nach Pause spielbereit sein

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von visir, 15.März.2016.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Preisfrage: Warum dehnt sich ein Stab
    Genau. Beide tun es, aber im unterschiedlichen Maße. Aber wenn ich das so ausdrücke, versteht mich doch jeder. :)

    Preisfrage: Warum dehnt sich ein Stab aus, wenn er erwärmt wird?
    So ganz grobe Antwort:
    - das Potential im Kristallgitter ist asymmetrisch
    - die einzelnen Atome schwingen wegen der Wärme um die Ruhelage
    - der Mittelpunkt der Ruhelage bestimmt den Abstand, den die Atome im Gitter einnehmen
    - dieser Mittelpunkt verschiebt sich bei größerem Ausschlag (mehr Wärme) wegen der Asymmetrie in Richtung größere Abstände
    - Also, ein makroskopischer Effekt, den man nur mikroskopisch erklären kann :)

    Grüße
    Roland
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Dazu könnte kommen, dass der Hals sich in die eine oder andere Richtung verzieht.
     
  3. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Vor allen erwärmt oder kühlt sich der dicke Hals langsamer als die dünnen Saiten, schon das macht Probleme, weil die Spannungen sich erst da dann da ändert und sich gegenseitig beeinflusst. Das sind kompexeste Vorgänge, die ich jetzt nicht im Detail erklären will und kann, wir sind hier ja kein Physiker-Forum.

    Einfach warten bis alles temperiert ist und dann Nachstimmen. Das Spiel selbst ist da dann nicht mehr so kritisch, wobei die meisten ja eh zwischen den Liedern Nachstimmen, wenn was nicht passt.

    LG Stefan
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.März.2016
  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ja, das sind die technischen Maßnahmen, die das Instrument betreffen. Das ist soweit klar, damit komme ich zurecht.
    Die eigentliche Frage ist aber: wie werde ich selbst wieder spielbereit bzw. eingespielt?

    Insbesondere wenn ich da grad die Kommunion empfange :smil3dbd4e29bbcc7:

    Auch "vorne" kann ich, wenn ich grad nichts zu tun habe, mal hinter einer Säule verschwinden, zum Einweichen des Blattes oder so. Nur Geräusche sollte ich keine nennenswerten machen. Deshalb ja auch die Problematik: wie werde ich selbst (nicht nur das Sax) möglichst lautlos wieder spielbereit?

    Den Tipp mit dem Mitspielen (sofern was zum Mitspielen da ist) merke ich mir aber auch.

    runtermachen würde ich es auch nicht, dann wird es noch depressiv, hat ja nichts falsch gemacht... :duck:

    und jetzt ernsthaft: die Position finde ich zum Glück recht sicher - am Tenor tue ich mir da noch einmal leichter, da hat ein Vorbesitzer am Kork eine Markierung gemacht, an der ich mich orientieren kann... (und die stimmt für zwei von meinen drei Mundstücke sogar, insbesondere für das, das ich aktuell verwende)
     
  5. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Um mich selbst nach einer Pause wieder spielbereit zu machen lese ich mir die ersten Takte des nächsten Stückes durch bevor es los geht. Ich greife sie vielleicht auch schon mal im Takt, spiele also lautlos. Dann bin ich eigentlich schon fast im Stück. Mir reicht es dann, wenn es los geht vielleicht nochmal einen Ton (evtl. den ersten) anzublasen, ganz leise und dann geht es los.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Taiga

    Mach ich ähnlich. Sich ins erste Stück eindenken. In unseren bisherigen Livesituation war es auch kein Problem das erste Stück schon mal anzuspielen oder mal einen Tonleiterlauf auf dem Sax spielen.

    CzG

    Dreas
     
  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hmm, da mache ich mir mittlerweile keine Gedanken darüber. Aber man kann ja im Kopp greifen, Phrasen spielen, die Musik verfolgen... Schumacher konnte fast Sekunden genau eine Runde Nürburgring im Kopp fahren. Immer daran denken: die Musik findet dort statt, im Kopp. :)

    Grüße
    Roland
     
  8. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mir diese hier zugelegt: http://www.thomann.de/de/francois_louis_smart_cap_for_alto_sax.htm?ref=prod_rel_320388_0 Den Filz feuchte ich an (ein wenig Wasser am Finger und damit einreiben), der liegt nämlich am Blatt an, hält es feucht und somit sofort anspielbereit. Die Smart Cap gibt es für tenor und Alto sowie in zwei verschiedenen Durchmessern. Damit passen sie auf alle möglichen Mundstücke.
    Für mich ist es die beste Lösung, nicht nur für die Kirche - gerade im Sommer bei trockener Luft sind sie unbezahlbar.

    Beste Grüße

    René
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    also im Kopf/ mit den Fingern durchgehen... mal probieren... ohne Ton hätte ich da das Gefühl, dass mir was fehlt, aber das sehe ich dann ja.

    Danke für die Tipps!
     
  10. scenarnick

    scenarnick Admin

    Ich grabe hier mal einen alten Thread aus, der zu meinem Thema besser passt als andere (alte), die ich gefunden habe.

    Situation:

    Wir hatten gestern Open-Air Gig. Soundcheck um 16 Uhr bei bedecktem Himmel und ca. 20 Grad, Sax stimmte mit Gitarre und Bass gut überein. Erstes Set (vorher nochmal kontrolliert) bei Einbruch der Dunkelheit - Sax nur an einem Stück beteiligt - gegen 20 Uhr, ich musste um die Intonation kämpfen. Lediglich bei der Zugabe nochmal ein Sax-Einsatz. knapp 23 Uhr, feucht, kalt. Intonation in "Grund und Boden" und fast nicht mehr ausgleichbar.

    Da ich den Rest der Zeit singe hab ich keine Möglichkeit, das Sax schnell genug warm zu kriegen (kann vielleicht 1-2 Choruse ohne Ton warme Luft schicken). Ist das Problem nur dadurch lösbar, dass man die Set Listen umstellt und die Sax Stücke näher an die Stimmzeit nimmt, wenn man draußen spielt? Oder "einfach" Zeit zum Nachstimmen geben? Unsere Gitten stimmen halt, während ich moderiere ;-) Da hab ich kaum Zeit - also eigentlich keine...
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Klar ist das problematisch, aber:
    Ich spiele ja auch öfters Sologigs mit Play-Alongs. Klarinette und Saxophon. Wenn's dann Nacht wird, ist die Klari noch viel empfindlicher, was Kälte und Feuchtigkeit betrifft. Meine Theorie ist daher (auch aus leidvoller Erfahrung mit Schülern bei Weihnachtskonzerten), dass es sehr darauf ankommt, wo Du vom Pitchcenter spielst, bzw. wieviel Du voicingtechnisch ausgleichen kannst. Wenn Du es kannst ist es noch immer schwerer als bei konstanter Temperatur, aber nicht mehr so hörbar :)
    Also hoch stimmen und zu hohe Töne fallen lassen :), bis es "close enough for Jazz" ist.
     
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  12. scenarnick

    scenarnick Admin

    In dem Fall "close enough for Rock" und im Publikum hat sich keiner dran gestört mit Ausnahme eines Profi-Trompeters, der natürlich genau wusste was los war. Gut, dann werde ich also genau auf die Situation hin arbeiten müssen, 45 Minuten Singen, dann Sax in die Schnute (am besten vorher auf dem Balkon aufstellen) und versuchen Longtones sauber zu intonieren...
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja, das.
    Oder ein Heizstrahler :)
     
  14. scenarnick

    scenarnick Admin

    Das war so schon zu eng auf der Bühne unter einem Zelt mit Schlagzeug im Rücken :) Der Gitarrist steckt seinen Claim mit einem Teppich ab, der Basser steht ganz links und grinst, Schlagzeug und ich in der Mitte, meine Waden an Base-Drum :) Aber das ist OT hier
     
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  15. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wenn du die Saiten richtig dehnst und mit so wenuíg wie Möglichen Windungen aufspannst,verstimmt sich da beim spielen nichts mehr
     
  16. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Naja, das sich nichts mehr verstimmt, ist nicht richtig, aber ansonsten ist die Vorgehensweise schon richtig @ huuuup

    Okay, bei einfachen Akkorden ohne Bending und wenn die Temparatur gleich bleibt, hält ne richtig eingestellte Gitarre schon die Stimmung, in der Regel aber nicht unbedingt.
    Wie das beim Sax ist, kann ich gar nicht so einschätzen. Ich habe einen klaren Punkt, wo das Mundstück sitzen muss und dann stimmt es. Habe da aber bislang auch keine ewig langen Pausen, die ggf. bzgl. Stimmung nerven können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.September.2021
  17. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Grundsätzlich sollte man den ersten Ton spielen wie eigentlich den zweiten(lerne ich auch grade). Soll heißen oft spielt man den ersten Ton den man spielt auf Sicherheit, zu wenig Lippen und Körperspannung,zu wenig Sicherheit,Glaube an sich selbst,zu wenig Atemkontrolle,u.s.w.
    Erst beim zweiten Ton ist man dann voll da. Wenn man das aber trainiert schon und grade beim ersten Ton zu perfektionieren,kommt man auch nach einer Pause gut rein.
    Ist halt ein langwieriger Lernprozess,wie ich selbst grade zu spüren bekomme
     
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das ist temperaturabhängig. Normal spielt man ja doch halbwegs bei Raumtemperatur, und dann funktioniert dieses Vorgehen. Wenn die Temperatur aber mal 5-10 Grad niedriger ist, wirkt sich das spürbar bis deutlich aus. Hab ich einmal in einer kalten Kirche erlebt - ich hab nicht gewusst, wie ich da auf eine brauchbare Stimmung kommen sollte...
     
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  19. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    die Auswirkung der Temperatur wird oft unterschätzt.

    Anbei ein Rechenbeispiel*** wie es sich verhält wenn sich die Luft um 5 Grad abkühlt.
    Die für die Beispiel-Rechnung verwendeten Temperaturen sind willkürliche Annahmen um zu demonstrieren, wie stark der Temperatur-Effekt ist.

    Diese Tabelle gibt die Unterschiede an: Quelle: http://www.sengpielaudio.com/TemperaturSchall.htm

    *** hierzu werden zur Vereinfachung folgende Annahmen getroffen
    1) Wir reden über die Luft-Temperatur im Instrument
    2) das Instrument ist warmgespielt und die Lufttemperatur im Instrument liegt irgendwo zwischen Aussentemperatur und Atemluft-Temperatur.
    3) Die Luft-Temperatur im S-Bogen wird wärmer sein als weiter unten im Instrument, wir reden über eine mittlere Temperatur im Instrument.
    4) der Effekt "kaltes Blech zieht sich zusammen, Instrument wird kürzer und damit höher" gibt es tatsächlich auch und wird vernachlässigt da er wesentlich kleiner ist als der Einfluss der Luft.

    Beispiel
    Beim ersten Set ist es warm und alle Instrumente werden auf 442 Hz abgestimmt. Die Lufttemperatur im Instrument sei 25 Grad C (willkürliche Annahme für diese Beispiel-Rechnung).
    Beim zweiten Set ist es deutlich kühler und der Bläser bringt die Lufttemperatur im gleichen Instrument nur noch auf 20 Grad C (willkürliche Annahme für diese Beispiel-Rechnung).

    Durch die kühlere Temperatur im Instrument reduziert sich die Schallgeschwindigkeit von 346,39 m/s auf 343,42 m/s. Damit wird aus 442 Hz jetzt:

    F = 442 Hz * 343,42 m/s / 346,39 = 438,21 Hz.

    Das heisst, die Band sollte - in diesem Beispiel - auf 438 Hz runterstimmen.

    Gruß
    Klaus
     
  20. scenarnick

    scenarnick Admin

    Danke für die Rechengrundlage - auch wenn sie "hypothetisch" ist hilft es doch, im Vorfeld besser zu planen :)

    Die Band stimmt regelmäßig in 440 Hz nach...

    In Summe - vergleichbar dem und vereinfachend der Aussage von @Ton Scott - MPC weit rauf und fallen lassen statt "am Anfang" sauber zu stimmen. Sonst ist der Raum zum Hoch-Voicen zu klein (gerade für einen Anfänger). Gespeichert für's nächste Mal!
     
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