Natur und Einsamkeit

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Saxoryx, 11.Juni.2015.

  1. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Der Arzt sagt Dir auch nicht, wie Dein Leben ohne Rauchen funktioniert......;)
     
  2. quax

    quax Gehört zum Inventar

    <<<<In der Natur gibt es kein Privateigentum. Warum darf es keine Menschen geben, die Privateigentum nicht akzeptieren? Das ist auch europäisches Denken.>>>>
    off topic
    Ich befürchte sehr stark, dass wir uns auch diese Erfindung nicht aufs Fähnchen schreiben können.
    Wenn man sich das sehr ausgeprägte Revierverhalten verschiedener Tiere anschaut, da wird schon ein "Privateigentum" verteidigt.
    Aber so weit brauchen wir in der Entwicklung garnicht zu gehen.Penicillium notatum wollte uns nichts Gutes tun, der wollte sich einfach "sein" Nährmedium nicht streitig machen lassen :)
    BTW: Wenn ich einem anderen etwas wegnehme und mir aneigne, dann bedeutet das, ich akzeptiern kein Privateigentum?

    LG quax
     
  3. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich denke es kommt auf die Intention an ..... ob ich es mir "aneigne".....

    Aber das finde ich interessant:
    Oder das hier....ja, auch OT, aber ich finde es schon spannend unsere Welt mal zu verlassen...

     
  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Der Nageltest, ob Privateigentum anerkannt wird, wäre gewesen, ob sich die Nachbarsfamilie gewehrt hätte, wenn man ihnen wiederum die Reifen weggenommen hätte. Ich vermute schon.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Nichts andres versuchte ich auszudrücken. Gut und Böse sind immer Projektionen.

    Die Tochter, die in der Einsamkeit mit dem Handy smst, waren zu meiner Jugendzeit die Kinder, die an genau der gleichen Stelle saßen und Comics lasen. Was soll ein Städterkind mit der Natur? Das kommt später im Leben.

    Oder es ist positiv zu sehen: Die Kinder haben keine Freude mehr an der Natur und wir können uns freuen, dass sie demnächst wieder einsam ist.

    Ich zitiere mal, was Tucholsky 1927 über die in seinem Pyrenäenbuch schreibt:

    "Ein Mann aus den Pyrenäen sagt zu einem Freund: »Sehen Sie – hier hat sich alles verändert! Die Sache ist ruiniert, es ist aus! Seit man vor zweiundvierzig Jahren die großen Landstraßen ins Gebirge gelegt hat ... « Der Satz, im Jahre 1788 gesprochen, ist alt wie die Welt. Der Mann beklagte, was Henri Béraldi in seinem Werk ›Hundert Jahre in den Pyrenäen‹ »La vulgarisation« nennt – und dies Lamento reißt nicht ab. Seit den Eisenbahnen ... seit der Erfindung des Autos ... jede Generation glaubt, nun sei es mit der Gemütlichkeit und mit der Naturbewunderung ein für allemal vorbei.

    Das macht, sie fühlen den endlosen Wechsel, in dem die jungen Leute die Natur anders sehen als ihre Väter, und die tun nun so, als verständen die Jungen von der Welt überhaupt nichts mehr. »Da bin ich seinerzeit gewesen, als es noch keine Zahnradbahn gab ... « Na und? Dann hast du eben einen andern Eindruck gehabt als wir – nicht immer einen bessern.

    Man kann wohl nicht aus seiner Zeit heraushüpfen, und so sind denn die Menschen meisthin felsenfest davon überzeugt, dass man die Natur immer so angesehen habe, wie sie es tun, dass man sie auch gar nicht anders ansehen könne und dass der ein verstockter Tropf und Modegeck sei, der es auf eine andere Art versuche. Die Erde hält gutwillig still, wenn die Reisenden über sie dahinklettern, und es ist ihr gleichgültig, wie man sie anschaut. Schilderungen sind auch für den Schilderer charakteristisch."



    Schon 1788 also empfanden die Menschen exakt das Gleiche, was wir heutzutage empfinden. Und mit der Dampflok kam auch damals das Ende der Welt.

    Ich habe eine positive Einstellung zur Technik und auch zur Zukunft, halte das Gejammer über den drohenden Weltuntergang für eine unbegründete Modeerscheinung, die alle Jahrzehnte wieder auftaucht. Erinnere mich noch an 1984, die "no future"-Generation wurde gerade flügge, da war die Stimmung ähnlich. Hehe, vielleicht kommen auch gerade einige hier von aus dieser.

    Die Welt wird nicht untergehen, selbst wenn der Mensch sich selbst eliminiert. Für die Tierwelt sind ein paar Millionen Jahre ein Pappenstil. Wird sich schon wieder berappeln. Die große Sorge, die so viele umtreibt, ist dann wohl doch eher die Sorge um das eigene Wohl oder eben um das Wohl der Menschheit.

    Es gibt positive Nachrichten: Das Bevölkjerungswachstum ist seit 1964! rückgängig und wird dieses Jahrhundert noch negativ werden. Der Hunger auf der Welt wird weniger. Die Zahl der Kriege hat abgenommen (eine etwas gewagte These, weil Krieg sehr unterschiedlich definiert werden kann). Aber positive Nachrichten sind nicht en vogue.

    Ich glaube, der große Plan bezieht Mensch und Technik mit ein. Ich sehe es als eine Ganzheit. Der Plan sah nämlich vor, dass wir uns mit der technischen Revolution in die Lage versetzen, die elektronische Evolutionsstufe zu meistern. Für genau diese 300 Jahre hat die Natur vorgesorgt. Es war genau so viel Öl und Kohle unter der Erdkruste, dass beide (R)evolutionstufen ganz gut bewältigt werden konnten. Beide Entwicklungen waren notwendig, um die nächste Stufe vorzubereiten: Nachhaltige Energie, stabile Bevölkerungszahlen und ..., ja, das weiß ich noch nicht so recht. Denn was für Auswirkungen die weltweite Vernetzung hat, das ist auf größere Dauer noch gar nicht ab zu sehen.

    Ich hoffe auf Frieden und Verständigung, mehr Demokratie das Ende von Glaubens- (oder besser Ressourcen-) Kriegen, das bedingungslose Grundeinkommen, eine Welt, die weniger von der Arbeit als vom kreativen Schaffen geprägt ist ...

    Noch ein abschließender Gedanke zum Wirtschaftswachstum: Nicht das Wachstum ist entscheidend, sondern die innovative Bewegung, die das Wachstum und damit auch das Absterben von Zweigen mit sich bringt. Würde der Entwicklungsstand und der Stand der Technik eingefroren, so könnte die Wirtschaft sich nicht entwickeln und auf die immer neuen Anforderungen dieser Welt reagieren. Die Wirtschaft unterliegt den gleichen evolutionären Gesetzen wie die Natur.

    Und nun schnellstens btt. Ich empfehle da Tucholskys ganzen Absatz über die Natur. Sehr spannend:

    http://www.textlog.de/tucholsky-naturauffassung.html
     
  6. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich bin etwas erstaunt über die Threadüberschrift und Naturauffassung etlicher hiesiger Foristen. Natur hat absolut nichts mit Einsamkeit zu tun und oft noch nicht mal mit Schönheit. Sie ist vielmehr belebt durch kontinuierliche Prozesse des Werdens und Vergehens, bei Tieren z.B. durch das Fressen und Gefressenwerden. Realistisch betrachtet erscheint sie grausam und unsentimental.

    Es sind die naturdistanzierten Zivilisationsmenschen, besonders Städter, die die Natur zum einen in sentimentaler Weise verklären oder auch durch Eingriffe zerstören.
     
  7. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich bin etwas erstaunt über die Threadüberschrift und Naturauffassung etlicher hiesiger Foristen. Natur hat absolut nichts mit Einsamkeit zu tun und oft noch nicht mal mit Schönheit. Sie ist vielmehr belebt durch kontinuierliche Prozesse des Werdens und Vergehens, bei Tieren z.B. durch das Fressen und Gefressenwerden. Realistisch betrachtet erscheint sie grausam und unsentimental.

    Es sind die naturdistanzierten Zivilisationsmenschen, besonders Städter, die die Natur zum einen in sentimentaler Weise verklären oder auch durch Eingriffe zerstören.:cool2:
     
    Viper, deraltemann und ppue gefällt das.
  8. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ich glaube nicht das es um "nullwachstum " geht. Was in sich genommen schon grober Unfug ist.
    Vielmehr geht es drum einfach mal zu unterscheiden zwischen Überfluss und es ist genug.
    Eine Sicht zu bekommen das vielleicht sinn voller ist, wenn es einem selber zufrieden stellend geht,
    den direkten Nachbar zu helfen das es dem auch zufriedenstellend geht. Einem einem völlig unbekannten Menschen eine Hilfe zu sein ohne zu fragen was bringt es mir ? Welchen Benfit habe ich davon?
    Glaubt mir wenn nur ein Teil der Menschheit so handelt, wird diese Welt einfach lebenswerter.
    Ich kann nicht ändern das es macht geile Menschen gibt wie Erdoan oder den IS. Aber ich kann machen das einem Mensch besser durch eine für ihn unangeneheme oder beschwerliche Zeit kommt.
    Mehr braucht es nicht.

    Natürlich ist Weltpolitik nicht in meinen Leben rückwirkungsfrei aber im Rahmen meines Wollen und Könnens gestalte ich mit.
    Wer das nicht tut, hat auch kein Recht sich zu beklagen. Und ich nehme immer mehr Jammerlappen wahr, als Leute die
    aktiv Dinge bewegen.
    Nicht mit Demos und jammernden Anklagen über dinge die sie eh ned ändern könne und wenn sie ehrlich wären auch nicht wollen.
    Sondern mit Taten in ihrem Ort die Schule , den Kindergarten , das Freibad was auch immer . Es gibt genug wo mann sich
    mit seinem wissen und Händen einbringen kann.

    Und was in menem Leben sehr wichtig geworden ist, das es einem Mensch gibt der für mich da ist. Der mir von Zeit zu Zeit die Spur einstellt
    Für den ich da sein darf und mit dem Ich unser Leben gestallte, das wir Lust auf den neuen Tag haben.
     
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  9. Isachar

    Isachar Guest

    Hallo Altblase

    Wenn Du Dich mal alleine nachts in Gegenden aufhälst, wo der Mensch durchaus zur Nahrungskette bestimmter Tiere gehört dann ist es mit der Sentimentalität schnell vorbei. Trotzdem kann es einen sehr "erden" alleine in der Natur zu sein.
    Auch die Grausamkeit der Natur gehört dazu oder das was wir Menschen als grausam ansehen.
    Wenn man in seinem Bregen zwischen Mikro und Makro hin und herschaltet, kann man wahre Horrorfilme erleben.
    Stell Dir vor, du wirst von einer riesigen Spinne in ihrem Netz gefangen und ausgelutscht wie eine Fliege ! In Wirklichkeit weiß die Fliege aber vielleicht garnicht so genau,was da mit ihr passiert. Ist es also für die Fliege wirklich so grausam, wie das für einen Menschen wäre?
    Wir werden es wohl nie so genau wissen.
    Auch in der Natur gibt es Kriege, ganze Ameisenvölker fallen übereinander her zum Beispiel und metzeln sich in kleine Stückchen.Aber sie tun das aus Instinkt und Überlebensdrang und nicht aus Bosheit. Geht es einer zerhackten Ameise genauso wie einem Menschen, der von seiner eigenen Art zu Tode gefoltert wird ?
    Ich glaube nicht ! Aber wissen werden wir es nie.

    Ich gebe Dir aber Recht, die zivilisationskranken Menschen verklären die Naur gerne zu einem heiligen Ding wo alles lieb und rosig ist. Gleichzeitig gibt es neuerdings aber einen riesen Bohai darum, daß es in Deutschland nun wieder Wölfe gibt,die gerne mal ein Schaf reißen. Die bösen bösen Wölfe die !
    Das ist dann ziemlich inkonsequent.
    Man liebt das Gänseblümchen und den Marienkäfer, die Wespe und die Stechmücke werden aber mit Gift besprüht !

    Dann gibt es viele Stadtmenschen die sich darüber ärgern,daß in ländlichen Regionen gejagt wird. Das arme Bambireh wird erschoßen. Gleichzeitig grillen sie auf ihrem Balkon jedoch Schnitzel aus der Massentierhaltung.
    Ich habe von einem Mann gehört,der für sein Leben gerne Hühnchen aß, dann aber durchdrehte, als man mal auf seinem Grundstück ein Huhn schlachten wollte. Für den war das nur ok,wenn es aus der Tiefkühltruhe des Supermarktes kam.
    Ein gesundes Verhältnis zur Natur haben viele Menschen nicht mehr. Da stimme ich Dir zu!

    Gruß

    Isachar
     
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  10. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Vielleicht sind auch wir wiederum eine bestimmte Art von Ameisen für Lebewesen/Intelligenzen, die wir nicht wahrnehmen, aber uns weit überlegen und übergeordnet sind und uns ständig beobachten.

    Und letzendlich vermute ich, dass es in unserem Kosmos, losgelöst von Zeit und Raum, übergeordnete Intelligenzen/Lebewesen gibt, die unsere Milchstraße so betrachten wie wir ein Molekül.:cool2:
     
  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Kann sein oder auch nicht.:cat:
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet auf dem Molekül Erde die einzig intelligente Daseinsform existieren soll, strebt gegen Null.
    Ich bin überzeugt, dass wirklich intelligente Wesen nicht einmal versuchen würden, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir kommunizieren ja auch nicht wirklich mit Amöben :)

    Im "großen Plan" kommen wir ganz sicher vor. Aber bestimmt nicht als Hauptdarsteller :)

    LG Bernd
     
  13. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...die wären ja blöd!
    Wir als die selbsternannten Oberhäupter aller Lebewesen würden sie wie andere Mitlebewesen auch in Ställe stecken, schlachten und fressen.....Alienburger oder so...:)
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Thomas

    Ich glaube das wäre eher umgekehrt...:confused:

    CzG

    Dreas
     
  15. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    wo ist der Unterschied zwischen Wohnsilos und und Massenviehhaltung ?:pigeon:
     
  16. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Treffen sich zwei Planeten.

    "Hey, lange nicht gesehen! Wie geht's denn so?"

    "Ach, zur Zeit gar nicht gut. Hab mir irgendwo homo sapiens eingefangen."

    "Oh shit, übel! Das hatte ich auch mal. Aber das geht von alleine wieder weg."
     
    Bereckis, Kai L, cedartec und 4 anderen gefällt das.
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Jep, das ist schon lange mein Lieblingswitz.
     
  18. Isachar

    Isachar Guest

    Ah,
    Ich sehe, Ihr habt den kleinen Wink mit Mikro und Makro schnell übernommen! Ameisenkriege und Alienburger, oder wie Dreas meint dann vielleicht Menschenburger sind eben doch andere Dimensionen.
    Vielleicht formt unser ganzes Planetensystem ja auch nur ein einziges Molekül in einer viel gigantischeren Welt und in Wirklichkeit gehören wir zu der Zelle eines 10000 Km hohen Grashalms !
    Wer will das schon wissen ? Im Grunde geht das schon ins religiöse :)

    Als Mesnch bleibt mir aber nicht viel anderes, als meine Wahrnehmung und mein Blickwinel auf die Dinge, wie wir sie nunmal sehen. Da sehe ich die Dinge, ob Amöbe oder Elephant nunmal so, wie ich sie sehen kann. Und aus dieser Sichtweise finde ich eine Menschenfreie Natur einfach wunderbar, auch wenn da unter meinen Füßen vielleicht gerade ein Ameisenkrieg stattfindet.

    Was Saxoryx zu Anfang dieses Threads aber sagte, das stimmt auch. Schöne friedliche Naturplätze bleiben nicht lange schön und friedlich weil immer gleich der Mensch daherkommt und sie nicht nur besiedelt und verschmutzt sondern oft auch noch vermarktet.
    Die ruhigste und leerste Zone auf dieser Erde ist wohl immer noch das Meer. Ich war schwer beeindruckt von Walflossen die aus dem Wasser bei Hawaii ragten oder Delphinen, die um das Boot herumsprangen. Aber auch ich war bereits zahlender Tourist und somit ein Naturausverkäufer und zudem furchtbar seekrank.

    Gruß

    Isachar
     
  19. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ganz einfach: Die aus den Wohnsilos können wenn sie wollen loslaufen und in der Natur über Einsamkeit schwadronieren, die anderen liegen festgekettet in ihrer Scheisse bis sie abgeschlachtet werden....
     
    Kai L gefällt das.
  20. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    :)

     
    bebob99 und cedartec gefällt das.
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