Nochmal die Sache mit der Gage

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von 47tmb, 5.Oktober.2015.

  1. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Kunst ist in unserer Zeit nichts mehr wert! Ist höchstes Was mit dem man sich "möglichst günstig" schmückt. Ist so schade......
     
  2. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Das müsste jetzt mal raus.....Übrigens habe morgen meinen ersten Auftritt mit meinem Sohn (10 Jahre spielt Sopransax)... Bin schon nervös.......
     
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  3. kit

    kit Schaut nur mal vorbei

    Hallo, wir spielen mit unserem Trio etwa 30 - 50 Mal im Jahr. Das könnten wir uns gar nicht leisten, wenn wir pro Gig nicht mindestens soviel verdienen würden, wie bei unseren anderen Jobs an einem Tag. Hier in der Gegend von Würzburg gibt es mehr und mehr Duos, die entweder mit Halbplayback oder mit Loopmachine spielen. Man muss halt nur durch zwei teilen. Für mich persönlich kommt das nicht in Frage. Ich möchte in einer Band und das sind für mich mindestens 3 Personen, live Musik machen. Aber bevor wir für umme spielen hören wir lieber damit auf. Ciao Kit
     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Genau das habe ich aber schon erlebt, als ich mich auf Drängen eines Vereinsmitglieds für so eine Stelle beworben habe - ich war zu teuer mit € 50,- je Probe.
    Der, den sie dann genommen haben, macht das nebenberuflich, bekommt jetzt noch nicht mal die Fahrtkosten raus, was er aufgrund seines Hauptverdiensts aber verschmerzen kann. :roll:

    So ist es! :thumbsup:

    Stimmt. Das müssen auch Amateure einsehen, und wenn sie sich noch so sehr geehrt fühlen, dorthin eingeladen zu werden.
    Wir sind doch nicht mehr im Feudalismus, wo man sich gefälligst zu freuen hatte, für die "hochwohlgeborene" Klientel tätig sein zu dürfen! :mad:

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  5. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Das Problem dürfte ganz einfach zu lösen sein, wenn die Profis endlich aufhören würden, Amateure zu guten Musikern auszubilden.
     
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  6. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Olala, ich kenne schon einige, die das versuchen. Deren Schüler wehren sich zum Teil noch....
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Wenn die Qualität der Musiker irgendetwas zu bedeuten hätte, dann gäbe es im Radio nicht so viele schlechte Musik. ;)
     
  8. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Das kann doch gar nicht sein. Im Radio sind nur Profis. Und für Geld gibt es schließlich auch Qualität.
     
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  9. last

    last Guest

    Ich hab ein ganz altes Radio - das spielt nur Oldies! ...früher war das alles besser!
     
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  10. flar

    flar Guest

    Moin, moin nochmal

    Ich bin gerade zu der Erkenntnis gelangt das meine üblichen Gagenforderungen unangemessen hoch sind!;)

    Nee aber im Ernst, ich finde @Nummer_13 hat vollkommen recht, eine Gage muß sein, aber sie muß auch im Verhältnis stehen zu dem was man kann und auch zu dem was die Veranstaltung hergibt!

    Mir wurde in den 80'ern von einem Profinusiker gesagt ich solle doch bitte auf eine Gage bestehen und wenn es nur das Fahrgeld ist.
    "Auch ein Musikverein bei dem man aushilft muß wissen das so etwas Geld kostet, wenn die dann mit der Leistung nicht zufrieden sind wissen sie auch das bessere Musiker mehr Geld kosten"! (Zitat so in etwa, ist schon ein bißchen lange her!)

    Mittlerweile verlange ich etwas mehr, trotzdem gilt für mich auch das...
    Das wäre bei dieser Musicalgeschichte für mich so!

    Viele Grüße Ralf
     
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  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Wir hatten letzte Woche in Nettetal ein sehr schönes Gemeinschaftsprojekt - das Orchester eines Viersener Gymnasiums gemeinsam mit der Bigband der Kreismusikschule, dem Percussion-Emsemble, der Coverband "Kings for a day" etc. Insgesamt über 50 Musiker jeden Alters, die wochenlang in ihren eigenen Gruppen und dann samstags gemeinsam geprobt haben. Die musikalischen Leiter haben die Arrangements geschrieben, die Halle und die Tontechnik besorgt und alles mit viel Liebe zum Detail unter einen Hut gebracht.

    Am Auftrittstag noch eine mehrstündige Generalprobe und dann der Auftritt vor mehr als 200 begeisterten Zuschauern (wobei zugegebenermaßen geschätzte 80% der Gäste mit mindestens einem Musiker auf der Bühne verwandt oder befreundet waren). Aber war trotzdem eine gelungene Sache (siehe http://www.rp-online.de/nrw/staedte/nettetal/knalliger-rock-und-gefaelliger-pop-aid-1.5913943).

    Wenn man die ganze Arbeit und den Aufwand für die Vorbereitung nimmt, müsste man eigentlich die Veranstaltung noch 2-3 Mal in anderen Städten wiederholen. Ist aber eher unwahrscheinlich, da trotz der Einnahmen aus den Eintrittsgeldern und trotz des Umstandes, dass keiner der Musiker eine Gage erhalten hat, die Veranstaltung ein Defizit in vierstelliger Höhe eingebracht hat. :confused:

    Und trotzdem: wenn man fragen würde, wären wahrscheinlich morgen alle wieder mit dabei!

    Deshalb bitte ich einfach auch mal um ein bisschen Respekt für diejenigen unter uns, die einfach und in allererster Linie um der Freude an der Sache willen musizieren und nicht als erstes den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen für hauptamtliche Musiker im Kopf haben.

    Hier ist übrigens ein kleiner Ausschnitt zu sehen, bei dem die Bläser allerdings nur eine kleine Nebenrolle spielen:

    https://de-de.facebook.com/TONMAX-Veranstaltungstechnik-133925929983740/

    Nicht schlecht für 13 Jahre, oder?
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Moin Ralf!

    "Wenn ich in einer Band, oder einem Orchester mitspiele und habe das Gefühl, dass ich hier in meiner musikalischen Entwicklung weiter kommen kann, dann ist das doch erstmal angemessen bezahlt, es fühlt sich so an."


    Nun ja, mein Sohn ist ja gerade in einem dualen Studium, lernt dort eine Menge und wird trotzdem bezahlt. ;)

    Ich würde sogar sagen, dass meine allermeisten Engagements mich weiterbringen, und sei es nur durch weitere Übung und Routine.
    Gerade als Musiker wird man immer wieder in neuartige, oft merkwürdige Situationen "geworfen", man muss damit klar kommen und lernt auf diese Weise stets etwas Neues.

    Jedes Aushilfs-Engagement in einer Big-Band o.ä. stellt eine enorme Herausforderung dar, man muss sich meist kurzfristig das Repertoire drauf schaffen und überzeugend präsentieren, das darf ruhig entsprechend dem Aufwand entlohnt werden - obwohl ich davon natürlich letztlich auch immer für mich selbst profitiere.

    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 23.April.2016
  13. Rick

    Rick Experte

    Also hätte ich nicht "in allererster Linie Freude an der Sache", dann hätte ich längst einen anderen Job, wahrscheinlich mit mehr Sicherheit und deutlich weniger Herausforderung im Alltag.

    Die Berufsmusiker sind doch gerade diejenigen, die ihre Begeisterung, ihre "Musizierfreude" in den Vordergrund gestellt haben, vor die finanzielle Absicherung und alles andere.
    Würden wir nicht für die Sache "brennen", dann sollten wir lieber etwas anderes, Normales machen und nur gelegentlich mal Musik, so als netten Zeitvertreib. ;)

    Denn als Profi wird man ja keineswegs für alles bezahlt, ganz im Gegenteil gibt es eine Menge "freiwillige" Tätigkeiten, die einfach so erwartet werden, ohne dass man über eine besondere Vergütung redet.

    Überstundenregelungen, feste Arbeitszeiten usw. gibt es in der Regel nicht, man ist die meiste Zeit unentgeltlich tätig, sei es bei den unzähligen Proben oder für die ganze Organisationsarbeit, Auftritts-Akquise usw.

    Diese Hintergründe sollten eigentlich bei den Honoraren eine höhere Rolle spielen, doch meistens ist man ja froh, wenn man überhaupt eine Minimalgage erhält...


    Schöne Grüße,
    Rick
    (der jetzt weiter CDs brennt für die Kollegen mit Demo-Aufnahmen von eigenen, gerade im Entstehen begriffenen Stücken für ein neues Projekt, bei dem fraglich ist, ob damit jemals Geld verdient wird - man macht es eben einfach, es könnte ja etwas draus werden...) :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 23.April.2016
  14. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich stelle fest, dass ich, was Honorarforderungen angeht, auch nicht so ganz unschuldig bin. Ich habe in den letzten Jahren immer das Coverdesign für Daves CDs gemacht. Soweit so gut, das bleibt in der Familie. Vor zwei Jahren wurde ich gefragt, ob ich das Coverdesign für Darius Brubecks Album machen könnte. Da habe ich mich natürlich riesig gefreut und es gemacht, ohne an ein Honorar zu denken. Letztendlich war das ein ganz schöner Aufwand, mit dem Frontcover allein ist es ja nicht getan, da kommen noch Rückseite, Innenseiten und CD dazu, ich habe bestimmt eine Woche dran gesessen, weil ich sehr detailversessen bin. Kurzum, jetzt wurde ich für das nächste Albumcover gefragt, und ich habe zugesagt, allerdings dieses Mal gegen Bezahlung. Allerdings habe ich keinen blassen Schimmer, was man da realistischerweise nehmen sollte. Aber sollte ich mich jetzt schlecht fühlen, weil ich einem Graphik-Designer den Job weggenommen habe? Ich habe den Job wohl einigermaßen ok gemacht, sonst wäre ich nicht für das nachfolgende Album gefragt worden... ;)

    LG Juju
     
  15. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Aber mindestens!
     
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  16. flar

    flar Guest

    Moin, moin Rick

    Jo, das ist bei mir als Laien natürlich auch nicht anders.
    Aber eine Musicalproduktion habe ich noch nie gemacht und da würde ich erst mal gucken wie das überhaupt so im Groben abläuft und in wie weit ich der Sache gewachsen bin. Im zweiten Anlauf würde ich dann schon sagen das ich Fahrtkosten habe. Das ein Mitglied des Musicalvereins das nicht macht halte ich aber auch für verständlich und der zahlt auch noch seinen Mitgliedbeitrag!

    Das ist wohl wahr Rick, ich habe aber den Verdacht das ich so selten in einer Big Band spiele weil die, im Hobbybereich (!) jedenfalls, oft keine oder nur sehr geringe Einnahmen haben.

    Übrigens macht mir gerade das kurzfristige rauf schaffen von Stücken Spaß, ich bin dann auch bei den Auftritten sehr viel konzentrierter als wenn ich mir vertrautes Material spiele.
    Wobei nur die Konzentration nicht umbedingt ausschlagend für die Qualität und Richtigkeit dessen ist was mein Sax an Tönen verläßt, den Wert der von Dir oben genannten Routine kann man gar nicht hoch genug einschätzen finde ich!

    Aus eben diesem Grunde würde ich das gewinnen an Erfahrung und den leichten Hauch von so etwas wie Routine bei einem ersten Anlauf im Musicalbereich auch als ausreichenden Lohn empfinden!

    Das gleiche würde ich übrigens bei symphonischer Blasmusik machen, damit habe ich auch noch keine Erfahrung gemacht!
    Wenn also einer in dem Bereich einen Saxophonisten als Aushilfe braucht....
    Lassen wir die Werbung!;)

    Viele Grüße Ralf
     
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  17. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Lass Dir doch von einem Grafiker ein Angebot erstellen...
    (das ist dann ganz böse...)

    :duck:

    cu

    gue
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich möchte doch noch kurz erklären, warum ich das so geschrieben habe:
    Zunächst einmal, ich halte den Musikmarkt für völlig krank. Auf der einen Seite gibt es kaum Auftrittsmöglichkeiten für unbekanntere Bands, und schon gar keine Gage, zum anderen soll man für auch nur halbwegs bekannte Leute gleich richtig in die Tasche greifen, will man sie in einem Konzert sehen. Oder anders, den Einen wirds in den Rachen geschmissen, der Rest darf verhungern.

    Nun aber zu solch einem Projekt. Ich spiele seit 35 Jahren Saxophon, und seit 33 Jahren in Bands, oder anderen Zusammenhängen. Und praktisch immer war ich froh, wenn ich nicht noch dafür bezahlen musste um spielen zu dürfen. Klar spielte ich nicht immer umsonst, und cih finde auch, dass man durchaus vom Publikum erwarten darf, dass sie bereit sind einen gewissen Eintritt zu bezahlen, wenn ihnen etwas geboten wird. Aber mehr als 100 € (früher DM) habe ich praktisch nie für ein Konzert bekommen, was nicht mal meine "Unkosten" auch nur annähernd decken kann.

    Ganz oft habe ich aber auch völlig umsonst gespielt, auf Demos zur allgemeinen Stimmungsbesserung, auf alternativen Karnevalsumzügen, auf Vernissagen, und auch bei sonst so lustiger oder passender Gelegenheit, einfach, weil es mir Spaß gemacht hat, oder auch mal wichtig war.

    Bei einem solchen Projekt würde ich umsonst mitmachen, um die allgemeinen Kosten in einem solchen Rahmen zu halten, dass hinterher nur ein gemäßigter Eintritt verlangt werden muss, das Endergebnis aber durchaus "professionell" ist. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn andere Musiker Gage bekämen, die darauf angewiesen sind, und ansonsten nicht an dem Projekt teilnehmen könnten. Ich bin es gottlob nicht, und würde aus reinem Vergnügen teilnehmen.

    Was ich aber natürlich nicht akzeptieren würde wäre, wenn da nun irgendjemand einen erklecklichen Gewinn erzielt auf dem Rücken von Teilnehmern, sprich, weil diese keine Gage bekommen.

    Überhaupt finde ich muss man das immer von Fall zu Fall entscheiden, eine wirklich allgemeingültige Regelung kann es in dem Umfeld wohl nicht geben.

    Gruß,
    Otfried
     
    Bereckis, stefalt, Mini und 5 anderen gefällt das.
  19. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Hm, ich zahle(!) jeden Monata einen Obulus dafür, dass ich bei den Proben und den Auftritten(!) der BigBand der Musikschule mitmachen darf.

    Ich reise sowohl zu den Proben, als auch zu den Auftritten auf eigene Kosten an.

    Die Musikschule hat durch die Auftritte der BigBand Einnahmen und Werbung.

    Ich denke, da werde ich wohl voll ausgenutzt.

    -------------------------------------

    Nebenbei: Wenn eine befreundete BigBand nen Bari "zur Aushilfe" benötigt, spiele ich da gerne(!) zu den selben Konditionen. Mach' ich da jetzt die Preise kaputt?

    ---------------------------------------
    Noch nen Naachtrag: Wenn professionelle (also Musik dient dem Broterwerb) Gastmusiker (oder auch "zur Aushilfe") kommen, werden diese frei vereinbart bezahlt.

    Cheerio
    tmb
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

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