Nochmal die Sache mit der Gage

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von 47tmb, 5.Oktober.2015.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    @Bernd

    Klingt gut, was Du da schreibst, deckt sich aber nicht mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen. Wahrscheinlich hast Du aber Recht, daß es auch auf die Region ankommt und wie viele sich in der Gegend als Anbieter tummeln und erst recht, welche Qualität sie liefern.

    Aber bedenke mal die Diskrepanz, wenn hier jemand schreibt, daß er für 75 Eruo 5 Stunden spielen soll und der DJ kriegt pro Stunde einen 100er.

    Dann kommt eben auch ein DJ daher und macht das für 40- Euro die Nacht und schon ist das Marktchaos perfekt !

    Isach
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also es gibt schon große Qualitätsunterschiede bei DJs.

    Und hat meinen einen schlechten erwischt, kann er einem die ganze Party versauen.

    Und die guten bekommt man i. d. R. nicht für 40,-€ die Nacht.

    Die verkaufen sich nicht unter Wert.

    CzG

    Dreas
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Ah, da sind schon die nächsten Bösewichte ausgemacht, hehe.

    Der Beruf des DJs hat sich stark geändert. In zwanzig Jahren wird die musikalische Landschaft komplett anders aussehen. Da auch Livemusiker vermehrt mit Elektronik und Einspielungen arbeiten werden, werden sich beide Berufe noch weiter angleichen und stark vermischen.

    DJs sind Musiker und auch hier mag ich die Trennung weniger als eine gemeinsame Ausrichtung auf Qualität und gute Bezahlung.

    Weder Amateure noch DJs sind an irgend etwas Schuld, so lange sie nicht ganz bewusst den Markt schädigen. Und wer täte das wirklich? Bleibt nur, weiter Bewusstsein aufzubauen für Qualität und Preis. Dazu ist diese Diskussion ein guter Beitrag.
     
  4. Isachar

    Isachar Guest

    @Dreas

    So ist es !

    Ausgerechnet der Mann, den ich kenne und der das nebenbei für 40.- macht, ist aber garnicht so schlecht. Er mag da aber auch eine Ausnahme darstellen, denn er macht das ja auch quasi aus therapeutischen Gründen, eher um etwas zu tun zu haben und soziale Anerkennung zu erfahren und deswegen gibt er sich auch reichlich Mühe.

    Isach
     
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @Isachar : stimmt schon. Aber wenn ich an die Hochzeit zurückdenke, kriege ich immer noch Gänsehaut. Es war ein rundum stimmiges, auch für mich als Vater und ehemaligen Live-Musiker tolles Fest.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Liveband eine so lange Zeit abwechslungsreich hätte gestalten können.

    Der DJ hat den Vorteil, dass er sowohl die aktuellen Top 40 wie auch Oldies und Evergreens im PC hat und so perfekt auf die Wünsche des Publikums und auf die aktuelle Stimmung reagieren kann.

    Eine Liveband wiederholt sich doch spätestens nach 5 oder 6 Stunden.

    Ich war schon deswegen sehr skeptisch, da eine meiner Nichten ein paar Monate zuvor geheiratet hatte. Auch dieses Brautpaar hatte einen DJ engagiert. Dieser jedoch legte lediglich auf und hatte keinerlei Gespür für die aktuelle Stimmung.

    Es gibt schon gewaltige Unterschiede in der Qualität!

    LG Bernd
     
  6. Rick

    Rick Experte

    So ist es, das ist ja gerade das Problem.
    Viele Veranstalter sagen heute noch, dass sie lieber "echte" Musiker haben statt "Konserve", aber gerade das junge Publikum gewöhnt sich durch Radio und Internet immer mehr an den "Originalsound" der Hits und erwartet dann eine möglichst originalgetreue Wiedergabe, auch von der Band.

    Früher konnte man die Leute noch mit witzigen eigenen Interpretationen bekannter Lieder erfreuen, heute höre ich immer öfter, das sei "falsch gespielt".
    Heute Nachmittag habe ich mich mit einem Keyboarder unterhalten, der klagte, von ihm würden fast nur noch die Originalsounds der Aufnahmen erwartet, er müsse ständig an seinem Synthesizern rumprogrammieren, um diese genau zu treffen. Er findet das schade, denn er würde seine Zeit lieber mit Musik anstatt mit Sound-Programmierung verbringen.

    Und was sollen die Sängerinnen und Sänger sagen?
    In meiner Tanzmusikzeit spielten wir oft an einem Abend beispielsweise Songs von Aretha Franklin, Doris Day, Hildegard Knef, Norah Jones, Michael Jackson, den Beatles und Frank Sinatra, alles von einer einzigen Sängerin vorgetragen. Natürlich konnte sie ihre Stimme nicht immer entsprechend verstellen, sie hat das eben auf ihre Art interpretiert, das war das Live-Publikum gewöhnt...

    Deshalb meine ich ja, dass es gefährlich ist, wenn die Leute nur noch "Konserven" konsumieren und gar nicht mehr wissen, wie sie damit umgehen sollen, wenn ein bekanntes Lied plötzlich "komisch" klingt.

    Nun gut, das gilt für alles, auch für Live-Bands. ;)

    Schönen Gruß,
    Rick
     
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  7. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    So wie bei den jungen Leuten (jedenfalls bei meinen Kindern und deren Freunden) ein Bewußtsein für gesunde Ernährung mittlerweile vorherrscht, sollte sich wünschenswerterweise auch der Musik-"Geschmack" auf Echtes,sprich hochwertige Live-Musik statt Konserve ausrichten. Wie frustrierend muß das für Euch Profis sein
    ! wollen !
    Ich weiß so spontan aber auch keinen Rat..........
    aber : bleibt dabei !:top:
    Ermunternde Grüße
    Nem
     
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  8. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich sitze gerade mit einer Tasse Tee in Dave und Iola Brubeck's Wohnzimmer (Wohnhalle müsste man eher sagen) in Connecticut, blicke auf die dazugehörige Parkanlage (mit See, Insel und Wald, versteht sich :D) und frage mich, was seit "Time Out" mit dem Jazz passiert ist.
    Da die Einrichtung zum größten Teil noch original aus den 60er Jahren ist, fühle ich mich wie in einer Art Zeitkapsel, lasse die Aura auf mich wirken und stelle mir vor, wie Dave Brubeck an seinem Flügel sitzt und mit seinem Quartett im Haus Proben abhält...
    Die müssen damals Popstar-Status gehabt haben, mit einer Hand voll Dollar pro Gig ist das jedenfalls sicherlich nicht drin...
    Gibt es irgendein Instrumental-Jazz-Album der neueren Zeit, was von den Verkaufszahlen da annähernd mithalten kann???

    LG Juju
     
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  9. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich denke es kommt doch immer auf die veranstaltung an.
    Bei einer hochzeit zum beispiel kommen die leute doch nicht der livemusik wegen,da tut es die konserve.
    Gehe ich aber auf ein konzert will ich nicht nur hören sondern vor allen dingen auch sehen. Und da nutzt mir dann die konserve nix.
    Finde man sollte das schon auseinanderhalten
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich finde es gut, dass es gute (singende) DJs gibt. Mit rollen sich regelmäßig die Zehennägel auf, wenn ich Alleinunterhalter mit ihren stupiden Begleitautomatiken und den immer gleichen Tyros-Klängen höre.

    LG Bernd
     
  11. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Kenny G???

    https://en.wikipedia.org/wiki/Kenny_G

    Zitat: "Kenny G is the biggest-selling instrumental musician of the modern era".
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Dann ist das vielleicht in Deiner Gegend anders, aber bei uns hier gibt es immer weniger Live-Musik in Kneipen und so, da legen an den Terminen, wo früher Bands spielten, praktisch ausschließlich DJs auf, das heißt dann "Ü-40-Party" oder "Rock-Night mit Live DJ" (ha ha) oder "Jazz Lounge im Diners" (da sparen sie sich sogar gelegentlich den "Live DJ" und lassen nur noch einen einschlägigen Internet-Radiosender laufen).

    In der letzteren Örtlichkeit hat mal mein Sohn als Stammgast gefragt, warum denn dort keine echten Musiker aufträten, und bekam die lakonische Antwort: "Das hätten wir ja gerne, doch leider gibt es hier in der Gegend überhaupt keine Jazzmusiker."
    Wohlgemerkt hatten sich dort nach meinem Wissen bereits zwei Jazz-Ensembles angeboten, bei denen ich auch mitspiele, waren sogar persönlich vor Ort, und wurden nie zurückgerufen...


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  13. Isachar

    Isachar Guest

    Niedlich ausgedrückt !
    Aber nein, ich sehe weder Amateurmusiker oder DJs als Bösewichte, ebensowenig wie asiatische Instrumentenhersteller, die mit zunehmender Qualität anderen Märkten ganz schön zu schaffen machen.
    Es ist ganz einfach eine Umwälzung der Marktlage die u.a. dank Internet eben auch in der Musik und dem Konsumverhalten stattfindet und bekanntlich bestimmt da Angebor und Nachfrage das Geschäft.
    Diejenigen, die da den Aufsprung schaffen, seien es Asiatische Saxbauer oder DJs im Musikbiz sind keine Bösewichte sondern einfach clever und Zukunftsorientiert, vielleicht auch Marktopportunistisch.

    Ich glaube den reinen Profimusiker wird es bald eh nicht mehr geben, so wie wir ihn heute noch kennen genauso wie viele andere Berufe inzwischen ausgestorben sind.
    Meine Schwägerin hat als Schriftsetzerin noch traditionellen Bleisatz gelernt und heute muß sie mit vielen umständlichen Programmen am Computer arbeiten um konkurrenzfähig zu sein.
    So ist das mit der Musik wohl auch. Schade eigentlich , aber Bösewichte sehe ich da weniger. Es ist einfach die Entwicklung der Zeit.

    Ein schönes Beispiel sehe ich da in @saxhornet, der ja wohl als Musiker und Saxlehrer seine Brötchen verdient.
    Wer weiß ob er in 10 -20 Jahren nicht eher unterrichten muß wie man digitale Samples zusammenbastelt.
    Schade wäre das, aber einen verantwortlichen Bösewicht erkenne ich da nicht.

    @Rick

    Da hätten wir also den vermuteten Fall, daß der Veranstalter der gierige Bösewicht wäre, der nur noch Konservenmusik dudelt und behauptet, es gäbe ja keine passenden Musiker.
    Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, daß auch die Veranstalter da gehörig in der Kneife sitzen, denn das Publikum will nix zahlen und seine Ladenmiete muß er dennoch abdrücken.
    Irgendwie muß der Mammon also bebötet werden, fast egal wie.

    Grüßle

    Isach
     
  14. Rick

    Rick Experte

    @Isachar, für mich gibt es da überhaupt keine "Bösewichte", ich will mich auch keineswegs generell über Veranstalter oder Kneipiers beschweren, ich habe nur die Situation beschrieben.
    Wo die Reise hingeht, weiß keiner, aber die Live-Musik scheint tatsächlich in der bisherigen Breite am Aussterben zu sein.

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  15. correze

    correze Ist fast schon zuhause hier

    bei uns ist von Anfang Mai bis Ende september Donnerstags live Musik in einem Gartenlokal. Die Veranstaltungen sind immer mehr als gut besucht. Wenn man nicht schon mindestens eine Stunde vordem Konzert dort ist, hat man so gut wie keine Chance einen Sitzplatz zu bekommen.
    Während der Veranstaltung wir gesammelt und jeder gibt seinen Obolus nach seinem Gusto. Allerdings wird das ganze von Live Music Esslingen, der Kreissparkasse und vom Wirt ( der ein großer Jazzfan ist ) gesponsert. Ich denke, er macht dabei auch einen guten Umsatz, denn die Leute konsumieren ja auch.
    Im Mai spielt übrigens Friedrich Prinz von Hohenzollern ( spielt übrigens nicht schlecht Tenorsaxophon ) mit seiner Band.
    Ich freu mich schon, wenn es wieder los geht.

    Ilona
     
  16. Isachar

    Isachar Guest

    @ Rick

    Ich hatte Dich auch nicht so verstanden, habe nur Deine Story mit den "Bösewichten" von Ppue verknüpft.
    Wir leben halt in einer Zeit des Umbruches, genauso wie die Menschen damals in der sog. Industriellen Revolution. Da springen etliche über die Klinge und etliche andere werden geboren - beruflich gesehen.

    Finde ich ätzend, denn ich bin sehr bequem in meinem traditionellen Denken und will mich garnicht mehr groß verändern, aber ich finde es auch oooz spannend, was dabei wohl noch rauskommt.

    Meine Kids haben es da leicht, die kennen Livemusik z.B. fast garnicht und konsumieren Musik nur über ihren MP3-Player. Die waren EIN Mal auf nem Concert von mir und meinten danach beide unisono : Mann Ey ! Und dafür sind wir nun so weit gefahren und haben uns im Publikum die Beine in den Bauch gestanden ? Hätteste uns doch auch auf CD geben können !
    Dafür bastelt Sohnemann aber gerade mit seinen Kumpels am Nachbau eines römischen Onagers ( Wurfkatapult) die sie zum "Larpen" einsetzen wollen und als sehr guter Schreiner hat er bereits Aufträge für Folgemodelle.
    Das geht mir nun mal wieder themathisch voll am Pürzel vorbei, aber ich freue mich ungemein, daß Kreativität und Phatasie dennoch in Zukunft erhalten bleiben wird.
    Nur eben vielleicht auf anderen Gebieten als der Musik.

    So ist das Leben und die Welt - ein ewiger Gärungsprozess !

    Grüßle

    Isach
     
    Rick gefällt das.
  17. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Ab jetzt nur die letzten Beiträge gelesen und nicht den ganzen Thread.

    Bei mir in der Gegend ist es aber so, dass sich die Profimusiker/Bands oder auch Semiprofis ziemlich über Amateurbands aufregen, die teils extrem billig (und meist auch extrem schlecht, was die Veranstalter aber nicht stört) auftreten und so den Markt durch Dumping ruinieren.
     
  18. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Gibt es in Heidelberg auch, jeden 2. Donnerstag: Jazz am Neckar im Billy Blues im Ziegler. Das hat der Pianist organisiert. Er spielt immer im Trio. In der Regel mit Erwin Ditzner am Schlagzeug und einem Gast im Trio.
    Sehr zu empfehlen: http://www.jazz-am-neckar.de/

    Vielleicht ist das eine Möglichkeit. Selbst organisieren oder zusammen mit einem Jazzbegeisterten Menschen, der sich etwas im Marketing auskennt.
    Vor einiger Zeit war ja Swing - Tanzen ziemlich angesagt, ein richtiger kleiner Hype. Das hätte man sicher auch etwas besser ausbauen und Swingkonzerte mit Tanz anbieten können.

    Auch unsere französischen Chansons bei www.moitie-moitie.de laufen gut, wir sind bei jedem Konzert ausverkauft und könnten das sicher auch noch ausweiten. Leider haben wir Amateure dafür viel zu wenig Zeit!
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist u.a. auch genau unser Konzept "PISA'S Party".

    http://pisa-band.de/pisas-party/

    CzG

    Dreas
     
  20. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Also im Großraum Frankfurt/ Maintaunus gibts auch genug Lokation,hier kann man sogar jeden tag woanders auf ne session gehen und genug Musiker kennenlernen,wenn an will
     
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