Notenleseschwäche

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von tango61, 3.September.2021.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Mein Lehrer empfiehlt, dass man im Kämmerlein bis 125% üben soll, damit man die 100% auf der Bühne hat.

    Die Zuschauer merken es nicht, aber die Mitmusiker evtl schon :-D
     
    Rick gefällt das.
  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Oh, wurde schon geschrieben.
    Nevermind ;-)
     
  3. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    100% heißt Originaltempo zB.
    125% dann nochmal 1/4 Tempo drauf.
    Das kann man sehr wohl üben.
     
    Rick, Florentin und Livia gefällt das.
  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich meine schon.
    Man muss sich bloß die entsprechenden Aufgaben stellen oder stellen lassen.
     
    Florentin gefällt das.
  5. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem


    Mache ich genau so mit Klassik (Querflöte) Meine Flötenpartnerin beschwert sich laufend, dass ich zu schnell bin, weil ich nicht sofort zurück auf 100 % gehe :)
    Aber das klappt wirklich. Die 100 " sind dann viel leichter zu spielen.
    So und jetzt auf nach Prieros, nächste Konzert. Hoffentlich wird`s ganz nett.
     
    Rick und Jacqueline gefällt das.
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Dann sind die 125% aber Deine eigentlichen 100%.

    CzG

    Dreas
     
    Catweazle und quax gefällt das.
  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Stimmt. Und wenn dann meine 100% identisch mit den geforderten 100% sind, dann ist das Ziel ja erreicht :)

    Besser geht natürlich immer - ganz klar.
     
    SaxFrange gefällt das.
  8. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Das Zitat von bebob99 oben ist für mich die entscheidende Aussage. JEDER macht mal Murks, nur das Niveau ist verschieden. Es gibt keinen Profi, der dich nicht mal verhaut. Nimm's mit Ehrgeiz, klar, aber dennoch locker. Es heißt ja auch "spielen" und nicht "kämpfen".
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.September.2021
    Pil, Rick, Catweazle und einer weiteren Person gefällt das.
  9. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @tango61
    Bloss nicht !!
    Dann hör' lieber auf, vor fremden Leuten zu spielen.:)

    Ich persönlich hab' nie verstanden, was dabei für einen selbst der Reiz sein soll ?
    Wenn ich dafür bezahlt werde, weil es mein Beruf ist .... OK.
    Kann ich als Motiv nachvollziehen.

    Aber ansonsten ?
    Was interessieren mich fremde Leute vor der Bühne ?
    Ich kenn' die doch gar nicht.
    Ob denen mein Musizieren gefällt oder nicht .... sch. egal.
    Sollen sie doch selbst für ihren Spass sorgen !

    "Was kümmert's den Baum, wenn der Hund sich an ihm reibt?"

    Was völlig anderes ist der Spass, den man haben kann, wenn man mit Anderen
    zusammen musiziert. Grade bei Jazz-mäßigen Geschichten.

    Wenn da die Chemie untereinander stimmt .....

    Genug provoziert am Sa.morgen.:)

    VG
     
  10. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das liegt vor allem an der hohen Gewaltbereitschaft in der Musikerszene. :)
     
    SaxFrange, giuseppe, Pil und 7 anderen gefällt das.
  11. Rick

    Rick Experte

    Kommt immer auf das Publikum an. Wenn ich nicht "in der Fremde", sondern in vertrauter Gegend mit einem dort beliebten Ensemble auftrete, dann kenne ich oft auch viele Zuhörer persönlich. Das ist immer wieder nett. :)

    Ja, gewissermaßen hast Du da Recht, aber WENN der Funke überspringt, dann ist das ein grandioses Erlebnis, man fühlt eine Verbindung mit dem Publikum, der ganze Raum befindet sich in einer Art Harmonie.
    Das ist eine einzigartige Erfahrung, die ich nicht auf Dauer missen möchte.
     
    giuseppe, Sax-o-K, altoSaxo und 5 anderen gefällt das.
  12. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Habe dieses Problem mit den Noten auch. I ch stelle mir vor, Noten genau so mühelos und selbstverständlich zu lesen, wie bei der Schrift. Eben auch kompliziertere Kombinationen als Ganzes zu erfassen und sofort zu erfassen, auf welcher Note der Schlag liegt und mich einfach ganz auf das Instrument zu konzentrieren, während die Verarbeitung der Noten auf wundersame Weise nebenbei im Hintergrund automatisch läuft. - Wäre schön, klappt bei mir aber nicht.

    Für solch eine Notenlesekompetenz wird man vermutlich möglichst früh im Leben damit anfangen müssen, was bei mir absolut nicht der Fall war. So bleibt nur noch der Weg über die Übung. Bei komplizierteren Noten markiere ich den beat und gehe die Noten vor dem Spielen phonetisch durch, ohne Instrument. Dadurch legt man das Tonale und das Rhythmische auseinander und prägt sich auf diese Weise schon mal den Rhythmus ein. Am Ende brauche ich die Noten fast gar nicht mehr, weil ich die Nummer inzwischen fast auswendig spielen kann. Aber auch nur fast: ganz ohne Noten geht es erstaunlicherweise nämlich auch nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.September.2021
  13. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Tolle Beschreibung der Zustände und des Weges! "Erstaunlich" ist das nicht, (vor)letzten Endes doch noch Noten zu brauchen. Es fehlt der letzte Schritt: noch mehr Übung, vor allem aber der Durch- und Überblick, was die Finger da automatisch abnudeln.

    Angeregt durch die (selten durchgesetzte) Selbstverständlichkeit des Notenverzichts bei Sessions, lerne ich nach und nach zumindest das Bandrepertoire auswendig. Gleich fahre ich zu unserm letzten Kurkonzert der Saison und kann tatsächlich alle 16 Stücke auswendig, weiß aber genau, dass ich in der Auftrittsituation mit den Combo-Kollegen, mit dem Publikum, mit meiner Moderation soviel Ablenkungsmöglichkeiten habe, dass ich mich auf keinen Fall darauf verlassen darf - jedenfalls noch nicht. Aber das Ziel ist klar und bei einigen Stücken schon erreicht: Manche haben wenig Töne (Tenor Madness, Oleo), andere habe ich endlos geübt und seziert (Ornithology), dass ich nur zur Sicherheit noch die Augen schließe, um nicht zu patzen.
     
    sachsin, giuseppe, hanssax und 2 anderen gefällt das.
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das Problem beginnt eigentlich damit, von Anfang an viel zu viel in der Abstraktion von Musik zu verbleiben.
    Vielleicht funktioniert es am Klavier, sich Stücke rein motorisch reinzuziehen, am Saxophon aber gar nicht, weil schon mal die Optik nicht hilft. Ich hab bei der Musikschulkonferenz letzten Donnerstag mit einem Klavierlehrer gesprochen (ein super klassischer Pianist), der seine Schüler auf alle nur erdenklichen Wegen versucht drauszubringen, um sture Fingergymnastik zu verhindern (rechte oder linke Hand alleine beispielsweise).
    Als Konsequenz habe ich für mich beschlossen, meine Schüler viel mehr ohne Noten spielen zu lassen. Gut und schnell funktioniert es auf jedem Level nur, wenn das Gehör mithilft. Du kannst auch nur lesen, weil Du die Buchstaben auf viele Arten zu Wörtern zu verbinden weißt.
    Davor braucht man aber keine Angst zu haben, das kann man problemlos und frustfrei üben.

    Also, am sichersten und schnellsten ist man, wenn man jeden Ton am Saxophon vorhört. Wenn man Noten sieht, kann man sich das innerlich "vorsingen". Mit der Zeit und auch dem Üben von Tonleitern, Akkorden kann das jeder lernen.

    Cheers, Ton
     
    sachsin, altoSaxo, hanssax und 5 anderen gefällt das.
  15. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    klingt gut, aber allein mir fehlt die Vorstellung wie es gehen mag.

    danke aber an alle die es sich an meinem Strang beteiliget haben.
     
  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Ton Scott
    Ja, bin ich mit meiner bescheidenen Erfahrung auch voll bei dir.

    Klappt super beim Auswendig-Spielen von vorgegebenen Themen.
    Oder bei Melodien von Liedern.
    Da hilft mir auch, den Text im Kopf mitzusingen.

    Merk ich sofort, wenn vom -Timing- was nicht stimmt.
    Dann krieg' ich manche Wörter schwer -unter-.

    Schwieriger finde ich das "aus'm Kopf Spielen" von notierten Solis oder Fragmente eines Solos.
    So wie in der Heft-Reihe "saxforce" angeboten.

    Sind schöne Läufe (z.B. für -Doxy-) ..... aber ohne auf's Papier zu "spiecken" klemmt's noch oft.

    Wenn du da einen Tipp hättest, wie man sich solche abstrakten Sachen schneller einprägt ?!

    VG
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ganz einfach.
    Nimm Dir z.B. eine C-Dur-Tonleiter her, spiel sie ein paarmal.
    Dann fang auf einem C an, spiel aber nicht das D, sondern singe oder pfeife es bevor Du spielst und greif dazu. Vergleiche mit dem gespielten Ton und korrigiere Dein Singen gegebenenfalls. Mach das mit allen Tönen (vom C weg und auch später von anderen Tönen), bilde kleine Melodien. Etc...
     
    sachsin, Rick und bthebob gefällt das.
  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @tango61
    Da ist meine Erfahrung.
    Da hilft nur machen, machen und noch mal machen.:)

    Der "Witz" ist, durch die vielen Wiederholungen merkt sich unser Hirn, kombiniert mit den Fingern,
    was zu tun ist.
    Und wenn ein Ton mal nicht stimmt, egal, ob im Akkord oder T.-Leiter,
    meldet es mit der Zeit sofort "Fehler".

    Weil, .... es muss ja immer gleich klingen.
    Also vom Tonabstand und wenn man sich gleichen "Tonraum" (Moll / Dur oder sonstwas) bewegt

    Es ist ein Wunder, aber es funktioniert.

    Wobei ich persönlich in der Sekunde nach dem Blasen, z.B. einer Tonleiter
    nicht im Stande wäre, die einzelnen Töne, die ich grade gespielt habe,
    wie aus der Pistole heraus "runterzubeten"

    Ich müsste kurz nachdenken. Da weiss ich jetzt nicht, ob das so OK ist.
    Aber so ist es nun mal.
    VG
     
    hanssax gefällt das.
  19. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Es hilft Muster draufzuhaben, also vor allem die Basics wie Tonleitern, Akkorde und Intervalle. Wenn man die auf Abruf hören, singen und spielen kann, was Voraussetzung für das Vorhören ist, und dann im Notentext die Strukturen wiedererkennt, klappt’s auch besser mit dem Notenlesen, als wenn man Note für Note zu lesen versucht.

    Dabei ist es naturgemäß so, dass das mit leichteren Sachen besser klappt als mit schrägen Melodien, wenn sie dazu technisch ans Limit gehen.

    Beim Prima Vista Spiel hängt man immer ein paar Stufen unter seinem technischen Niveau, das man bei auswendig gelernten Sachen abrufen kann.
     
    Rick und bthebob gefällt das.
  20. Rick

    Rick Experte

    Ja, und die eben auch optisch in den Noten.

    Ich mache das mit meinen Schülern häufig: Vor dem Spielen eines neuen Stücks Tonart bestimmen, dann die Tonleiter sowie die Grundakkorde auf dem Sax üben.
    Nun schauen wir die Noten an und versuchen, Tonleiterteile, Akkordbrechungen usw. zu identifizieren.
    Schon fällt den meisten das eigentliche Spielen des Stücks viel leichter, weil sie jetzt VERSTEHEN, was der musikalische Zusammenhang ist. :cool:
    (Dazu gehört freilich auch, eventuelle Tonartwechsel im Stück anhand der Versetzungs- oder Auflösungszeichen zu entdecken - plötzlich haben die "störenden" Zeichen einen logischen Sinn!) ;)

    Das ist meine eigene Vorgehensweise beim Notenlesen: Den Zusammenhang erfassen, nach dem das Stück funktioniert.
    Beim Blattspiel muss das flott gehen, und da hilft SEHR viel Routine.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.September.2021
    bthebob, Jacqueline, bebob99 und 3 anderen gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden