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Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14876, 4.Juni.2022.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Eine Frage der Prioritäten?

    Die „Zeiten“ waren früher nicht besser.
    Es gab bei Familien mit höheren Bildungsabschlüssen der Eltern noch nie so viel verfügbares Einkommen wie heute - statistisch betrachtet.
     
  2. DaveX

    DaveX Nicht zu schüchtern zum Reden

    Irgendwie habe ich wohl eine völlig andere Wahrnehmung. Hier in München kostet eine 2,5 Zimmer Wohnung 2200€ warm. Diese Statistik möchte ich sehen.
    Im Median betrachtet sicherlich nicht. Evtl reißen 2% wie so oft die Statistik irgendwo hoch. Ich kenne hier Niemanden der da zustimmen würde egal welche Gehaltsklasse. Und ich rede hier von Akademikern mit überdurschnittlichen Gehältern.
    Und ich lese jeden Tag das noch nie so viele Menschen wie heute Existenzängste haben.
    Hab manchmal wirklich das Gefühl ich lebe in einer Parallelwelt wenn ich so etwas höre. Mein Vater hat damals eine 8-köpfige Familie versorgt und aus dem Nichts ein Einfamilienhaus in München finanziert. Never ever könnte ich das heute und ich verdiene Inflationsbereinigt mehr wie er.
    Man kann wenn man nach Fixkosten kaum noch was hat, auch mit den besten Prioritäten nichts erschaffen. Das finde ich schon etwas makaber.
     
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  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Durchschnittsgehälter sollten immer über den Median betrachtet werden.

    Und Du kannst die Situation im München nicht für die gesamte Republik unterstellen.

    @Silver hat mit seiner Aussage absolut Recht.

    CzG

    Dreas
     
  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dafür kriegt man deutlich weniger für sein Geld :-(
     
  5. DaveX

    DaveX Nicht zu schüchtern zum Reden

    Sorry aber das was man täglich in den Nachrichten hört und liest bezieht sich nicht nur auf München. In nahezu allen Metropolen ist das Leben so teuer wie noch nie. Die Nebenkosten sind für alle so teuer wie noch nie. Und wenn man eine Arbeit haben möchte hat man meist keine andere Wahl als in einer Metropole zu leben oder zu pendeln.
    Es ging übrigens um frei verfügbares Einkommen nicht um Gehälter.
     
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  6. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Nein, keine Parallelwelt. Das ist bittere Realität und das zentrale Thema unserer Zeit meiner Meinung nach.
    Sei froh, dass es nur der Musikunterricht ist. Bei anderen fehlt es am Essen oder an der warmen Stube.
     
  7. DaveX

    DaveX Nicht zu schüchtern zum Reden

    Das zur Statistik und da ist eben nicht Mal die individuelle Entwicklung in Metropolen berücksichtigt. Und über 50% die nicht mal wissen wie sie ihre Nebenkosten überhaupt bezahlen können.
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Kurz und knapp, aber positiv gemeint:

    Eure Tochter gehört in eine gute Musikschule, die auch eigene Ensembles anbietet.

    Deine Frau und dich sehe ich z.B. in einem heimischen Blasorchester als gemeinsame Freizeitbeschäftigung. Solche Orchester freuen sich, wenn sie Nachwuchs bekommen und helfen, dass man mit spielen kann.

    @Silver hat schon recht. Es ist eine Frage der Prioritäten, die man sich in der Familie gemeinsam setzt.

    Zur Motivation…

    Vor einigen Jahren kam ein Bekannter auf mich zu, ob ich ihm und einen Kumpel helfen könnte, gemeinsam Musik zu machen.

    Am Anfang hatte ich das Gefühl mit zwei Autisten zu proben. Relativ schnell fanden sie zwei Gleichgesinnte und nun waren es 2 Alt und 2 Tenöre.

    Einer wechselte dann auf Bariton und wir konnten endlich einfache Quartettstücke spielen. Dann wechselte einer vom Alt zum Sopran und wir haben die perfekte Besetzung.

    Inzwischen hatten sie ein paar kleine Auftritte und wir arbeiten am ersten richtigen Programm. Ich coache die Proben, bin bei Auftritten in der Regel nicht dabei und gebe bei Bedarf Einzelstunden, wenn es dem Quartett dient.


    Solch einen Weg der Eigeninitiative könntest du auch gehen!
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Deinen Frust kenne ich, hilft aber nicht weiter.

    Ich selber habe u.a. nach meiner erfolgreichen Krebsoperation und bestehenden fürchterlichen Krieg in der Nachbarschaft gelernt, demütiger zu sein. Wie @Silver hinterfragte, ich setze andere Prioritäten und verändere bei Bedarf meine Rahmenbedingungen.

    Eine positive Grundfaltung ist mir sehr wichtig.
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Nur als Idee:
    Die Metropolregion Nürnberg / Fürth / Erlangen / Bamberg usw. kostet nur halb so viel in fast allem, wie München.
    Auch dort wird händeringend qualifiziertes Personal gesucht und es gibt sogar renommierte Arbeitgeber, die Gehälter bezahlen, die kaum unter denen in München liegen.

    Gleiches gilt für Regensburg, Bayreuth, Ulm usw.
    Und erst recht für z.B. Thüringen.

    Natürlich ist es dort auch nicht so hip wie in München … und wer das braucht, muss den Eintrittspreis dafür bezahlen.
    Da fehlt mir ein wenig das Mitleid.
    Ähnliches gilt natürlich für Frankfurt, Köln, Hamburg.
    Geringfügig anders sieht es nur mit Berlin aus - das hat schon ein sehr strukturschwaches Umfeld.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Man kann auch dem Leben in ländlichen Regionen oder im „erweiterten Speckgürtel“ der angesagten Metropolen sehr viel Positives abgewinnen.
    Ich wohne sehr gerne auf dem Land und könnte mir München, Berlin oder Hamburg nicht ansatzweise leisten.
    Wenn man kein Geld für einen Bugatti hat, kann man auch Golf oder Corsa fahren.
     
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  12. DaveX

    DaveX Nicht zu schüchtern zum Reden

    Das ist das typische Argument man muss ja nicht in München leben. Ich will es nicht aber ich muss tatsächlich aber anderes Thema hat auch hier nichts verloren. Was hier hip sein soll weiß ich auch nicht.
    Das andere ist wie ein "München" denn sein soll wenn dort nur noch priviligierte leben dürfen. Aka keine Müllabfuhr, keine Kassererin, keiner der sich um das Abwasser kümmert etc...
    Ich habe das Gefühl gerade dieses Argument kommt oft von Priviligierten die in ihrer Villa sitzen und gar nicht nachvollziehen können wie es den den anderen so geht.
    Aka Olaf Scholz der meint mit 30.000€ pro Monat würde er sich jetzt nicht als reich bezeichnen.
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und es ging um den Vergleich mit unseren Eltern. Klar, haben die Reallöhne in den letzten 10 Jahren stagniert und sind aktuell auch leicht rückläufig. Dennoch stimmt die Aussage noch immer:

    "Deutsche können sich heute für eine Stunde Arbeit dreimal mehr leisten als 1960"
    Zitat "Handelsblatt"

    Details auch in diesem Artikel:

    http://finanzwertig.de/kaufkraft-vergleich-frueher-war-mitnichten-alles-billiger-95

    Wie so häufig. Die subjektive Wahrnehmung hält einer objektiven Beurteilung nicht Stand. (Ist gar keine Kritik, sondern empirisch nachgewiesen.)


    CzG

    Dreas
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Alles was du sagst, ist vermutlich richtig.

    Aber, was diskutieren wir hier im Forum?

    Früher war alles besser bzw.leichter?

    Wie schlecht man als Akademiker in München leben kann?

    Ob Musikunterricht zu teuer ist?

    Angefangen hatte @Alexander mit der indirekten Bitte: “Kostenlosen Online-Unterricht im Forum”.
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist auch richtig.

    Wir beide kennen uns persönlich und wissen, dass Frust (=Jammern) nicht hilft.

    Angesagt ist, die aktuelle personelle Situation zu akzeptieren und selber nach individuellen Lösungen zu suchen.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich bin kein Ökonom, aber ich denke nicht, dass @DaveX mit seiner Wahrnehmung kategorisch falsch liegt.
    Steigende Durchschnittsgehälter bekommen eine andere Note, wenn gleichzeitig die Zahl der Menschen unter der Armutsgrenze zunimmt.

    Und die Verteilung der Kosten hat sich einfach stark verändert. Auch mit Zinsen zwischen 5 und 15% war das eigene Haus für die 4-köpfigen Familie mit einem einzelnen Einkommen oft begongt. Dafür war ein Computer so teuer wie das Jahresurlaubsbuget dieser Familie.
    Es hat sich verschoben, aber gerade die Problematik mit den Preisen für Wohnraum hat die Situation für große Bevölkerungsteile unsicherer und schlechter zu kalkulieren gemacht.
    Ich denke, es ist schwieriger geworden, ohne Kapital neues Kapital zu generieren. Früher reichte hierzu Expertise, heute geht das seltener.
    Nichts desto trotz war Musikunterricht gemessen an der Kaufkraft für meine vage Erinnerung eben nicht billiger.
     
  17. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    in den 60er Jahren hatte ich Oboenunterricht. Das kostete am Konservatorium 40,- DM pro Monat incl. der Ferien, in denen es keinen Unterricht gab. Davon gingen 30,- DM an den Lehrer und 10 ans Konservatorium. Da ich dort an nichts teilnahm (würde ich rückblickend als Fehler betrachten) hat mein Vater einen Privatvertrag mit dem Lehrer geschlossen, so dass die vollen 40 Mark an ihn gingen. Ferienregelung blieb gleich.
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und das wären heute rund 100,-€…..

    CzG

    Dreas
     
  19. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Kommt glaub ich sehr drauf an, welchen Warenkorb man zugrunde legt.
    Ich orientiere mich gerne an den Preisen für Fahrkarten. Straßenbahn kostete damals 30 Pfennig, Schwebebahn 40. Nach Deiner Rechnung müsste letztere heute 100 Cent kosten. Schön wärs. Standardtarif Preisstufe A kostet heute 2,90 EUR. Umgerechnet auf den Instrumentalunterricht wären das dann heute 290 EUR pro Monat.
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Oh, halte ich nicht für zielführend, da man dann immer das aussuchen kann, was einem passt.

    Ich rechne (bzw. benutze Rechner) die mit der durchschnittlichen offiziellen Inflationsrate des statistischen Bundesamtes rechnen. (Also auch mit deren Warenkorb)

    So sind dann Vergleiche auch vergleichbar.

    CzG

    Dreas
     
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