Hallo liebe Leute. bin nach einiger Zeit mal wieder auf das Forum hier gestoßen und lese fleißig. Sehr toll! Ich spiele seit November Tenor (ein überholtes 1921 Buescher True Tone). Ich habe mich in letzter Zeit mal an die höchsten Töne bis zum F vorgearbeitet, klappt auch schon echt gut mittlerweile, aber mir ist dabei aufgefallen, dass leider ab dem d' (also beim Oktavwechsel) Alle Töne viel zu hoch sind, wenn ich den Ansatz so belasse wie unten. Ich stimme nach dem Einspielen nach dem G und unten intoniert dann auch alles sehr gut. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wie ich meinen Ansatz "trainiere" um die hohen Töne etwas runterzudrücken? Vielen Dank, Cheers, Adan
Hallo Adan! Vermutlich erhöhst du unbewusst den Lippendruck, je höher es nach oben geht. Alternativ kann ich mir vorstellen, dass du den Mund-/Rachenraum unbewusst verkleinerst...stellst du dir einen höheren Ton vor, verringert sich der Resonsanzraum im Mund --> der Ton wird höher. Versuche den Mund- und Rachenraum möglichst weit zu öffnen. (Vielen hilft es, sich ein tiefes "OOOH" vorzustellen.) Der Lippendruck bleibt dabei konstant...wichtig ist natürlich auch die Stütze, also immer darauf bedacht sein, eine ordentliche Luftsäule - gestützt vom Zwerchfell - aufzubauen! LG Phi
Mach mal Übungen mit dem Mundstück, lange Töne halten und sie fallen lassen ohne die Lippe vom Blatt weg zu bewegen oder den Mundstückwinkel zu verändern.
Moin, erste Frage wäre, was für ein Mundstück du spielst, so ein altes Teil geht nicht mit jedem modernen Mundstück. Zweite Frage wäre, ob nicht die mittlere Oktave zu hoch, sondern die untere Oktave zu tief ist. Dritte Frage wäre, wie das Instrument denn so stimmt, wenn du mal nicht auf 440 Hz, sondern auf 437 oder gar 435 Hz stimmst. Gruß, xcielo
Hallo Leute, vielen Dank für die Infos!!! ich versuche schon immer den Lippendruck so gering wie möglich zu halten, Rachenraum zu klein könnte ich mir vorstellen, das probiere ich mal aus. Livia, danke für die Übung, so ähnliche Sachen mache ich auch manchmal. Zu den Fragen: Spiele ein Otto Link Super Tone Master 7* mit dem 2,5 Blatt. Habe neulich mal ein paar andere Mundstücke probiert und da hatte ich das selbe Problem. Unten blase ich einfach ganz normal und es fällt mir schwer die Töne höher zu ziehen, da dies immer in mehr Lippendruck resultiert. Anders stimmen könnte ich mal ausprobieren, allerdings kann ich dann nicht mehr mit anderen Leuten zusammenspielen, oder? Ist auf jedenfall ein Low Pitch, sollte also auf 440Hz passen. Sollte ich vielleicht noch ein paar mehr Mundstücke ausprobieren, oder gibt es da nicht so viele Unterschiede was die Intonation angeht? Danke nochmal!
Wenn gar nichts hilft, dann mal die Öffnung der Palm-Keys überprüfen lassen. Intonationsprobleme in dem Bereich lassen sich gut durch Einstellung korrigieren.
Hallo Adan, waren da auch nicht moderne darunter ? Man könnte mal ein mpc ausprobieren, welches genau aus der Zeit des Saxophons stammt, oder sowas wie ein Rascher. Aber noch einmal von Vorne: Du spielst ein G', ganz straight, ganz locker. Du veränderst absolut gar nix, außer, dass du die Oktavklappe drückst. Es erklingt wirklich ein deutlich zu hohes G'' ? Du veränderst weiterhin nichts, und lässt nur die Oktavklappe wieder los. Der Ton geht zurück nach G' und der ist wieder richtig ? Und das ist genau so vom D' resp D'' angefangen bis hoch zum C#'' resp C#''' ? Wenn du ein tiefes Bb greifst und überbläst, ist das überblasene Bb dann auch falsch ? Wie ist es mit dem zweifach überblasenen F ? Wie sicher bist du, dass der S-Bogen der Originale ist ? Wüsstest du jemanden, bei dem du mal ein baugleiches Saxophon probieren könntest, evtl. den S-Bogen mal tauschen könntest ? Hast du das Problem bei einem beliebigen modernen Saxophon mit deinem Mundstück auch ? Wäre dann noch die Frage, ob ein anderer, geübter Spieler mit deinem Saxophon, deinem Mundstück das gleiche Problem hat ? Mehr fällt mir so auf die Entfernung dazu nicht ein. Gruß, xcielo
Ich denke, dass dein Ansatz noch ein wenig Training braucht. Weniger das Instrument macht die Intonation, sondern du selber. Versuche mal, die Töne fallen zu lassen, nach unten zu ziehen. Dazu braucht es mehr Kraft als man denkt. Nicht, um noch mehr drücken zu können, sondern um die Unterlippe etwas fallen zu lassen und den Ton zu öffnen. Ich beschreibe das gerne an einem Beispiel: Drücke mit der Handinnenfläche fest von unten gegen eine Tischplatte. Einfache Übung. Nun drücke weniger fester und versuche, in der Stellung zu bleiben. Du wirst feststellen, dass du mehr Kraft brauchst, kontrolliert weniger zu drücken, als wenn du einfach feste drückst. Vielleicht merkst du auch, dass die Hand etwas zittert. Die gleiche Schwierigkeit hat anfänglich die Lippe. In den ersten Monaten wird der Ton also noch etwas eiern, weil du dich nicht mehr am Mundstück 'festhältst'. Longtones aber auch Staccatoübungen sind gut für den Ansatz. Und eben den Ziehbereich der Töne auszudehnen. Wenn du dich am Mundstück fest klammerst, wirst du in der hohen Lage den Ton kaum einen Halbton nach unten ziehen können. Später geht das sehr viel weiter und besser.
Hallo Leute, vielen Dank für die vielen Antworten. Bin jetzt mit meinem Saxophon spielen etwas weiter und ich glaube ich habe jetzt einen besseren Überblick über das Problem. xcielo zu deinen Fragen: Es war ein Vintage otto link dabei, die anderen waren neu und ein Mundstück welches wirklich aus der Zeit kommt habe ich noch nicht gefunden. Ja genau das ist der FAll. Zieht sich grundsätzlich so durch bei allen Tönen, mal mehr mal weniger, z.B. das E ist ganz extrem und das Bb fällt kompett raus, das muss man ganz anders anspielen damit es stimmt. S Bogen sollte der Originale sein, aber bin ich mir bei dem 90 Jahre alten Ding natürlich nicht sicher. Kenne auch keinen, der so ein Horn spielt.... Überlasen müsste ich mal noch ausprobieren und ein neueres Saxophon anspielen auch, das habe ich eh schon länger mal vor... Also falls du noch irgendwelche Tipps hast aufgrund dieser Infos lass es mich bitte wissen Ich mache halt momentan immer einen kompromiss und versuche das Mundstück soweit rauszuziehen, dass ich unten die Töne noch so gerade hochgezogen bekomme und dann passen die oben dann auch irgenwann mit viel Übung denke ich. Obwohl ich auch gehört habe, dass das "pressen" zum Ton hochziehen unten sehr schlecht für den Sound sein soll.... Habe auch mit meinem Saxophon Lehrer mal drüber geredet, er meinte es wäre schon etwas schwer die obere Oktave zu spielen, wäre aber nicht verwunderlich bei einem alten günstigen Saxophon. Desweiteren haben wir herausgefunden, dass manche Töne leider sehr viel Anpassung benötigen. Falls ihr noch gute Übungen kennt um diese schwer richtig zu spielenden Töne oder die hohen Töne runterzuziehen bin ich euch sehr dankbar! Vielen Dank! Adan
Das Problem kenne ich zu gut. Versuche es mit Übungen wie - tiefer Ton - hoher Ton mit einem Atemzug und versuche den hohen Ton genauso gut zu intonieren, wie den tiefen Ton. Versuche am besten alles übers Ohr herauszufinden; kontrolliere Dich nur hin und wieder mit dem Stimmgerät. Spiel einfache Volks-/Kinderlieder in der tiefen Oktave und versuche sie dann genauso schön in die hohe Oktave zu übertragen. Ein Mundstück mit einer großen Kammer (large chamber mpc) kann hilfreich sein. Viel Erfolg!
Halllo Adan, ohne das du mal ein neueres Saxophon und jemand Erfahrenes dein Teil gespielt hat kommst du nicht weiter. Es ist ja völlig unklar, ob es an dir oder dem mpc, dem S-Bogen oder der Kanne liegt. Wenn du nun verzweifelt versuchst, das irgendwie hin zu deichseln, dann gewöhnst du dir u.U. nur völlig falsche Sachen an, die du hinterher nicht mehr so einfach los wirst. Was ich nicht verstehe ist, dass du mit deinem Lehrer darüber redest. Wieso spielt er dein Horn nicht an ? Wieso spielst du nicht auf seinem ? Da wäre das Wesentliche doch schon längst klar. Oder habe ich da jetzt was nicht mitgekriegt ? Gruß, xcielo
Hallo, das Problem ist eigentlich klar. Das Saxophon stimmt theoretisch nur an einem einzigen Punkt am Kork. Wenn Du diesen Punkt extrem weit verschiebst, ist die Oktave extrem tief oder hoch, da sich die Lage der Oktavlöcher ja nicht verändert. Wenn Du es aber schon extrem weit draußen hast, würde die Oktave zu tief intonieren. Grundsätzlich würde ich mir einen möglichst große Flexibilität aneignen. Z.B.: Spiele ein G2. Greif ein G#2 und versuche es (möglichst ohne Deinen Unterkiefer fallen zu lassen) auf ein G2 zu kriegen. Wenn Du das kannst, mach das gleiche mit A2. Spiele es, lasse es auf G fallen. Mach das, bis Du es mit C3 kannst(oder wenn Du höher kommst, melde Dich bitte bei mir) Liebe Grüße
Genau so sehe ich das auch. Mein erstes Sax, das ich mir gekauft hatte (die Chinakanne) intoniert dermaßen schlecht, da hätte ich in 10 Jahren keine Fortschritte gemacht. Erst durch Ausprobieren von anderen Saxophonen habe ich festgestellt, dass man sich das Leben unnötig schwer machen kann. Es liegt viel an der Spieltechnik, aber gerade als Anfänger - und da sprech ich aus leidvoller Erfahrung - braucht man ein Sax, das "funktioniert". Ich habe mir mein gutes Tenor, das die Chinakanne ersetzt hat, vor dem Kauf von jemand anderem vorspielen lassen, der es RICHTIG kann. Und dabei genau gehorcht, wie das Instrument klingt und ob es sauber intoniert. Mein Lehrer hat mein Sax auch schon mal angespielt und mir bestätigt, das das Instrument absolut in Ordnung ist und von der "Hardware" aus keine Klang- und Intonations-Probleme zu erwarten sind. Das gibt mir in gewisser Weise Sicherheit: wenn es mies klingt, dann bin ich das. Also verschiedene Instrumente testen ist meiner Meinung nach der einzige Weg - und dann, falls man etwas gefunden hat, womit man zufrieden ist - investieren. Es macht keinen Sinn, an etwas sein Herz zu hängen (alte Kanne z. B.), mit dem man nicht klar kommt. Grüße Claudia
Hallo Adan, versuch bei einem Vintage-Sax zum einen ein Mundstück mit größerer Kammer, wenn es nach oben immer mehr zu hoch wird und zum anderen, laß unbedingt einen Profi das Instrument spielen. Wenn der es dann auch nicht schafft, darauf vernüftig zu intonieren oder nur indem er ganz massiv einzelne Töne korrigiert, dann häng die Kanne an die Wand und kauf die ein vernüftig intonierendes Instrument. Es macht ansolut keinerlei Sinn, daß Du Dich als Amateur oder gar Anfänger noch unnötigerweise mit dem Equipment abmühst. Zu glauebn, man könne mit einer alten Vintage-Kanne Geld sparen, führt höchstens dazu daß man irgendwann frustiert aufgibt. Also lieber mehr Geld für etwas ordentliches ausgeben. Ob nun Vintage oder modern ist Geschmackssache, aber technisch und intonatorisch muß ein problemlos sein. Viele Grüße, Dirk
Hallo Adan, ich sehe das auch so. Du bekommst das Problem nur gelöst, wenn Dir ein erfahrener Saxer/Profi das Sax beurteilt. Ich spiel ein True Tone Alt von 1921 und ein Conn Chu Berry Tenor von 1929. Beide Hörner habe ich von meinem Lehrer testen lassen, damit ich da keinen Fehlkauf tätige. Gerade bei den alten Kannen gibt es starke Streuungen hinsichtlich der Intonation. Ich hatte da auch schon Exemplarer zum Testen, wo mein Lehrere meinte: "Laß die Finger davon!" LG Dreas
Dass die obere Oktave etwas zu hoch ist, ist völlig normal. Die Korrektur kommt vom Spieler. Vor allem viel Tonleitern in Intervallen üben: Terzen, Quarten, Quinten und vor allem Oktaven. Es gibt Übungshefte dazu. Das reguliert sich dann schon mit der Zeit - und immer aktiv zuhören. Vor allem nicht verrückt machen: Die Probleme hat oder hatte jeder. Der einzige hard fact ist, dass dein Horn wohl schön und geschichtsträchtig ist, aber Dir leider bei der Intonation das Leben auch nicht einfach macht. Ein neues Horn zumindest mal zu probieren kann kein Fehler sein. Meine Empfehlung wäre ein Selmer Serie III, die intonieren recht gut. LG noodles
N'Abend, ich gestehe, dass ich nicht weiß, ob mein Yanagisawa oben zu hoch oder zu tief ist/wäre. Es ergibt für mich keinen Sinn, sich theoretisch damit zu beschäftigen. (Wenn es denn im Rahmen bleibt, ein "schlechtes" Sax hatte ich noch nie...) IMHO gilt es, die Flexibilität zu erreichen, um die "Macken" auszugleichen. @noodles: Widersprichst Du Dir nicht? Du sagst (für mich richtigerweise), dass die Reinstimmung vom Spieler kommt, dann empfiehlst Du aber ein Serie III, weil es "besser intoniert". Liebe Grüße
Ab einer gewissen Ungenauigkeit kann man ein Instrument nicht mehr vernünftig spielen. Man kriegt vielleicht bei ausgehaltenen Tönen alles gut korrigiert, aber im Spielfluss wirds dann stressig und frustrierend. Ich hab auch mit einem echt schlecht stimmenden Keilwerth angefangen und dachte auch immer, das krieg ich schon hin...mein Herz hing eben an dem Horn. Aber irgendwann übersteigt der Frust die Lust und nachdem mein Lehrer mich immer mehr drauf drängte, mir was anderes zu besorgen, wars dann halt soweit. Ich intoniere zwar immer noch nicht perfekt, aber viel besser und ich weiss, dass ich nur noch an meinen Defiziten arbeiten muss, und nicht noch an denen des Instruments.
Hey Mugger, im Prinzip hast Du recht, man sollte prinzipiell auf jedem Horn intonieren können. Schlägt das Mistvieh allerdings in den bekannten Problemzonen zu stark aus, dann müssen auch die Korrekturen entsprechend hart sein. Und dann ändert sich wieder der Sound und man ist klanglich nicht mehr flexibel, wenn der Ansatz allzu viel arbeiten muss. Jede Intonationskorrektur fällt auch klanglich ins Gewicht. Beim Serie III fallen die Korrekturen recht klein aus, so dass man durchaus klanglich noch frei ist. LG noodles