Nochmal die Sache mit der Gage

Wenn dem so ist, stellt sich mir unweigerlich die Frage "War schlecht denn wirklich schlecht?" bzw. "Ist gut wirklich gut?" Wer darf denn entscheiden, was gut und was schlecht ist? Gibt es da eine Zertifizierungsstelle? Was sind die Zulassungsvoraussetzungen, um in den erlauchten Kreis der Beurteilungsberechtigten aufgenommen zu werden?

Kai

 

Das kann man nicht so pauschal sagen. Die meisten Veranstalter achten schon auf Qualität bei der Musikerauswahl. Niemand möchte das Risiko eingehen hinter von Kunden auf die schlechte Musik angesprochen zu werden.

Gleichwohl ist es den Veranstaltern völlig wurscht, ob die Musiker
Profis oder Amateure sind, solange die gewünschte Qualität gegeben ist.

Ich habe selber schon Amateure gebucht, weil die besser als die Profis waren. Dann freut sich der Veranstalter auch noch über eine niedrigere Gage.

Häufig wissen Veranstalter auch gar nicht ob die Musiker Profis oder Amateure sind.

CzG

Dreas

 

Wenn ich bezahle um Musik zu hören, dann will ich die Band hören. Mich nervt dann auch, wenn jemand redet oder Lärm macht. Ich finde man sollte Musik intensive in sich Aufnehmen und genießen.

 

Geht ja nicht um gut oder schlecht, sondern um gut, weniger gut, oder besser - usw. Da gibt es ja auch ganz viele Abstufungen.
Und dann kommt der Preis als Kriterium ins Spiel!

Aber mich nerven hier langsam die ewigen schwarz oder weiß Vergleiche!

 

Die Performance ist von der Musik gar nicht zu trennen. Wenn eine Band die Leute zum Schunkeln bringt, ist das völlig in Ordnung. Wenn das der Sinn und Zweck ist.
Die qualitative Einschätzung seiner selbst habe ich extra als erstes in meine Liste geschrieben. Einfach, um sich seinem Marktwert bewusst zu sein. Das man sich dann gut verkauft, gilt für Amateure, Profis, gute sowie schlechte Bands. Die Qualität spielt gar nicht so eine große Rolle. Es betrifft diese Diskussion meines Erachtens nicht.

 

Moin, moin

Danke ppue, das bringt es ziemlich auf den Punkt!

Ich spiele übrigens lieber vor einem Haufen schunkelnder Angetrunkener die ihren Spaß an der Musik haben als vor 30 Typen die mit verschrenkten Armen da sitzen und auf einen Fehler warten um dann Fach und Sachkundig zu grinsen und sich in dem gutem Gefühl suhlen "ich habe es durchschaut".

Solche Typen erscheinen übrigens überprotortional häufig auf Sessions wo sie keinen Eintritt zahlen müssen und die Musiker keine Gage bekommen.
Die Schunkelbrüder geben sogar noch einen aus wenn man ihren Wunschtitel spielt.

Und wenn man selber Spaß an der Sache haben will spielt man auch den letzten Schlager in möglichst guter Qualität und dann sind auch noch die armen Schweine im Publikum glücklich die die Busoffzkis hinterher nach Haus fahren müssen!

Viele Grüße an die Hochkultur vom gerne unterhaltenden Ralf

 

Die mit den verschränkten Armen sind aber nicht unbedingt jene, die den Durchblick haben.
Oft tun sie nur so, haben aber (musikalisch) keinen blassen Schimmer.

Und wenn dann doch mal ein Oberkritikaster kommt und mir erklärt dass ich in Stück Nr. Achtzehn im Takt siebenundfuffzig den Change mit dem A-Moll-Sieben-Kreuz-Was-Weiß-Ich verhauen habe, ist mir das vor allem dann wurschd, wenn der Rest vom Publikum Gefallen an dem Programm hatten was wir als komplette Band gespielt haben.

Wobei ich, ganz ehrlich gesagt, Schunkelmusik gar nicht so sehr mag.

Jam-Sessions sind auch nicht so mein Fall, weil da häufig zu viele Pfauen herumstolzieren, die nur Musik für Musiker machen. Seit ich wieder JWD wohne, entfällt dieser Punkt aber sowieso. Für Jam-Sessions fehlt es hier an Leuten und an Publikum.

Lg
Mike

 

Du. Für Dich.
Ich. Für mich.
Zumindest für Kriterien, die subjektiver Natur sind.

Objektive Kriterien gibt's auch. Ich habe aber noch von keiner Band gehört, deren Gage gekürzt wurde, weil deren Timing klapperte.


Für mich ist das subjektiv und objektiv eher im unteren Bereich anzusiedeln:



Grüße
Roland

 

@Roland

Für die Band könnte ich noch den geeigneten Saxophonspieler vermitteln.....



CzG

Dreas

 

<der_wuestenplanet>
Der Schmerz!!!
</der_wuestenplanet>

 

...hey Jungs, nachdem ich mir gerade (in der Arbeit) die letzten beiden Videos reingezogen habe,
muss ich jetzt doch schnell nach Hause zum Hosewechseln und großflächig die Lachtränen abwischen...

 

...ist doch rhythmisch beides gar nicht so schlecht. Immer das Positive sehen!
Immerhin kann man beide Stücke erkennen (ok, das ist vielleicht das Problem)

 

Ihr seht das nicht richtig...der Mann ist nicht schlecht, sondern gewaltig schlau

Gage kriegt er er kaum oder eben zu wenig...für ansprechendes und anhörbares Getute.

Deshalb hat er seinen Koffer vorne hin gestellt, mit einem Schildchen : " Gegen kleine Spende höre ich auch wieder auf "

Und das macht er alle Stunde, wenn das Pubilum wieder wechselt.

Also alles reine Taktik...die Gage fällt so wesentlich höher aus

Wer probierts mal aus ???

Gr Wuffy

 

@Roland,
für was ist das Absperrflatterband?
Soll das ein Stagediving des Sängers verhindern?

@Dreas
Das erinnert mich daran, als ich das erste mal ,,My Way,, gespielt habe.
Ich wurde danach umgehend in das EU-Straßenbauförderprogramm aufgenommen.

 

Hintersinniger Gag: Er spielt "I did it my way"!

Nun gut, das ist so eine Performance, wo schon selbst die Ahnungslosen murmeln: "Irgendwie hört sich das nicht wirklich gut an, oder?"

Aber es ist erstaunlich, was alles so durchgeht, ohne dass groß protestiert wird, besonders in puncto Gesang. Die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch an Daniel Kübelböck oder Zlatko erinnern - übrigens zwei Gründe, weshalb ich keine Pop-Sender mehr im Radio höre...

Doch selbst, wenn ich damals an einer Darbietung, die erkennbar schlecht war, Kritik geübt habe, erntete ich gelegentlich Kommentare wie: "Ist eben Musik fürs einfache Volk, kann doch nicht jeder auf Jazz stehen wie du."
Hm, vor fünfzig Jahren WAR allerdings deutlich komplexere, anspruchsvollere Musik im einfachen Volk beliebt, da gab es in erfolgreichen Songs von Sinatra oder Streisand mehr Akkorde als heute im ganzen Radioprogramm zusammen. Was ist seither passiert?

Immerhin gibt es zumindest teilweise noch die Sehnsucht nach höherem Anspruch in der Unterhaltungsmusik. Die geht praktischerweise mit einer höheren Wertschätzung der Musiker einher, die diesem gerecht werden können.


Schöne Grüße,
Rick

 

Ach ich weiß nicht @Rick, ob das wirklich soviel schlechter geworden ist als früher....

Wir haben aktuell in den Mainstraemsendern ganz viele deutsche Pop/Rock Stücke, soviel deutsche Songs gab es lange nicht mehr.

Vom Altmeister "Lindenberg" über die schon etablierten "Silbermond" bis "Sarah Conner" jetzt auch in Deutsch (ihr aktuelles Stück finde ich emotional unglaublich stark!)....oder Namika mit "Lieblingsmensch", der Song, der mich und meine Liebste verbindet, weil er, ohne Schmalz, es einfach auf den Punkt bringt.

Und all die Beispiele kommen nicht aus den Marketingabteilungen der Labels, sondern sind selbst gemachte Musik.

Da ist nicht alles wirklich top....da werden Stile kopiert und gedoppelt.....aber ich find' es gibt schon gut gemachte Sachen.

CzG

Dreas

 

Hi Rick,
naja, ich weiß nicht, aber ich denke, auch in den 60ern hatten die meisten Leute eher ein Faible für einfache Musik.
Und damit meine ich nicht nur Schlager.
Schau dir bspw die Stones an. Deren Musik war einfach, unkompliziert aber trotzdem unheimlich prägnant.
Jazz oder Klassik wird deshalb gegenüber ,,dem,, immer eine andere Hausnummer bleiben, aber es ist schon beeindruckend, was man mit 3 bis 4 Akkorden so alles anstellen kann. Zumal Mick Jagger ja nicht mal wirklich singen kann.

 

Kann ich nicht beurteilen, höre ich ja nicht mehr.

Gut und schön, aber nichts gegen professionelle Songschreiber - So hat Frank Sinatra meines Wissens keine einzige Nummer selbst geschrieben, aber allen seinen eigenen Stempel aufgedrückt.
Ähnlich bei Bill Haley, Elvis Presley oder anderen Rock'n Rollern: die meisten Erfolgshits kamen von Profis wie Leiber/Stoller.

Mag sein, aber da suche ich dann doch lieber im Jazz nach den Perlen, anstatt mich durch den Pop-Morast zu wühlen.
Diesbezüglich mag ich etwas banausig wirken, aber dazu stehe ich, habe in meinem Leben für meinen Geschmack schon ausreichend schlechte Musik gehört.

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Ja, damals ging der Abstieg los...

Ein unglaublicher Kontrast zu den 1950er Jahren!
Damals waren selbst viele einfachen "Schlager" zumeist noch gut gemacht, komplex und gemessen an heute ziemlich "anspruchsvoll".

Ich kann ja das mit dem "Lebensgefühl" usw. zumindest theoretisch nachvollziehen, aber mich haben diese Bands mit ihren Quäk-Sängern schon immer gequält. Die Provokation ist zumindest bei mir voll angekommen!


Schöne Grüße,
Rick

 

...ich weiß gar nicht, was Ihr habt?
Das ist Jazz!

LG
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