Neue Socken

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Otfried, 24.Mai.2019.

  1. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    danke @tomaso fürs einstellen,

    war das die letzte erkenntnis? ( in der sache) das thema einschwimmen bleibt aussen vor (m.e.) das glätten dto, von wegen ohne ausbauen sofort wechselbar.

    bleibt alles spannend.
     
  2. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Sorry für Off-Topic !
    Meine letzten Erkenntnisse zum erfolgreichen Polstern mit "Buescher Snap-On Resonators"
    will ich kurz zusammenfassen:

    Wichtige Voraussetzung für die Verwendung "herkömmlicher" Polster ist natürlich erst einmal das passende Loch in der Mitte, je nach Größe der Resonatoren unterschiedlich.
    Ein "klein bisschen mehr" Durchmesser ist kein Nachteil beim Zentrieren im Klappendeckel.

    Die Dicke der Polster ist wichtig damit der Resonator auch verlässlich
    auf seinem Sockel einrasten kann. Besser 4,0 mm als 4,3 (bei Pisoni).

    Es hat sich gezeigt, daß die Polstermitte dennoch durch den Resonator ziemlich komprimiert wird.
    Das lässt sich reduzieren, wenn die Polsterrückseite entsprechend vorgearbeitet wird.
    Hab mal dazu ein paar Bilder gemacht, natürlich nur für mich, weil ich das immer so mache:

    Der blaue Kreis stellt der Durchmesser des Resos dar.
    Der Papprücken wird zum Lochmittelpunkt hin mit dem Skalpell dünner geschnitten.
    Wenn der Reso eingesetzt wird, ist das Polster in dem Bereich darunter dünner und flexibler.
    Dadurch bleibt das Polster besser in Form, das Leder hat weniger Stress, der Reso schnappt
    sicher ein und bleibt, wo er soll.

    Um der Gefahr der Faltenbildung in der Polsteroberfläche aus dem Wege zu gehen,
    unbedingt beim Ausmessen der Polstergrößen die Größe Richtung "kleiner" wählen.
    Also Messung minus 0.5mm. Ein zu straff sitzendes Polster begünstigt hier besonders die unerwünschte Faltenbildung.

    Da mit weniger Kleber als sonst gearbeitet, also nicht wirklich "eingeschwommen" wird,
    habe ich zusätzlich den Lederumschlag ein wenig nachgearbeitet um eine bessere
    Verteilung des (wenigen) Klebers sicherzustellen.
    Wie Matt Stohrer habe ich eine kleine Raupe Heißkleber, ungefähr dem Tonlochdurchmesser,
    auf der Rückseite der Polster aufgetragen und annähernd kalt werden lassen.
    Danach in die eingebaute und gering vorgewärmte Klappe
    vorsichtig mit dem Reso eingeschnappt und geschlossen.

    Natürlich vorher mal trocken eingesetzt, die Klappenwinkel überprüft und nachkorregiert.
    Sorfältig geplante Tonlöcher sind auch hier zwingende Vorleistung,
    daß sei hier nur nebenbei erwähnt.

    Bei eingeschnapptem :eek: Reso ist ein Ausrichten des Polsters kaum mehr möglich.
    Man kann aber danach den Reso wieder herausnehmen und dann leichte Korrekturen vornehmen .

    Normale Polster mit Papprücken, ohne Kleber eingesetzt,
    führen zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis.
    Das arme Hörnchen wird einfach nicht dicht....

    Alles in allem ein wenig tricky und erheblich aufwändiger als üblich.
    Der gute Wille muß beansprucht werden....

    Wenn die Polster dann endlich drin sind, sieht es eigentlich auch hübsch aus.

    Gruß,
    tomaso

    Wer einen anderen erfolgreichen Buescher-Polster-Weg kennt, möge ihn bitte aufzeigen !
     

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  3. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @tomaso → das ist je ne klasse Anleitung - aber bitte: was ist ein 'Snap-On' Polster?
    Ist da ne Feder, die dann irgendwo einklickt und dann hält der Polster - also kein Siegellack etc?
    Und: gibts die nur für Buescher?
    vielen Dank
    cheers
    Paco
     
  4. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    In der Tat, gibt es. Sogenannte Quarz-Resonanz-Polster. Die verwendet man v.a. bei der Klarinette, aber auch am Sax ist eine teilweise Verwendung sinnvoll.
    Die Polster sind mehrschichtig aufgebaut: Auf einer planen Aluscheibe sitzen zwei synthetische Schichten, die äußere ist afaik Silikon (die Zwischenschicht weiß ich nicht).
    Ich habe diese Polster im Palmkeybereich (hf# bis zum d) bereits mehrfach verbaut und die Rückmeldungen sind sehr positiv. Praktisch kein Verschleiß und sehr leichter Einbau.. Die einzigen Polster bei denen Einschwimmen so funktioniert wie sich der Laie das gemeinhin vorstellt.
    Nachteil: Die Polster sind etwas lauter als Leder und erfordern absolut (!) plane Tonlochkamine. Da sie zudem sehr teuer sind, würde es wenig Sinn ergeben Durchmesser größer als ca 20mm zu verbauen. Hierbei würde ich in Zweifel ziehen dass die Kamine über die Lebenszeit des Polsters plan genug bleiben.
    Aber für den oberen Bereich der eh der stärksten Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt ist eine super Sache.

    VG
    Jens
     
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  5. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Hallo @Paco_de_Lucia ,

    Schau Dir weiter oben die beiden Videos an,
    Da wird diese Buescher-Spezialität näher erläutert.

    Gruß,
    tomaso
     
  6. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    Warum macht man nicht eine Silikonlippe um die Kamine?
    Dann könnte man evtl. auf Polster verzichten und der Kamin selber braucht auch nicht plan zu sein.
    ...nur so aus dem Bauch heraus dummgeschwätzt...:rolleyes:
     
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  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    So eine Konstruktion hat es auch schon gegeben, ich finde nur gerade Nichts dazu. Hat sich aber auch nicht durchgesetzt.

    Gruß,
    Otfried
     
  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar


     
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  9. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @tomaso → mach ich, vielen Dank für den Tipp.
    So long
    Paco
     
  10. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    Diese padless Lösung ist vom Denk-Ansatz her unpraktisch, weil eine flache Dichtung ohne grosse Anpassungsmöglichkeit verwendet wurde. Wenn die Klappenmechanik nicht genau schließt, ist man geliefert. Ich glaube ich habe auch schonmal Klappen gesehen, die mit einem Gelenk an der Mechanik befestigt wurden. Das wäre hier auch sinnvoll gewesen.
    Mit heutigen Materialien und Fertigungsmethoden wäre das eine ganz andere Sache.
    Ich hab Lust, das mal auszuprobieren, zusammen mit Carbon-Mechanik und sogar Aramid Zugseilen in pull-pull Anordnung.
    Leichtere Mechanik => schnellere Action

    Now
    :topic:
     
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  11. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    ???? → am Saxophone? Wir reden doch noch immer vom Saxophone, oder?

    Wenn Dich sowas interessiert - da gibts einiges, zBps. →hier
    ist extrem schnelle action,
    der Klang aus Carbon ist was anderes...
    viel Erfolg
    Paco
     
  12. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    @Paco_de_Lucia
    Mir gehts eher um grosse Trümmer wie Baß/Bariton oder Bass-Klari. Gerade bei letzterer sind manche Hebel so lang, dass sie sich leicht verstellen und nicht mehr richtig dichten. Die Preis- und Qualitätsunterschiede sind da oft mechanischer Natur.
     
  13. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    eigenart der geschichte.

    es gab querflöten, klarinetten und oboen der polster in einem metalldeckel gefasst waren, dieser aber eine mittige kugelaufhängung hat die sich frei in seinem halter bewegt und damit quasi auf den kamin dichtend "aufkippt".

    wenn ich nur ein foto auf die schnelle hätte.
     
  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    So ähnlich wie das Prinzip der B&S/Codera Resoblades?

    http://bassic-sax.info/version5/mod...umentenfabrik-gmbh-markneukirchen-vmi/codera/
     
  15. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Hab so was hier herumliegen. Eine Querflöte von ca. 1840 bis 1860. Die hat Tonlöcher die am oberen Rand kegelförmig sind und die Klappe hat einen Deckel der ebenfalls kegelförmig ist und "schwimmend" gelagert ist und sich damit selbst auf die Mitte des Tonlochs zentriert.
    Das Teil müsste restauriert werden, ich traue mich aber da nicht ran, da sind Künste erforderlich über die ich nicht verfüge.

    SlowJoe
     
  16. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    kann doch weiterhelfen, auch wenn die bilder klein sind- hier:


    pewplug.jpg bunder.jpg
     
  17. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    wo siehst du die probleme? schick doch mal bilder.
     
  18. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    ja im prinzip, deswegen habe ich mich damals auch gewundert dass es ein patent gab und sogar patentstreitereien.
    aber patente laufen ja ab und die technik wird moderner - und das reicht wieder aus zu patentieren.
     
  19. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Bambusbläser → wie wahr, deshalb gibts ja auch die Deutsche BK ;-)
    ich muss aber auch ne franz. spielen, daher ist das Problem bekannt,
    @slowjoe → ich denk, da lohnt der Aufwand der Mühen nicht das Ergebnis, die Dinger sind tief gestimmt,
    und wirklich durchsetzungsfähig - selbst im barockorchester, was eh leise klingt, sind sie wirklich nicht.
    Manch Flötist kombiniert das dann mit einem modernen Silber/Gold-Kopf, das ist aber nicht zielführend.
    Und ich stell mirs schwer vor, jemanden zu finden, der Dir da diese originalen Polster wieder macht.
    Am Ende knallt Dir da einer Pissonis drauf und das wars dann - dann lieber so lassen und sich dran freuen.
    Viel Erfolg & take care
    cheers
    Paco
     
  20. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    das geht @Paco,

    zeit muss man dafür haben, so wie FRÜHER.
     
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