Obertöne eliminieren?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Reggaelicious, 31.August.2010.

  1. Reggaelicious

    Reggaelicious Kann einfach nicht wegbleiben

    Good evening allerseits :)

    Ich habe mal wieder eine Frage ;-)

    Ich habe beim Sax spielen mal ein wenig genauer hingehört, wo eigentlich der Unterschied zwischen meinem Jupiter mit Silberkorpus und dem goldlackierten Yanagisawa liegt, was ich im Laden stehen gelassen habe. Beim Jupiter kann ich vor allem im hohen Register diverse Obertöne hören, die ich beim Yanagisawa nicht höre.
    Mein Jupiter klingt im tiefen Register ähnlich wie das Yana, aberdas hohe Register macht den deutlichen Unterschied.

    Jetzt die Frage dazu: Kann man durch einen bestimmten Ansatz/bestimmte Technik die Obertöne eliminieren, die bei meinem Sax deutlich mitklingen? Dadurch hätte mein Sax quasi einen anderen Sound/andere Klangcharakteristik, als es im Moment hat.

    Was beeinflusst das Entstehen von Obertönen, sofern sie nicht sowieso marginal (eben in geringer Lautstärke) mitklingen? Vielleicht die Kehlkopfstellung?
    Ich habe festgestellt, dass ich die Obertöne an manchen Tagen nicht wahrnehmen kann. Ich glaube an diesen Tagen ist mein Hals besonders offen. Deckt sich das mit evtl. vorhandenen Erfahrungen?

    Schönen Abend euch allen!
    Der Reggae :)
     
  2. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Viel üben, auch longtones und vorallem immer die feste eigene Klangvorstellung um Kopf haben :) Wenn deine Klangvorstellung oberton arm ist und du viel übst kommt da schon von selbst (es sei denn du hast ein 10er Link und 1,5er Blätter.... :-D )

    Viele Grüße

    Bostonsax
     
  3. Nillasax

    Nillasax Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    wie definierst du denn Oberton? Ich nehme fast an anders als ich :-D

    Ich persönlich übe sehr viel auch mit Obertönen (longtones, überblsaen, etc. ...), weil der Ton dadurch ja eigentlich wesentlich besser wird :-?

    Aber... ich hab jetzt keine Ahnung was du mit Obertönen meinst :lol:

    lg

    Dominik
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Warum willst Du die denn eliminieren? Obertöne machen doch den ansonsten recht steril klingenden Ton erst interessant!
     
  5. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    das frag ich mich auch! :-D
    genau deshalb spiel ich ja saxophon und nicht klarinette! :-D

    wenn du den obertonanteil reduzieren willst, kannst du aber versuchen, das unterkiefer "nach unten zu ziehen", die lippenspannung aber dementsprechend zu erhöhen, damit die stimmung passt!!

    ansonsten könntest du natürlich auch ein andere mundstück (zB otto link oder ähnliche großkammrige mpcs) ausprobieren, sofern das für dich eine möglichkeit darstellt...

    am meisten hilft es aber wahrscheinlich, sich den gewünschten ton klar im kopf vorzustellen...die eigene vorstellung hat mE einen unheimlich großen einfluss!

    lg phi
     
  6. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Ich halte die Frage für sehr vernünftig, wobei man wahrscheinlich anstelle von "eliminieren" besser "abdämpfen" oder "zurücknehmen" schreiben sollte; ein reiner Sinuston wird es nie werden.

    Man kann den individuellen Klang eines Saxophonisten grob auf der Skala zwischen

    sonor -- strahlend (positiv belegt) bzw.
    dumpf -- schrill (negativ belegt) bzw.
    obertonarm -- obertonreich (physikalischer formuliert)

    einordnen.

    Die Klangcharakteristik wird von vielen Teilen beeinflusst: Blatt, Mundstück, S-Bogen, Saxophon und natürlich dem Spieler selbst. Manche behaupten, dass auch die Blattschraube Einfluss hat.

    Der Einfluss der Teile ist aber sehr unterschiedlich groß. Merke: Je näher an der Tonerzeugung, desto größer der Einfluss.
    Das Saxophon selbst kommt damit an letzter Stelle. Vermutlich ist der Unterschied zwischen dem Jupiter und dem Yanagisawa zuerst auf den S-Bogen zurückzuführen. Hast du mal probiert, die Saxophone mit vertauschten S-Bögen zu spielen? (Keine Ahnung ob das geht...)


    Um die Klangcharakteristik dem eigenen Geschmack anzupassen, sollte man also erstmal an Blatt, Mundstück und der eigenen Zungen/Rachenstellung manipulieren.
    Beispielsweise sind die klassischen blauen Vandoren auf der Skala weiter links als die restlichen Vandoren Schnitte.
    Und beim Munstück sind großkammrige, stufenlose Mundstücke weiter links (z.B. Otto Link).
    Das gleiche gilt für Zungen und Rachenstellung: Du solltest (zumindest meinem Empfinden nach) versuchen, bei konstanter Tonhöhe den Rachen besonders offen (das deckt sich auch mit der Aussage des Fragestellers) und die Zunge eher nach unten zu nehmen. Wie man es genau macht, ist schwer zu beschreiben.

    Leider hängt neben der Klangcharakteristik noch vieles andere von Mundstück und Blatt ab. Meiner Erfahrung nach gilt für Mundstücke und Blätter tendenziell:
    Je weiter links auf der Skala, desto besser die Ansprache bei den tiefen Tönen, aber desto schlechter die Ansprache bei den hohen Tönen.

    Übrigens hat ein obertonarmer Klang nichts mit einer Klarinette zu tun. Bei der Klarinette fehlt aufgrund der zylindrischen Form jeder zweite Oberton komplett (Darum auch eine Duodezim- und keine Oktavklappe), dies ergibt den typischen Klarinettenton. Die Diskussion nach einem eher sonoren oder eher strahlenden Klang gibt es auf der Klarinette aber genauso.
     
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