Nachdenkliches eines Anfängers zur Mundstückwahl

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 10.Juli.2012.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,

    Schuldig...
    Die MPC-Cafes haben mich interessiert, und 350,- für beide inkl. Versand ist noch im Rahmen.
    Mein Lehrer hat mir das Tenor-MPC empfohlen, das heißt nicht, dass ich meine Klums weglege.
    Ich erwarte mir nicht, in irgend einer Art anders zu klingen, ich kann sie als Backup-Mundstücke verwenden. Ich bin aber immer auf der Suche nach guten Jazz-Mundstücken, wo ich noch weniger zurücknehmen muss als bei den Klums.
    Und wenn sie besser zu mir passen als die Klums, schön!

    Und noch ein Edit:

    Mein Lehrer meinte, sie wären "fairly consistent", also die Streuung wäre nicht so hoch ( wir kamen darauf, da Matt Otto seines wieder auf die Seite gelegt hat, obwohl er laut Bill toll darauf klingt, er hätte aber zuwenig Lautstärke damit, und ich scherzhaft fragte, ob er Matt nicht seines für mich abluchsen könne).
    Inzwischen habe ich für mich gelernt, dass ich ein Mundstück nicht testen kann.
    Ich kaufe es mir, spiele, lege es weg, spiele es wieder, mache das mit verschiedenen Blättern, bei verschiedenen Gigs.
    Entspricht es, ersetzt es mein altes MPC. Entspricht es nicht, wird es verkauft oder als Backup in den Schrank gelegt.


    Liebe Grüße



     
  2. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    HA !!! Erwischt !!! Noch ein Krebs ...

    Wann denn genau?

    LG, Claudia
     
  3. TheSteamer

    TheSteamer Guest


    Moin!

    Tüddelband um Kork.:)

    Ich dachte du hast da einen neuen Kork rauf machen lassen, denn das Broadus hat eine große 17,4 mm Bohrung, aber scheinbar hat der Saxdoc doch nicht.

    Nun, es muss fest sitzen, aber doch recht weit rauf, dass die Bohrung fast gefüllt ist.

    Falsch intonieren, ist eigentlich nur mit einem Broadus möglich wenn es nicht die richtige Position hat.

    Aber wenn du entspannter spielst mit dem T6 und es klingt besser, warum nicht, neue Besen
    kehren gut.

    Und nicht zuletzt genannt, muss dein Lehrer ja Erfolge bei dir hören, sonst macht ja ein Lehrer keinen Sinn.

    Ich glaube allerdings nicht dass du zum Broadus zurück kehrst.


    Aber hör dir noch mal -Feeling2- an! ;-)


    Grüße the Steamer
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Servus Claudia,

    Rätsel?

    http://www.youtube.com/watch?v=yzTLqTnqadA

    Grüßle
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Tststs ... bin ich ein Tag nach Dir dran ... :pint:

    LG, Claudia
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    werde mich zu gegebener Zeit mit Wünschen einstellen, vorher ist nicht so gut, sagt man.

    Grüßle
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Yeap - dito.

    Hab mir übrigens auch selbst was geschenkt, ist aber noch unterwegs übern Teich ... :-D

    LG, Claudia
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Um nochmal mit ein paar Dingen die durcheinander geworfen wurden aufzuräumen:

    Die richtige Kombi aus Mundstück, Blatt, Saxophon und Blattschraube soll den Spieler dabei optimal unterstützen seinen gewünschten Sound, bei optimalem Spielgefühl, umzusetzen ohne Probleme zu verursachen.

    Der Spieler, sein Ansatz und seine "Voicing"-Technik müssen sich immer erst an ein Mundstück über einen längeren Zeitrahmen gewöhnen um das Optimum aus diesem herausholen zu können. Das kann unter Umständen sehr sehr lange dauern, speziell wenn man Jahre lang ein anderes Mundstück gespielt hat.

    Kein Mundstück liefert bei einem Anfänger einen perfekten Sound auf Anhieb. Wer am Sound nicht arbeitet und nicht übt wird das nicht mit dem Kauf von einem Mundstück kompensieren können.

    Wer keine Klangvorstellung entwickelt wird auch keinen bestimmten "eigenen" Klang entwickeln.

    Ein Anfänger sollte nicht dauernd das Mundstück wechseln und lieber erstmal einige Jahre auf einem eher neutral klingenden Mundstück lernen auf dem er sich aber wohlfühlen sollte. Mundstücke die extrem dunkel klingen oder extrem hell klingen sollten am Anfang noch gemieden werden. Der Spieler mit seinem Ansatz, seiner Voicingtechnik, der Luftführung und der Stütze gewöhnt sich an ein Mundstück und dies hat einen Einfluss auf spätere Erfahrungen mit Mundstücken und der Entwicklung eines Sounds.

    Der Preis eines Mundstücks ist irrelevant dafür ob Jemand damit einen guten Sound hinbekommt oder nicht. Ein teures Mundstück, bekannte Namen oder eines das extra für Jemanden angefertigt oder gerefaced wurde muss nicht zwingend besser klingen als ein einfaches preiswertes Mundstück. Ich bin selber immer wieder erstaunt wie gut meine Schüler auf den Mundstücken klingen die Mauriat, Yoshino oder Jupiter so dazu geben.
    Das hängt aber vom einzelnen Spieler ab welches Mundstück zu ihm passt.

    Je mehr man über den Innenaufbau von Mundstücken weiss desto leichter lässt sich schon im Vorfeld beurteilen ob das vom Sound in die Richtung gehen wird, die man sucht. Wer z.B. einen sehr dunklen Sound möchte ist wahrscheinlich mit einem High-baffle Mundstück mit kleiner Kammer wohl weniger glücklich.

    Man kann nicht generell sagen, daß Mundstücke oder Blätter einen größeren Einfluss auf den Sound haben. Wenn man drei Mundstücke mit sehr ähnlicher Bauweise (Baffle, Bahn, Kammer) nimmt hat eine andere Blattsorte einen größeren Einfluss als wenn ich das gleiche Blatt bei allen verwende. Wenn ich aber drei unterschiedliche Mundstücke mit unterschiedlichen Bauweisen nehme und Blätter der gleichen Sorte verwende habe ich trotzdem eher größere Unterschiede.

    Und wer eine grosse Mundstücksammlung hat wie ich, spielt meist live trotzdem immer die gleichen Mundstücke und sammelt trotzdem gern :)

    Ich drücke allen die Daumen, die was bestellt haben ohne es vorher probiert zu haben, daß die Mundstücke so gut sind wie sie sich das wünschen. Ich habe dabei leider schon viel Geld verloren und mehr als ein paar Mal auch bei "großen" Name derbe Enttäuschungen erlebt allerdings auch schon ein paar wenige Glücksgriffe.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ the steamer

    Moin Hans,

    "Ich dachte du hast da einen neuen Kork rauf machen lassen, denn das Broadus hat eine große 17,4 mm Bohrung, aber scheinbar hat der Saxdoc doch nicht."

    Doch, habe ich drauf. Ich hatte aber auch einige male das Otto Link im Einsatz. Da hat sich der Kork schon angepasst.

    "Nun, es muss fest sitzen, aber doch recht weit rauf, dass die Bohrung fast gefüllt ist.

    Falsch intonieren, ist eigentlich nur mit einem Broadus möglich wenn es nicht die richtige Position hat."

    Stimmt. Das intoniert ja auch nicht schlecht. Die Grundstimmung stimmt, habe es auch weit genug drauf. DAS ist nicht das Problem.

    Es ist für mich schwerer zu kontrollieren. Mir passiert es mit dem Mundstück eben eher, das ich, wenn ich einen Ton anspiele nicht das "tonale Zentrum" treffe und halt daneben liege. (Andererseits hat es mehr Potential, was ich aber (noch) nicht ausschöpfen kann.)
    Und das hemmt beim spielen, wenn ich im Kopf habe "Achtung, jetzt mußt Du darauf achten den Ton sauber zu treffen."
    Wenn ich konzentriert Tonleitern übe passiert mir das auch nicht, aber eben dann wenn ich ein schönes Stück spiele.

    "Ich glaube allerdings nicht dass du zum Broadus zurück kehrst."

    Ich denke schon, weil mir der Ton, den ich darauf produziere eben sehr gut gefällt. Ich benötige eben noch etwas mehr Sicherheit und Erfahrung mit einem gutmütigen Mundstück.

    LG

    Dreas








     
  10. Anina

    Anina Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    auch mir ging es ähnlich. Ich hab mit nem Trevor James und dem beiliegenden Anfänger-Mundstück angefangen und mir keinerlei Gedanken zum Mundstück gemacht (Kind). Nach den ersten Jahren sagte mein Lehrer dann, es wäre mal Zeit für ein "besseres" Mundstück. Nach zwei Test-Sessions stand schnell fest, das damals ganz neue "Jody Jazz Classic" Nr. 8 ist es. Mein Lehrer kannte es überhaupt nicht, der Verkäufer wollte mir als noch ziemliche Anfängerin von einem 8er abraten, aber ich habs genommen. Und: Ich war die nächsten Jahre glücklich. Als mein Schüler-Sax dann mal in Reparatur musste, drückte mir dort der Sax-Doc ein anderes Horn in die Hand und meinte: Unverkäuflich, aber probier mal. Ich war infiziert! Wieder einige Zeit später ging die Saxophon-Suche los. Auch hier hatte ich das "Glück" schnell "mein" Horn zu finden. Nach einer GÜ war ich glücklich, nur mein Jody Jazz klang vieeel zu grell. Damit ging der Mundstück-Schlamassel los. Ich wollte weich und warm klingen, also bekam ich Kautschuk-Mundstücke mit großer Kammer angereicht. Ich entschied mich fürs JodyJazz HR 8er und quälte mich. Mal lief es gut, mal weniger, aber der unbekümmerte Spass beim Spielen war weg. Aus Verzweiflung und weil immer alle an meiner 8er Bahn gezweifelt haben (ich wusste ja nicht, dass 8er nur was für sehr Fortgeschrittene sind) kaufte ich mir nach viel Testerei das Gleiche nochmal in ner 6er Bahn - ging GAR nicht. Ich war schon soweit, dass mir der Klang egal war, Hauptsache wieder entspannt spielen! Dann las ich hier von nem China-Metall-Mundstück (Metall-Mundstücke waren eigentlich vom Materialgefühl im Mund nie mein Ding) für ca. 30 € inkl. Versand bei Ebay. Kann man ja nicht viel falsch machen... es kam, ich schnallte es drauf und nach 1 min: DAS war es! Seitdem reizt mich kein anderes Mundstück mehr :D Klar, ich muss / musste es mir auch erarbeiten, damit geht nicht alles von alleine, aber es macht wieder Spaß! Es ist ein Erarbeiten und kein Quälen!

    Fazit: Es ist verdammt wichtig ein Equipment zu finden, mit dem man zurecht kommt. Egal was für ein Name drauf steht!

    Dieses ewige Theater mit den großen Bahnen ist Quatsch, ebenso halte ich nicht viel davon sich eine extra große Bahn /anspruchsvolles Mundstück anzutrainieren. Jeder hat eben seine Wohlfühlbahn und das ist auch gut so! (Profis seien da mal ausgenommen, bei denen hat es vermutlich andere Gründe. Ein Profi der Yamaha 4C spielt, kann ja schließlich kein Profi sein (Ironie!))

    Irgendwann kommt ein Mundstück, wo der Bauch einfach "Jaaa" schreit. (Ich hab auch kaum noch dran geglaubt). Manchmal dauert es Stunden, manchmal Jahre. Kann sich natürlich auch mal wieder ändern
    Man merkt es dem Spieler einfach an, ob er sich quält oder wohl fühlt. Die namhaften Saxer spielen sicherlich auch "Wohlfühlmundstücke" sonst würden sie ihr Übepensum gar nicht durchstehen und deshalb faszinieren sie uns als Hörer auch so. Klar kann man sich mit viel Training auch auf großen Bahnen und riesigen Kammern wohlfühlen - das kommt dann mit dem Üben wohl von alleine.

    Wissen um Equipment ist gut, testen ist auch wichtig, aber letztendlich muss es Spaß machen zu spielen! Dann übt man auch von alleine und surft nicht nur im Internet nach Neuem =)

    Bloß meine Meinung, im Endeffekt gilt halt einfach: Jedem Tierchen sein Pläsierchen

    Auf ein frohes Erarbeiten, Spass und hohen Wohlfühlfaktor beim vielen Üben, dann kommt auch der gewünschte Sound =)
     
  11. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Frühere `Cracks` (30-50er) haben keine großen Öffnungen gespielt, Tenor meist nur bis max. 8 = .110 (die meisten 5*-6*)

    Es ist aber auch eine Verhältnismäßigkeit:
    zum Saxophon – nicht alles ist kompatibel
    zum Einlauf d. MPC / der Kammer
    zum Bahnverlauf –Krümmung + Länge
    zum Blatt –frühere Stärkegrade bedeutend härter
    zur Musikart – Funk und Rock kannte man in den 20/30/40er noch nicht

    Hat man z.B. ein Berg Larsen 140-0-SMS weiche Blätter, dann ist der Kräfteaufwand nicht größer als bei einem Link 7* mit mittleren Blättern.

    Nur die Klangfarbe und die Kontrolle sind von anderer Natur.

    Aus berechtigtem Interesse wird kein Verkäufer oder Lehrer sagen, `lassen sie es lieber sein`
    heute zu Tage wird nicht die Frage nach besonderer Eignung gestellt.

    Dieses `Alle spielen es` ruft Problematiken auf den Plan, den sich Produzenten von Saxophonen und MPC immer mehr stellen.

    Während früher ein einfaches MPC mit großer Kammer und ganz wenig Einlaufwölbung
    absolut verschieden klingende Saxer hervorbrachte, ist heute der für viele praktikable
    Stufen- Schnabel angesagt.
    Welcher den offeneren, irisierender gewordenen Klang für `Jedermann/frau` möglich macht.

    Nun ja, Hobby soll Spaß machen, aber gelegentlich wird Saxophon zu stark mit Wellness verwechselt.

    Saxophon hat auch einen `Quälfaktor` oder glaubt ihr wirklich das der Hobby Läufer sich auf der ganzen Strecke kaputt lacht.

    Noch wichtiger als der Mund - manuelle Vorgang auf dem MPC, ist die richtige innere Vorstellung von einem Ton, Tonhöhe sprich Stimmung, Klangfarbe und Stärkegrad!

    Genau da beginnt die Schwierigkeit, nicht etwa das ihr eine bekannte Melodie vorstellt
    wo ihr ja immer einen Vergleich habt, dort im freien Teil des Play along , dort ist das Defizit in vollem Umfang hörbar, auch mit einem MPC was euch liegt.


    Grüße the Steamer


     
  12. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... natürlich nicht, der Läufer und der Saxer werden sich schon ordentlich "quälen" müssen, damit was raus kommt bei der Sache.
    Aber ich glaube nicht, dass der Läufer sein Quälbudget damit aufbraucht, mit Schuhen zu trainieren, die ihm nicht passen, in der Hoffnung, dass sie sich irgendwann soweit auslatschen, dass es doch irgendwie geht... ;.)
     
  13. TheSteamer

    TheSteamer Guest


    Moin Thomas!

    Fatal, Schuhe mit Mundstücken zu vergleichen!

    Damit hätte jeder erwachsene Mensch seine MPC Öffnung die schon passt, weil ja die Schuhgröße auch vorgegeben ist.

    Aber am Anfang nudelt man auf 4c -1,8mm rum und irgendwann wird es 6* oder 7- also 2,54-2,67mm.

    Nanu, wieso denn das, die Schuhgröße ist doch klar.

    Oder anders, für Klassik benutzt man z.B. ein Rascher MPC in Öffnung .075 mit harten Blättern. Beim Jazz benutzt man ein Otto Link in 7 = .105 mit medium Blättern.

    Demnach Verschiedene Schuhgrößen.

    Die Kombination verschiedener Parameter ist etwas komplizierter als-> `ich habe immer 43,5 gehabt` .

    Ja wie nun, dynamisches Fußwachstum für Erwachsene? :sensatio:

    So wird es propagiert, auch von Lehrern!


    Grüße the Steamer



     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Na ja Hans,

    es gibt den Sprinterschuh, den Marathonschuh, den Querfeldeinschuh,
    den Fussballschuh......

    Es gibt das MS für den Jazz der 30iger, das für den Pop der 50iger,
    das Funkige....

    Klar, Vergleiche hinken.....


    LG

    Dreas
     
  15. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin Dreas!

    Es gibt über 40 Blattkombinationen für ein einzelnes MPC,...
    na mir ist unlängst klar das ich runter kommen muss! ;-)

    Grüße the Steamer

    [​IMG]
     
  16. Mugger

    Mugger Guest


    Guten Morgen,

    Internal und External embouchure, also innerer und äußerer Ansatz.
    Das Hören des Tones beeinflusst beide, wobei ich dem inneren Ansatz (Zunge, Stimme etc.) höhere Bedeutung beimesse, da er höchst flexibel sein muss, wohingegen der äußere relativ gleich bleibt.
    Ich stimme zu, bei der Improvisation ist es schwieriger als beim Spiel nach Noten. Und mit extremen MPCs noch mehr.
    Liebe Grüße

     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das macht jeder anders. Ich verändere auch teilweise meinen äusseren Ansatz, hängt vom Mundstück ab und welchen Sound ich gerade abrufen will, denn Dinge wieviel Lippe, Kieferstellung etc. können einen sehr starken Einfluss auf den Sound haben. Auch um auf meinem Mundstück während des Spielens den Sound und Obertonanteil zu verändern greife ich nicht nur auf die inneren Bereiche zurück sondern auch auf den Ansatz (für nen schärferen Sound oder z.B. Subtone). Flexibilität ist hier alles. Allerdings sollten das Anfänger meiden und wirklich erst gemacht werden wenn Jemand einen ausgebildeten, sicheren Ansatz hat, sonst trainiert er sich böse Fehler an.
    Gruß
    Saxhornet
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    interessante Gedanken :)

    Genau so empfinde ich das auch. Es ist vor allem keineswegs so, dass eine größere Öffnung höhere Lautstärke garantiert. Jedenfalls nicht, wenn man entsprechend leichtere Blätter spielt.

    Zwar gab es damals durchaus verschieden klingende Saxer, aber bspw. den heute mitunter so geliebten poppigen, sehr brillanten Klang habe ich auf altem Sax und altem Mundstück bislang noch nicht gehört. Kann mir auch schwer vorstellen, dass das funktioniert, aber lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren.

    Na ja, ich würde es nicht 'Quälfaktor' nennen. Mit hat es immer großen Spaß gemacht, mich an Dingen zu versuchen, die mindestens zunächst eine deutliche Nummer zu groß für mich waren. Viele davon sind dies leider auch geblieben.

    Das wird immer wieder so geschrieben, und ist sicher auch richtig. Bei mir ging und geht es trotzdem weitgehend anders rum. Das Saxophon und seine Klangmöglichkeiten waren und sind für mich eine große Entdeckungsreise. Ich habe immer eher darauf geschaut, was ist möglich, bzw. was ändert sich, wenn ich dieses oder jenes ändere (ich meine ansatztechnisch, nicht die hardware) und das, was mir gefällt, habe ich versucht zu extrahieren und zu systematisieren. Natürlich habe ich auch schon vorher Klänge gehört, die mir gefallen, und welche, die mir weniger gefallen haben, und irgendwo habe ich mich daran ausgerichtet, aber eine klare Klangvorstellung, wie es unbedingt sein soll habe ich eigentlich nie gehabt. Erst wenn ich ein Stück ganz konkret spiele, und eine ganz konkrete Färbung haben will, dann habe ich erst die Vorstellung und dann den Versuch der Umsetzung davon.

    Klanglich finde ich die Improvisation viel viel einfacher, als nach Noten zu spielen. Es ist immer Meines, so unvollkommen auch immer es ist, es muss nicht irgendwelchen Ansprüchen genügen, die nicht Meines sind. Noten hingegen schränken mich von vorneherein ein, es sind Sprünge und Melodiebögen darin, die mir nicht liegen, tonlich nicht liegen, dynamisch nicht liegen, die ich aber nicht beliebig spielen kann, ohne unangenehm aufzufallen.

    Anders natürlich die Harmonik betreffend, da wiederum ist nach Noten spielen sowas von erholsam im Vergleich zum improvisatorischen Versuch, in dem Irrgarten der Changes immer wieder neue, schöne und spannende Linien zu finden.

    Gruß,
    Otfried

     
  19. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo Otfried
    Schön gesagt, vor allem der letzte Abschnitt könnte von mir sein :)
    Gruss
    antonio
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Gerade bei Soli haben viele Ihre Probleme auf Ihren Sound zu achten, da sie so damit beschäftigt sind mit dem was sie an Inhalten/Phrasen versuchen zu produzieren. Es dauert lange bis man eine eigene Vorstellung von Sound entwickelt und vieles passiert hier gerade am Anfang sehr unbewusst.
    Mit genug Übung wird auch das Notenspiel einfach und man kann sich fremde Melodien zu eigen machen ohne es als Einschränkung wahrzunehmen, genauso wie das Auswendigspielen von Harmonien nach einiger Zeit einen sehr frei machen kann und kein Problem mehr darstellt. Ist halt immer eine Frage auf welchem Level man schon ist. Einfach immer weiter daran arbeiten, das wird schon, ist halt immer nur eine Frage der Zeit und wieviel man übt.
     
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