Musikstudium: Hauptfach Tunnelblick?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Rick, 2.Mai.2015.

  1. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Lollll, der Dozent hatte sicher ein Einkommen von 50.001 € im jahr.....

    Lg

    Mixo
     
  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich glaub da war die DM kein Schreibfehler von Rick. Sonst gäbe es glaube ich nicht viele Profi-Musiker :D
     
  3. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Musiker ist ja keine geschützte Berufsbezeichnung - von daher kann sich jeder Musiker nennen, der das möchte. Auch mit dem Musikstudium erwirbt man sich keine Profession, wie das z.B. ein Mediziner oder Jurist erwerben.
    Auch ein Ingenieur hat in dem Sinne keine Profession, aber die Berufsbezeichnung ist geschützt - auch wenn z. B. ein guter Techniker eventuell einen besseren Job machen kann als ein Ingenieur.

    Auch Informatiker ist nicht unbedingt eine geschütze Berufsbezeichnung. Auch hier gibt es viele, die das so gut machen, ohne Studium, dass sie einem studierten Informatikerm locker was vormachen können.

    So what, ist doch eigentlich völlig egal und tut ja auch keinem weh. Ein professioneller Musiker ist jemand, der Musik machen als Broterwerb betreibt. Wie er sich seine Ausbildung angeeignet hat ist zweitrangig. Wichtig ist in dem Fall, wie er sich organisiert und wie er es schafft, mit seiner Tätigkeit zu existieren: Durch Unterrichten, durch Performen oder wie auch immer!
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn die genauso alt sind wie Du geben sie ein veraltetes Bild der Uni und des Studiums wieder, da kann sich schon in wenigen Jahren viel tun. Mein Studiengang wurde später auch schon wieder vollkommen umgekrempelt und da hat sich einiges getan.

    Warst Du in auch nur einem der Ensembles meiner Uni? Wohl kaum!
    Wir mussten die Songs und Arrangements oft selber raushören und uns erarbeiten oder auch Noten für die Kollegen erstellen. Teilweise wurden in bestimmten Kursen die Songs in allen Tonarten aus dem Kopf gespielt. Da wurde uns selten was vorgelegt und wenn dann war das nur eine Rohskizze auf die man aufbaute. Klar bei der Big Band gab es Noten, funktioniert sonst auch nicht. Und langsam nervt es mich wirklich wenn Du sowas einfach behauptest.
    Wenn man keine Ahnung hat kommt man erst gar nicht erst auf die Uni, das notwendige Basiswissen hast Du schon vorher, weil es notwendig ist und es zu viel zu lernen gibt als das die Uni auch die Basics abdecken kann, dann würde die Studienzeit vorne und hinten gar nicht reichen.
    Und das mit dem alles sich selbst erarbeiten als Autodidakt: Naja, man kann sich auch von einem Lehrer erklären lassen was eine II V I Verbindung ist und muss nicht erst Jahre raten was da eventuell passiert. Spart Zeit und bedeutet nicht, daß Du dann als Spieler schlechter bist. Aber wie ich schon sagte dieses Basiswissen wird eh an der Uni vorausgesetzt und nicht behandelt.



    Du lernst über die Basics hinaus, gehst in die Tiefe, es gibt so viel zu lernen und in so vielen Bereichen was man sich draufschaffen muss, da reicht nichtmal das Studium. Du bist schon recht gut wenn Du anfängst zu studieren aber natürlich noch besser wenn Du fertig bist. Ich könnte jetzt anfangen alles aufzuzählen was wir so gelernt und gemacht haben aber das würde den Rahmen sprengen, ich war zwar mit dem Studium nicht zufrieden aber das ich da nichts gelernt habe und mich dadurch nicht weiterentwickelt habe, kann ich nicht behaupten. Du weisst doch selber wie lange es dauert über die Basics hinaus zu gehen und wie komplex die Sachen sind die dann noch kommen. Würden erstmal die Grundlagen vermittelt werden, müsste das Studium viel länger dauern um Musiker zu entlassen, die auch auf dem Markt bestand haben und das ist nicht machbar, weil zu teuer.



    Ich sagte autodidaktisch bringt keine Vorteile gegenüber einem Studium. Und bewiesen und behauptet habe ich gar nichts. Du interpretierst was rein, was ich nicht gesagt habe. Ich sagte letztlich, daß Du schon vorher sehr gut sein musst und die Basics alle da sein müssen, denn a) bewerben sich sehr sehr viele auf einen Studienplatz und nur die in ihren Augen Vielversprechendsten bekommen einen Platz und b) gibt es ja deutlich mehr als nur die Basics. Musik ist ja nicht mit II V I und seinen Varianten schon erschöpft, da gibt es doch noch etwas mehr. Aber ich glaube, daß man mit einem guten Lehrer ähnlich gute oder sogar bessere erreichen kann (als z.B. mit einem schlechten Dozenten). Nur ob Du dann die Gesamtheit auch hast, mit Ensembles, Gehörbildung, klassichem Tonsatz und Jazztonsatz, Big Band etc. etc. etc. dürfte schwierig oder zumindest teuer werden.

    Und die kommen aus welcher Zeit? Doofe Dozenten oder Dozenten mit denen Du nicht klar kommst gibt es immer, genauso wie Kollegen mit denen Du nicht klarkommst. Man kann aber so nicht verallgemeinern, wie Du es tust. Ich hatte auch Dozenten, die ich nicht mochte und habe Geschichten erlebt, die schlimm waren aber trotzdem habe ich an der Uni viel gelernt und bin froh, daß ich studiert habe. Es hängt stark von der Uni, den jeweiligen Dozenten ab (wenn Du Pech hast landest Du bei Gurken, das kann passieren) und auch davon zu welcher Zeit.

    Ich pauschalisiere nicht über Autodidakten, für mich zählt was rauskommt. Ich bin aber genervt wenn Jemand dauernd gegen die Musikpädagogik und studierte Musiker schiesst. Ich glaube nur nicht daß Jemand für sich im stillen Kämmerlein immer noch über einer LP solange brühten muss bis er versteht was da passiert, vielen hilft das nämlich nicht, denen hilft eine helfende Hand zusätzlich zum Brüten meist mehr.

    Ich kenne einige die fanden Weimar gut, andere fanden Dresden toll. Hier in Berlin ist ja nach der Zusammenlegung nur noch das JIB übrig, zu meiner Zeit gab es noch das Studium an der Hanns Eisler und der UDK. War bei meinem Studium alles super? Nein. War alles schlecht? Nein. Habe ich viel gelernt und bin froh, daß ich studiert habe? Ja. Gäbe es einiges zu verbessern, wie es damals war? Ja. aber das wird immer so sein. ich kenne Kollegen, die zur selben Zeit wie ich studiert haben und die waren superglücklich. Und was einige Jahre her ist, sagt nichts darüber aus, wie es jetzt ist.




    Nein. Es hängt von der Uni und von den Dozenten ab, die Du bekommst. Und man kann ein Musikstudium nicht daran messen wie es gestern war, denn da passiert immer in punkto Entwicklung einiges.



    LG Saxhornet
     
  5. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    @ dabo: DM=€.......

    lg

    mixo
     
  6. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    @mixokreuzneun

    stimmt auch wieder! Zumindest beim Ausgeben. Das Doppelte verdienen tu ich leider net. :(
    lg
    Dabo
     
    mixokreuzneun gefällt das.
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Schöne Diskussion. Ich kann verstehen, dass sie den einen oder anderen nervt, aber es bleibt doch spannend, wie verschieden die individuellen Blickwinkel sind. Und da fehlen sicherlich noch etliche, die auch die jeweils anderen Erfahrungen gemacht haben.
    Ich kann da nicht so viel beitragen, weil ich a) klassische Klarinette studierte und b) das Studium schon lange zurück liegt. Auch ist es nicht zu verifizieren, wie einer, der sich das Spiel wie auch immer privat angeeignet hat, sich entwickelt hätte, hätte er statt dessen studiert.

    Ich habe immer ein wenig Angst, dass die Abgänger eines Jazzstudiums da zu geschliffen heraus kommen, dass der persönliche Werdegang und die Ausformung zum Künstler mit einer starken eigenen Note zu sehr auf der Strecke bleibt. Ich denke, dass die Tradition der Ausbildung bei den bildenden Künsten, die ja viel älter ist, viel stärker auf die persönliche Ausrichtung des Künstlers Rücksicht nimmt. Allein die Vielfalt der Kunstrichtungen und des Materials gestatten es, dass der Absolvent einer Kunsthochschule über eine Menge von Alleinstellungsmerkmalen verfügt, die ein Saxophonist am Ende des Studiums wohl schwerlich erreichen wird.

    Praktisch will ich sagen, dass ich nicht den Eindruck habe, hier kommt am Ende des Studiums einer als kleiner Stan Getz und ein anderer als Brötzmann heraus.

    Frage an Saxhornet: Wie weit steht denn im Studium die künstlerische Authentizität im Vordergrund? Wird versucht, deine Macken und Kanten (im positiven Sinne) sowie dein Können zu einer persönlichen Künstlereinheit zu vereinen, die sich von anderen Studienabgängern klar unterscheidet?

    Ich selbst war eher gezwungen, meinen Meister an der Klarinette zu kopieren. Eine eigenständige künstlerische Handschrift, ja, noch nicht mal Ansätze dazu wurden während des Studiums gefördert.

    Die Diskussion betrifft dann auch die Frage, was dabei heraus kommen soll. Meine Schwägerin, Schauspielerin, sagt, ein guter Schauspieler muss in alle Rollen schlüpfen können, dass sei sein Beruf. Ich sage dann immer: Schimansky oder Hans Moser gefallen mir besser, die so genannten Charakterdarsteller, die ihre eigene Persönlichkeit in der Rolle mehr ausstellen.

    Alles so Fragen.

    Gute Nacht euch, pü
     
  8. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Na ja , Deine Schwägerin hat schon recht.
    Der von Dir geforderte "persönliche Einsatz" wird von Ihr doch nicht negiert, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Andererseits ist die Wahrnehmung von Schimanski als Schimanski und von Hans Moser als nuschelnder Dienstmann (DER Hans Moser gewissermaßen) schon etwas eingeengt. Ich hoffe, da ist meine Wahrnehmung Deines Textes nicht ebensolches :)
    Im übrigen habe ich bis dato von keinem Studiengang gehört, der am Ende wirklich sattelfeste Berufseinsteiger "liefert" und Du bekommst auch überall den gewissen "Schliff" nach Gusto der Dozenten. Die abschließende "Ausbildung" gibt es in der freien WIldbahn, das Studium schaft dafür nur weitere Grundlagen.

    LG quax
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein studierter Musiker sollte schon sattelfest sein. Das mit dem Schliff funktioniert, so meine ich, eben an Kunsthochschulen etwas anders. Da steht die Persönlichkeit des Künstlers mehr im Vordergrund.
    Ich will das alles aber gar nicht werten.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur weil man davor Angst hat, heisst es nicht so, daß es auch so ist. Ich habe keinen Saxophonisten erlebt der da in ein Korsett gepresst worden ist oder sich nicht entfalten durfte. Es ging eher darum zu sehen was muss technisch besser werden, wie kommt man mit bestimmtem Material klar, wie kann man über was improvisieren, was für Möglichkeiten gibt es eventuell. Manchmal wurden Stile von bestimmten Saxophonisten analysiert, man musste diese aber nie kopieren. Ich war studentischer Beisitzer bei den Aufnahmeprüfungen und durfte selber erleben, daß Berwerber nicht genommen worden sind, wenn speziell einen bestimmten Saxophonisten sehr genau kopierten. Begründung: man wolle keine Kopien. Schlimm ist immer wenn Leute, die selber da keine Erfahrung haben irgendetwas anfangen nachher zu behaupten. Klar war ich mit meinem Studium nicht zufrieden und es gab etliches worüber ich gemeckert habe oder unzufrieden war (mein Klarinettendozent ist mitten im Semester weggezogen aus Berlin, hat die Uni nicht informiert vorher und ich stand ein halbes Semester als Klarinettenanfänger ohne Unterricht da), trotzdem habe ich da enorm viel gelernt und war eher traurig wie schnell das wieder vorbei war.

    Das ist doch auch nicht Aufgabe der Uni. Sie bieten an und was Du mitnimmst liegt bei Dir, eine bestimmte Persönlichkeit hast Du in deinem Spiel schon vorher, bevor Du aufgenommen wirst.

    Es hat keiner versucht mich künstlerisch in eine bestimmte Richtung zu drücken, ich konnte mir aussuchen was ich mitnehmen will und wo ich die Schwerpunkte setze. Es geht aber darum, daß Blattspiel funktioniert, Du möglichst viele Stile bedienen kannst und auf dem Markt von der Leistung her im Vergleich mit anderen Saxophonisten mithalten kannst. Mein Vordiplom habe ich z.B. mit Eigenkompositionen gemacht. Die gefielen den Prüfern super, das wollte man bei mir fördern, was leider dann aber nicht passiert ist (das sind eher die Sachen, die mich geärgert haben). Einige meiner Kommolitonen waren z.B. eher spezialisiert auf Ornette Coleman und Eric Dolphy (Silke Eberhard z.B. mit der ich gleichzeitig studiert habe und die eine tolle Musikerin ist, die ich sehr schätze), ich kam aus der Funkecke, andere waren Be Bopper. Keinem von uns wurde unser Stil madig gemacht, höchstens wurden uns unsere Mängel gezeigt und woran wir besser arbeiten sollten, wenn wir zukünftig eine Chance haben wollten auf dem Markt. Das Niveau war hoch, zur gleichen Zeit wie ich fing Tillman Dehnhard an, der schon Flöte an der UDK studiert hatte und am Saxophon nicht schlechter als mancher Dozent war. Er hat dann soweit ich weiss das Studium wohl nicht angetreten weil er in Südamerika eine Professur bekam.

    Vielleicht ist das bei den Klassikern so aber in meinem Studiengang und nur für den kann ich reden war das nicht so. Es gibt trotzdem genug worüber ich heute noch stinksauer auf die Uni und ihre Dozenten bin aber das gehört hier nicht hin.

    Mir sind Schauspieler, die mehr als eine Rolls können und nicht nur sich selber spielen lieber. Und auch bei Musikern hat es mich schon auf der Uni genervt, wenn über flotten Latinnummern Jemand versucht eine Mischung aus Ornette, Dolphy und irgendwelchen Freejazzern zu spielen. Ich finde man sollte eine Stilistik bedienen können und nicht nur sein eigenes Ding immer über alles machen.

    LG Saxhornet
     
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  11. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Zum Vergleich von Kunst und Musik, Kunst ist ganz generell von vorneherein hauptsächlich auf Kreativität ausgelegt, nicht auf Reproduktion. Klar gibt es da auch handwerkliche Fragen, sagen wir mal zB. Fähigkeit zum perspektivischen Zeichnen usw, das ist aber kein Vergleich mit dem Umfang von notwendigen Erwerb von handwerklichen Fähigkeiten bei Musikern, ggf intensives Üben von Kindesbeinen an usw.
    Musiker brauchen wesentlich mehr Handwerk, sind nicht nur in der Klassik deutlich mehr auf Reproduktion ausgerichtet. Auch von Jazzern werden zumindest im Mainstreamjazz bestimmte Dinge erwartet.

    Wenn ein Künstler ein Werk vollendet hat, ist es eben fertig. Zumindest bei Livemuskern, und live ist ja der eigentliche Inhalt des Begriffs Musiker, soll die Leistung immer wieder abrufbar sein.

    Man spricht ja auch vom lockeren Künstlervolk. Ich habe Künstler erlebt, die auch mal ganze Tage und länger durcharbeiten, dann wieder mehrere Tage pausierten. Musiker arbeiten idR kontinuierlicher, sind meist auch eher diziplinierte Leute.
    (Warum sind wir eigentlich nicht Künstler geworden?)
    Cheers!



    http://swing-jazz-berlin.de/
     
    ppue gefällt das.
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Das ist gut, aber ich meinte es anders herum, nämlich dass die besondere künstlerische Fähigkeit des Einzelnen heraus gekitzelt werden sollte. Und das gerade passierte dann ja eher nicht:

    Das wäre ja noch schöner. Aber es ist auch nicht gerade ein Stil kreiert worden.

    Ja, das ist auch ganz in Ordnung. Ich selbst finde mich als Spieler auch eher in dieser Ecke wieder. Mir ist Vielfältigkeit wichtiger als die ausgestellte Charakteristik meines Spiels.

    Das ist eben die Frage. Kommt einer von der Kunsthochschule, dann hat er nicht nur das Malen, Zeichnen, die Bildhauerei und Kupfer stechen gelernt, sondern hat in der Regel eine eigene künstlerische Form gefunden, in der er sich ausdrücken kann.
    Werner hat schön die beiden Pole Kreativität und Reproduktion genannt und bringt es damit auf den Punkt. Das ist so, aber ich denke nicht, dass es so sein muss.

    Nehmen wir an, es gäbe ein Singer-Songwriter-Studium. Das wäre für mich ein Widerspruch in sich. Das Metier lebt von den künstlerischen Eigenheiten und schafft nur starke Lieder, wenn diese ganz individuell geprägt sind. Ginge vielleicht mit einer besonderen individuellen Betreuung durch die Dozenten, aber das schaffen die im Massenbetrieb nicht.


    Hehe. Dann geh mal mit 'ner Rockband auf Tour.
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das kommt darauf an wie man es sieht und was man unter künstlerischen Fähigkeiten verstehen will. Ich habe es so erlebt: Wenn Jemand sich für einen bestimmte Stilistik interessierte, konnte er sich damit intensiv auseinandersetzen und sich so weiterbilden. Man wurde nicht gezwungen Stile kopieren zu können. Allerdings halte ich es auch im Rahmen von einem Studium für nicht sinnvoll schon zu versuchen kramphaft einen eigenen Stil zu entwickeln, das kommte meist von selbst und wird unterstützt von den eigenen Interessen für bestimmte Spieler und bestimmte Musik.

    Wenn die Uni da reinpfuschen würde, wäre es nicht mehr dein Stil. Ich denke dafür ist ein Spieler selber verantwortlich. Und es wäre auch Blödsinn, was sollen sie Dir sagen: Oh, die b9 oder dieses oder jenes Lick bei diesem Akkord ist so typisch Du, benutz die mal immer damit es dein Stil ist?? Ein eigener Stil entwickelt sich mit den Jahren und wie ich schon sagte, Spieler die bereits festgefahren in ihreme Stil und eine reine Kopie waren wurden oft nicht aufgenommen. Vom künstlichen Schaffen von Stilen bin ich kein Fan.


    Das sehe ich anders, vor der Ausprägung eines eigenen Stils steht erstmal das Erweitern der eigenen Fähigkeiten und auch die Fähigkeit zur Reproduktion, das Kennenlernen von möglichst viel Verschiedenem. Dann erfolgt die Auseinandersetzung mit dem was einen wirklich interessiert und dabei auch die Entwicklung eines eigenen Stils. Auch Songwriting ist zu gewissen Teilen eine Fähigkeit, die man lernen kann. So zeigt sich dein Stil dann wie Du Stücke interpretierst, arrangierst oder komponierst. Dabei kann der Lehrer nur Möglichkeiten aufzeigen aber den Weg muss man selber gehen.

    Das Wichtigste ist, man wurde nicht in bestimmte Formen gepresst, sondern hatte Platz sich zu entfalten bzw. sich mit dem Auseinanderzusetzen was einen interessiert und man konnte aber darüber hinaus noch viel mehr lernen. Im Rahmen von meinem Studium konnte ich mich intensiv mit der Musik Afrikas beschäftigen, was sonst sicherlich so nicht passiert wäre etc. etc.



    Hängt von der Rockband ab.


    LG Saxhornet
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Aus zeitlichen Gründen konnte ich mich zuletzt leider nicht mehr an der Diskussion beteiligen, aber ich möchte auch konstatieren, dass sie auf jeden Fall vielseitig und über weite Strecken durchaus interessant war.

    Offenbar kann man nicht so viel über "das" Musikstudium aussagen, weil die Stärken und Schwächen doch sehr von der jeweiligen Hochschule sowie den einzelnen Dozenten abhängen. Und weil natürlich auch der Studierende selbst mit seinen Erwartungen und Vorprägungen letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

    Vielen Dank für die Teilnahme und die großteils ausführlichen, ernsthaften sowie informativen Beiträge!


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  15. bluesfreak47

    bluesfreak47 Guest

    Kann ich bestätigen. Nur habe ich nicht so richtig erkannt, ob sich wirklich viele Musikstudenten und -studentinnen und Absolventen beteiligt haben.
     
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