Öffentliches Intervall- und Skalentelefonbuch

Das was mir am fernsten liegt, sind Begriffe wie „Rache“ und „rausekeln“.
Wie ich - vielleicht nicht deutlich genug - geschrieben habe, sind sehr viele Beiträge von @ppue ausserordentlich konstruktiv und fachlich mindestens genau so fundiert, wie die aller anderen Experten hier im Forum. Manche sogar noch mehr.
Nur gibt es eine ganze Reihe von Beiträgen (und damit meine ich nicht die alberne Spielerei, aus Digitalfotos Geokoordinaten auszulesen), die auf Konfrontation und in Konsequenz auf Rechthaberei angelegt erscheinen.

Das ist eine sehr starke Formulierung, die in sich zeigt, dass sehr wohl Widerspruch möglich ist.
Nur nicht mit den „üblichen“ Instrumenten der semantischen Sektion als dialektisch-rhetorische Form.
Dieses Spiel kenne ich zu gut und bin nicht zuletzt deshalb müde. Diese meine Müdigkeit ist wiederum nicht wegzudiskutieren.

Diese Idee - egal auf welchem Niveau - ist tatsächlich gut und zielführend.


Ich wollte nur gerne mit meinem Beitrag angeregt haben, dass die beiden Experten (@Rick ist der dritte), die sich gerade ineinander zu verhaken scheinen, auf der fachlichen und nicht auf der persönlichen Ebene bleiben sollten.
Die Neigung von @ppue bis aufs rhetorisch-dialektische Messer zu streiten (meine persönliche Wahrnehmung) ist da genau so wenig hilfreich wie die manchmal nicht ohne Weiteres eingängigen Einlassungen von @Ton Scott

Aber ich bin schon wieder raus aus dem Thread…

 

Ich nicht.

 

Weiteres Beispiel von Bill Evans: 'Waltz for Debbie'.



Die Melodie ohne Beachtung der Vorzeichen verheißt einen vierfachen Quintfall und man denkt fast, dass hier der Bass abgebildet ist. Dann sieht man das F# in Takt 4 und den Tritonus abwärts von C nach F#. Erst dieses F# ist auch Grundton des Septakkordes, vorher sind die Melodietöne (in der Reihenfolge der Takte) Quinte, Mollterz, Mollterz. In Takt 5 geht es wieder zum Grundton, der dann als Liegeton Für E7/D wieder Quinte wird.
In meinem "persönlichen Telefonbuch" landet dieses Beispiel unter "Quinten" und "Fake-Kadenzen", also eine Folge von Quinten, die halt nicht die Kadenz auf dem Grundton verfolgen, sondern eine Charade, die gerade aus der Tonalität herausführt.
Für mich selber beim Spielen und Üben: den Wechsel von "Fake-Kadenzen", reinen Quinten und Tritoni mit bewusster Zielsetzung (wo will ich hin bzw. wo will ich ankommen). Am Klavier ist es einfacher, am Saxofon muss man sich die anderen Töne denken, das ist schon eine Ecke anspruchsvoller.

 

Wenn ich auf den Punkt schreibe, was ich mir denke, jeden für mich offensichtlichen Unsinn, den Experten schreiben aufdecke, flieg ich hochkant aus dem Forum. Abgesehen davon, dass mir dafür die Energie fehlt.

Es geht mir aber gewaltig auf den Sack, dass man alles bis in's letzte Detail zerreden muss, vorher schon wissen muss, wie sich etwas entwickelt. Wo sind wir hier bitte?
Dass irgendwelche gute oder schlechte Taten gegengerechnet werden. Das interessiert mich hier überhaupt nicht.

Für einen starken Höreindruck eines bestimmten Intervalls innerhalb eines bestimmten Akkordes, einer bestimmte Wendung in einer Skala brauche ich nicht am Klavier zu komponieren, da reicht mir ein Lied, das ich sehr prominent im Kopf hab.
Beispiel: Wenn mein Horizont mit der "normalen" Durtonleiter beschränkt ist, und ich mir grade mal "Oh when the saints" als 1-3-4-5 in Dur vorstellen kann, nicht aber z.B. die #11 (geschweige denn, dass ich sie singen könnte), könnte ich das Thema der "Simpsons" verwenden. 1-3-#11-6-5.
Für mich sind solche Dinge hilfreich, ich kann sie beim Unterrichten brauchen, deswegen dachte ich, dass eine Sammlung interessant wäre.
An eine Verwendung für das Staatsarchiv oder die nächste Raummission hatte ich nicht gedacht.

So, war ein guter Gig heute, die Leute waren zufrieden. Das zählt mehr.

Cheers, Ton

 

Okay, das sehe ich genauso.

Ich wollte mich auf keinen Fall mit "verhaken", aber ich kann nicht tatenlos zusehen, wenn sich mehrere auf einen Einzelnen stürzen, da gehen bei mir die Alarmleuchten an - nicht zuletzt, weil ich schon öfter derjenige war, auf den andere gemeinsam einprügeln.
Wäre @Ton Scott das Opfer gewesen, hätte ich mich selbstverständlich für ihn eingesetzt, denn ich schätze auch seine Erfahrung und Kompetenz.

Inwiefern?
"Offensichtlichen Unsinn" aufdecken, davon lebt doch gerade dieses Forum, das ist mir persönlich ein großes Anliegen, genau dafür bin ich hier dabei.
Und nicht nur, um selbst aufzudecken, sondern um auch selbst gelegentlich auf Irrtümer hingewiesen zu werden, ständig hinzuzulernen - auch durch Dich.

 

Ich finds unhöflich.
Ist in etwa so, wenn 2 Lehrer eine Gruppe Schüler begleiten und der eine Lehrer zum anderen vor versammelter Mannschaft sagt: "Was machst Du da für einen Quatsch?"

Einfach in Ruhe machen lassen, dann hätte es gar keine Opfer gegeben?
Ist auch immer witzig, wenn der, der sich wehrt, dann als der "Auslöser" und der "Böse" da steht. Wird ja oft verdreht.
@Ton Scott hat das bei anderen Threads noch nie gemacht. Entweder liefert er Input oder er ist ruhig. Höchstens kommt mal ein Spruch a la @Ton Scott, aber er hat noch nie irgendwelche Threads zerredet.
-->

Deswegen sind hier auch schon andere Leute weg, die keine Lust mehr hatten sich auf die Zunge zu beissen. Da ist ne Menge Kompetenz flöten gegangen.

Dito.

 

Wenn ich eine Idee habe (und ich habe viele), dann fliege ich doch nicht aus der Kurve und werde persönlich, nur weil einer die Idee nicht versteht oder an ihr zweifelt. Wenn mich der Zweifel überzeugt, gut. Wenn er mich nicht überzeugt, mache ich weiter mit der Idee.

 

Ok.
Der Thread ist eh schon hin.
Lieber @ppue: Mich interessiert das Musikalische, ich brauche keine Schulterklopfer.
Mich kotzt schon an, dass ich das hier schreiben muss.
Wie soll man mit jemand mit Deiner Selbstwahrnehmung diskutieren? Da kann man nur verlieren.
Ich lass Dich wieder mal gerne alleine strahlen.

See you all, Ton

 

PN

 

Ach Leut‘s

sind wir hier auch schon wieder bei Asterix?

Mehr „Leben und Leben lassen“.

Ja, @Ton Scott hat zuweilen Beiträge, die sich nicht sofort erschließen. So what? Bringt einen, wenn man sich damit beschäftigt dennoch weiter.

Ja, @ppue provoziert gerne. So what? Sollte man aushalten und nicht gleich beleidigt sein.

Ja, @Rick wollte vermittelnd eingreifen und kriegt jetzt auch auf die Mütze.

Ja, man muss nicht jeden Thread zerreden. Tun wir gerne.
(Nehme ich mich nicht aus)

Ich finde @Ton Scott sollte die Idee weiterführen und sich nicht gleich schmollend in die Ecke zurückziehen.

Die Protagonisten hier kennen sich doch lange genug, um zur Sachlichkeit zurückzukehren.

Klar ist auch, dass derjenige, der hier viel schreibt auch häufiger angegriffen wird. Liegt in der Natur der Sache.

Sollte man aushalten können. Ich spreche da aus Erfahrung.

Und ja, auch die Musikfremden Threads sind eine Bereicherung für‘s Forum.

We sie nicht mag möge sich da raushalten, aber sich nicht hintenrum darüber echauffieren.

Mein Senf, über den sich wahrscheinlich auch wieder welche aufregen. So what?

Peace….

Dreas

 

Genau, so verdreht kommt es mir auch gerade vor - zählen wir noch mal nach:
Wie viele Foristen haben den Threadersteller in irgendeiner Weise kritisiert oder gar angegriffen?
0

Wie viele haben sich auf einen Einzelnen gestürzt, der nur mal einen sachlichen Beitrag mit seiner Meinung geschrieben hatte, und sind ihn teilweise persönlich angegangen?
3

Richtig.

 

Lasst doch einfach gut sein.
Ich kann das Partei ergreifen für den einen oder anderen echt nicht mehr ertragen.

Das ist Dir jetzt nicht zu kindisch?

 

Ich habe @Rick nicht so verstanden irgendwie Partei ergreifen zu wollen.

Für mich war es eine sachliche Aufarbeitung der Situation.

Das ist eh Blödsinn. Darum geht sowieso nicht.

CzG

Dreas

 

Was, dass ich festgestellt habe, dass Dich hier keiner aktiv oder gar persönlich angegriffen hat?

Aber wenn wir schon dabei sind: Mich würde wirklich und ehrlich interessieren, was Dich an @ppue s Beitrag #25 so fürchterlich verletzt hat. Ich kann da auch beim hundertsten Lesen nichts feststellen, das Deine Reaktion für mich erklären würde.

So ist es.
Eigentlich versuche ich seit gestern Abend nur, den Konflikt irgendwie zu begreifen.

 

.

Komisch - erinnert mich alles irgendwie an das hier.

 

Loriot

 

Noch ein schönes Beispiel für eine kleine Septime ohne Grundtonbindung in einer "klassischen" Jazz-Komposition.



Die kleine Septime abwärts vom F2 in Takt 1 zum G1 in Takt "schwebt" deshalb so schön, weil der Beginn auf der 2. Stufe (C-7/9) zusammen mit dem Ostinato auf F (5. Stufe) die 1. Stufe (Bbj7) so weit weg rückt. Diese Septime fällt mir beim Singen immer wieder schwer, weil sie irgendwie ohne harmonische Koordinationsdaten frei im Raum schwingt: Septfall in der Melodie gegen einen Quintfall in den Harmonien auf der Grundlage eines Pedaltons der 5. Stufe

Moll7, 5. Stufe, m7 abwärts 8 auf 2

 

Ich wollte eigentlich nicht topicfremd hier posten. Da der Thread aber ohnehin nahezu erfolgreich gekillt wurde, mit Ausnahme von @Tafkahs hartnäckigen Reanimationsversuchen, schreib ich doch mal was zur Problematik und versuch dazu mal den Thread in ein anderes Thema zu übersetzen:

Der Turntrainer postet die Idee, Übungen und Trainingsprogramme zu sammeln, die Turnschülern beim Erlernen der Hangwaage nützlich sein können. Naturgemäß sind das verschiedene Klimmzüge und isometrische Kraftübungen. Es gibt beginnendes Interesse und Teilnahme am Topic.
Dann kommt ein anderer Turntrainer und postet die Frage, wozu so eine Klimmzugsammlung nützlich sei, denn sie bringe ja nur den weiter, der all diese Klimmzüge auch macht. Und dass es andere Übungen am Reck gibt, die ja auch die Arm- und Schultermuskulatur fordern und trainieren.

Die Wahrnehmung, ob das jetzt konstruktiv, destruktiv oder irgendwas dazwischen ist, ist - wie dieser Thread zeigt - individuell erstaunlich weit gefächert.
Die einen empfinden es als absichtlichen Anschlag auf die Eigendynamik eines Gemeinschaftsprojekts, andere sehen nichts als einen legitimen Beitrag ohne böse Absicht und empfinden die Kritik am Beitrag als unerhört. Es passiert dann im Verlauf aber was unglaubliches Nervtötendes in dem Thread: der gewünschte Erfahrungs- oder Ideenaustausch kommt quasi zum Erliegen und wird durch die Diskussion über die Legitimität des Beitrags und der Legitimität seiner Kritik erstickt.

Asterix trifft’s nicht schlecht, wobei die als verbindendes Element die Römer hatten, die sie gemeinsam verprügeln konnten. Uns fehlt das verbindende gemeinsame Feindbild. Vielleicht Streicher? Scherz beiseite. Wenn das jemand beim googeln findet, der sich für das Ausgangsthema interessierte, wird er sich fragen, ob hier alle bekloppt sind und das Weite suchen. Und da sich dieser Mechanismus hier wöchentlich wiederholt, wundert es nicht, wenn sich auch der ein oder andere leise verabschiedet.

Das Problem sehe ich woanders. Wir haben in diesem Forum unterschiedliche Meinungen und keine klaren Regeln, ob und wann eine Metadiskussion anstelle einer eigentlichen Diskussion erwünscht ist, d.h. eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit eines Themas, über die Diskutierenden etc. Vermutlich gibt es auch Menschen, die viel lieber eine Metadiskussion führen, was ja auch Spaß machen kann. Für den Ersteller und die Beteiligten an einer inhaltlichen oder fachlichen Diskussion kann der Wechsel auf die Metaebene durchaus als aggressiv empfunden werden.

Mmh. Eine Lösung zur Analyse hab ich nicht, bin kein Gruppentherapeut.

 

Noch ein Beispiel, diesmal nicht "Fake Kadenz", sondern "Fake Kleine Septime": Charlie Parker, Donna Lee, Takt 6.

Parker liefert in den ersten 6 Takten eine erweiterte 1625 ("Rhythm Changes", Stufen 1-6-2-5 im A-Teil) und kommt in Takt 6 auf der 5. Stufe (Dominante) an:



Der Sprung von Eb nach F#, und hier sind wir wieder bei der Vorzeichendiskussion, zeigt wieder die Richtung nach oben zum G im 3. Achtel an. F# ist ein Durchgangston und sowohl leiter- als auch akkordfremd, deshalb hier die Farbe rot.
Der Sprung von Eb nach F# ist faktisch eine große Sexte, aber eigentlich eine "umspielte kleine Septime", deren wahres Ziel sich in den letzten beiden Achteln (F, grüner Pfeil, und danach Eb) offenbart. Der gesamte unterliegende Klang ist eine F7/9.
Also diesmal eigentlich ein "Gegenbeispiel", weil man sich die große Sexte bzw. übermäßige Quinte in diesem harmonischen Zusammenhang allenfalls als "Durchgangslösung" merken kann.
Spielt man den Takt einige Male langsam, hört man schon die kleine Septime zwischen Eb (1. Achtel) und F(7. Achtel) im Voraus.
Das Intervall hat trotzdem seine Rechtfertigung, weil es in dieser Form und Funktion immer wieder auf der 5. Stufe vorkommt und deshalb von mir auch in das Intervall-Telefonbuch aufgenommen wird, auch wenn keiner mehr in diesem Thread wirklich telefonieren möchte

Dominant 7, 5. Stufe, M6 (m7 Ersatz) abwärts 7b auf 1#

 

Und nach der Musiktheorie eigentlich eine verminderte Septime