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Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14876, 4.Juni.2022.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Worüber wird hier eigentlich gestritten?

    Berufliche Rahmenbedingungen kann ich akzeptieren, versuchen zu verändern oder etwas ganz anderes machen.

    Instrumentalunterricht ist kein Beruf sondern eine Berufung? Na ja… dann sollten mal viele damit aufhören.

    Peter Kowald hatte mir in den jungen Jahren mal gesagt: “Suche dir einen Brotjob und gehe mit der Musik nicht huren.”

    Ich hatte Glück, dass ich im öffentlichen Dienst am Ende in der IT gelandet bin und einen Teil meiner Kreativität und Kommunikationsfreude ausleben konnte. Ich mache meinen Beruf gerne, aber es ist nicht meine Leidenschaft.

    Mit meiner Pension werde ich hoffentlich die Konzentration und Zeit haben, mich intensiver mit der Musik beschäftigen zu können.

    Aber der Preis ist, dass ich sehr viel Lebenszeit für den Beruf benötigte, die mir jetzt fehlt, um in der Musik so gut zu werden, wie ich im Beruf bin.

    Dies hatte Peter Kowald mir nicht gesagt.

    Ich bewundere jeden, der es geschafft hat, von der Musik zu leben und seine Liebe zur Musik nicht verloren hat.

    Friede mit euch!
     
  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Wenn du an gute Mentoren geraten bist dann stimme ich dir da absolut zu.
    Wäre ich aber bei meinem ersten Lehrer nicht misstrauisch geworden, dann würde ich vermutlich nicht mehr spielen. Wahrscheinlich hätte ich dann alle Lieder dieser Welt durchgespielt, aber nie was am Instrument Saxophon gelernt.

    Man darf nicht vergessen, dass es leider Realität ist, dass es da draußen ein Haufen schlechter Pädagogen gibt.
    Und da ist purer Gehorsam kontraproduktiv. Man sollte dann einfach gehen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.Januar.2023
    Sax a`la carte, Rick, Silver und 3 anderen gefällt das.
  3. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Auch hier sind wir vielleicht näher zusammen, wenn wir Dienstleistung als Begriff weniger als negativ besetztes ‚jemanden dienen‘ sondern lieber der ‚Sache dienen und leisten’ verstehen. Die Musik ist etwas Größeres, ohne Zweifel, das ist doch gerade Demut und sich selbst in den Hintergrund stellen. Insofern ist der Begriff für mich absolut positiv besetzt. Wünsch euch einen schönen Montag.
     
  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Arbeit mit einem nicht-materiellen Produkt und in der Regel pekuniärem Gegenwert, so wie eine Lehrtätigkeit, passt ganz gut in den Begriff der Dienstleistung, den ich eigentlich als relativ wertfrei empfinde.
    Wem das nicht modern oder “säkular” genug ist, wer im Wortstamm verborgene Hierarchien zum Ausdruck gebracht sieht oder das Gefühl hat, man müsse sich als Dienstleister grundsätzlich verbiegen, der hat vielleicht seinen persönlichen Hintergrund für diese Sichtweise und möge einen anderen Begriff verwenden.

    Grundsätzlich geht es im Thread vielleicht eher um Respekt und um den eventuell vermittelten Eindruck, dass es ein grundsätzliches Ungleichgewicht zwischen Lehrern und Schülern oder einen allgemeinen Mangel davon gäbe. Das weiß ich nicht. Es würde mich aber wundern, wenn es in der Musik schlechter wäre als in anderen Lebensbereichen.
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich glaube da musst du differenzieren: nicht jeder Lehrer ist ein Mentor, nicht jeder Mentor ist Lehrer.
    Für mich ist ein Mentor eher jemand dem ich auf Augenhöhe begegne, der mich nicht lehrt sondern mir Impulse gibt Dinge mal anders zu praktizieren... da muss nicht unbedingt auch Geld fließen.
    Ein Lehrer ist da anders. Da besteht eine Geschäftsbeziehung, Leistung gegen Geld, und damit ist er Dienstleister.
    Wenn ich mir meine Schülerzeit vor 40 Jahren, als ich mit klarinette anfangen "durfte", dann war da zwar Interesse an Musik, durchaus auch am Instrument, ABER nicht an der Überei, weil das Konzept eher für leistungsorientierte Schüler gedacht war. Ich wollte aber nicht bei "Jugend musiziert" teilnehmen, und eine berufliche Ausrichtung wollte ich auch nicht. Da kommt das abarbeiten von Übungen, Etüden und klassischen Stücken nicht gut. Hinzu kommt meine Schwäche Noten in Musik umzusetzen und nicht nur mechanisch runterzuzählen.
    Mein Lehrer, so fachlich gut und mit sehr viel Erfahrung als Musiker, hat es leider nicht geschafft mich durch das Tal der Tränen zu führen. Mir als Jugendlicher fehlte der Weitblick zu erkennen, dass es licht am ende des Tunnels gibt.
    Heutige Lehrer, die ich für das Saxophon hatte (mehr als einer) waren da umgekehrt. Der Unterricht war rein "Spaß orientiert", also möglichst gleich irgend welche Liedchen, Technik eher nicht, Theorie gar nicht. Da ich auch noch musikalisch vorbelastet war, waren die Liedchen für mich noch grausam arrangiert,.. die reinste Folter. Ich bin dann dazu übergegangen mir meinen lehrplan selbst zusammen zu stellen. Was dann zu Irritationen bei den Lehrkörpern führte. So viel zum Thema "der Schüler definiert das Ziel". Meiner Erfahrung nach nicht.
    Und ehrlich, wenn ich reflektiere, meine besten Lehrer (bei denen ich gerne geblieben wäre, was aus unterschiedlichen Gründen nicht funktioniert hat) waren keine ausgebildeten, geschweige studierte Musikpädagogen oder Musiker, sondern Leute, des es auch nur gelernt und sich selbst weiterentwickelt haben, die viel Bühnenerfahrung mitgebracht haben. So wie @Juju ein Problem hat mit der Kombi "Musiklehrer und Dienstleister" habe ich ein Problem mit "ein richtiger Musiker/Musiklehrer muss studiert haben".
    @Rick
    Kannst du deinem Schüler ev für begrenzte Zeit mal ein "richtiges" saxophon besorgen? Ich meine das sopran muss dringend mal repariert werden :).. und dann schau mal, ob sich was ändert... vielleicht mit der Aussicht mal irgendwo mitspielen zu dürfen..
    Wenn das klappt, dann lohnt sich die Reparatur nicht und es muss ein ersatzsaxophon her, welches der Schüler mit aussucht.
     
    Sax a`la carte, Rick, Salinsky und 2 anderen gefällt das.
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wie definiert jemand ein Ziel, wenn er von der Materie keine Ahnung hat? Da kann doch nur so ein wischiwaschi rauskommen "ich will saxophon lernen, mag jazz, rock und pop, möchte ev mal in ner Band mitspielen". Das sind aber keine Ziele sondern Visionen. Die Unterschiede sind, Ziele sind konkret (das Thema, bis dahin, in der Qualität...) und es steckt Motivation dahinter das Ziel auch erreichen zu wollen.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau, verstehe auch nicht warum „Dienstleister“ von einigen so negativ gesehen wird.

    Und ein Instrumentallehrer ist per Definition „Dienstleister“.
    Seine Umsätze werden in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (statistisches Bundesamt) den Dienstleistungen zugerechnet, ob er es will oder nicht.

    CzG

    Dreas
     
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn Ihr es nach dem Posting von @Juju nicht verstanden habt werdet Ihr es auch nicht verstehen.
    Aber es ist ok so, wie ich schon gesagt habe - Definition.

    Aber nochmal zur Sicherheit: Es ist nicht der Begriff "Dienstleister" für mich negativ besetzt, weder "Dienst" noch "Leister", aber so wie ich es verstehen will für mich als Lehrer wenig passend. Da können wir jetzt noch stundenlang diskutieren und werden auf kein gemeinsames Ergebnis kommen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16.Januar.2023
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Lieber @ilikestitt

    jetzt hast Du mir in Deinem Beitrag #320 erklärt, was Dir andere erzählt haben bzw. was @Juju gemeint hat.
    Das ist nicht, was ich als „eigenes Erleben“ verstehe sondern das, was ich mit „als wäre er dabei gewesen“ vorsichtig zu umschreiben versucht habe.

    Im ersten Fall, der Erzählung einer Erzählung von Dritten, machst Du Dich mir gegenüber unglaubwürdig - da geht es um MEIN berufliches Spezialgebiet. Ich erkläre Dir ja schließlich auch nicht, ich hätte gehört, Akkorde seien blöd, man spiele jetzt modal, alles andere würde gar nicht funktionieren.

    Im zweiten Fall, der Erklärung, was jemand anderes, der in der Diskussion zugegen ist, gemeint haben soll, bin ich fest davon überzeugt, dass gerade @Juju in der Lage sein wird, ihren Standpunkt selbst darzulegen.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Saxophonlehrer war der beste Lehrer, den ich mir wünschen oder vorstellen konnte. Aus einem Lehrer-/Schüler-Verhältnis wurde Freundschaft.
    Nach meinem Wegzug 2019 endete zwar das Lehrer-/Schülerverhältnis. Die Freundschaft blieb.
    Das Saxophon spielt seither auch nur noch eine sehr kleine untergeordnete Rolle in meinem Leben. Oft rühre ich es monatelang nicht an. Ich habe aber so viel Rüstzeug mitgekriegt, dass ich relativ schnell wieder einen akzeptablen Level erreichen würde, würde ich wieder anfangen zu üben.

    Das Problem bei dieser Diskussion (wie bei manch anderer auch) ist, dass sich überwiegend Menschen äußern, die negative Erfahrungen gemacht haben. Als Schüler wie auch als Lehrer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ganzen negativen Berichte repräsentativ sind.
    LG Bernd
     
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nach deiner Argumentation ist jeder Lehrer in der Schule dann unglaubwürdig, denn er gibt wieder was er gehört hat und nicht selber erlebt hat. Das ist doch Unfug.
    Wenn du zur Sanierung gehst, bist auch du angewiesen auf das was dir die Leute vor Ort erzählen, neben den Fakten, die du selber findest und dann versuchst du daraus ein Bild zu machen. Ich habe nirgends behauptet ich bin ein Spezialist für Management etc. sondern ich habe in der Unterhaltung wiedergegeben was mir in meinem Umfeld zu einem bestimmten Thema Leute erzählt haben und jetzt kann man die Sicht der Dinge dieser Leute alle als Unsinn abtun (was schlicht unhöflich ist) oder akzeptieren daß es wohl in einigen Firmen wohl so ist (und auch in diesen Firmen wird sicherlich nicht jeder einzelne die Meinung dieser Personen immer teilen).
    Das ganze Abtun von Informationen oder Erzählungen von Dritten würde in der Konsequenz dazu führen, daß wir Nachrichten, Zeitungen alle verdammen müssen, sind alles meist Infos aus zweiter oder dritter Hand.

    Und ja tut mir leid, daß ich für Juju geantwortet habe, ich hätte sagen sollen, was für mich unter Elders läuft aber ihre und meine Definition wird nicht weit auseinander liegen denke ich, so wie ich sie kenne.
     
    Rick gefällt das.
  14. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Aber auch wenn ich es (vielleicht) nicht vestanden habe, kann ich es stehen lassen und wertschätzen. Im Übrigen werde ich mir Zeit und etwas Muße nehmen und darüber nachdenken. Evtl ändert sich meine Perspektive. Das ist doch was Gespräche/Diskussionen im Forum für mich an Wert darstellen. Andere Perspektiven zu hören, für mich zu überdenken und ggfs. meine Einstellung zu justieren (oder zu stimmen, falls ich zu hoch/tief) klinge. Auf jeden Fall nicht andere Perspektiven herabzuwürdigen…
    :wink:
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Genau. Ich habe eine Meinung. Ich höre/lese die Meinungen Anderer. So kann ich entweder bei meiner Meinung bleiben oder die Meinung eines Anderen übernehmen oder ich kann meine Meinung um Aspekte anderer Meinungen erweitern und ergänzen.
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Danke!
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das setzt aber eine bestimmte Art von Kommunikation und Stil voraus, die hier leider öfters nicht vorliegt, die eine Diskussion möglich macht.
     
  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das las sich in Deinem Beitrag #320 ganz anders - als wärst Du selbst mittendrin gewesen und wüsstest daher, wovon Du in allen möglichen Dimensionen sprichst, obwohl Du nur etwas aufgeschnappt hast. Ich glaube nämlich nicht, dass Du zum Beispiel verstanden hast, was es bedeutet „agile“ Prozesse einzuführen.
    Das ist es, was mich an Deiner Art zu argumentieren stört. (Du bist aber nicht der Einzige damit.)
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Wenn ich Zeitung lese oder Nachrichten höre, weiß ich nicht, was in der Welt passiert. Ich weiß lediglich, was in der Zeitung steht bzw. was der Nachrichtensprecher erzählt hat.
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    "Nicht verstehen" war nicht böse gemeint.
    Ja, mir geht es ebenso.
    Auch ich überlege durch diese Diskussion zu Schülern mehr Distanz zu wahren, mangelndes Interesse, fehlendes Üben etc. weniger persönlich zu nehmen.
    Werde beim ersten Schüler heute nachmittag gleich versuchen damit anzufangen. Ist ein gutes Versuchsobjekt dafür.
     
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