Musikschulen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxfax, 24.November.2015.

  1. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Vllt. ergänzend: die Einzelstunde sind dann 30 Min. Auf 45 Min. sind es 19,60 Euro. Trotzdem pervers, wenn ich überlege, dass ich das kann und für was, was ich nicht kann, kriege ich mehr als 3mal so viel....mad world.
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Pro Unterrichtseinheit (UE), also quasi pro Woche?
    Das wäre erstaunlich viel.

    Oder doch pro Monat, Ferien durchbezahlt?
    Dann wäre es eher günstig.

    Im Zweifelsfall finde ich einen guten Ruf aussagekräftiger als einen Studienabschluss. :cool:

    Schönen Gruß,
    Rick
     
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  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist schon sehr wenig und deckt sich eher mit dem was ich von mancher privaten Musikschule gehört habe. Als normal würde ich den Preis aber nicht bezeichnen.

    LG Saxhornet
     
  4. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Also einer meiner Freunde ist Schreiner. Der musste für Euro 12,50 pro Stunde arbeiten. Und dann
    war sein Chef mit den Gehaltszahlungen manchmal bis zum einem Monat hinterher (analog zu den Kunden). Ach ja, ercwäre fast Diplom-Bauingenieur geworden, wenn da nicht auch die zweiten Prüfung knapp daneben gegangen wäre.

    Er fand das gar nicht toll. Heute arbeitet er in der Baustoffabteilung eines großen Unternehmens. Er macht hält das beste aus der Situation und seinen Fähigkeiten.

    LG Kai
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Na gut, der offizielle Mindestlohn liegt ja bei 8,50 pro Stunde, da ist also noch massig Luft nach unten! :-D
     
  6. Isachar

    Isachar Guest

    Hmmm,

    Mein Bruder hat für seinen Posaunenunterricht 25,- Euro die Stunde gezahlt. Offiziell 45 Minuten, aber es wurde doch immer eine Stunde draus. Die Lehrerin ist diplomierte Musikpädagogin und wirklich nicht schlecht, wenn ich mir seine Ergebnisse so anhöre. Das fand ich sehr günstig, schön für ihn aber vielleicht weniger schön für die Lehrerin.
    Für meinen Kontrollunterricht auf dem Bariton zahle ich 30.- pro halbe Stunde. Also reich werden beide Lehrerinnen dabei wohl nicht.
    Meine Lehrerin ist freischaffend, wie das bei Ben aussah, weiß ich nicht. Wenn ich es mal im Stundensatz tatsächlich geleisteter Arbeit umrechne, verdiene ich als selbständiger Bühnenbauer mehr. und das habe ich nicht gelernt, da bin ich quasi reingewachsen, eher durch Zufall.
    Mein Sohnemann verdient als festangestellter Schreinergeselle auf dem Weg zur Meisterprüfung aber ganz ordentlich, während meine Liebste als gelernte Graphikerin nun einen Verkäuferjob für 8.50 die Stunde hat, wo sie im Gartencenter auch noch ziemlich anpacken muß.(Rückenschmerzen sind an der Tagesordnung).
    Also ob angestellt oder selbstständig , fair und gerecht ist das irgendwie alles nicht !
    Wieso sollte es da bei Musikschulen anders aussehen ? (leider wohl eben nicht ! )

    Gruß

    Isach
     
  7. Ranky

    Ranky Ist fast schon zuhause hier

    80.-- achtzig Schweizer Franken pro Stunde (60 Minuten).

    Ich auch... Die Aussage war auf die Bemerkung von Clownfish bzgl. Ausbildung bezogen. Aber das hast Du sicher bemerkt.

    Gruss
    René
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo René,

    das erscheint mir schon recht hoch!

    Wobei man nicht den kleinen, feinen Unterschied zwischen Brutto und Netto außer Acht lassen darf, denn der kann je nach dem noch eine gewaltige Differenz ausmachen:
    Als selbstständiger Privatlehrer (sowie als Honorar-Musikschullehrer) muss ich alle Sozial-Versicherungen sowie die Steuer und sonstigen Unkosten aus dem Unterrichtsentgelt finanzieren, gerade Letzteres kann bei einem Lehrer, der für seine Hausbesuche eventuell etliche Kilometer fahren muss, recht viel sein (Sprit, Autoabnutzung, Fahrtzeit...).

    Und in der Schweiz habt Ihr ja deutlich höhere Lebenshaltungskosten, soweit ich weiß, das macht die Preise schwer vergleichbar. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  9. Ranky

    Ranky Ist fast schon zuhause hier

    @Rick
    Tja, leider ist es tatsächlich so mit dem Stundensatz. Auch andere Lehrer nehmen genau diesen Betrag. Du hast natürlich völlig recht, vergleichen kann man das nicht wirklich. Wäre nicht seriös. Dieser Stundensatz ist brutto. Das heisst, dass der selbständigerwerbende Lehrer davon alle Abzüge berappen muss. Und natürlich sämtliche Unkosten. Ich vermute, die Abzüge sind hier (Liechtenstein) nicht gar so hoch wie in Deutschland. Da kenne ich mich aber nicht aus.

    Vielleicht noch eine Zahl, die Dich interessieren könnte: Der Unterricht an der FL-Musikschule kostet CHF 538.-- pro Semester. Einzelunterricht, Grundlage 25 Minuten pro Woche (natürlich auch anders einteilbar). Zu erwähnen ist dabei, dass die Musikschule staatlich gefördert wird. Die Lehrer sind mehrheitlich nicht (mehr) fix angestellt. Die Kosten werden sich wohl in absehbarer Zeit erheblich nach oben bewegen, weil zur Zeit alle Förderungen etc. zusammengestrichen werden. Zur Stunde tagt gerade das FL Parlament und beschliesst eine Mehrbelastung für den Bürger nach der anderen...

    LG
    René
     
  10. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich will jetzt keine konkreten Zahlen nennen, ganz nackig will ich mich hier ja auch nicht machen, aber wenn vom bruttosten des Brutto beim nettosten des Netto nur noch 30% übrig bleiben läuft ja irgendwas nicht richtig mit der Bezahlung. Ich gebe zu als Berfusanfänger habe ich noch vergleichsweise hohe Ausgaben, dennoch. O.g. Beispiel ist eine Städtische Musikschule. An der privaten an der ich Arbeite bekomme ich den gleichen Satz. Bei dem einen Verein, bei dem ich auch noch tätig bin bekomme ich 18,75/45 Min. Und durchbezahlt wird da auch schon lange nichts mehr. Der andere Verein organisiert das anders, da machen die Schüler, den Vertrag mit mir, sieht dann anders aus.
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur ist der Unterschied, daß Du als Lehrer z.B. nicht 8 Stunden am Tag unterrichten kannst, weil die meisten Menschen, die Unterricht nehmen, arbeiten und eher abends Zeit haben und Kinder erst ab dem Nachmittag können, daß muss man finanziell berücksichtigen, deswegen kannst Du für so einen Preis keinen Unterricht anbieten.

    Lg Saxhornet
     
  12. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Zitat von Clownfisch:
    Vllt. ergänzend: die Einzelstunde sind dann 30 Min. Auf 45 Min. sind es 19,60 Euro. Trotzdem pervers, wenn ich überlege, dass ich das kann und für was, was ich nicht kann, kriege ich mehr als 3mal so viel....mad world.
    Das ist schon sehr wenig und deckt sich eher mit dem was ich von mancher privaten Musikschule gehört habe. Als normal würde ich den Preis aber nicht bezeichnen.

    LG Saxhornet

    Das ist in der Tat recht dürftig, wie ich sehe, bist Du auch in NRW tätig, hier liegt im Bereich Münsterland/Ruhrgebiet der übliche Tarif wie ich das so erfahre bei 22-23 €/erteilte 45 min als Honorarkraft - vielleicht könnt Ihr da mit den Kollegen mal eine "Anpassung" erwirken?
     
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  13. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    ;
    ...ja, derartige Projekte werden immer schön bezuschußt; das ist denn mehr so eine Art "Schmerzensgeld", ist ähnlich wie hier mit dem JEKI-Projekt, da gibt es für eine Stunde mit "Lieber guter Nikolaus", ein Lied mit drei Tönen, gespielt von einer 30-köpfigen Grundschülerschar, auch wesentlich mehr Geld als für technisch und musikalisch anspruchsvollen Einzelunterricht.
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Ja, ja, die Preise...

    In meiner Anfangszeit als Lehrer habe ich vorwiegend Studenten unterrichtet, die hatten alle kein Geld. Heute habe ich vorwiegend gut situierte Erwachsene, die sich fast veräppelt vorkommen, wenn ich zu billig bin.
    Inzwischen verlange ich für 60 min. 40,- und bekomme das von meinen Schülern problemlos. Aber keine Musikschule würde auch nur ansatzweise so viel zahlen!
     
  15. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Tja gut situierte Erwachsene.... schick mal welche rum, Rick!!!
     
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  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Na dann freu Dich mal daß deine gut situierten Erwachsenen da so locker mit umgehen. Ich habe schon miterlebt, daß manch sehr sehr sehr gut situierter Erwachsener schon bei einer Erhöhung von 2,- Euros im Monat gerne Diskussionen darüber anfangen will, selbst wenn er das im Normalfall gar nicht bemerken würde rein finanziell.

    LG Saxhornet
     
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  17. Isachar

    Isachar Guest

    @saxhornet

    Da hast Du leider ziemlich Recht mit !
    Ich unterrichte ja nicht, kenne daher die Situation nicht so, aber daß je reicher je pingeliger und knauseriger ausfällt, das ist mir ein gut bekanntes Thema !
    Hohe Ansprüche stellen, selbst nix tun wollen, aber dann über den Preis mäkeln und das bei einem Nettoeinkommen von weit über 4000.- Euronen monatlich, sowas ist Gang und Gäbe, wahrscheinlich in allen Branchen. Mit sowetwas darf ich mich auch gerne herumschlagen !

    Grüßle

    Isach
     
  18. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Wenn die Reichen nicht knausrig wären, wären sie nicht reich :duck:
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Ja klar, das kenne ich auch so, deshalb mache ich eigentlich keine Erhöhungen bei bestehenden Verhältnissen, stattdessen gelten die höheren Preise nur automatisch für Neuanmeldungen, bei den älteren handele ich eine etwaige Erhöhung extra aus und wenn ich bemerke, dass jemand Schwierigkeiten hätte, dann darf er auch weniger zahlen (viele wollen das aber gar nicht, wie gesagt).
    Und Freunde, Big-Band-Mitspieler usw. bekommen sowieso Sonderkonditionen! ;)

    Ich habe viele unregelmäßige Schüler, die meist aus beruflichen Gründen nicht so viel Zeit erübrigen können (Erwachsene eben).
    Wenn die nur alle paar Wochen mal eine Stunde nehmen, dann nivelliert sich die finanzielle Belastung schnell.
    Diese Unregelmäßigkeit kommt mir aber auch selbst entgegen, denn ich bin für Auftritte, Proben oder Studiotermine öfter unterwegs und könnte deshalb gar nicht in der Menge feste Termine garantieren.
    Auch als ich mich die letzten Jahre immer mehr um meine alte, zunehmend pflegebedürftige Mutter kümmern musste, war ich sehr dankbar für die mögliche Flexibilität.

    Das muss nicht jedem passen, aber ich finde es für mich ideal, diese festen Musikschultermine früher waren immer wie ein beengendes Korsett, und dann musste man ausgefallenen Unterricht nachholen usw., schrecklich. :-(

    Ich bin doch kein freischaffender Künstler geworden, um mich fremd bestimmen zu lassen! :-D


    Schöne Grüße
    Rick
     
  20. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Ist mir schon klar, aber es ändert nichts am Grundprinzip. Wenn keine wettbewerbsverzerrenden Umstände existieren regelt immer noch Angebot und Nachfrage den Preis. Und wenn der unbefriedigend ist, muss ich mein Angebot darauf einstellen. Wie auch immer.

    Bitte nicht falsch verstehen. Meinetwegen dürfte ihr soviel verdienen, wie ihr euch wünscht. Aber so funktioniert Marktwirtschaft nicht und m.E. gibt es kein besseres System.

    LG Kai
     
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