musische Ausbildung an Schulen (bitte unterstützen)

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gast, 7.Dezember.2012.

  1. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    es wäre schön, wenn die fachlehrer auch ihre instrumente gut spielen könnten.

    ist an einigen unis durchaus nicht so, die rektoren der nördlichen universitäten haben extra eine sonderkonferenz gemacht, weil die lehrämtler im hauptfach schon zu wenig künstlerisch befähigt sind, vorsichtig formuliert.
    wie denn auch, wenn in der g8 schule halbjährlich kunst ODER musik unterrichtet wird und für eine gründliche ausbildung im einzelunterricht bis mindestens bigband/orchester keine zeit ist.

    musikgymnasien gibt es in NRW, dem bevölkerungsreichsten bundesland, GAR nicht, das nächste wäre in montabaur...

    die wenigen besseren ausnahmen können sich die uni aussuchen - und das machen sie auch. bei ca. 30 plätzen pro jahr wirds aber nicht zuviel sein, was da an einigen unis bei rauskommt ...

    bevor man also an die förderung der schülerinnen und schüler denkt, muß man das personal voran bringen - und musik als echtes fach akzeptieren, nicht nur dulden.
     
  2. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Ende der 50er und insbesondere in den 60/70er ging von der Jugend eine
    Feder führende Bewegung `Wie will ich lernen, gestalten und leben` aus.
    Einfach gesagt, man arbeitete und bildete sich, um die Lebensweise zu gestalten.
    Es hatte die höchste Qualität in Bezug auf die Selbstverwirklichung.
    Zur damaligen Zeit war der Zwang `blind zu lernen` bedeutend geringer, als das für wirkliche Kreativität Freiraum war!

    Heutzutage konzentriert sich jegliche Bildung, jegliches Lernen, auf einen gewissen wirtschaftlichen Punkt,
    d.h. der Sinn und Zweck des Daseins verlässt die Wirtschaftlichkeit kaum noch.
    Das Lernen geschieht mit völlig veralteten Mitteln, Abwesenheit von Freiheit und Gestaltungsraum, es ordnet sich den Gegebenheiten unter, anstatt die Gegebenheiten zu gestalten.

    An dieser Stelle, mehr Kultur, bessere Ausbildung zu fordern ist durchaus angebracht,
    aber an der heutigen Stelle der gesellschaftlichen Entwicklung, beißt es sich gewaltig!

    Nach meiner Meinung muss die Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung, in den kulturellen wie Lernbereichen, erst einmal von wirtschaftlichen Zwängen und `Blinden Lernen` befreit werden!

    Solange das so daher kommt wie `verordnete Kultur mit verordneten Lehr-Programm` das Geschehen unter wirtschaftlichen Aspekten mit völlig falschen Mitteln bestimmt, solange wird keine wirkliche Qualität entstehen, eher eine - Iso norm 0815-!

    http://www.youtube.com/watch?v=_aMwcujipqI

    Grüße the Steamer

     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Steamer,

    jau, 100 % ige Zustimmung !

    Es geht wirklich nur noch darum, sich für den angestrebten Job möglichst erfolgversprechend zu positionieren. Alles Tun und Lernen hat sich dem unterzuordnen, vom Kindergarten an.

    Mich schaudert, wenn ich mir das so anschaue.

    Und gleichzeitig sehe ich aber auch hie und da, dass es doch immer wieder junge Menschen gibt, die sich dem kreativ, fantasiereich und erfolgreich widersetzen, und einen eigenen, gänzlich anderen Weg finden.

    Das macht mir wiederum Hoffnung.

    Gruß,
    Otfried
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich würde mir (s.o.) wesentlich mehr musische Bildung in der Schule (und teilweise auch im Kindergarten) wünschen.

    Aber dieser absolut formulierte Befund (sorry Otfried) ist Quatsch und spiegelt die Realität nicht wieder.
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    So ein Quatsch ist das gar nicht. Das mit dem Job vielleicht schon aber das mit dem Unterordnen nicht.
    Jeder Lehrer glaubt sein Fach ist das Wichtigste und gibt entsprechend Hausaufgaben auf, Sportvereine erwarten mindestens 2 mal die Woche Training, wenn man mit den schlechten mitspielen will und 3-4 mal wenn man mit den Guten mitspielen will. Dann haben die Kidis dank G8 bis zum Nachmittag Unterricht. Lehrer vermitteln Kindern auch unzureichend wie man vernünftig lernt und können manchmal ihren eigenen Stoff nicht vermitteln (ich kannte mal eine Klasse die hatte beim Rektor Mathe, da musste die gesamte Klasse geschlossen nach der Schule Nachhilfe nehmen weil die nichts verstanden haben). Dann wird erwartet, daß sie in ihrem sozialem Umfeld funktionieren und werden von Digitalen Informationen und Games ohne Sozialkontakte regelrecht erschlagen. Da bleibt keine Zeit für ein Instrument. Was ich da in den letzten 5 Jahren erlebt habe bei Jugendlichen ist heftig. Ein befreundeter Psychiater, der viel mit Kindern zu tun hat, erzählte mir daß uns da wohl eine ganze Schar an Kindern zukünftig erwartet, die nach dem Schulabschluss eine Art Burnout haben werden.

    Wie sollen die dann noch ein Instrument lernen oder sich kulturell entwickeln, wenn sie sich all dem unterordenen müssen was Lehrer, Eltern, Vereine und Freunde von Ihnen erwarten?

    Ich kenne auch viele engagierte Musiklehrer, die aber diese Probleme nicht mehr auffangen können. So sind bei einer Generalprobe für einen Musikabend vor ein paar Tagen, dann auch nur ein Bruchteil der Schüler gekommen.

    Lg Saxhornet
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    dazu passt die heutige Schlagzeile von Spiegel-online:

    Deutsche Grundschüler sind gut, aber nicht sehr gut

    Und genau so ehrgeizig schauen viele, ja die meisten Eltern auf die Leistungen ihrer Kinder. Nur das Sehr Gute zählt, und nur in den Bereichen, die beruflichen Erfolg versprechen.

    Und noch viel schlimmer, argwöhnisch wird auf den Nächsten geschaut, ob dieser nicht vielleicht besser ist.

    Diese, meine zugegebenermaßen etwas extreme Sichtweise ist ganz sicher kein Quatsch, wenn auch hier sicher etwas zu sorglos und damit unpräzise formuliert.

    Gruß,
    Otfried
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ehrlich gesagt erlebe ich häufiger vollkommen überforderte Eltern, die gar nicht wissen wie sie ihren Kindern helfen sollen und können. Päsagogik wird auch Eltern nicht in die Wiege gelegt und auf einige externe Dinge haben sie auch keinen Einfluss. Den Unterichtsstoff aus der Schule verstehen viele auch nicht mehr und können dann ihre Kinder dort nicht unterstützen. Oft kennen Eltern ihre Kinder auch gar nicht so genau und wissen dann gar nicht, daß die Hausverbot bei Toys are us haben oder am Wochenende in der U-Bahn vorglühen. Das aber die Kinder von den Eltern gedrillt werden auf Leistung, das kann ich nicht bestätigen, vielen Druck machen sich die Kinder selber oder untereinander. Das alles kann kein Lehrer der Welt ausgleichen.
    Lg Saxhornet
     
  8. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ist schon etwas länger her, unterscheidet sich aber nicht großartig. :)

    Ich wußte auch schon in der Grundschule, dass ich nicht zu den besten Schülerinnen gehöre. Das nach der Grundschule das Gymnasium kam war aber völlig normal.
    Irgendwann nach meiner Schulzeit fiel mir mein altes Grundschulzeugnis wieder in die Hände. Traumnoten!!!!
    Mein Bewußtsein damals war jedoch ein völlig anderes.

    Dennoch wurde mir auch alles musische nahe gebracht und sogar viel handwerkliches dazu.
    Die Schule konnte da allerdings nichts dafür.

    Mich stört an der Überschrift des Threads
    musische Ausbildung an Schulen
    das Wort Ausbildung.
    Schulen haben für die Bildung zu sorgen.
    Die Ausbildung hat danach stattzufinden.

    Gruß Cara



     
  9. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Vieles von dem, was Saxornet in Beitrag #25 beschrieben hat, ist sicherlich richtig.

    Ich habe ein Kind kurz vor dem Abitur (erster G8-Jahrgang in NRW) und eines in der Grundschule. Die Umstellung auf G8 war schlampig vorbereitet - insbesondere fehlte es an einer Entschlackung der Lehrpläne. Die Kinder müssen in kürzerer Zeit exakt den gleichen Stoff erarbeiten wie die ein Jahr älteren in 13 Jahren.

    Aber dass sich alles dem (welchem?) Job unterordnen würde, kann ich als Erfahrung nicht bestätigen. Im Gegenteil - eine Beobachtung ist, dass die 16-17 Jährigen bei der Berufswahlorientierung weitestgehend im Stich gelassen werden. Bezüge zur realen Arbeitswelt fehlen völlig. Die Mehrzahl der G8-er ist orientierungslos und hat keine Vorstellung, wie es denn nach dem Abi weitergehen soll.

    Und für die Grundschule würde ich die Aussage, dass sich alles dem Job unterordnet, ohnehin nicht unterschreiben. Sicher gibt es immer einige übereifrige Eltern, die schon die Karrierechancen ihres Nachwuchses gefährdet sehen, wenn die Parallelklasse einen Buchstaben weiter ist. Aber die Mehrzahl hat nach meiner Wahrnehmung doch noch eine ganz gesunde Einstellung zu diesen Dingen (jedenfalls in den ersten drei Schuljahren....).
     
  10. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Hätte ich fast übersehen.
    Ja klar.
    Sollte bis ende März Tutti fertig sein (Muss) und dann kann ich dirs gerne mailen.
    Im Forschungsteil gehts dann um den Einsatz des iPads im Musikunterricht. Konkret um Garageband um zur Musik zu motivieren.

    Lg
    Auge
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Otfried,

    ich wiederum fände es sinnvoll, wenn die Schule die Kinder effizient aufs Erwachsenenleben vorbereitete - doch leider tut sie es eben nicht.

    Weil wir am besten wissen, wie die Welt JETZT ist (noch besser wissen wir über die VERGANGENHEIT Bescheid), wird Wissen und Können vermittelt, das vielleicht FRÜHER nützlich war, aber wohl für die Zukunft nur noch sehr bedingt taugt.

    Ganz abgesehen von den beliebten Erziehungsirrtümern, die ohne Sinn und Verstand seit Generationen mitgeschleppt werden, beispielsweise zu den Themen "Ernst des Lebens" oder "Respekt gegenüber Autoritäten".

    Die Gesellschaft benötigt heute keine buckelnden Untertanen mehr wie das Kaiserreich oder "Arbeitsameisen", die sich und ihre Gesundheit "für die Nation" (später: "für die Firma") opfern und mit Glück vor dem Rentenalter sterben.

    Wir brauchen körperlich UND geistig gesunde Menschen, die Verantwortung für sich und andere übernehmen können, die Respekt nicht nur für Chefs aufbringen, sondern für alle Mitmenschen, für die Umwelt und Natur.
    Wir brauchen also Selbst- und Veranwortungsbewusstsein, Rückgrat - und neue Ideen, frischen Wind, denn in kaum einem Bereich des Lebens, der Wirtschaft und Technik kann es auf Dauer ein "Weiter so!" geben.

    Schüler, die von Lehrern seelisch fertig gemacht und von der Fülle des Unterrichtsstoffs erschlagen werden, die sich "Bulimie-Lernen" angewöhnen und jedem nach dem Mund reden, falls es ihnen Vorteile verspricht, braucht hingegen keiner.
    Und neue Krankheitsfälle durch Depression, Burnout, Übergewicht, Herz- und Kreislaufstörungen, Diabetes Mellitus bereits in der Jugend schon überhaupt niemand!

    Ein Schulsystem, das massenhaft solche Ergebnisse hervorbringt, schadet der Volkswirtschaft ganz erheblich.
    Und das ist angesichts der hineingesteckten Steuergelder völlig unverantwortlich und sollte keinen Tag länger toleriert werden, finde ich.

    Schüler werden allzu oft nur noch VERWALTET, wie es gerade bequem ist und in den Kram passt.
    Nebenbei schüchtert man sie ein, stellt sie still, macht sie mundtot oder zumindest drogenabhängig (Ritalin = Amphetamin, Straßenname "Speed").
    Meistens unter Verweis auf fehlende Gelder, weshalb man sich nicht intensiver um "Problemkinder" kümmern könne.
    Dabei weiß man inzwischen aus genügend Studien, dass aus Kindern mit kleinen Problemen irgendwann Erwachsene mit großen Problemen werden können.

    Das ist dieses Klima des "Aussitzens", Krisen werden ignoriert oder beiseite geschoben, was eine ungeheure Hypothek in der Zukunft anhäuft - eine Zeche, die irgendwann bezahlt werden muss.
    Schon jetzt könnte man mit allen Ausgaben für gesundheitliche und psychische Ausfälle aufgrund jahrzehntelanger Irrwege in Schulen und Betrieben locker ein paar mal die Euro-Krise finanzieren, denke ich!

    Ich bleibe dabei:
    Die Kinder werden nicht zu viel, sondern zu wenig auf ein späteres produktives und zufriedenes, die Gesellschaft unterstützendes und nicht belastendes Erwerbsleben vorbereitet.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Claus erkannte ganz richtig
    Allerdings frage ich: Ist das mittlerweile wirklich anders geworden? Nein! Durch das "kompetenzorientierte" Erlernen (Was an sich ein guter Ansatz ist!) wurden die vermittelten Inhalte noch unschärfer gefasst und das ganze gipfelt nun - in Hessen- darin, dass die Schüler/Eltern direkt und Schule für Schule über G8 bzw. G9 abstimmen sollen. Ich halte das für völliges Versagen der Bildungspolitik.

    Und genau im Rahmen der Einführung des G8 wurden "unwichtige" Fächer wie Kunst oder Musik oder Vergleichbares einfach zeitlich drastisch beschnitten. Und dass im Rahmen dieser fortwährend praktizierten Inkompetenz die Qualität des Pesronales im Bereich dieser "unwichtigen" Fächer nicht besser wurde, ist klar!

    Und Leute: Wurdert ihr schon realiter mit "Inklusion" konfrontiert? Da wird das alles noch besser. Glaubt es mit. :-(

    Und eines sehe ich auch ganz deutlich: Die Bereiche Musik und Kunst (z.B.) können an den Schulen nur durch gezielte, beseelte und verbindliche Ausgestaltung durch die Schulgemeinde lebendig sein und dadurch zum Profil einer Schule beitragen (Stichwort Konkurrenz um Schüler!).

    Die Schulen, die das lediglich als als Feigenblatt verwenden (Unter dem Motto "Musik fördert die Kompetenz in Mathe" und ähnlicher Quatsch), werden umzudenken haben.

    Grietz. B.
     
  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Volle Zustimmung, Brille !

    Ich hatte hier ja früher geschrieben, dass der Musikunterricht am Gymnasium meiner Kinder trist ist. Aber das liegt wohl an den Vorgaben durch den Lehrplan. Denn neben dem normalen Musikunterricht gibt es solche Glücksfälle. Z.B. den Musiklehrer, der schon seit Jahren pensioniert sein sollte, aber freiwillig weitermacht und den (vielfach ausgezeichneten) Chor leitet. Und Big Band, Orchester, Rockband, usw. Das zieht wohl die Schüler an, die von Haus aus schon Musik machen.

    Absolut ! Der Ministerpräsident wollte politisch punkten und hat diese geniale salomonische Lösung über den Kopf seiner Kultusministerin verkündet. Das macht das Chaos perfekt. Wahrscheinlich ist er an einem Schulbuchverlag beteiligt ...

    Ich hab zu Hause den direkten Vergleich: der ältere noch in G9, der jüngere in G8.

    Klar ist die Belastung in G8 viel höher, und zwar konzentriert auf die Mittelstufe.

    Aber: der in G9 hatte echt nie Stress. Das war schon zu locker. Die Kids müssen mit ihrer freien Zeit ja auch etwas anfangen können.

    Wie unlängst auch schon durch die Presse gegangen war: die Leistungen bei der G8-Generation sind höher als früher. Sehe ich zu Hause auch. Die sind einfach fitter.

    Übrigens hat der in G8 nebenbei Klarinette gelernt, spielt im Schulorchester und hat jahrelang Leistungssport betrieben mit bis zu 10 Stunden Training pro Woche. Ja, aus eigenem Antrieb.
     
  14. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Lieber Florentin, schön, dass mir einer in wichtigen Punkten zustimmt!

    @all:
    zu 1:
    a. Ich meine, man muss das System G8 oder G9 nicht am Einzelfall beurteilen, sondern am "Schnitt"
    b. Unterschiedlichem Leistungspotenzial ist mit gezielter Binnendifferenzierung zu begegnen. Das kann oder will aber - fast- keiner leisten.
    c. Es ist wichtig, dass ein Bereich außerhalb der Schule gestaltet werden kann (in unserem System, häufig ohne wirkliche Ganztagsoptionen an Schulen )

    zu 2:
    Richtigstellung: Die G8-Schüler im Regelsystem sind die letzten Jahre besser geworden, waren im direkten Vergleich mit den G9-ern aber immer schlechter, wenn man nicht Äpfel (Turboklassen leistungsstarker Schüler auf G8-Kurs) mit Birnen ("Rest") verglichen hat.

    Gruß Brille
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Brille,

    ich will darüber nicht streiten, wahrscheinlich bist Du diesbezüglich "vom Fach". Und natürlich kenne ich nur Einzelfälle. Aber ...

    Diesen und ähnliche Berichte habe ich aber anders verstanden ("Turbo-Abi" als Slogan für G8 insgesamt, nicht für ausgewählte Besserleister). Auch in der Klasse meines G8-Sohnes gab es diese Ergebnisse. Er ist ja in einem Doppeljahrgang, zusammen mit Mitschülern aus dem G9-System. Die jüngeren G8-ler sind signifikant besser als die älteren G9-er, das haben die Lehrer auch von anderen Gymnasien so berichtet.

    Das schwierigste Fach ist für die jungen Deutsch, wo sie in die Interpretationen und Aufsätze natürlich nicht soviel "Lebenserfahrung" reinstecken können wie die anderen in derselben Klasse, die bis zu 2 Jahre älter sind.
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es ist müssig darüber zu streiten ob G8 oder G9 Schüler bessere Noten haben. Wer dank G8 keine Zeit mehr für Sozialkontakte hat oder ein Instrument nicht üben kann bzw. seinem Hobby nicht ausreichend nachkommen kann, dem wird später etwas fehlen. Freie Zeit ist für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern unabdingbar.
    Ich habe massig Kinder im Unterricht, die jetzt G8 ausgesetzt sind und kann da klar zu anderen aus G9 vergleichen und die mit G8 tun mir nur leid. Die können eine Persönlichkeit durch soziale Kontakte gar nicht mehr normal entwickeln, selbst wenn sie super Noten einfahren, glücklich und entspannt ist da kein Kind. Die fühlen sich alle nur gestresst und wissen nicht wie sie es zeitlich alles hinbekommen sollen, die Hälfte leidet bereits unter Schlafstörungen.
    Hier wird Kindeswohl klar dem Interesse der Industrie untergeordnet, mit dem Resultat dass die Indsustrie dann nachher dann doch eh nur sagt, die sind alle eh zu doof, die können wir eh nicht einstellen.
     
    Rick gefällt das.
  17. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Was heisst das eigentlich heutzutage, normale soziale Kontakte ?

    Meine Kinder haben jeden Tag stundenlang Zeit, am Computer zu hocken. Hausaufgaben und lernen machen sie dann erst in letzter Minute. Irritiert mich enorm, aber ist wohl kein Einzelfall. Und in den Schulferien ist es natürlich noch extremer.

    Ich kann und will ja nicht überprüfen, was sie da genau am Computer machen. Aber sie sagen, es sind ihre sozialen Kontakte. Tatsächlich scheinen sie "Freunde" auf der ganzen Welt zu haben, jeweils bezogen auf bestimmte Games.

    Sie haben jedenfalls keine Lust, so richtig real wegzugehen. Das höchste der Gefühle sind dann die LAN-Parties. Da sitzen sie zwar zusammen im selben Zimmer, aber auch jeder vor seinem Laptop ...
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich gebe Dir da recht, Jugendliche werden vermehrt zu Einsiedlern, die nur noch per Elektronik den Kontakt zur Welt halten. Ich halte das für ungesund, deswegen freu ich mich über jedes Kind, daß in einer Band spielt.
    Lg SAxhornet
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja, das wird inzwischen auch schon als "mediale Verwahrlosung"
    bezeichnet.

    Sicher können wir die Entwicklungen nicht aufhalten. Und unsere Eltern
    haben sich darüber aufgeregt, dass wir vor der "Glotze" sitzen.

    Und es ist ja auch viel sinnvolles dabei.

    Aber wenn ich sehe wie da 'ne Klicke bei "Starbucks" rumlungert und
    haken auf Ihren Smartphones rum, statt miteinander zu reden....

    LG

    Dreas
     
  20. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier


    Hmm,
    wir unterhalten uns ja hier auch übers Forum... REAL LIFE sieht für mich anders aus:)

    Nachdenkliche Grüße, Dirk
     
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