Hallo! Vielleicht ist es Bari-spezifisch, vielleicht auch nicht, deshalb jetzt einmal in diesem Bereich: Bin heute draufgekommen, dass bei meinem Buescher-Bari 1. mir die Position des Hakens für den rechten Daumen bei meinem Bari nicht sonderlich passt 2. ich den Haken in dem Sinn gar nicht brauche - wenn ich oberhalb greife, ist das jetzt mal ungewohnt, und die palm keys muss ich mir erst wieder "suchen", aber insgesamt ist es angenehmer Und so nebenbei bin ich bei einem Stück jetzt noch auf eine andere Spielweise gekommen, indem ich den C-palmkey statt dem B nehme... Hab ja schon hin und wieder in diesem Forum gelesen, dass jemand anderer auch den Haken nicht (in der originalen Form) benützt, dass die Haken frisch fröhlich versetzt werden usw. Will ich jetzt nicht unbedingt, das sieht noch recht original aus, das möchte ich so lassen - vom Versetzen wird der Zustand des Instruments wohl nicht besser werden. Daraus ergeben sich aber Fragen: - Hat der Haken eigentlich mehr Sinn, als die Daumenposition zu markieren? Gewicht hatte ich früher einmal drauf, jetzt kaum mehr, und für das bissl brauch ich keinen Haken. Wenn ich oberhalb greife, fehlt mir diesbezüglich nichts. - wenn ich jetzt nicht den Haken benütze, liegt der Daumen direkt am Instrument. Angesichts dessen, dass ungefähr auf meiner neuen Position ein Rostfleck ist, der darauf hindeuten könnte, dass ähnliches wie ich schon ein Vorgänger gemacht hat und das dem Oberflächenzustand nicht gut getan haben mag: soll ich an der neuen Stelle irgendwas zum Schutz des Instrumentes anbringen, und wenn ja, was?
Hmmmmmmmm... vielleicht was spezifisches für dein Bari.... gerade, wenn ich was schneller spiele, kommt (bei mir) zwischendurch der Haken seiner Bestimmung gemäß schon zum Tragen und dann bin ich schon dankbar, dass er da und hakenförmig ist. Beim Alt fände ich es deutlich leichter auf ihn zu verzichten, da kann das Sax schon einfach auf dem Daumen liegen.
Das ist bei mir genauso. Ich greife oft drüber, um mir nicht den Daumen zu verrenken. Durch die tiefe Position für den re. Daumen beim Bari knickt die Hand bzw. der Daumen bei mir zu sehr nach oben ab. Drübergreifen mache ich beim Tenor gelegentlich auch, obwohl dort schon jemand offenbar dasselbe Problem hatte und den Haken versetzen lies und es auch so ganz gut geht. Wenn ich mir Videos von Gerry Mulligan ansehe, so hat er es zumindest manchmal auch gemacht. Wenn es der Meister macht, dürfen wie Amateure das auch. Warum auch nicht, es kann keine optimale Position für alle geben. Ich denke aber, eine definierte Position ist schon gut, wenn man die anderen Drücker treffen will. Ich überlege daher, meinen Haken doch mal versetzen und durch einen verstellbaren ersetzen zu lassen. Was den Lackschutz angeht: Ich habe mal bei jemand eine aufgeklebte Korkplatte als Lösung gesehen. Ich glaube aber, das hängt individuell von der Schweiß-(oderwasauchimmer)-Zusammensetzung ab. Bei einem Conn alt aus den 1940ern sah ich neben dem Haken mal ein richtiges Korrosionsloch.
Das Schöne an den modernen Instrumenten ist, dass man den Daumenhaken sehr leicht abbauen kann. Die Haken von Bari und Tenor führen bei mir ein zurückgezogenes Leben in der Schublade, und das Überbein am Daumengelenk wird jährlich kleiner. Wozu die Dinger gut sein sollten, ist mir im Nachhinein nicht klar. Ich kann nur empfehlen, es mal ein paar Tage ohne zu versuchen. Der rechte Daumen gibt dann die Antwort.
Vollkommen legitim beim Bari darüber zu greifen. Tu ich auch manchmal, für mich sitzt es auch ergonomisch zu tief und das ist unangenehm. Bei meinem Bari werde ich das aber versetzen oder komplett entfernen lassen. LG Saxhornet
Moin, das verstehe ich nicht. Wenn der Haken für einen schlecht positioniert ist, dann ist es doch selbstverständlich, ihn eben an eine andere Position löten zu lassen, wenn das denn geht (bei manchen Hörnern steht das blöde F#-Triller-Loch im Weg). Für einen Instrumentenbauer ist das kein Problem. Ist das Horn versilbert oder lackiert ist an der Origianlposition dann das blanke Messing, aber das stört doch nun weniger als nen krumen Daumen zu bekommen. Gruß, Otfried
Moin! ich habe mal sechs Wochen oder so ohne Haken gespielt, da er sich samt Grundplatte im hohen Bogen vom Bari gelöst hat. Ging auch. Grüße Roland
Vielen Dank für die Erfahrungsberichte! Schön für die modernen, meins ist alt... Und es mag ein Spleen sein, aber ich erhalte gerne den Originalzustand. Zumal mir der Haken auf der neuen Position so auf die Schnelle mal nicht fehlt und das andere aus ihrer Erfahrung bestätigen, sehe ich jetzt auch keine unmittelbare Notwendigkeit, den Haken an der neuen Position zu haben. Vorbehaltlich des Oberflächenschutzes: Kork wurde genannt als "schon einmal gesehen". Hat sonst noch wer Erfahrungen?
Ich spiele alle Instrumente ohne Daumenhaken, ist für mich einfach bequemer. Beim Bari, welches auf Höhe des Hakens ja schon einen gewissen Umfang aufweist, spiele ich manchmal auch ohne Daumen Der liegt dann einfach gemütlich neben dem Zeigefinger... Dank Saxholder und versetzter Gurt Öse bräuchte ich keinen der Daumen, theoretisch jedenfalls, der linke hat ja noch weitere Aufgaben.
Hallo visir, das mit der dünnen Korkplatte hatten wir auf dem letzten Barisaxspecial-workshop gesehen. Es war ein unlackiertes Einzelanfertigungsbari, an dem der Auftraggeber keinen Haken wollte. Fühlte sich gut an. Wenn Du die Oberfläche schützen möchtest, kannst Du dafür sicherlich ne Menge verschiedenes Zeugs verwenden. Lackieren (wohl eher nicht?), Sugru (bin ich ein erklärter Fan von) oder einfach Wachs? Es gibt ein mikrokristallines Wachs, das von Restauratoren verwendet wird. Greift sicher keine Oberflächen an. Wiederholt aufgetragen sollte es die Metalloberfläche ausreichend schützen ("Renaissance Wachs"). Hab ich schon an Instrumenten verwendet, um Oxidation zu verzögern; klappt. Wenn Du es nach dem Auftrag trocknen lässt, ist es sehr stabil. Grüße Dirk
Klebe einfach ein Bissgummi auf die Stelle, wo sich Dein Daumen am wohlsten fühlt. Du hast ein bisschen Grip und der Lack wird nicht angefressen. Das ist einfach und vor allem rückstandsfrei wieder entfernbar.
kannte ich noch nicht, klingt interessant, wenn auch für andere Zwecke... Das quasi naheliegendste! Ja, das wirds! Danke für die Tipps!