Musikschulen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxfax, 24.November.2015.

  1. Ranky

    Ranky Ist fast schon zuhause hier

  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Zu meiner Studienzeit zahlten mir meine privaten Schüler 10,- DM die Stunde, die immer eine volle war. Und mit dem Lohn eines Schülers ging ich abends zu meinem griechischen Freund, der in der Lage war, mir dafür einen halben Liter Retsina (natürlich Malamaltina, der mit dem Schlüssel im Bauch) und ein gutes Gyros zu kredenzen.

    Ach, so viel anders ist das Verhältnis heutzutage auch nicht. Zum Reichwerden reicht es nicht und zum Verhungern auch nicht.
     
  3. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Falls es im Zuge der Gebührendiskussion helfen sollte, will ich mal kurz sagen, was bei uns die Tarife sind. Wohlgemerkt das, was der Schüler zahlt. Wieviel davon beim Lehrer ankommt, kann ich nicht sagen.
    Ich habe an zwei verschiedenen Musikschulen Unterricht, je 30 min pro Woche. An der städtischen Musikschule kostet der Unterricht im Monat 64,50€ an der privaten, städtisch geförderten Musikschule 66€ + 20% für alle Nicht-Schüler/Studenten/Zivis...
     
  4. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Mein Reden! ;)
     
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  5. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Genau und ausserdem: Ich habe EINMAL 8 Stunden unterrichtet. Danach wusste ich nicht mehr, wo oben bzw. unten ist. Das kann keiner auf Dauer machen. Je älter ich werde, umso weniger kann ich am Tag tatsächlich unterrichten. 4 Stunden am Tag sind für mich zur Zeit optimal.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich persönlich kenne niemanden, der den Ablauf seines Arbeitstages völlig selbst bestimmen kann, ohne Rücksicht auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden nehmen zu müssen.
    Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.... :)

    Aber ich glaube, ich weiß, wie Du das meinst. Meinen Episoden in abhängigen Beschäftigungsverhältnissen traure ich nicht wirklich hinterher.
    Auch, wenn ich da - zumindest in einer Episode - sehr viel mehr Geld verdienen konnte als heute. Das Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung ist auch mir viel wichtiger.

    LG Bernd
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem ist ja auch, daß man die gesamte Stunde mit voller Aufmerksamkeit und voller Motivation den Unterricht versucht zu gestalten, also auch irgendwie immer psychologisch auf den Schüler einwirkt, das lässt sich psychisch auch nicht 8h machen. Wenn ich das 6-7 h manchmal habe bin ich selber so platt, körperlich und vom Kopf her, daß dann noch eine Probe zur Qual werden kann und trotzdem muss die dann auch noch sein.

    LG Saxhornet
     
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  8. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Eben, ich sehe mich oft auch als Psychologin und Entertainerin, als Freund und als Trainerin...

    Hinzu kommt, dass ich körperlich vermehrt auf den hohen Geräuschpegel reagiere. Es ist ja nicht alles schön, was wir da zu hören bekommen :D
    Das geht manchmal auch sehr auf die Substanz... Dennoch, ich will mich nicht beschweren! Ich mache den Job SEHR gerne!
     
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  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Belastung wird oft unterschätzt.

    Ich kann Dir nur empfehlen zwischendurch Ohrstöpsel reinzustecken. Die ans Ohr angepassten mit austauschbarem Filte (ich nehm 15 db, das dämpt nicht zu stark und reicht aber). Das Sax hat dann über die Zeit auch noch sein Gewicht......

    LG Saxhornet
     
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  10. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Also reine Unterrichtszeit habe ich die Woche (6 Tage) knapp über 25 Stunden. Das ist für einen verbeamteten Lehrer über Vollzeit. Durchschnittlich habe ich 8 Schüler am Tag und damit komme ich gut zu Recht. Hinzu kommt halt noch locker, die Vorbereitung, das ist zwar jetzt nicht für jeden Schüler noch mal das gleiche, aber wenn ich dann meine eigene Übezeit hinzuzähle und beachte, dass ich mit Schülern auch mal zum Saxkaufen fahre und Telefonberatung tätige komme ich locker auf eine 50 Stunden Woche. Das eigene Musizieren kommt dabei zu kurz. Und am Ende des Jahres habe ich knapp 10.000 Euro netto verdient.......
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Welcome to the real world of musicians. Gewöhn Dich möglichst schnell dran, es wird aufs und ab geben aber viel besser wird es nicht bei den meisten. Die Stundenzahl wird sich erhöhen wahrscheinlich und Du wirst noch weniger selber musizieren.
    Bei 8 Schülern am Tag reden wir aber nicht von 60 Minuten pro Schüler oder? Meine Wochenarbeitszeit sprengt die 50 Stunden ohne Probleme mittlerweile.

    LG Saxhornet
     
  12. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich mach diesen Job seit 13 Jahren. Da hab ich mich schon lange dran gewöhnt. Nein wir reden von 30 bzw. 45 Minuten. Ich hab 50 Schüler.
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Habe ich mir gedacht, sonst wäre die Anzahl nicht möglich. Ich persönlich biete 30 Minuten nicht mehr an, weil es vom Aufwand keinen Sinn macht.
    Kann man sich wirklich dran gewöhnen, meist doch nur bis zur nächsten Steuererklärung oder dem voraussichtlichen Rentenbescheid, wo man sich wieder ärgert.
     
  14. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ja, ich kann es mir halt nicht aussuchen, da ich ja größtenteils für Musikschulen arbeite und da suchen sich die Eltern aus, wie lange der Unterricht kosten darf.
     
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  15. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Du hast was....? 50 Schüler? Ich habe echt viele und bin fully booked, aber auf 50 komme ich nie. Könnte mir die Namen auch alle gar nicht merken. Ich gebe allerdings auch nur 60 Minuten Unterricht, Jugendlichen nur 45 Minuten.
    Das ist ja wie am Fließband... :confused:
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd!

    Ja klar, aber das ist immer noch MEINE freie Entscheidung. Ich kann auch mal einen Tag oder eine ganze Woche komplett absagen, weil da etwas Anderes ansteht. Meine Regelung lässt das ohne Weiteres zu - doch an den Musikschulen hatte man mit so etwas jede Menge Scherereien, und das schon bei Honorarverträgen!
    FEST angestellte Lehrer hingegen werden völlig verplant, die müssen manchmal sogar wichtige Auftritte ablehnen, weil an der Musikschule zu dem Termin dummerweise gerade Tag der offenen Tür oder Schülervorspiel ist...

    Abgesehen von der Grundsicherung (Sozial- und Krankenversicherung übernommen sowie festes monatliches Einkommen) sehe ich das bei unserer Branche nicht.
    Mit gut bezahlenden Privatschülern und einigen gut bezahlten Gigs verdiene ich schnell mehr als ein fest angestellter Musikschullehrer, bei DEUTLICH mehr Freiheit und Freizeit.

    ABER das ist natürlich nicht sicher und nicht regelmäßig - es gibt immer noch Zeitgenossen, die die Sicherheit einer Festanstellung allen anderen Vorteilen des freiberuflichen (Über-)Lebens vorziehen. :roll:

    Genau! :)

    Schönen Gruß
    Rick
     
  17. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Gute bezahlende Kunden sind in jeder Branche eine feine Sache ...
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Klar, aber die muss man sich auch erarbeiten, indem man sich einen Ruf aufbaut.
    Wie gesagt, vor 30 Jahren wollten meine Schüler noch möglichst wenig zahlen... ;)
     
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