Hi zusammen, nach langer Saxophon Forum Pause melde auch ich mich mal wieder. Ich übe seit einiger zeit die Obertöne vom tiefen Bb. Die Oktave und die Quinte auf der Oktave Klappen ganz gut. Aber die Quarte darauf also das Bb mit Oktav klappe kann ich nicht spielen ohne vorher den Ton anzuspielen (ich hoffe das ist einigermaßen verständlich)und so ist es auch mit den noch höheren Tönen. Das "Palm-Key F" funktioniert schon fast gar nicht mehr. Nun frage ich mich, wie kann ich dieses Problem lösen und was mache ich falsch bei der ganzen Sache. Ich bedanke mich schon mal im Voraus Gruß, Tim
Das ist ganz schön schwer so aus der Ferne zu diagnostizieren was Du falsch machst. Da kann ich Mathias nur Recht geben, das ist keine Sache die man von Heute auf Morgen drauf hat. Seit einiger Zeit beziehe ich in meinem Unterricht den Silencer mit ein und ich kann schon fast sagen das Ding wirkt Wunder, vielleicht ist das ja auch eine Option für Dich ansonsten kann ich Dir nur raten Deinen Lehrer zu Rate zu ziehen. Gruß Gabriel Serwas
Schließ mich dem Problem der Ferndiagnose an. ...Hast Du keinen Lehrer der Dir dabei helfen kann? In jedem Fall nicht mit der Unterlippe nach oben drücken. Und versuch das ganze auch von H und C. Gruß, Matthias
Ich bin bei diesen Übungen auch noch nicht sehr weit gekommen. Aber ich glaube sagen zu können, das sie mit unterschiedlichen Mundstücken unterschiedlich schwierig sind. Ein relativ geschlossenes Mundstück mit grosser, stufenloser Kammer (also Richtung Klassik) erschien mir diesbezüglich (beim Tenor) viel schwieriger als ein offenes mit Stufe. Es scheint auch einen starken Zusammenhang zu geben mit den berühmten Mundstückübungen, z.B. wie gross der Tonbereich ist, den man auf dem Mundstück allein spielen kann. Geht da viel, dann auch bei den Obertönen. Können das die Experten bestätigen ?
Das dachte ich auch immer, aber mittlerweile glaube ich das es noch mehr mit dem richtigen Blatt zum richtigen Mundstück zu tun hat. Ich dachte auch immer die Obertonübungen macht man halt nur auf den ganz tiefen Tönen. Ich habe einfach mal aus Langeweile probiert wie weit das ganze auf einem Selmer Soloist geht und siehe da, es funktioniert auf allen Tönen die normalerweise nicht mit Oktavklappe gespielt werden, also von Bb bis cis'.Auf c und cis klappen aber nicht mehr alle 3 Oktaven.Das funktionierte aber nur mit wenigen Blättern, wobei ich nicht sagen kann was das besondere an diesen Blättern war, sie waren weder schwächer noch stärker.
Kauft auch doch mal folgende Bücher: Sigurd Rascher "Top Tones for Saxophone" und Dave Liebman "Der persönliche Saxophonsound". Zwei "Bibeln" der Saxophonliteratur, die mir sehr geholfen haben und mich heute noch, sprich nach 10 Jahren des Kaufdatums, regelmäßig begleiten. Gruß, Matthias
Die beiden Bücher habe ich, gekauft und gelesen. Hat mir allerdings auch nicht geholfen, diese Töne wirklich alle rauszukriegen. Konkret: beim Tenor mit einem ESM Jazz Mundstück 6* kriege ich über dem Bb / B / C / Db / D nur die Oktave und die Duodezim, die zweite Oktave schon nicht mehr. Dafür viele ganz hohe Töne, die allerdings nur aus dem Mundstück zu kommen scheinen (sind von Klappenstellung unabhängig). Beim Sopran mit einem Rascher Mundstück kriege ich auch die zweite Oktave noch raus, höher nicht. Ist aber auch nicht so, dass ich das intensiv üben würde. Anderer Parameter, von dem's höchstwahrscheinlich abhängt: die persönliche Anatomie des Mund- und Rachenraums. Ich vermute: je grösser, desto besser.
könnte ne Erklärung sein Bei dieser Übung ist der Weg das Ziel. Dass es mit dem Rascher Mundstück prinzipell geht wissen wir, der hats ja schließlich erfunden bzw. das Buch geschrieben. Mit den ersten drei Seiten vom Buch kann man sich gut ein bis zwei Jahre beschäftigen bevor man weitermacht. Das Ziel ist, dass genau der Ton kommt, den man sich denkt. Also, man denkt sich den Ton, bevor er kommt. Indem man durch viel Üben sich (unbewusst) die richtige Rachen- und Kehlkopfstellung angewöhnt. Man kann es in dieser Reihenfolge üben: - Hoch greifen, spielen, merken. Dann tief greifen, hoch spielen. - hohen Ton singen. Dann tief greifen, hoch spielen. - hohen Ton denken. Dann tief greifen, hoch spielen. Habe grade das Buch nicht da, aber so ist es dort glaube ich auch beschrieben. Das wichtigste ist übrigens nicht, möglichst hoch zu kommen, sondern dass aus den vielen möglichen genau der Ton kommt, den man will. Das macht sich dann auch positiv bei den tiefen Tönen bemerkbar. Wenn man die genau passende Rachen und Kehlkopfstellung hat, dann resoniert das besser.
Ja, ist schon klar. Ich habs auch in meine täglichen Einspielübungen eingebaut und bilde mir ein, dass es hilft. Andrerseits ist dieses Rascher-Buch schon deprimierend. Eines von den Büchern, von denen man schnell merkt, dass es eine Lebensaufgabe beschreibt ...
Danke für die vielen Antworten. Ich werde erst mal die bisher gesagten Sachen ausprobieren und jemanden anrufen der diese zwei "Bibeln" besitzt. Gruß, Tim
Ich hab mir am Wochenende die beiden Bücher (eigentlich sinds ja Hefte) wieder angesehen. Tja, Top Tones von Rascher sind schon eine Bibel. Er schreibt auch selbst: "Der Weg ist das Ziel." Dagegen ist nichts zu sagen. Ich frage Euch aber: hat sich das jemand ohne Lehrer (!) anhand dieses Buches selbst beigebracht ?? Und der berühmte Liebman: bei allem Respekt, aber dieses Buch finde ich nicht toll. Ich habe allerdings nur die deutsche Ausgabe, die recht schlampig übersetzt ist. Im direkten Vergleich finde ich den Larry Teal "The Art of Saxophone Playing" viel viel besser. Das ist meine Bibel auf dem Gebiet ...
Ja, ich und wie weiter oben beschrieben kannst du die Übungen mit einer guten Mundstück-Blatt-Kombi noch weiter treiben ,eben alle Töne unterhalb der Oktavklappe (kleine Dezime).Die gehen aber nicht alle gleich gut, je höher desto schwieriger wirds. Bin allerdings was die Phonetik (die braucht mann dazu) angeht durch die Bluesharp (bendings) vorbelastet, das beflügelt sich irgentwie gegenseitig . Was die Toptones selber angeht, finde ich die Griffe von Rascher nicht wirklich gut ,einige gehen und andere nicht. Die Griffe in Eugene Rousseaus Buch (ich habe den Namen gerade nicht parat) sind besser (den Tip hat MathiAs irgentwann mal gegeben ,vielen Dank). Auf Peter Wespis Homepage sind auch noch zahlreiche Alternativgriffe zu finden.