offener hals = voller ton

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Holly94, 3.Januar.2011.

  1. Holly94

    Holly94 Kann einfach nicht wegbleiben

    2 ganz einfache fragen :D
    1. stimmt das?
    2. wie genau öffnet man den hals? das würde mir auch sehr helfen da ich es liebe zu singen und das da auch vorteilhaft ist. ich meine wzar es manchmal hinzukriegen aber ich weiß halt nicht wie ich das anfühlen muss wenn der hals offen ist.
    danke schon mal :)
     
  2. Hips

    Hips Ist fast schon zuhause hier

    Hi Holly, das hasst Du richtig erkannt oder gehört.
    Stell Dir vor Du willst ein O ins Sax singen Oder ein I oder ein A etc.
    Das Volumen des Hals-Rachen-Raumes ändert sich damit und damit auch der Sound des Saxophons. Einfach ausprobieren. Das Gefühl fürs Volumen stellt sich schon bald ein. Viel Erfolg!
    Gruß zum neuen Jahr!
    Hips
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Mir ist gesagt worden,

    der Adamsapfel sollte tief liegen; aber wie kriegt man ihn dahin?

    Indem man gähnt, jawohl... und man wird nicht müde dabei:)

    Gruß,

    Joe
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    die Methode, die mir am meisten gebracht hat ist:

    1.
    den Ton möglichst weit hinten im Hals entstehen lassen; natürlich entsteht er da nicht wirklich, aber man hat das Gefühl als ob. Wenn man es richtig macht, und ungeübt ist, bekommt man richtig Muskelkater, welches man beim Schlucken merkt.

    2.
    den Ton, ohne den Ansatz, also den Druck auf das Blatt zu ändern, und ohne die Zunge zu bewegen (kein eeeh, oder iiih denken, sondern beim offenen engl. aw bleiben) tiefer werden lassen. Geht mit kuurzem Rohr besser, also mit dem S-Bogen oder dem Mundstück ( -> Mundstückübung)

    3.
    wie bei 2, nur den Ton höher machen, dann entspannen (sackt der Ton tiefer ab als der Ausgangspunkt)

    Gruß,
    xcielo
     
  5. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Holly94,

    ja, das stimmt.

    Es fängt mit der richtigen Köperhaltung an!
    Wie kann ich mit einem "offenen" Hals spielen, wenn mein Hals zu sehr im Nacken liegt, mein Kinn zu weit zur Brust geneigt ist, meine Schultern angezogen sind, etc.?

    Notenständer richtig einstellen! Gurt richtig einstellen. Ja hier entscheidet sich auch der Gurttyp.

    Es gibt entsprechende Übungen zum Lockern der Hals-, Nackenmuskulatur, für Stimmbänder, etc. Dazu gehört auch das Gähnen!

    Das, was uns Dirko Juchem auf einem Workshop erzählte und vorgemachte, hatten wir vor Jahren an der Schule gelernt.
    Das war natürlich für die meisten Schüler furchtbar langweilig, erst diese Haltungs-, Lockerungs-, Atmungs-, Summ- und Gesangsübungen vor dem Spielen zu machen.
    Die wollten natürlich sofort spielen, die wollten natürlich so früh wie möglich Growlen und andere Effekte können.

    Schöne Grüße,
    Billy
     
  6. Reedirect

    Reedirect Ist fast schon zuhause hier

    es ist schon ein Phänomen mit dem "offenen Hals". Man kann es nicht beschreiben, aber alle die länger spielen, wissen, was gemeint ist.

    Wenn ich einige Tage kein Tenor gespielt habe, kommen H und Bb erst mal nicht soo toll. Nach einigen Viertelstunden ist dann wieder alles einwandfrei.

    Ich bin mir gaaanz sicher, dass das was mit dem "offenen Hals" zu tun hat, ohne wirklich was Fassbares dazu sagen zu können.

    Gruß
    Jo
     
  7. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Mein alter Sax Lehrer sagte immer, daß ich mir ein ih denken soll beim spielen, damit die Form des Mundraums stimmt, aber den Ton tief aus dem Rachen holen soll.
    Klingt schwierig, aber wenn's klappt klingt es super.
    Ich bin auch gerade damit beschäftigt, meinen Ansatz und die Tonbildung wieder aufzubauen, nachdem ich fast ein 3/4 Jahr gar nicht gespielt habe.

    Hard Work!!!

    Gruß
    Michael
     
  8. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Beim Üben mit dem Sopran fällt mir das "Hals öffnen" leichter, bzw ist der Unterschied deutlicher zu hören als bei Tenor und Alt.
    Das passt auch zu der Aussage von Xcielo: mit kurzem Rohr bzw Mundstück gehts leichter.
    Dabei merkte ich auch, das bei einem gedachten Ahhh der Ton tiefer wird und irgendwie voller. Bei einem gedachten IHH wird der Ton bei mir höher und eher nasaler.

    Wahrscheinlich ist auch hier das Empfinden sehr subjektiv und jeder muss wohl selber hören was ihm besser gefällt und danach in der Art und Weise den Hals aufreißen, sodass der gewünschte Sound entsteht. Oder sehe ich das falsch. Wie so oft wird es hier kaum ein Richtig und ein Falsch geben.

    Wenn ich den Ton durch den Rachenraum ziehe (Bending) fällt es mir sehr schwer, zum Ende hin nicht den Ansatz zu verändern. ich neige dann zum Lockerlassen oder Drücken und dann ist der Ton ganz schnell weg.

    gruß
    bernd
     
  9. melnick

    melnick Kann einfach nicht wegbleiben

    um den Hals zu öffnen hilft mir folgende Übung:
    mittleres C spielen ,
    dann die Oktavklappe drücken und dabei den Ton im unteren Register halten, danach mit gedrückter Oktavklappe beliebige Töne abwärts spielen ohne das der Ton oktaviert, klingt schäbig, funzt aber (nur) mit sehr lockerem Ansatz guter Stütze und offenem Hals....ist glaube ich von Liebmann...

    Gruß Benno
     
  10. Gast

    Gast Guest

    servus

    @melnick,


    hallo Benno, schön von Dir mal wieder etwas zu lesen, ich hoffe es geht gut, mit offenem oder geschlossenem hals ;-)
     
  11. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... Hi Joe... red mal mit einem guten Chirurgen... ;-)
     
  12. blower

    blower Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich denke immer ein englisches "aw" wie in raw, saw ...

    Das öffnet mehr als das deutsche "o"
     
  13. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Ich möchte euch an dieser Stelle den Fachaufsatz von Thomas Voigt nahelegen. Früher fand man ihn auch bei Saxophon.com, dort kann ich ihn heute nicht entdecken. Mit ein bissjen Googlen findet man ihn aber noch :) "Der Hals" hieß er soweit ich weiß.

    Immer schön zu lesen :)

    Viele Grüße

    Bostonsax
     
  14. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

  15. Holly94

    Holly94 Kann einfach nicht wegbleiben

    okay, leute, danke :)
    beim singen klappts jetzt auch schon, dank euch auch! :)
    saxophon spielen und singen bauen irgendwie aufeinander auf, weil der ton kommt sozusagen aus dem bauch wegen der stütze und dann noch die sache mit dem offenen hals und so :D
    nicht schlecht, macht mich richtig glücklich das alles so klappt :D
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Hallo Leute,

    also mir geht dieser BS mit dem offenen Hals, den ich Zeit meines Lebens höre, ziemlich auf den Geist.

    Wenn der Hals tatsächlich offen ist, bäst man innerhalb einer Viertel Sekunde die komplette Luft, die man einatmen kann aus. Kann jeder mal probieren.

    In der Realität ist es so, dass die Bauchmuskulatur (nicht das Zwerchfell!) den Luftdruck aufbaut und dieser durch die Stimmbänder und den Hals in Art eines Ventils geregelt wird. Um bei dem (mißglückten) Gartenschlauchbeispiel von Thomas Voigt zu bleiben: Es ist der Daumen auf dem Schlauch, der das Wasser so beschleunigt, damit es mehr oder weniger weit spritzt.

    Die Stimmbänder regeln - als Ventil - die große Luftmenge und -druck aus den Lungen so herunter, dass die Menge und Geschwindigkeit jeweils auf die Tonhöhe angepasst ist. Es gibt KEINE statische Stellung. Der Rachenbereich, sowie auch die anderen Resonanzbereiche (z.B. Nase) passen sich in der Größe, bzw. Öffnung der Tonhöhe so an, dass sich jeder Ton optimal bilden kann. Nur durch Anpassen dieser Resonanzrtäume ist es möglich, alle Töne optimal klingen zu lassen und die Intonation zu kontrollieren.

    Der Hals wird lediglich zum Einatmen (diesmal mit dem Zwerchfell) geöffnet.

    Das Saxophon folgt hier denselben physikalischen Gesetzen wie auch die Stimme.

    Hier kann man mal das Ganze im Video sehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=ajbcJiYhFKY&feature=player_embedded#!

    Grüße, ewiator

    ... und ja, Ben Webster konnte auch ohne Kamera im Hals Saxophon spielen! ;-)
     
  17. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Das ist alles, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, sehr kompetent beschrieben, ewiator!

    Eine Antwort bzw. Erläuterung bleibst Du aber schuldig:

    Handelt es sich also um einen Placeboeffekt, wenn die meisten Saxophonisten, so auch ich, mit Hilfe der Silben-Vorstellung "aw" (engl.)und der dementsprechenden Änderung der "Ventile" im Atmungsapparat ganz gute Erfolge, sprich hörbare Soundveränderungen erzielen?

    Wenn nein - wie würdest Du dies dann erklären?
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Hallo Trötmanski,

    natürlich ist es kein Placebo Effekt. Vergrößerung des Resonanzraumes bewirkt Klangveränderung.

    Die Frage ist nur: funktioniert das, wenn man eine Stellung einmal hat, bei allen Tönen?

    Ich wage zu behaupten nein! Einen Ton anzuspielen und die "aw" Stellung zu versuchen macht den Ton auf jeden Fall zuerst einmal "runder" und "dicker", was den Ton voller erscheinen lässt. Ist das aber auch die optimale Stellung, die den Ton am zentriertesten und "kernigsten" erscheinen lässt? Ober bei dem der Ton am schnellsten und saubersten anspricht?

    Man muss unterscheiden zwischen einem homogenen Sound mit Substanz über den ganzen Tonumfang und einem vordergründig "vollen" oder "dicken" Ton, der z.B. eine Oktave höher so nicht mehr brauchbar anspricht.

    Wenn man den Unterschied erst einmal erfahren hat, weiß man es. Ich habe selbst über 10 Jahre anders gespielt, bis ich auf die tatsächlichen Hintergründe gekommen bin. Mein Ton ist jetzt selbst ohne Üben besser, voller, lauter und ausgeglichener als früher mit 3-6 Stunden Üben am Tag.

    Das Bewußtmachen von physischen und physikalische Problemen löst die Probleme in der Regel besser als sich an Gerüchte zu halten, die sich seit Jahrzehnten hartnäckig halten.

    Im Übrigen sollte man auch noch eins beachten:
    Die besten Spieler (z.B. Jean-Marie Londeix - aus persönlicher Erfahrung) haben keine Ahnung, warum sie gut spielen. Sie haben zufälligerweise das Richtige gemacht, als sie begonnen haben Saxophon zu spielen.
    Haben sie nun Schüler, die Probleme haben, "erfinden" sie irgend etwas, ohne das Problem selbst nachvollziehen zu können, da sie es ja selbst nicht haben. Dadurch entstehen viele untaugliche Theorien, die aus wissenschaftlicher Sicht unsinnig sind.

    Bei den Bechbläsern gibt es einen Trompeten-Dozente namens Malte Burba, der diese Problematik auch von der medizinisch wissenschaftlichen Seite angeht. Einige der besten Trompeter und Posaunisten in Deutschland (z.B. Till Brönner, Joe Kraus, mein früherer Kollege Ernst Hutter) sind von seinen Methoden mehr als überzeugt.

    Es ist alles nur eine Frage der Herangehnsweise. Die körperlichen Voraussetzungen sind bei jedem anders. Die Physik ist für alle gleich.

    ewiator
     
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