Neue Stücke einüben - wie schnell?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sailorwoman, 24.August.2010.

  1. sailorwoman

    sailorwoman Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    ich bin gerade in die missliche Lage geraten innerhalb von kurzer Zeit einige Big-Band-Stücke einüben zu müssen (also müssen ist vielleicht das falsche Wort, hab mich schon freiwillig dafür entschieden, hab mir das aber irgendwie anders vorgestellt...) Naja, bei meiner heutigen Übungseinheit kamen mir auf jeden Fall arge Selbstzweifel auf, sodass ich nun gerne wüsste, wie es anderen beim Erlernen neuer Stücke geht, um meine Fähigkeiten besser einordnen zu können. Wie lange braucht ihr also um beispielsweise ein Bigband-Stück, Tempo 200 - 250 bpm, Schwierigkeitsgrad 4-5, schon mit ordentlich Achteln drauf zu bekommen?
    Auf die Gefahr hin, dass mich jemand falsch versteht, eigentlich vertrete ich die Meinung, dass es egal ist, wie schnell man etwas kann, hauptsache das Ergebnis stimmt!

    Bin äußerst gespannnt auf die Antworten,

    Grüße, Sailorwoman
     
  2. Gast

    Gast Guest

    ich befürchte, die nächsten 4-5 Jahre brauche ich:) :lol: :-o :-?
     
  3. Gast

    Gast Guest

    naja wenn die sachen gut liegen vielleicht pro stück 1 stunde reine übungszeit.

    aber ich hatte auch stücke die einfach gemein lagen.
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Auch auf eine Gefahr hin:

    eine Stunde.. bei 200-250 bpm in Achteln.. toll.. äh.. wenn das so ist und ich früh genug angefangen hätte.. 6 (?) Jahre.. Übungszeit.. danach locker 1 Sunde für ein Stück in hoher Geschwindigkeit.. das sind ohne Mühe 200 Stücke im Jahr, 2000 in 10 Jahren.. bei einer Übungsstunde am Tag und nur an 200 Tagen im Jahr! Beneidenswert..

    Bei 2 Stunden am Tag.. und 250 Übungstagen: ?

    Liebe Grüße,

    Joe
     
  5. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Um ein solches Stück draufzubekommen brauche ich nicht einen Tag, auch nicht eine Woche, sondern bestimmt mehrere Wochen.

    Ich spiele auch in einer Bigband, und wenn wir neue Noten bekommen übe ich die neuen Stücke möglichst jeden Tag.

    Aber erst wenn ich die Melodie und vor allem meine Stimme im Ohr habe und ich nicht mehr allzu sehr darüber nachdenken muß beginnt der automatische Lernprozeß, dann kenne ich die kniffligen Stellen und kann daran arbeiten.

    Hilfreich sind auch die Aufnahmen, die unser Bigband-Leiter macht. Die brenne ich mir auf CD und kann dann prima dazu mittröten.

    Gruß Hans
     
  6. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Wichtig ist, das Du das Stück kennst! Wie fit Du technisch bist weiß hier ja niemand. Aber ich sag mal schwierige Stellen, Läufe, etc. koordinieren und los gehts. Eine Aufnahme wäre sehr von Vorteil, das Du die weiteren Sachen wie Timing und so, schon mal vor der Probe üben kannst.

    Um welches Stück geht es?

    Viele Grüße
    Sven
     
  7. sailorwoman

    sailorwoman Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, Tensax, du sprichst Wahres, zu allem Überfluss kenne ich die Sachen nicht, aber mein MP3-Player mittlerweile schon :). Gehe auch so vor, dass ich mir Stolperstellen raussuche und erstmal mit Metronom übe. Es handelt übrigens sich u.a. um Cut 'N' Run (Goodwin) und Groovin High (Gillespie, arr. Mark Taylor). Ich schätze mal, es wird so auf 3-4 Stunden je Stück hinauslaufen.

    Grüße, Sailorwoman
     
  8. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Wichtig ist einfach zu wissen, dass nur was langsam und trimetral eingeübt wird, schlussendlich auch korrekt gespielt werden kann. Nicht zu früh schnell werden, sondern das Tempo immer so anpassen, dass das Gehirn den Muskeln die Befehle gibt und das Gehör dies kontrollieren kann.
     
  9. cara

    cara Strebt nach Höherem

    sailorwoman schrieb:
    Ich verstehe das nach den folgenden Einträgen nicht. :-? :-? :-?

    Bedeutet das nun

    a) 200-250 bmp auf Achtel, was gleichbedeutend wäre mit 100-125 bmp auf Viertel? (ist nicht so schnell)

    oder bedeutet das

    b)200-250 bmp auf Viertel, was gleichbedeutend wäre mit 400-500 bmp auf Achtel? (ist ganz schön flott)

    oder habe ich gerade einen Knoten im Hirn und verstehe etwas nicht :-?

    Mit der Bitte um Aufklärung

    Cara
     
  10. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    was heißt denn bmp oder bpm?

    ist das etwas ähnliches wie bb, mpc....

    bezeichnungen in der eigenen landessprache würde ich vorziehen, das würde dann auch ich verstehen.

    in deutsch könnte man beispielsweise sehr schön "schläge in der mintute" sagen, würde jeder deutschsprachige verstehen.

    gruß
    hanjo
     
  11. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hallo,
    bpm heisst 'beats per minute' oder übersetzt Schläge pro Minute.
    In den meisten Fällen auf Viertel bezogen.

    gruss
    Thomas
     
  12. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Danke, Thomas

    Dann sind die o.g. Stücke wirklich ganz schön schnell :-o

    Gruß

    Cara
     
  13. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    So wie Italienisch die Amtssprache der Klassischen Musik ist, ist Englisch die Amtssprache der modernen Musik. Ein klassischer Arrangeur interessiert es nicht, OB jemand "ritardando" oder "dolce" oder wasauchimmer versteht. Er geht davon aus, DASS man es versteht. So gesehen wirst du mit deinem Wunsch nach Deutsch in Bereichen der modernen Musik auf taube Ohren stossen. Auch Deutsche kommen nicht drum herum, sich in diesem Gebiet sich (widerwillig?!?) ein paar Fetzen einer anderen Sprache anzueignen... ;-)
     
  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Also bei der Tempoangabe links oberhalb der ersten Zeile steht genau, ob es sich auf Viertel oder (bei den schnellen Stücken im Alla-Breve-Takt) Halbe bezieht.

    Hier gehe ich davon aus, dass gemeint ist 200 - 250 Viertel pro Minute. 250 ist schon ganz schön happig, wenn es in nicht einfachen Achtelläufen dahin geht.

    Ja, erst langsam üben und dann allmählich steigern.

    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: in Snideros Jazz Conception kommen auch einige sehr schnelle Stücke vor (geht glaube ich bis etwa 110 für die Halbe), und mit vielen Modulationen. Habe ich mit Metronom geübt, immer ein paar Ticks schneller. Bei den schwierigsten hat es etwa 2 Wochen gedauert, bei täglich etwa 1/4 Stunde daran arbeiten.

    Aber bei der Big Band kommt noch dazu, dass der ganze Saxophonsatz das ganz präzise synchron bringen muss, sonst wird es ein heilloses Gepolter.

    Sind die anderen soviel fitter also Du, oder steigst Du da neu ein und musst alles nachholen, was sich die anderen über längere Zeit erarbeitet haben ?
     
  15. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Ein löbliches Vorhaben. Keine Ahnung, ob Dir meine 2ct da weiterhelfen, aber bitte:

    Ich hab mir gerade mal einen Sampler von dem Goodwin-Stück angehört (Ist doch das da oder?).
    Ich würde mal sagen: Hut ab wenn ihr das im Originaltempo halbwegs flüssig spielen könnt. So manche Profi-Band hätte damit auch zu kämpfen.

    Nach 6-8 Wochen Selbststudium 2-5 Satzproben und 5-10 Gesamtproben würde ich mir das zutrauen mit einer entsprechenden Band aufzuführen. Vorausgesetzt alle in der Band ziehen mit.

    Oder Du hast nen coolen Profi am Start, dann läuft es so: du rufst ihn an, ob er am gleichen Abend am 1. Alt aushelfen kann, weil jemand plötzlich krank geworden ist. Er kommt ne dreiviertel Stunde vor dem Konzert, setzt sich mit Dir und der Notenmappe an den Tresen und lässt sich kurz einweisen, wo die Fallen und schweren Stellen sind. Und dann spielt der das Zeug. Hab ich selbst erlebt. Ich war schwer beeindruckt. :cool:
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Habe da mal gerade reingehört.

    O.K., das nehme ich mir für mein nächstes Leben vor....


    Sonnige Grüße,

    Dreas
     
  17. sailorwoman

    sailorwoman Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen dank für die interessanten und hilfreichen antworten

    @Florentin: Ich hab keine Ahnung, wie fit die anderen sind, da ich neu einsteigen will, bin aber schon davon ausgegangen, dass da mit können nicht gegeizt wird. ich habe auch mit titeln in dieser art gerechnet, was für mich schon anspruchsvoll ist, aber machbar, ganz nach dem motto, wer nicht wagt, der nicht gewinnt! das problem ist auch eher die masse und die wenige zeit. Deswegen ja auch der thread, ob ich mich derart überschätzt habe und was man überhaupt erwarten kann.

    @rinaldo: jop, das ist das richtige!

    so, ich mach mich wieder ans werk, sailorwoman
     
  18. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Das von jemandem zu lesen, der sämtliche Mundstückshersteller und -typen in Kleinbuchstaben abkürzt, amüsiert mich schon. ;-)

    Zum Thema: 200 bis 250 bpm ~ 50 bis 63 4/4 tpm (4/4 Takte pro Minute) ;-)
     
  19. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo billy,

    widerspruch,

    das sind, vom hersteller festgelegte, zum artikel gehörige bezeichnungen, unabänderlich. das ist ein kleiner unterschied.

    gruß
    hanjo
     
  20. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hut ab, Mörderstück!

    Und hier gerade gefunden:

    Gordon Goodwin's Big Phat Band at Disneyland Part 1 - Hit the Ground Running

    Gordon Goodwin's BPB

    WOW!

    Der Mann am Alt hat's definitiv drauf :oops:

    Viele Grüße
    Sven
     
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