertums dann noch Musik machen können. Alle anderen dürfen doch auch und sollen sogar. Aber doch bitte, weils Spaß macht und man damit mal ausspannen kann und nicht, damit man in anderen Bereichen des Lebens "besser gemacht wird".
    Und nein bei mir ist es nicht so, mein Vater ist Sozialarbeiter, meine Mutter selbstständige Steuerberaterin mit einem sehr sehr kleinen Büro, weil man ja auch noch zwei Kinder großziehen musste. Meine Schwester ist Erzieherin ich bin in meiner Familie zusammen mit meinem Vater, meiner Tante und meiner Cousine der vierte, der ein Studium machen durften. Mein Onkel ist Schuhmacher mein anderer Onkel ist Hausmeister im hiesigen Finanzamt. Mit Großbürgertum hat das Null zu tun. Dass ich Musik studieren durfte und (im Moment) davon leben kann ist ein großartiges Geschenk.

    Ich bin z.B. an einer Städtischen Musikschule beschäftigt die jetzt auch im Projekt Kultur macht stark mitmischt. Innerhalb dessen hatte ich einen Trommelkurs mit verhaltensauffälligen Kindern. Das offizielle liest sich sehr nett. Sozialisation der Kinder, gemeinschaftliches Musizieren zum Stärken der sozialen Kompetenzen, ausgleichen individueller Defizite auf Grund von Migrationshintergrund oder Therapie von Kindern mit diagnostizieren Krankheiten. Gleich beim ersten Gespräch mit meiner Chefin hieß es, ja mit denen können Sie ja eh nichts machen. Die Gruppenstärke war bei 8-10 Kindern. Für Verhaltensauffällige schon eine recht große Gruppe, zumal auch noch heterogen angelegt, weil 1+2 und 3+4 in einer Gruppe unterrichtet werden sollten. Dafür habe ich 72,00 Euro/60 Min. bezahlt bekommen bei 45 Min Unterricht pro Gruppe. Eine Wahnsinnssumme für mich, der für die Einzelstunde Instrumentalunterricht 13,08 Euro bekommt. Wohlgemerkt für etwas was ich studiert habe und kann. Bei dem Trommelkurs habe ich mich reinarbeiten müssen und unheimlich viel vorbereitet. Leider hatte meine Chefin Recht, ich habe mit den Kindern nicht kontinuierlich arbeiten können. Ständig kamen neue Kinder dazu, oder die alten kamen drei Wochen lang nicht. Ich hab das dann wieder aufgegeben. Was ich dabei nicht verstehe, dass Steuergelder so zum Fenster rausgeschmissen werden. Es kann doch nicht angehen, dass da son Projekt sone riesen Förderung bekommt für nichts und wieder nichts. Es ist doch von vornherein abzusehen, dass sowas scheitert. Musik macht nicht schlauer, oder sozial kompetenter oder sonstwas. Hans Günter Bastian (RIP) zog die Resultate seiner Studie damals wieder zurück, als er merkte, wie geil alle drauf abfuhren, und behauptete gefühlt fast das Gegenteil, von dem was er da herausgefunden hatte.
    Kann ich nicht das Geld besser woanders unterbringen. Wir ziehen uns hier das Mittelmaß zurecht. Alle sollen gleich sein, das ich nicht lache. Das funktioniert doch schon per se ipse nicht.

    Und noch was, zeig mir doch mal bitte einer den Jungen, der deswegen Fußball spielt weil man deswegen so viel besser in Sport wird. Warum soll das bei Musik aufeinmal anders werden, zumal ja alle immer schreien, dass Musik in der Schule so unwichtig ist, weswegen man sich da auch nicht anstrengen muss.
     
    Ranky und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  20. Ranky

    Ranky Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin seit einigen Jahren am lernen. Leider lässt es meine Gesundheit nicht zu, mich regelmässig mit diesem schönen Instrument zu befassen und so mache ich vergleichsweise wenig Fortschritte. Ich war bei einem Lehrer an der Musikschule zum Unterricht. Dort ist der Trend notabene ebenfalls weg von den fixen Arbeitsverträgen. Da das "Korsett" der fix eingeteilten Unterrichtsstunden für mich nicht mehr einzuhalten war, habe ich schweren Herzens gekündigt. Aufgeben möchte ich aber nicht. Und so habe ich mich auf dem "freien Markt" umgesehen. Der günstigste Tarif bei einem "freien" Lehrer beträgt hierzulande umgerechnet 67 Euro für 60 Minuten (Hausbesuch). Der betr. Lehrer hat einen guten Ruf, aber nie Musik studiert... Ist ja schon krass, dieser Unterschied!

    Grüsse
    René
     
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